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Transgender mittlerweile eine Mode Erscheinung?

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Für weitere Antworten geschlossen.
Ja das mag aus Deiner Sicht so sein. Ich empfinde es nicht so. Im Eingangsbeitrag sprechen Menschen über Entscheidungen die Sie bereuen. Schau doch mal im Internet, es gibt Millionen an Dokus weltweit in der Menschen über Fehler jeglicher Art berichten um anderen zu helfen diesen nicht zu begehen. Das hier ist halt eins davon. Ich bin Freund davon Themen von jeder Seite zu beleuchten. Und Sachlichkeit ist nie diskriminierend.

Sachlichkeit kann diskriminierend sein.
 
In diesem Thread hier möchte die Threaderstellerin über die Risiken und Fehlentscheidungen diskutieren und wie man Menschen davor bewahren kann.

Man muss gar nichts, aber man kann sachlich im Rahmen der Meinungsfreiheit über diese Themen sprechen. Und die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, ich sehe jeden Angriff darauf sehr kritisch.

Das Thema geht uns als Nicht Betroffene Menschen einfach nichts an. Muss man zu allem seinen Senf dazu geben?
 
Ich versteh nicht, warum um das Thema hier so ein Aufriss gemacht wird. Das ist weder eine Modeerscheinung noch gefährlich für Jugendliche.

Natürlich gibt es Menschen, die die GA am Ende bereuen, aber letzten Endes hatten sie doch alle Informationen, die sie brauchten, um ihre Entscheidung zu treffen und sie wurden dabei von Fachkräften unterstützt.

Ich find es falsch, unter dem Vorwand, Transgender vor einer nur eventuell falschen Entscheidung "schützen" zu wollen, die Hürden für eine GA noch höher legen zu wollen. Das hat was von Entmündigung. Und das womöglich auch noch von Personen, die selber keine Transgender sind und daher gar nicht nachvollziehen können, was das bedeutet.

Ich hab eine Trans-Frau in meinem näheren Bekanntenkreis und obwohl sie uns erzählt hat, was das bedeutet, kann ich es nur ansatzweise nachvollziehen. Es muss schlimm sein, im falschen Körper leben zu müssen und dafür auch noch angefeindet werden zu müssen. Da muss es ja wie ein Schlag ins Gesicht sein, wenn man das dann als Modeerscheinung abtut oder fordert, die Hürden für eine GA höher zu legen oder gar behauptet, das wäre gefährlich für Jugendliche.

Was ich mich zudem frage: Was kommt dann als nächstes? Werden dann andere Menschengruppen auch "zwangsgeschützt", weil eine paar wenige von ihnen womöglich eine falsche Entscheidung treffen könnten, die sie später bereuen? Wo fängt das an und wo hört das auf? Und wieso meinen ausgerechnet diejenigen, die selbst überhaupt nicht davon betroffen sind, darüber urteilen zu können?
 
Ich gebe aber zu, dass ich das Thema nie ganz verstanden habe.
Verständlich, dass es schwer ist, Dinge zu verstehen, die außerhalb der eigenen Erlebenswelt liegen. Und gerade dann sollte es aus meiner Sicht aus Gründen von Takt, Einfühlungsvermögen, Höflichkeit, den ganz normalen Grundlagen von menschlichem Zusammenleben, selbstverständlich sein, dass man sich weder abwertend noch besserwisserisch äußert und seine Vorurteile nicht in die Welt schleudert.

Ich verstehe Geschlechtsangleichungen auch nicht. Deswegen bilde ich mir auch kein Urteil. Im Zweifelsfall stelle ich Fragen, um besser zu verstehen, aber auf jeden Fall bemühe ich mich, nicht auf den schmalen Pfad zu kommen, ich könne aus meiner Unkenntnis heraus mir eine Meinung bilden.

Ich glaube nicht, dass es um Tabus und Verschweigen der Wahrheit geht und dass nicht darüber gesprochen werden darf, sondern es geht eher um das WIE.

