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Tag der kleinen Box

Linda Kremer

Aktives Mitglied
Tag der kleinen Box

Das beschreibt es eigentlich schon sehr gut. Heute war wieder so ein Tag. Naja, keine Seltenheit. Fast täglich mittlerweile.

Am liebsten würde ich mich verkriechen. In eine kleine Box. Und Deckel zu. Damit mich keiner sehen kann. Versteckt vor allen Blicken. Die selbe Haltung einnehmen, wie ich mich innerlich bereits fühle.

Aber auch wenn ich mich so fühle, stehe ich doch mit geradem Rücken da und blicke den Leuten in die Augen. Damit bloß keiner was mitbekommt. Und sagen tue ich auch nichts. Einfach weil ich niemanden stören und nerven will. Also bleibe ich alleine damit. Und sogar wenn ich bisschen was meinem Freund sage, doch lasse ich mir nicht helfen. Ich ziehe gleich mein Lachen auf und tue als wäre alles gut.

So sieht ein Tag der kleinen Box aus.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo!
Du versteckt dich in der kleinen Box, wahrscheinlich weil du dich da sicher fühlst.
Man kann sich verstellen und verstecken ,aber im Grunde genommen schadet man sich selbst.
Wenn du noch nicht bereit bist,aus deiner Box auszubrechen....kannst du vielleicht doch jemanden mit in deine Box nehmen?
Vielleicht deinen Freund?
Kannst du deinen Freund vertrauen?
Meiner Meinung nach,kann man seinen Freund vertrauen,sonst ist es kein Freund.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Niemand möchte gefangen sein. Niemand möchte in Ketten gelegt werden. Wir alle brauchen Luft zum atmen. Atmen, um sich befreit zu fühlen. Bewegungsfreiheit, um sich losgefühlt zu fühlen.
Warum braubst Du Dich selbst dieser Freiheit und sperrst Dich von allem weg, anstatt Dich von dem zu befreien, was Dich wirklich fesselt ???
 
G

Gelöscht 126058

Gast
Sie doch einmal in einen Spiegel,:
'Zieh Dein Lachen auf und tue, als wäre alles gut'.

Wie geht es Dir dann?
 

Lingu

Mitglied
Wenn du noch nicht bereit bist,aus deiner Box auszubrechen....kannst du vielleicht doch jemanden mit in deine Box nehmen?
@LeereZukunft Sehr schön formuliert. 🙂
Das ist wirklich ein schöner Gedankengang.

Wenn Du es nicht schaffst selbst raus zu kommen Linda, reiche jemanden deine Hand und versuche doch mal jemanden in deine Box mit zu nehmen? Muss ja nicht für lange sein, aber vielleicht kann man sich da kurz auch zu 2t rein setzen und Du bist nicht mehr ganz allein? ;)

Oder setz Dich erst einmal auf deine Box oben drauf, aber versteck Dich nicht ganz.
Du kannst ja auch erst einmal aus der Ferne alles beobachten, da kannst Du auch sicherer sein und vielleicht siehst Du so alles besser, versteckst Dich nicht immer selbst ganz vor anderen und wirst auch nicht mehr so viel verpassen? 🙂
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Hallo Linda,

zu erkennen was ist und was war, kann ein schmerzhafter Prozess sein. Deine kleine Box mag sein, was und wonach Dir gerade ist, aber was morgen oder übermorgen sein wird und sein kann, weiß niemand. Ich finde es mutig und kraftvoll von Dir, dass Du bei Dir genau hin schaust, denn nur so machen Schritte überhaupt Sinn. Wer nicht weiß, von wo er startet, kann nur raten.

Vielleicht brauchst Du gerade diese kleine Box, aber macht sie das zu einem schlechten Ausgangspunkt? Ich habe viel Zeit damit verschwendet, anders sein zu wollen, mir selbst das Recht zuzugestehen, dass ich nicht erst dies und das können oder lassen sollte oder mir von anderen eine Erlaubnis einholen muss.

Eine solche Box habe ich auch. Aber inzwischen habe ich mehr Übung und verschiedene Strategien, wie ich meinen Aufenthalt da draußen immer wieder verlängern kann. Verschwende nicht Zeit und Kraft darauf, etwas nicht mehr zu tun, sondern setze Deine Kraft dazu ein zu tun, was Du möchtest. "Fake it until you make it". Deine kleine Box ist nur eine Deiner Möglichkeiten und manchmal ist das auch völlig in Ordnung. Du bist noch weit mehr als sie. Sie definiert Dich nicht. Wenn Dir gerade nach "Deckel zu" ist, dann mach das und wirf den Schlüssel nicht weg.
 
G

Gelöscht 115368

Gast
"..... und wirf den Schlüssel nicht weg" Der ist gut.
Klein machen bringt nix. Kann ja eine Lösung sein, bringt aber meistens noch mehr Probleme hervor. Da draussen in der Welt muss man sich stellen, sonst geht man unter.
 
