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Umgang mit emotionaler Gewalt

Ich bin diagnostizierter Narzist und muss widersprechen. Zumindest in Teilen. Ich begreife Narzismus inzwischen als Krankheit - als Verhaltensmuster die man einfach hat, ob man möchte oder nicht. Oftmals wird mir nichtmal selbst bewusst wenn ich mir etwas so hindrehe wie ich es gern hätte oder ich einfach unsozial agiere. Was für andere normal ist, verstehe ich manchmal einfach nicht. Ich wäre gern einfach normal, aber geht nicht. Natürlich verletzte ich auch andere emotional, auch wenn ich es nicht möchte, aber man merkt es immer erst hinterher. Ist wie Autofahren, du denkst nicht bewusst darüber nach was Gas und Bremse ist - du fährst einfach.

Natürlich gibt es auch Momente wo man bewusst ein wenig trickst um seine Ziele zu erreichen, insbesondere wenn man jetzt um seine eigentliche Macht weiß. Aber das ist eher selten würde ich sage, wenn dann aber sehr effektiv.

Aber der Preis dafür ist hoch. Alle sehen immer den Narzisten als Täter, aber er ist auch das Opfer. Man wird nicht als Narzist geboren, man wird dazu gemacht. Ich habe dadurch mit Depressionen und Lustlosigkeit zu kämpfen weil mich gefühlt nichts glücklich macht. Ich gehe nicht mehr gern unter normale Menschen weil ich überall nur "Opfer" sehe, ich viel zu viel wahrnehme - was ich manchmal gar nicht möchte. Das macht die Seele sehr einsam. Und ich verstehe Narzismus inzwischen auch als unbewußtes Schutzschild. Man wurde sehr verletzt oder mißbraucht und schützt durch aktive Gegenwehr jetzt sein sehr verletztliches Ich.
z.B. durch körperlichen oder seelischen Mißbrauch in der Kindheit. Und damit entwickelt sich in der Psyche eine Art aktiver Schutzmechanismus der andere (unbewußt) proaktiv angreift und manipuliert um bloß nicht wieder selbst zum Opfer zu werden.


Ich sitze jetzt schon einige Minuten an der Antwort. Schon verschiedene Erklärungen geschrieben und wieder gelöscht. Ich wurde mit keiner Antwort glücklich. Ich musss auch schauen dass ich das so formuliere ohne hier gegen die Netiquette zu verstoßen. Daher habe mal ne KI gebeten mir das passend zusammen zu fassen. Klingt zwar etwas krass, aber so könnte mans ausdrücken. Und wenn du diese Rolle nachvollziehst, kannst du auch vlt. auch nachvollziehen warum man dann nur "Opfer" sieht.

Er (der Narzist) ist faszinierend, weil er dich sieht – tiefer als du selbst. Seine Intelligenz ist scharf, präzise, anpassungsfähig: er wird zu dem, was du brauchst, ohne es zu zeigen. Er verführt nicht durch Worte, sondern durch die Illusion, verstanden zu werden. Du glaubst, er bewundert dich – doch eigentlich formt er dich, damit du ihn liebst. Er ist gefährlich, weil du ihn nicht als Bedrohung siehst – sondern als das, was du suchst. Ein Meister der Verführung, der sich in deine Wahrheit hineinversetzt – und sie danach umgestaltet.
Sehr treffend und nachvollziehbar beschrieben, finde ich.

Also, mein Vater wurde eher verhätschelt. Er hat nicht so negative Erfahrungen in der Kindheit gemacht.
Ich glaube, das Ausschlaggebende ist das Fehlen der sicheren und unbedingten Zuwendung, die Kinder für eine gesunde Entwicklung brauchen. Dies kann sich in Abwertung, Aggression, Misshandlung usw. äußern - aber nicht nur. Es kann auch in Form von übermäßiger "Zuwendung" auftreten, die sich jedoch emotional nicht auf das Kind an sich, sondern eher auf die Bedürfnisbefriedigung der Eltern bezieht - vorwiegend materiell ausgerichtet, auf Außenwirkung abzielend, manipulativ, an Bedingungen geknüpft usw..