Ich möchte nicht, dass jemand meine Wahrnehmung in Frage stellt, vor allem dann nicht, wenn er wenig bis keine Informationen hat. Und ich erlebe Dich in diesem Forum als jemand, der genau das immer wieder für sich selbst einfordert. Bist Du auf der anderen Seite bereit, andere zu respektieren und zu akzeptieren, dass Du nicht der Weisheit letzter Schluss für die Welt bist? Das liest sich nämlich anders.

Auf der einen Seite versuchen wir heute alles gleich zu machen und betonen, dass es eigentlich garnicht 2 abgrenzbare Geschlechter gibt. Wir betonen die natürliche Schönheit und wollen weg festen Genderrollen. Wir sagen: Du bist so wie du dich fühlst, Body Positivity. Es geht so weit, dass wir es Menschen frei stellen zu bestimmen welches Geschlecht sie haben und wie sie angesprochen werden wollen.

Auf der anderen Seite ist es aber dann extrem wichtig, dass man genau das eine Geschlecht hat, in dem man sich wohlfühlt. Dann ist es plötzlich doch gaaaanz wichtig, bestimmte Geschlechtsmerkmale zu haben damit man als Geschlecht X oder Y gilt.
An der Stelle wäre es doch das einfachste, mit Wintergarten ins Gespräch zu kommen und zu fragen.

Für mich unverständlich, wie sich manche anmaßen, IHR zu erklären, wie SIE mit der Situation umzugehen hat und wie IHR Erleben aussehen muss, damit sie in das Weltbild anderer passt.

Ich bin der Meinung, es ist nicht ihr Job, sich in meine Schublade reinzupressen. Es ist mein Job, mich zu hinterfragen.

Ich bin der Natur dankbar als gesunder Mensch, egal welchem Geschlechtes, geboren zu sein und keine schweren OPs in meinem Leben zu haben.
Und welchen Schluss ziehst Du daraus?

Man kann es auf viele Arten sehen. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass jeder, der sich freiwillig unters Messer legt, krank und durchgeknallt ist, ein Masochist. Und tatsächlich, das muss ich zugeben, ist das einer der ersten Gedanken, die mir kommen. Ich versuche eben nur, an der Stelle die Schublade nicht zu schließen, sondern meine Meinung zu hinterfragen.

Dass jemand solch unglaublich schmerzhafte und gefährliche OPs auf sich nimmt, sagt mir, dass da vermutlich eine Geschichte hinter steckt, die ich so nicht sehe. Es können schließlich nicht alle durchgeknallt sein oder nicht wissen, was sie an einem Sonntagnachmittag sonst noch machen könnten außer mal kurz Trans zu werden. Ich kann mir vorstellen, dass das psychische Leid dieser Menschen so groß sein muss, dass das dafür in Kauf zu nehmende körperliche Leid keine Rolle spielt. Als Borderline-Betroffener kenne ich die Macht von psychischem Leid und dass man alles dafür tut, um das irgendwie zu beenden. Und das öffnet für mich den Weg für respektvolle Fragen.

Also rational und biologisch richtig aber, dass diese Menschen nicht 100% dem gewünschten Geschlecht entsprechen, man darf es aber nicht sagen, weil die Wahrheit diskriminierend ist?
Wenn Du DEINE Wahrheit als Maß aller Dinge definierst und andere danach beurteilst, dann ist das laut Definition eine Diskriminierung.

Es ist eine Benachteiligung, nach meiner Meinung, wenn man jemanden als "nicht richtig" bezeichnet, dieser Person gar ihr Geschlecht abspricht, nur weil die Höhe ihrer Stimme, ihre Größe, die Anzahl und Dichte der Haare oder die Größe der Brust nicht dem eigenen persönlichen Geschmack entsprechen. Wenn man erwartet, dass jemand dem eigenen Bild eines Geschlechts entspricht und daraus ableitet, wie man diese Person behandeln darf, lässt das Respekt vermissen.

Was einem Geschlecht entspricht und nicht, ist eine Übereinkunft und diese Übereinkunft kann und sollte die Gesellschaft ändern, wenn man merkt, dass Menschen nicht in diese Schublade passen und ihnen großes Leid entsteht.

Das hatten wir schon beim Thema Homosexualität.

