Hallo! Danke für die Antworten. Auch wenn sich das vielleicht nur wie eine Floskel anhört. Ich meine es doch so.
Wenn du noch nicht bereit bist,aus deiner Box auszubrechen....kannst du vielleicht doch jemanden mit in deine Box nehmen?
Vielleicht deinen Freund?
Diese Idee hört sich tatsächlich schön an. Ich wäre nicht so einsam, wenn ich die Box mit jemand teilen könnte.
Ich hatte gestern auf dem Nachhauseweg eine Art Eingebung (ich glaub so nennt man das), was meine große Angst vor dem sich jemandem anvertrauen betrifft. Mein Vater ist jemand, der sich sehr stark mir anvertraut. Er spricht mit mir extrem offen über seine Trauer, Wut oder irgendwelche anderen Gefühlslagen und Gedanken. Tatsächlich belastet mich das viel stärker, als ich es nach außen zeige. Höchstwahrscheinlich übertrage ich aus dieser Eigenerfahrung die Angst, dass ich andere im selben Maße belaste, wenn ich mich öffne. Das wäre zumindest eine plausible Erklärung für meine völlige Unfähigkeit mich jemandem anzuvertrauen.
Aus dieser Unfähigkeit heraus, beziehungsweise aus dieser Angst heraus jemanden mit meinem Kram zu belasten, fällt es mir eben schwer jemanden in die Box mitzunehmen. Mein Freund würde sich vielleicht eignen. Ich rede auch fast nur mit ihm im echten Leben über meine Gefühle. Und ich kann ihm vertrauen. Also eigentlich top. Jetzt ist es aber so, dass er nur noch ca 10 Tage hier sein wird, bevor er auswandert. Da erscheint es mir unverschämt und völlig egoistisch mich jetzt nochmal bei ihm auszuheulen. Damit mache ich ihm am Ende noch Schuldgefühle, dass er mich jetzt „sitzen lässt“. Ich will ihm sein Leben nicht noch schwerer machen, als es schon ist. Er ist auch eine unruhige Seele und braucht jetzt keinen Klotz am Bein.
Warum braubst Du Dich selbst dieser Freiheit und sperrst Dich von allem weg, anstatt Dich von dem zu befreien, was Dich wirklich fesselt ???
In den Momenten, in denen ich den Wunsch verspüre mich zu verstecken, scheint die Außenwelt einfach zu bedrohlich. Mein Freund hat mich im Büro zum lachen gebracht über unseren Arbeitschat. Er hat mir eine Scene aus Spongebob geschickt, wo einer der Figuren alles hasst. Ich habe aus Versehen laut aufgelacht, sodass meine Teamleiter gefragt haben, ob mit mir alles okay ist. Hab die Frage ganz normal und gelassen beantwortet, mit einem kurzen ja ja, sorry dass ich so laut war. Danach musste ich aber vor Enge sofort den Platz verlassen, weil ich mich so schlecht gefühlt habe.
Aber du hast natürlich Recht. Etwas anderes fesselt mich eigentlich. Ich komme davon nur nicht los. Und so zahlt es mir dann meine Psyche heim.
Sie doch einmal in einen Spiegel,:
'Zieh Dein Lachen auf und tue, als wäre alles gut'.
Wie geht es Dir dann?
Das macht mich traurig. Ich versuche es tatsächlich manchmal. Aber diese Selbst-Ermutigung hilft nicht. Auf „Fake it until you make it“ finde ich einen schlimmen Satz. Ich fake schon lange und mache alles in mir nur weiter kaputt dadurch. Es wird am Ende eben keine echte Gucci Tasche sondern ein Fake.
Deine kleine Box ist nur eine Deiner Möglichkeiten und manchmal ist das auch völlig in Ordnung. Du bist noch weit mehr als sie. Sie definiert Dich nicht. Wenn Dir gerade nach "Deckel zu" ist, dann mach das und wirf den Schlüssel nicht weg.
Jah, vielleicht muss ich es auch an manchen Tagen so akzeptieren. Manchmal könnte ein Rückzug auch ganz gut tun. Anstatt immer dagegen zu kämpfen. Das nimmt so viel Energie von mir.
Ich versuche jedes Mal mir von euren Ratschlägen was abzuschneiden. Ich hoffe es einmal geschafft zu haben, sodass ich zurück blicken kann und sagen kann, doch, ich habe es geschafft.