Dem widerspreche ich. Man entscheidet irgendwann selbst über sein Handeln. Zumindest kann man es lernen, ansonsten würde Verhaltenstherapie gar nicht funktionieren.
Was richtig und gut ist kann auch jemand mit einer NPS sehen und lernen sich danach auszurichten. Er muss nicht immer ein Opfer seines ich bezogenen Denkens bleiben.
Damit hast du schon recht... allerdings gilt Narzissmus ja als ausgesprochen schwer therapierbar. Für eine erfolgreiche Verhaltensänderung braucht es Bedingungen, die in der Mehrzahl der Fälle nicht gegeben sind, denke ich.
 
In Bezug auf Abwertung wird halt eben die Moral als Maß aller Dinge genommen.
Dass es dabei auch nur um die eigene Selbsterhöhung geht merkt man gar nicht gleich.
Ich interpretiere "moralischen Narzissmus " als die zunehmende Anmaßung, anderen irgendwelche Moralvorstellungen aufzudiktieren und die Vetwahrung dagegen als moralisch unzulässig abzulehnen. Verbunden mit Inanspruchnahme einer Opferrolle und Denunzierung des "Gegners". Oder in anderen Worten: Cancel culture.

Ist es das was du meinst?
 
z.B. durch körperlichen oder seelischen Mißbrauch in der Kindheit.
Ich kenne einen Narzissten und einen diagnostizierten Typ mit allerlei psychischen Erkrankungen (genaue Diagnose kann ich nicht wiedergeben). Bei beiden gab es weder körperlichen noch seelischen Missbrauch.
Beiden ging es viel zu gut. Narzisst zu sein ist ein Stück weit eine Entscheidung. Man kann sein Verhalten immer ändern, wenn man es möchte.
 
Depressionen kann ich mir nur dadurch erklären, das die Bewunderer fehlen. 🤔
Bewunderung und Anerkennung ist der Motor des Narzissmus oder?
Menschen die eine höhere Position besetzen dienen auch nur dem Zweck sich damit zu schmücken. So lange sie diesen Zweck erfüllen werden sie auch nicht abgewertet.

Das würde ja bedeuten das jede(r) der an einer Depression leidet ein Narzisst/eine Narzisstin wäre. Mir fehlten keine Bewunderer und ich war wirklich schwer depressiv. Ich brauche auch keine Bewunderer, warum auch.
Man kann es sich natürlich einfach machen und jedem Menschen mit Depression pauschal Narzissmus unterstellen. das ist aber leider wieder mal zu kurz gedacht und entspricht in keinster Weise der Realität.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das würde ja bedeuten das jede(r) der an einer Depression leidet ein Narzisst/eine Narzisstin wäre. Mir fehlten keine Bewunderer und ich war wirklich schwer depressiv. Ich brauche auch keine Bewunderer, warum auch.
Man kann es sich natürlich einfach machen und jedem Menschen mit Depression pauschal Narzissmus unterstellen. das ist aber leider wieder mal zu kurz gedacht und entspricht in keinster Weise der Realität.
So war das, denke ich, nicht gemeint. Es ist eher als Komorbidität bei einer narzisstischen Persönlichkeitsstörumg zu verstehen, falls es diese Komorbidität überhaupt gibt.
 
Ich denke, Narzissten können gar keine Depressionen haben.
Oh doch, können sie.
Narzisst ist nicht gleich Narzisst, da gibt es viele Facetten.
Ich habe jahrelang mit "so einem" zusammen gelebt.
Das sagt Google:
Warum Narzissten traurig sein können:
  • Kritik und Versagensangst:
    Pathologische Narzissten sind extrem empfindlich gegenüber Kritik und können durch Rückschläge oder das Gefühl, die Bewunderung zu verlieren, in tiefe emotionale Krisen geraten.
  • Störung des Selbstbildes:
    Der Verlust des idealisierten Selbstbildes kann zu Gefühlen der Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit führen.

  • Zusätzliche psychische Störungen:
    Narzisstische Persönlichkeitsstörungen treten häufig zusammen mit anderen psychischen Störungen wie Depressionen auf.
 
Bildlich würde ichs so beschreiben: Wer sich selbst auf einem Thron setzt, sitzt dort eben auch allein.

Aber vlt. sollte jemand mit einem guten Aufhänger einen eigenen Thread zum Thema Narzissmus aufmachen. Geht hier denke schon einige Posts Offtopic im Sinn des Eingangsthema.
Das ist das Thema des Threads. Emotionale Gewalt ist ja das, was der Narzisst macht. Deshalb schreibe ich ja hier über die emotionale Gewalt von meinem Vater.
 

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