Da das Deutsche voller Komposita ist (i.e. man kann Substantive sehr freigiebig aneinanderketten), kann man sehr viele Worte schaffen, wie zum Beispiel 'Reichstagsgebäude'.
Die Silbe 'Reichs-' ist hier aber nur eine von mehreren, sie kann daher in einem anderen Kontext wieder anders konnotiert sein.
Sprache ist etwas Gewachsenes, aber nicht wie ein Baum aus der Baumschule, sondern eher wie ein Nadelbaum auf der Hochheide: Nicht so regelmäßig, sondern recht schief, aber dadurch ästhetisch...
Übrigens gibt es im Osten noch haufenweise Straßen aus der DDR-Zeit: 'Straße des Friedens', 'Thälmann-Straße' und dergleichen. Weil aber die Konnotation diesbezüglich auch heute in der BRD nicht negativ ist, lässt man die Straßen eben so. Sonst hätte man auch reichlich viel zu tun mit dem Umbenennen....
Straßen, die nach St***n benannt sind, hat man natürlich umbenannt, denn hier ist die Konnotation negativ.
[Bearbeitet: Kleine Kürzung, um keine OT-Baustelle aufzumachen]