1940 war es "DIE Wahrheit", dass Homosexualität so krass von der natürlichen Ordnung abweicht, dass Menschen dafür im KZ vernichtet werden durften. "Diese Wahrheit" ist für die meisten heute nicht mehr wahr. Also können Wahrheiten sich ändern. Gesellschaftliche Normen müssen hinterfragt und angepasst werden. Wir leben in Deutschland in einem Staat, wo wir fast täglich damit konfrontiert werden, was passiert, wenn eine Bevölkerung ungeprüft gesellschaftliche Normen übernimmt und das eigene Gewissen ignoriert.

sprechen wir nicht nur von einer geschlechtsspezifisch ungewöhnlichen Optik sondern von davon dass die Person ein anderes Geschlecht hat und die OP lediglich "die Hülle" verändert.
Die Person hat eben nicht ein anderes Geschlecht, sondern hier wird die äußere Hülle dem inneren Erleben angepasst.

Und es ist nicht Dein Recht oder meins oder das eines anderen Menschen, dieser Person das innere Erleben abzusprechen. Es mag eine Herausforderung sein, den eigenen Blick zu ändern und dem anderen zu folgen, aber das ist nicht das Problem des Transmenschen, sondern es ist MEIN Problem. Ich muss an mir arbeiten.

Geschlechtsattribute sind zugewiesen, und ja, auch körperliche Attribute, sie sind ein künstliches Konstrukt. Wie sonst kann man erklären, dass der Lesben- und Schwulenverband schätzt, dass sich etwa drei Prozent der Deutschen nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen lassen.

Bei Facebook gibt es 60 Möglichkeiten, sich einem Geschlecht zuzuordnen. Allein das zeigt, wie absurd die Anzahl von 2 ist.

Die Liste findet man hier:

Sicher kommt jetzt das Argument mit dem X und Y Chromoson. Tatsächlich ist auch das nur eine Festlegung aufgrund unseres derzeitigen Wissenstandes. Wir haben immer noch sehr wenig Wissen über Genetik und niemand weiß, ob nicht im Zusammenschluss verschiedener Gene, X und Y nur zweitrangige Komponenten sind.

In Albanien gibt es die eingeschworenen Jungfrauen. Die müssen sich nicht umoperieren lassen, die leben einfach als Männer unter Männern. Und werden auch als Männer gesehen. Was also macht einen Mann zu einem Mann? Dass Du das für Dich definiert hast, ist logisch und menschlich. Dass Du aber glaubst, das sei "die Wahrheit" macht Deine Überzeugung zu einem Vorurteil und zur Diskriminierung.

Für mich bleibt aber ein 200kg Mensch ein 200kg Mensch und ein Transmann bleibt ein Transmann. Beides ist keine Diskriminierung. Versteh mich nicht falsch! Ich spreche jeden Transmenschen bereitwillig mit seinem gewünschten Geschlecht an.
Aufgrund meiner psychischen Erkrankung erlebe ich immer wieder Stigmatisierung. Ich kann Dir versichern, mir ist es immer lieb, die Leute reden offen über ihre Vorurteile, denn dann kann man sie aus dem Weg räumen. Zu meinen, man wäre nicht diskriminierend, nur weil man nett und freundlich ist und seine Meinung für sich behält, ist ein Trugschluss. Irgendwann verrät man sich. Es sind die kleinen Gesten, die halben Sätze. Das ist dann um so schmerzhafter. Ich kann nicht für alle reden, aber nach meiner Meinung lässt sich mit der Wahrheit einfacher umgehen. Aber auch hier kommt es eben darauf an, WIE man etwas sagt.

Mir liegt es auch fern öffentlich zu sagen "Du bist kein richtiger Mann/Frau". Genauso laufe ich auch nicht durch die Gegend und sage Leuten, dass sie Übergewicht haben - und dennoch ist es so.
Das ist so ein Nebensatz, der viel über Deine Haltung aussagt. Es ist nur für DICH so, nicht für den kompletten Rest der Welt. Und eben genau da fängt die Diskriminierung an, wenn man glaubt, man könne anderen die eigene "Wahrheit" aufzwingen und man geht eben nicht mehr auf den anderen zu, versucht zu akzeptieren und zu verstehen.

