Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Steigert Kampfsport wirklich das Selbstbewusstsein?

Yenlowang

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich trage mich seit geraumer Zeit mit dem Gedanken mit Kampfsport anzufangen. Da ich von unterschiedlichen Seiten gehört habe, das Kampfsport gut für das Selbstbewusstsein ist, das man es damit u.U. steigern könnte. Und eine Steigerung des Selbstbewusstseins/Selbstwertgefühls kann ich mittlerweile dringend brauchen...

Kampfsport oder auch Kampfkunst sind für mich nicht neu... Ich hab vor 22 Jahren Judo gemacht (Sogar relativ erfolgreich, wenn man meinen Trainer reden hört). Habe es denn aber gelassen, weil etwas passiert ist, was ich damals nicht wegstecken konnte.

Ich kann mich aber noch dran erinnern, das meine Verfassung damals besser war, ich war ruhiger, gelassener, ausgeglichener...

Nun bin ich aber älter, reifer, weiser ;) und ich denke viel mehr nach unter anderem auch darüber, in wiefern Kampfsport in der Lage sein soll das Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein zu steigern.

Ich weiß, das man für KS in der Lage sein muss seinen Körper zu verstehen, mit ihm umzugehen. Das man in der Lage sein muss bestimmte Mustern zu folgen, zu bestimmter Zeit Spannungen im Körper aufzubauen. Aber wie steigert so etwas das Selbstbewusstsein?

Ich weiß von mir, das ich von vielen Menschen falsch eingeschätzt werde.

Mir fallen aufgrund meiner durchs Krafttraining erworbenen Muskeln, viele Dinge die Kraft erfordern ziemlich leicht...

Ich trage alleine eine Waschmaschine in den 3. Stock (Sie war neu und noch verpackt, also gut zu greifen) Und ich habe die alte mit einem Freund runtergetragen, es hat mich nicht angestrengt. Aber mein Freund, der auch sehr kräftig ist hatte so seine Mühe (Ich habe es nicht als Mühe empfunden...) Er jammerte danach bei seiner Freundin, das die Maschine so schwer war. Fand ich jetzt nicht...

Oder wir waren auf einem Festival und einige Zeltnachbarn haben am letzten Tag gesagt, als wir mit denen zusammen unterm Zelt saßen und geredet haben, das sie sich nicht mit mir anlegen würden. Da sie wüssten das sie sowieso den kürzeren ziehen würden. Und sie wollten mir partout nicht abnehmen, das ich weder gewalttätig bin, noch mich nicht regelmäßig schlage...

Sie haben in mir etwas gesehen, was ich nicht bin...

Ich weiß von mir, das ich durchaus in der Lage bin mich zu verteidigen, wenn es sein muss. Es ist vom Judo genug hängengeblieben, das ich mir zumindest zur reinen Selbstverteidigung keine Gedanken machen muss. Mehr ist mir auch nicht wichtig...

Aber dennoch möchte ich gerne wissen, in wie weit eine Steigerung des Selbstvertrauens mit KS zusammenhängen soll?

Hier mal eine Hypothese:

Ich momentan
Ich habe soviel aus mir gemacht...

Ich habe meine eigene Wohnung, verdiene gutes Geld, kann kochen, bin reinlich, weiß wie ich mich zu benehmen habe, bin gebildet, belesen. Ich bin auf keinerlei Unterstützung angewiesen...

Ich habe mein Aussehen verändert, habe abgenommen, habe meinen Körper mit Muskeln ausgestattet, habe mich optisch komplett um 180° gedreht. Viele sagen ich wäre sogar ziemlich attraktiv. Ich weiß auch, das ich relativ gut im Bett bin ;) es gibt einige Damen, die das durchaus bestätigen könnten. Ich weiß durch unzählige Gespräche mit dem weiblichen Geschlecht, was für Frauen wichtig ist und was sie anmacht, und wenn man als Mann sich nur ein Stück daran hält, hat beide den erfülltesten Sex, den man sich vorstellen kann.

Die Menschen die mit mir befreundet sind, sagen, das sie froh sind mich zu kennen, mit mir befreundet zu sein, weil ich ein sehr angenehmer Gesprächspartbner bin. Ich bin verlässlich, ich bin ein guter Zuhörer.

Ich weiß im Leben was ich will und was ich nicht will...

Auf der anderen Seite dann aber meine Ängste...

Ich hab soviel aus mir gemacht - Reicht das? Bin ich damit genug?

Ich bin attraktiv - Ich sehe in den Spiegel, ich sehe immer noch den dicken Jungen, der sich nicht traut anderen in die Augen zu sehen, oder "Nein" zu sagen.