G

Gelöscht 126058

Gast
Sage Dir:
Ich bin viel 'zu groß(-artig)', um in eine kleine Box zu passen.
Das erhöht Dein Selbstwertgefühl.
Und dann geht es Dir besser.
 

Linda Kremer

Aktives Mitglied
Hallo! Danke für die Antworten. Auch wenn sich das vielleicht nur wie eine Floskel anhört. Ich meine es doch so.
Wenn du noch nicht bereit bist,aus deiner Box auszubrechen....kannst du vielleicht doch jemanden mit in deine Box nehmen?
Vielleicht deinen Freund?
Diese Idee hört sich tatsächlich schön an. Ich wäre nicht so einsam, wenn ich die Box mit jemand teilen könnte.

Ich hatte gestern auf dem Nachhauseweg eine Art Eingebung (ich glaub so nennt man das), was meine große Angst vor dem sich jemandem anvertrauen betrifft. Mein Vater ist jemand, der sich sehr stark mir anvertraut. Er spricht mit mir extrem offen über seine Trauer, Wut oder irgendwelche anderen Gefühlslagen und Gedanken. Tatsächlich belastet mich das viel stärker, als ich es nach außen zeige. Höchstwahrscheinlich übertrage ich aus dieser Eigenerfahrung die Angst, dass ich andere im selben Maße belaste, wenn ich mich öffne. Das wäre zumindest eine plausible Erklärung für meine völlige Unfähigkeit mich jemandem anzuvertrauen.

Aus dieser Unfähigkeit heraus, beziehungsweise aus dieser Angst heraus jemanden mit meinem Kram zu belasten, fällt es mir eben schwer jemanden in die Box mitzunehmen. Mein Freund würde sich vielleicht eignen. Ich rede auch fast nur mit ihm im echten Leben über meine Gefühle. Und ich kann ihm vertrauen. Also eigentlich top. Jetzt ist es aber so, dass er nur noch ca 10 Tage hier sein wird, bevor er auswandert. Da erscheint es mir unverschämt und völlig egoistisch mich jetzt nochmal bei ihm auszuheulen. Damit mache ich ihm am Ende noch Schuldgefühle, dass er mich jetzt „sitzen lässt“. Ich will ihm sein Leben nicht noch schwerer machen, als es schon ist. Er ist auch eine unruhige Seele und braucht jetzt keinen Klotz am Bein.
Warum braubst Du Dich selbst dieser Freiheit und sperrst Dich von allem weg, anstatt Dich von dem zu befreien, was Dich wirklich fesselt ???
In den Momenten, in denen ich den Wunsch verspüre mich zu verstecken, scheint die Außenwelt einfach zu bedrohlich. Mein Freund hat mich im Büro zum lachen gebracht über unseren Arbeitschat. Er hat mir eine Scene aus Spongebob geschickt, wo einer der Figuren alles hasst. Ich habe aus Versehen laut aufgelacht, sodass meine Teamleiter gefragt haben, ob mit mir alles okay ist. Hab die Frage ganz normal und gelassen beantwortet, mit einem kurzen ja ja, sorry dass ich so laut war. Danach musste ich aber vor Enge sofort den Platz verlassen, weil ich mich so schlecht gefühlt habe.

Aber du hast natürlich Recht. Etwas anderes fesselt mich eigentlich. Ich komme davon nur nicht los. Und so zahlt es mir dann meine Psyche heim.
Sie doch einmal in einen Spiegel,:
'Zieh Dein Lachen auf und tue, als wäre alles gut'.

Wie geht es Dir dann?
Das macht mich traurig. Ich versuche es tatsächlich manchmal. Aber diese Selbst-Ermutigung hilft nicht. Auf „Fake it until you make it“ finde ich einen schlimmen Satz. Ich fake schon lange und mache alles in mir nur weiter kaputt dadurch. Es wird am Ende eben keine echte Gucci Tasche sondern ein Fake.
Deine kleine Box ist nur eine Deiner Möglichkeiten und manchmal ist das auch völlig in Ordnung. Du bist noch weit mehr als sie. Sie definiert Dich nicht. Wenn Dir gerade nach "Deckel zu" ist, dann mach das und wirf den Schlüssel nicht weg.
Jah, vielleicht muss ich es auch an manchen Tagen so akzeptieren. Manchmal könnte ein Rückzug auch ganz gut tun. Anstatt immer dagegen zu kämpfen. Das nimmt so viel Energie von mir.

Ich versuche jedes Mal mir von euren Ratschlägen was abzuschneiden. Ich hoffe es einmal geschafft zu haben, sodass ich zurück blicken kann und sagen kann, doch, ich habe es geschafft.
 

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