Wir leben in einer Welt, in der man mit Wahrheiten vorsichtig umzugehen hat, weil sich Menschen angegriffen fühlen, weil diese Wahrheiten nicht ihrer persönlichen Wunsch-Welt entsprechen. Das ist doch verrückt!
Vielleicht bist aber auch DU derjenige, der in einer Wunschwelt lebt? Einer Welt mit klaren Schubladen. Dabei ist die Welt so bunt. Es gibt so viele Wahrheiten. Es gibt so vielfältige Wahrnehmungen. Ab und an sollte man Schubladen aufräumen und neu beschriften.
 
Einer Welt mit klaren Schubladen. Dabei ist die Welt so bunt. Es gibt so viele Wahrheiten. Es gibt so vielfältige Wahrnehmungen. Ab und an sollte man Schubladen aufräumen und neu beschriften.
Noch besser wäre es, man bräuchte gar keine Schubladen. Ich selber passe eigentlich in keine Schublade und weiss daher, was es mit einem macht, wenn die Menschen dauernd von einem erwarten, dass man in eine bestimmte Schublade zu passen hat und man da dann trotz aller Bemühungen einfach nicht reinpasst. Es zerstört das eigene Ich.

Ich hab da zum Glück den Absprung geschafft und versuch gar nicht mehr, in irgendeine Schublade zu passen. Ich mach einfach mein Ding und wenn andere Menschen nicht damit klarkommen, dass ich nicht in ihre vordefinierten Schubladen passe, dann ist das ihr Problem, nicht meins. Ich bin schliesslich nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich gern hätten. Ich bin auf der Welt, um ich zu sein und mit meiner Art zu leben, glücklich zu sein. Und genauso lass ich andere so leben, wie sie möchten. Solange man damit niemanden schadet, ist das doch auch kein Problem. Und mir wäre neu, dass Transgender irgendwem schaden. Also lasst sie einfach so leben, wie sie leben möchten und akzeptiert sie so, wie sie sind.

Ist es denn wirklich wichtig, was irgendwelche Gene sagen? Ist es nicht viel wichtiger, was der Mensch fühlt und dass er sich in seinem Körper wohl fühlt? Sollte man ihnen das verwehren, weil ein paar wenige Transgender die Entscheidung für eine GA später bereut haben?
 
Verständlich, dass es schwer ist, Dinge zu verstehen, die außerhalb der eigenen Erlebenswelt liegen. Und gerade dann sollte es aus meiner Sicht aus Gründen von Takt, Einfühlungsvermögen, Höflichkeit, den ganz normalen Grundlagen von menschlichem Zusammenleben, selbstverständlich sein, dass man sich weder abwertend noch besserwisserisch äußert und seine Vorurteile nicht in die Welt schleudert.

Ich verstehe Geschlechtsangleichungen auch nicht. Deswegen bilde ich mir auch kein Urteil. Im Zweifelsfall stelle ich Fragen, um besser zu verstehen, aber auf jeden Fall bemühe ich mich, nicht auf den schmalen Pfad zu kommen, ich könne aus meiner Unkenntnis heraus mir eine Meinung bilden.

Ich glaube nicht, dass es um Tabus und Verschweigen der Wahrheit geht und dass nicht darüber gesprochen werden darf, sondern es geht eher um das WIE.

Ich möchte nicht, dass jemand meine Wahrnehmung in Frage stellt, vor allem dann nicht, wenn er wenig bis keine Informationen hat. Und ich erlebe Dich in diesem Forum als jemand, der genau das immer wieder für sich selbst einfordert. Bist Du auf der anderen Seite bereit, andere zu respektieren und zu akzeptieren, dass Du nicht der Weisheit letzter Schluss für die Welt bist? Das liest sich nämlich anders.


An der Stelle wäre es doch das einfachste, mit Wintergarten ins Gespräch zu kommen und zu fragen.

Für mich unverständlich, wie sich manche anmaßen, IHR zu erklären, wie SIE mit der Situation umzugehen hat und wie IHR Erleben aussehen muss, damit sie in das Weltbild anderer passt.

Ich bin der Meinung, es ist nicht ihr Job, sich in meine Schublade reinzupressen. Es ist mein Job, mich zu hinterfragen.


Und welchen Schluss ziehst Du daraus?