Bin ich das was meine Partnerin sucht? - Ich habe ein Problem damit anzunehmen, das sie mich liebt, das sie glücklich ist mit mir. Ich lebe ständig mit dem Gedanken, das sie an mir etwas vermisst und sich dieses etwas woanders holt...

Ich habe mit 12 Jahren aufgehört "Ich" zu sein (Als mein Vater ging...) Ich weiß nicht mehr wer ich bin.

Ich habe eine solche Wirkung auf Menschen. So abschreckend...

Aber reicht das um andere Männer davon abzuhalten meine Freundin anzugraben und zu versuchen sie ins Bett zu bekommen? Ich weiß auch das zu so etwas immer 2 gehören. Und wenn meine Partnerin sich darauf einlassen würde, dann ist unsere Beziehung eh nicht mehr zu retten. Das weiß meine Partnerin auch. Aber auch das gehört zu meinen Ängsten.

Kurzum, mein Selbstbewusstsein ist nicht existent...


Wie sollte Kampfsport das ändern?


Was ändert dieses Wissen. Wenn man mal die Zukunft betrachtet, z.B. nach 1 Jahr KS.

Nach etwa 1 Jahr (Befähigung und Wille vorrausgesetzt) wäre ich durchaus in der Lage mich nicht nur zu verteidigen, sondern vielleicht auch einen Menschen ziemlich chancenlos stehen zu lassen. Allerdings weiß ich das auch schon durch meine Zeit als ich noch Judo gemacht habe...

D.h. für mich, das ich in der Lage bin meinen Körper zu beherrschen, das mir körperlich keiner so recht was könnte (Das es immer jemanden gibt, der härter zuschlagen, länger stehen kann, etc. ist mir durchaus bewusst) Aber für "normale" Menschen würde es langen.

Ich kan irgendwie nicht verstehen, wie KS es ändern würde, das man sich nicht mehr so fühlt, als wäre alles was man ist zuwenig....


LG
 
S

SAMUZ

Gast
Kampfkunst kann in der Tat das Selbstbewusstsein stärken. Der Bewegungsapparat und die mentale Stärke werden auf Bewusstsein trainiert.

Ich wünsche dir Selbstbewusstsein
 
C

Catherine

Gast
Heirate mich!!!!!:):):)

So wie Du Dich beschreibst......ach ja.....wäre ich nur 20 Jahre jünger........ja ja, wie die Zeit vergeht.....*seufz*

Asiatische Kampf"kunst" hat nicht nur was mit Körperbeherrschung zu tun, sondern auch mit der Beherrschung des Geistes.

Sinn dieser Kampfkunst ist u.A. die Selbstfindung und......dass man seine Fähigkeiten "NICHT"!!!! einsetzt.

Dicke Muskeln sind dabei auch nicht gefragt und schon gar nicht sie zur Schau zu tragen.

Geschmeidigkeit, Flexibilität, absolute Kontrolle über den Körper bis in die Finger- und Fußspitzen.

Kampfkunst hat auch was mit Philosophie und Buddhismus zu tun.

Man kann sich dadurch seiner Selbst "bewusst" werden. Wer bin ich, wie bin ich, wo will ich hin, was erwarte ich vom Leben, was KANN man überhaupt erwarten. Ein Selbstfindungsprozess.

Daraus resultiert dann ein besseres, normales "Selbst-WERT-Gefühl".

DAS lernt man aber nicht in deutschen Schulen.

Keine Ahnung obs irgendwo gute asiatische Lehrer gibt.

Öhm: wo wohnst Du denn? So ab und an könnte ich einen starken Mann gebrauchen. Ich muss immer Alles alleine schleppen und so langsam geht mir die Kraft aus.....*stöhn*
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Du würdest keinen Kampfsport brauchen wenn du mal aufhören würdest dich zu fragen wie ANDERE dich sehen.
Wieso ist dir das so wichtig wie du auf andere wirkst,was andere von dir denken?
Andere,andere,andere.....DU sollst dir selbst wichtig sein.
Durch deine Denkweise legst du dir selbst Steine in den Weg,wieso machst du es dir so schwer?
Erstmal musst du lernen dich selbst zu akzeptieren sonst geht mal garniks,Selbstbewusstsein....wenn du von sovielen Menschen positives Feedback bekommst und es immer noch nicht glaubst hasten krasses Problem das du auch durch den Kampfsport nicht besser wird.
Jeder fragt sich schonmal wie er auf andere wirkt,bei dir nimmt das aber ungesunde Ausmasse an.
Da kannste dich steigern wie du willst,du wirst nie zufrieden sein.
Was dir in deiner Kindheit und Jugend an Annerkennung fehlte versucht du nun nachzuholen...hechelst hinterher...und das wirst du den Rest deines Lebens tun wenn du nicht endlich begreifen wirst das
du es NIEMALS jeden Recht machen kannst es das auch absolut nicht BRAUCHST.
Deine Kindheit is nu man net optimal verlaufen,aber es geht NOCH beschissener,klammer dich da nicht so dran.
Tu dir selbst net so leid.