Man kann es auf viele Arten sehen. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass jeder, der sich freiwillig unters Messer legt, krank und durchgeknallt ist, ein Masochist. Und tatsächlich, das muss ich zugeben, ist das einer der ersten Gedanken, die mir kommen. Ich versuche eben nur, an der Stelle die Schublade nicht zu schließen, sondern meine Meinung zu hinterfragen.

Dass jemand solch unglaublich schmerzhafte und gefährliche OPs auf sich nimmt, sagt mir, dass da vermutlich eine Geschichte hinter steckt, die ich so nicht sehe. Es können schließlich nicht alle durchgeknallt sein oder nicht wissen, was sie an einem Sonntagnachmittag sonst noch machen könnten außer mal kurz Trans zu werden. Ich kann mir vorstellen, dass das psychische Leid dieser Menschen so groß sein muss, dass das dafür in Kauf zu nehmende körperliche Leid keine Rolle spielt. Als Borderline-Betroffener kenne ich die Macht von psychischem Leid und dass man alles dafür tut, um das irgendwie zu beenden. Und das öffnet für mich den Weg für respektvolle Fragen.


Wenn Du DEINE Wahrheit als Maß aller Dinge definierst und andere danach beurteilst, dann ist das laut Definition eine Diskriminierung.

Es ist eine Benachteiligung, nach meiner Meinung, wenn man jemanden als "nicht richtig" bezeichnet, dieser Person gar ihr Geschlecht abspricht, nur weil die Höhe ihrer Stimme, ihre Größe, die Anzahl und Dichte der Haare oder die Größe der Brust nicht dem eigenen persönlichen Geschmack entsprechen. Wenn man erwartet, dass jemand dem eigenen Bild eines Geschlechts entspricht und daraus ableitet, wie man diese Person behandeln darf, lässt das Respekt vermissen.

Was einem Geschlecht entspricht und nicht, ist eine Übereinkunft und diese Übereinkunft kann und sollte die Gesellschaft ändern, wenn man merkt, dass Menschen nicht in diese Schublade passen und ihnen großes Leid entsteht.

Das hatten wir schon beim Thema Homosexualität.

1940 war es "DIE Wahrheit", dass Homosexualität so krass von der natürlichen Ordnung abweicht, dass Menschen dafür im KZ vernichtet werden durften. "Diese Wahrheit" ist für die meisten heute nicht mehr wahr. Also können Wahrheiten sich ändern. Gesellschaftliche Normen müssen hinterfragt und angepasst werden. Wir leben in Deutschland in einem Staat, wo wir fast täglich damit konfrontiert werden, was passiert, wenn eine Bevölkerung ungeprüft gesellschaftliche Normen übernimmt und das eigene Gewissen ignoriert.


Die Person hat eben nicht ein anderes Geschlecht, sondern hier wird die äußere Hülle dem inneren Erleben angepasst.

Und es ist nicht Dein Recht oder meins oder das eines anderen Menschen, dieser Person das innere Erleben abzusprechen. Es mag eine Herausforderung sein, den eigenen Blick zu ändern und dem anderen zu folgen, aber das ist nicht das Problem des Transmenschen, sondern es ist MEIN Problem. Ich muss an mir arbeiten.

Geschlechtsattribute sind zugewiesen, und ja, auch körperliche Attribute, sie sind ein künstliches Konstrukt. Wie sonst kann man erklären, dass der Lesben- und Schwulenverband schätzt, dass sich etwa drei Prozent der Deutschen nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen lassen.

Bei Facebook gibt es 60 Möglichkeiten, sich einem Geschlecht zuzuordnen. Allein das zeigt, wie absurd die Anzahl von 2 ist.

Die Liste findet man hier:

Sicher kommt jetzt das Argument mit dem X und Y Chromoson. Tatsächlich ist auch das nur eine Festlegung aufgrund unseres derzeitigen Wissenstandes. Wir haben immer noch sehr wenig Wissen über Genetik und niemand weiß, ob nicht im Zusammenschluss verschiedener Gene, X und Y nur zweitrangige Komponenten sind.