Leben deine Eltern noch?
Dann wirds Zeit ihnen zu zeigen das du was aus dir "gemacht" hast.
Und klopf deinem Vater mal auf die Schulter.
Geh das mal klären,das hilft.
Wenn du so bist wie deine Freunde sagen und wie du dich selbst hier beschreibst dann kannst Gott oder wem auch immer auf Knien danken.

Lise




Lise
 
B

Benjamin-29

Gast
Aber reicht das um andere Männer davon abzuhalten meine Freundin anzugraben und zu versuchen sie ins Bett zu bekommen?
Ich hab selbst auch einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt. Das ist aber nicht unbedingt gut, wenn man eine gleichberechtigte Beziehung will.

Weisst du denn, warum du sie vor anderen Männern schützen willst ?
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
also ich bin der Meinung, dass Kampfsport nicht die Wunderlösung ist ;)
Aber Kampfsport hat natürlich ähnliche positive Effekte wie andere Sportarten:
- man kommt mehr unter Leute
- Sport ist ohnehin gut für die Seele (biochemisch gesehen)
- man sieht eigene Grenzen und Erfolge, das ist natürlich auch nett.

Beim Kampfsport kommt noch hinzu, dass man vielleicht mehr Sicherheit erhält, wenn man weiß, wie man sich verteidigen kann.

Aber das bedeutet eben noch lange nicht, dass man nach einem Jahr Kampfsport ein anderer Mensch ist oder seine Probleme gelöst sind (so wie das hier manchmal von einigen dargestellt wird).

Dazu gehört dann doch schon etwas mehr konkrete Arbeit an sich selbst...
 

Yenlowang

Aktives Mitglied
Du würdest keinen Kampfsport brauchen wenn du mal aufhören würdest dich zu fragen wie ANDERE dich sehen.
Wieso ist dir das so wichtig wie du auf andere wirkst,was andere von dir denken?
Andere,andere,andere.....DU sollst dir selbst wichtig sein.

Wie kann einem ein Unbekannter wichtig sein?...

Durch deine Denkweise legst du dir selbst Steine in den Weg,wieso machst du es dir so schwer?

Weil ich seit ich 12 Jahre alt war, in den Augen meiner Mutter nichts wert war...

Ich musste um Beachtung kämpfen, ich wurde nur beachtet, wenn ich was für sie getan habe.

Ich kenne kein "Ich hab Dich lieb!", ich kenne kein "Das hast Du gut gemacht, ich bin stolz auf Dich!"...

Ich kenne nur "Nicht so gut wie ich es gemacht hätte, aber man kann es so durchgehen lassen!" oder "Warum kannst Du es nicht? Dein Bruder kann es auch!" Sie hat es mich spüren lassen, das ich nur beachtet werde, wenn ich etwas tue. Keine Beachtung einfach nur dafür, das ich bin, was ich bin. Ich konnte es keinem Recht machen.

Die einzigen Menschen die stolz auf mich waren, sind entweder tot (meine Oma & mein Opa), oder mein Vater, den habe ich aber bewusst seit Jahren nicht gesehen.


Erstmal musst du lernen dich selbst zu akzeptieren sonst geht mal garniks,Selbstbewusstsein....wenn du von sovielen Menschen positives Feedback bekommst und es immer noch nicht glaubst hasten krasses Problem das du auch durch den Kampfsport nicht besser wird.

Auch das weiß ich. Ich kann es nicht annehmen, weil ich immer darauf warte das da noch eine Gegenleistung für kommen muss...


Jeder fragt sich schonmal wie er auf andere wirkt,bei dir nimmt das aber ungesunde Ausmasse an.
Da kannste dich steigern wie du willst,du wirst nie zufrieden sein.
Was dir in deiner Kindheit und Jugend an Annerkennung fehlte versucht du nun nachzuholen...hechelst hinterher...und das wirst du den Rest deines Lebens tun wenn du nicht endlich begreifen wirst das
du es NIEMALS jeden Recht machen kannst es das auch absolut nicht BRAUCHST.
Deine Kindheit is nu man net optimal verlaufen,aber es geht NOCH beschissener,klammer dich da nicht so dran.
Tu dir selbst net so leid.