In Albanien gibt es die eingeschworenen Jungfrauen. Die müssen sich nicht umoperieren lassen, die leben einfach als Männer unter Männern. Und werden auch als Männer gesehen. Was also macht einen Mann zu einem Mann? Dass Du das für Dich definiert hast, ist logisch und menschlich. Dass Du aber glaubst, das sei "die Wahrheit" macht Deine Überzeugung zu einem Vorurteil und zur Diskriminierung.


Aufgrund meiner psychischen Erkrankung erlebe ich immer wieder Stigmatisierung. Ich kann Dir versichern, mir ist es immer lieb, die Leute reden offen über ihre Vorurteile, denn dann kann man sie aus dem Weg räumen. Zu meinen, man wäre nicht diskriminierend, nur weil man nett und freundlich ist und seine Meinung für sich behält, ist ein Trugschluss. Irgendwann verrät man sich. Es sind die kleinen Gesten, die halben Sätze. Das ist dann um so schmerzhafter. Ich kann nicht für alle reden, aber nach meiner Meinung lässt sich mit der Wahrheit einfacher umgehen. Aber auch hier kommt es eben darauf an, WIE man etwas sagt.


Das ist so ein Nebensatz, der viel über Deine Haltung aussagt. Es ist nur für DICH so, nicht für den kompletten Rest der Welt. Und eben genau da fängt die Diskriminierung an, wenn man glaubt, man könne anderen die eigene "Wahrheit" aufzwingen und man geht eben nicht mehr auf den anderen zu, versucht zu akzeptieren und zu verstehen.


Vielleicht bist aber auch DU derjenige, der in einer Wunschwelt lebt? Einer Welt mit klaren Schubladen. Dabei ist die Welt so bunt. Es gibt so viele Wahrheiten. Es gibt so vielfältige Wahrnehmungen. Ab und an sollte man Schubladen aufräumen und neu beschriften.
Toller Post, Vorurteile sind scheisse, nur denke ich, dass keiner von uns vorurteilsfrei ist (sie dienen uns ja in gewisser Weise als 'Kompass' und ohne sie wäre unser Gehirn einer Reizüberflutung ausgesetzt, weil wir jede Situation immer neu bewerten müssten, trotzdem ist es natürlich unsere Aufgabe sie ständig zu hinterfragen).
Deine Kritik mit dem Übergewicht kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Übergewicht unterliegt doch festgelegten Kriterien / wissenschaftlichen Standards wie BMI, KFA etc. und keiner subjektiven Wahrnehmung / "Wahrheit", sondern sie basieren auf Gesundheitsrisiken und wurden nicht willkürlich festgelegt und der breiten Masse als "Wahrheit" verkauft oder würdest du mir widersprechen?
 
Ja danke dir, genau so ist es. Ich spreche niemanden auf ein Thema an, bei dem ich ahne, dass es ihn beleidigt oder verletzt.


Ja stimmt auch. Ich habe ausdrücklich gesagt, dass ich es nicht als Modeerscheinung sehen.

Ich sehe das Problem hier zwischen den Zeilen. So wie du das Thema des Threads umformulierst in "unangenehme Modeerscheinung". Die Bewertung "unangenehm" stammt nicht vom TE und ist deine persönliche Empfindung.

Und jeder "empfindet" sich heute sofort als angegriffen. Ich bin bei diesem und anderen Themen aber stets erstaunt wie alles heute in einer Verteidigungsschlacht mündet anstatt über das Thema zu reden.
Ist das so?
Schau es doch mal genau an: Der Ausdruck: "Modeerscheinung" beinhaltet ja eine gewisse "Freiwilligkeit": Eine Mode kann ich mir aussuchen, bzw kann mir aussuchen, welcher Mode ich anhänge: Ich habe also Alternativen, die ich mir mehr oder weniger nach Lust und laune aussuchen kann.
Einer Mode nachlaufen wird oftmals auch mit Schwäche assoziiert, denn es bedeutet: Du hast nicht dem Mumm gegen den Strom zu schwimmen.
Und es bedeutet, dass man es aus einem gewissen Gefühl des "Im-Tend-seins" tut- bzw dies unterstellt: Und dieser Subtext IST im Bezug auf sowas extrem persönliches, medizinisches, vielleicht psychologisches natürlich diskriminierend und nicht neutral.
Wenn ich Dir jetzt sage: "Hey, Dein Hemd steht Dir überhaupt nicht, Du rennst doch bloß einer Mode hinterher", ist das natürlich nicht besonders "nett": Damit stelle ich ja in Frage, dass Du es Dir gekauft, weil Du es auch selber willst und schön findest. Das ist doch schon bei einem Hemd nicht besonders nett, aber wie viel härter kommt so eine Aussage bei so etwas einschneidendem wie der Frage der eigenen geschlechtlichen Identität?

Also DAS empfindet wirklich jeder so.
Den Ausdruck "Modeerscheinung" auf eine Krankheit, eine Orientierung oder einfach ein Tiefgreifendes Persönlichkeitsmerkmal zu münzen (such Dir aus, wo Du da Transgender einstufen willst) IST kein feiner Zug und zeigt, dass man das Problem bei dem ganzen kleinredet und nicht ernst nimmt.
Wenn ich behaupte, man könnte eine Geschlechtsidentiät einfach wie eine Mode frei entscheiden, zeige ich doch, dass ich das ganze marginalisiere und eben nicht verstanden habe, worum es geht.
Und das tut NATÜRLICH weh.
 
Ist es denn nicht irgendwie immer das gleiche: Bei Homosexuellen, bei Alleinerziehenden, bei unverheirateten Paaren usw: IMMEr gab es die "Nachbarn", die es besser wussten, und die meinten, auf die vermeindliche Schädlichkeit und Schändlichkeit hinweisen zu müssen oder die eben von "Mode" sprachen.
In den 80ern gab es diesen blöden Witz: Kommt ein Mann zum Einwohnermeldeamt und erklärt, er möchte auswandern. Fragt ihn der Beamte: Aber warum denn? Antwort: Früher war Schwul sein verboten, dann war es erlaubt, jetzt ist es Trend und bevor es zur Pflicht wird, will ich lieber auswandern. DAS war wirklich ein WITZ aus der Zeit damals😒...es hat sich offenbar aber leider wenig geändert .
Es ist IMMER das gleiche und es wird sich wohl nie ändern: Wenn jemand einen anderen, vielleicht schwer nachvollziehbaren Lebensweg einschlägt, gibt es Widerstand und dann wird auch plötzlich Gott (der einen sonst nicht sooo interessiert) wieder aus der Kiste gelassen, der das doch bestimmt nicht gewollt hätte oder es wird damit argumentiert, es sei nicht natürlich (aber Auto fahren, ein Smartphone benützen, auf Toiletten gehen, einen Doppelten Burger essen schon) oder sonst irgendwie eine Gefahr für die Gesellschaft. Oder es muss ganz plötzlich die Kultur des Abendlandes gerettet werden, die einem sonst ganz herzlich egal war.
Es ist immer das Gleiche.
Ich muss ja sagen: Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, wie man sich als Transgender fühlt und wieso man sich operieren lässt. Das kommt in meiner Erlebenswelt nicht vor und ich finde es schwer nachzuvollziehen.
Aber noch viel schwerer finde ich nachzuvollziehen, wieso man zu dieser Gruppe von Menschen gehören möchte, die diesen uralten fehler machen und anderen sagen wollen was das richtige für sich ist. Wieos will man so ein mensch sein?
Das meine ich total ernst: ich stelle mir immer vor: Früher gab es vielleicht die nachbarn, die zB über ein Homopaar im Mietshaus gelästert haben: Igitt, das ist doch voll unnatürlich usw...
Und dann stelle ich mir vor: würde ICH dieser Mensch sein wollen? Der Nachbar, der da tuschelt?
Nein echt nicht!
Und das will ich bei Transgendern auch nicht.
ja, es mag sein, dass manche Menschen ihre Geschlechtsangleichung hinterher bereuhen: Ja , wir Menschen machen fehler, und ja: Das ist auch unser gutes Recht!
Es ist in unserem Land erlaubt, eigene Entscheidungen zu treffen und auch Fehlentscheidungen zu treffen.
Das muss jeder selbst beurteilen: jeder ist für seine Entscheidung selbst verantwortlich!
 
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