Leben deine Eltern noch?

Ja, meine Eltern leben noch....

Ich habe meinen Vater die letzten paar Jahre ein oder zweimal gesehen.

Meine Mutter lebt auch noch, ich war vorgestern erst wieder da. Es war für sie wie immer ein Pflichtbesuch. Sie redete die ganze Zeit davon, wie toll doch mein Bruder und mein Neffe sind. Was der Lütte schon alles kann. Wie toll doch ihr Urlaub war. Wie hart das doch bei Ihr auf der Arbeit ist. Etc...

Das ich einen neuen Therapeuten habe, der mir hoffe ich zumindest nun endlich helfen kann, das ich mir aktiv Hilfe gesucht habe, weil ich weiß das es so nicht weitergeht. Weil ich weiß das ich sonst mich und mein Umfeld zerstöre. das hat sie in keinster Weise interessiert. "Wieso hast Du Dir wieder einen Therapeuten gesucht. Du hast doch keine Probleme, dir geht es doch gut..."


Dann wirds Zeit ihnen zu zeigen das du was aus dir "gemacht" hast.

Ich habe es versucht. ich habe 46 KG abgenommen. Es hat nicht interessiert. Die einzige Aussage meiner Mutter dazu war: "Du nimmst doch nicht etwa Steroide? Oder wie hast Du das sonst geschafft?" Das hinter -46 KG, nicht nur Wille, Disziplin und eiserne Regeln gestanden haben, konnte man ihr in 2 Jahren nicht vermitteln, sie wollte es einfach nicht hören...


Und klopf deinem Vater mal auf die Schulter.

Sobald ich "seelisch" gefestigt genug bin die Fragen zu stellen die mich belasten, wenn ich bereit bin, die Antworten zu verstehen und sie anzunehmen, werde ich es tun. ich werde meinen Vater nach dem "Warum?" fragen...

Bei meiner Mutter hätte das "Warum?" keinen Zweck, sie hat ihren Standpunkt dazu und sie wird mir keine Antwort geben, die einzige Antwort, die ich jemals darauf bekommen habe, war "Das geht Dich nichts, aber auch garnichts an. Ich lebe mein Leben wie ich will..:"

Geh das mal klären,das hilft.
Wenn du so bist wie deine Freunde sagen und wie du dich selbst hier beschreibst dann kannst Gott oder wem auch immer auf Knien danken.

Lise

Ich danke Dir :)



Lise

Liebe Grüße
 

Yenlowang

Aktives Mitglied
Heirate mich!!!!!:):):)

So wie Du Dich beschreibst......ach ja.....wäre ich nur 20 Jahre jünger........ja ja, wie die Zeit vergeht.....*seufz*

Danke für die Blumen :)

Asiatische Kampf"kunst" hat nicht nur was mit Körperbeherrschung zu tun, sondern auch mit der Beherrschung des Geistes.

Sinn dieser Kampfkunst ist u.A. die Selbstfindung und......dass man seine Fähigkeiten "NICHT"!!!! einsetzt.

Das weiß ich noch aus meiner Zeit vom Judo, das man es kann, aber die Kunst darin liegt es niemals anwenden zu müssen...

Dicke Muskeln sind dabei auch nicht gefragt und schon gar nicht sie zur Schau zu tragen.

Geschmeidigkeit, Flexibilität, absolute Kontrolle über den Körper bis in die Finger- und Fußspitzen.

Kampfkunst hat auch was mit Philosophie und Buddhismus zu tun.

Man kann sich dadurch seiner Selbst "bewusst" werden. Wer bin ich, wie bin ich, wo will ich hin, was erwarte ich vom Leben, was KANN man überhaupt erwarten. Ein Selbstfindungsprozess.

Daraus resultiert dann ein besseres, normales "Selbst-WERT-Gefühl".

Genau darum geht es mir. Ich hatte mal einen technischen Leiter, der leider vor 4 Jahren verstorben ist. Der machte schon 20 jahre Aikido. Ich habe ihn bewundert, er war immer mit sich zufrieden, immer ruhig und gelassen, er hat alles angenommen, ich kannte keine Zeit wo er aufgebracht oder wütend gewesen wäre...

Selbst als er die Diagnose bekommen hatte.. Krebs im Endstadium war er mit sich und der Welt im Reinen...


DAS lernt man aber nicht in deutschen Schulen.

Keine Ahnung obs irgendwo gute asiatische Lehrer gibt.

Öhm: wo wohnst Du denn? So ab und an könnte ich einen starken Mann gebrauchen. Ich muss immer Alles alleine schleppen und so langsam geht mir die Kraft aus.....*stöhn*

Im Hohen Norden ;)
Liebe Grüße
 
C

Catherine

Gast
Meine Mutter lebt auch noch, ich war vorgestern erst wieder da. Es war für sie wie immer ein Pflichtbesuch. Sie redete die ganze Zeit davon, wie toll doch mein Bruder und mein Neffe sind. Was der Lütte schon alles kann. Wie toll doch ihr Urlaub war. Wie hart das doch bei Ihr auf der Arbeit ist. Etc...

Das ich einen neuen Therapeuten habe, der mir hoffe ich zumindest nun endlich helfen kann, das ich mir aktiv Hilfe gesucht habe, weil ich weiß das es so nicht weitergeht. Weil ich weiß das ich sonst mich und mein Umfeld zerstöre. das hat sie in keinster Weise interessiert. "Wieso hast Du Dir wieder einen Therapeuten gesucht. Du hast doch keine Probleme, dir geht es doch gut..."
Das kommt mir sehr bekannt vor......*stöhn*

Ich erzähle höchst selten noch was von mir - und schon gar nichts über meine Schwächen oder Nöte. Da muss es mir schon ganz arg dreckig gehen.

Ansonsten halte ich das von meinen Eltern - besonders Mutter - fern. Letzt sagte mein Doc, dass ich ne Fibriomyalgie habe. Antwort meiner Mutter: ach du spinnst doch. Sage ich, dass ich -auch in meinem Alter- wieder irgendwas arbeiten möchte: ach komm, du kriegst doch eh nix mehr....

Du siehst, es gibt ganz viele Menschen die unter solchen Müttern leiden.

Früher hab ich rumdiskutiert, heute nicht mehr. Das bring eh nix. Dafür hab ich auf der einen Seite eine innere Distanz geschaffen und auf der anderen Seite Nähe.

Die Distanz besteht darin, dass ich mir ihr "Geschwätz" nicht mehr zu Herzen nehme. Sie KANN nicht anders. Mit Negativem kann sie nicht produktiv umgehen, also behellige ich sie nicht mehr damit.
Wenn sie Dummes Zeug redet, dann frag ich mich: hat das wirklich was mit MIR zu tun, oder hat SIE ein Problem.

Stattdessen stelle ich mich auf IHRE Bedürfnisse ein, begebe mich auf das Level mit dem SIE umgehen kann. Meist fällt es mir mittlerweile leicht, aber es gibt auch Momente da könnt ich an die Decke springen.

Nimm ihr einfach den Wind aus dem Segel. Sie findet den Neffen toll.........ja, ist auch ein toller Kerl. Super! Bruder.....stimmt Mutti, ist auch ein wirklich toller Typ. Und dann schiebste noch ein "ich hab dich lieb" hinterher und drückst sie, bevor Du lachend und freundlich das Haus wieder verlässt.

Deine Mutter wird NIE wirklich auf Dich eingehen können - KÖNNEN. Dann musst Du halt der Vernünftigere und Weitsichtigere sein und Dich darauf einstellen.

Meine Mutter kann mittlerweile ein "ich hab dich lieb" über die Lippen bekommen, aber das dauerte ca. 5 Jahre ab dem Zeitpunkt an welchem ich mein Verhalten verändert habe.

Geduld ist eine gute Tugend. Klappt bei mir auch nicht immer.

 
C

Catherine

Gast
Genau darum geht es mir. Ich hatte mal einen technischen Leiter, der leider vor 4 Jahren verstorben ist. Der machte schon 20 jahre Aikido. Ich habe ihn bewundert, er war immer mit sich zufrieden, immer ruhig und gelassen, er hat alles angenommen, ich kannte keine Zeit wo er aufgebracht oder wütend gewesen wäre...

Selbst als er die Diagnose bekommen hatte.. Krebs im Endstadium war er mit sich und der Welt im Reinen...
Ich denke mal Du weißt was harte Arbeit an sich selbst bedeutet. Und dieser Mensch hat wahrscheinlich viel geübt und geübt und geübt.
Sowohl Körper als auch Geist.
Das mit dem Krebs ist tragisch. Wie heißt es: Gott holt die Besten zuerst. Oder so ähnlich.

Ich bewundere solche Menschen auch sehr, sehr, sehr. Wie gerne wäre ich auch so bin aber faul, faul, faul......und so erreicht man nix.

Grrrr......ärgere mich grad wieder über mich selbst.

Wie wird man diszipliniert????
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben