Kampfmaus
Aktives Mitglied
Dies soll ein Thread sein, wo ihr gerne eure Erfahrungen über Soziale Phobie teilen könnt. Egal ob ihr selbst betroffen seid oder nicht. Ich erzähle kurz, wie ich mit dem Thema in Zusammenhang stehe und dann habe ich ein paar Fragen an euch.
Mir wurde die Soziale Phobie vererbt. Ich war schon immer sehr zurückhalten, schüchtern und ängstlich. Das ist meinen Eltern auch aufgefallen und sie sind mit mir als ich ca. 5 Jahre alt war zum Arzt gegangen. Der Arzt meinte, es sei alles gut. Ich sei nur schüchtern. Das glaubten meine Eltern und so unternahmen sie auch nichts dagegen. Ich hatte in der Grundschule fast gar keine Freunde, habe den Anschluss verloren, mich nicht am Unterricht beteiligt und oft geweint. Ich schaffte es gerade so aufs Gymnasium, aber auch da begann ein sehr schwieriger Abschnitt. Neue Leute, neue Umgebung. So langsam bemerkte ich, dass etwas mit mir nicht stimmt. Das ich anders bin, als die anderen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein Selbsthass. Ich wollte so wie die anderen sein. Mich melden können, in der Pause gelassen rum albern können, mich unterhalten können. Ich wurde oft abgestoßen. Man wollte mich nicht in Freundesgruppen haben. Ich, die Langweilerin, die, die nicht sprechen kann, keinen Humor hat. Ich wurde ignoriert und ich wurde immer einsamer. Ständig war ich alleine, ständig fragte ich mich, was ist falsch an mir!? Ich bin doch freundlich zu allen, bemühe mich doch so. Auch die Lehrer und meine Familie hackte ständig auf mir rum. Trau dich! Sei doch nicht so schüchtern! Streng dich mehr an! Dein Bruder schafft das auch! Er ist viel besser als du!
Durch die Kritik, die Einsamkeit, die gescheiterten Versuche etwas besser zu machen, entwickelten sich Depressionen. Ich begann mich zu verletzten, aus Hass, aus Wut - auf mich selbst.
Inzwischen bin ich in Therapie. Habe eine feste Diagnose. Mir wird geholfen da raus zu kommen und ich übe, in schwierigen Situationen klar zu kommen.
Ich habe mir nach der Diagnose Verständnis erhofft. Fehlanzeige.
Mitschüler lästern, finden mich komisch und ich stoße immer wieder auf Ablehnung.
Was sind eure Erfahrungen damit? Wie reagieren eure Mitmenschen darauf? Was hilft euch? Wie kann man das anderen Leuten verständlich machen? In welchen Situationen habt ihr besonders Schwierigkeiten und warum?....
Ich freue mich auf Antworten!
LG, Kampfmaus
Mir wurde die Soziale Phobie vererbt. Ich war schon immer sehr zurückhalten, schüchtern und ängstlich. Das ist meinen Eltern auch aufgefallen und sie sind mit mir als ich ca. 5 Jahre alt war zum Arzt gegangen. Der Arzt meinte, es sei alles gut. Ich sei nur schüchtern. Das glaubten meine Eltern und so unternahmen sie auch nichts dagegen. Ich hatte in der Grundschule fast gar keine Freunde, habe den Anschluss verloren, mich nicht am Unterricht beteiligt und oft geweint. Ich schaffte es gerade so aufs Gymnasium, aber auch da begann ein sehr schwieriger Abschnitt. Neue Leute, neue Umgebung. So langsam bemerkte ich, dass etwas mit mir nicht stimmt. Das ich anders bin, als die anderen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein Selbsthass. Ich wollte so wie die anderen sein. Mich melden können, in der Pause gelassen rum albern können, mich unterhalten können. Ich wurde oft abgestoßen. Man wollte mich nicht in Freundesgruppen haben. Ich, die Langweilerin, die, die nicht sprechen kann, keinen Humor hat. Ich wurde ignoriert und ich wurde immer einsamer. Ständig war ich alleine, ständig fragte ich mich, was ist falsch an mir!? Ich bin doch freundlich zu allen, bemühe mich doch so. Auch die Lehrer und meine Familie hackte ständig auf mir rum. Trau dich! Sei doch nicht so schüchtern! Streng dich mehr an! Dein Bruder schafft das auch! Er ist viel besser als du!
Durch die Kritik, die Einsamkeit, die gescheiterten Versuche etwas besser zu machen, entwickelten sich Depressionen. Ich begann mich zu verletzten, aus Hass, aus Wut - auf mich selbst.
Inzwischen bin ich in Therapie. Habe eine feste Diagnose. Mir wird geholfen da raus zu kommen und ich übe, in schwierigen Situationen klar zu kommen.
Ich habe mir nach der Diagnose Verständnis erhofft. Fehlanzeige.
Mitschüler lästern, finden mich komisch und ich stoße immer wieder auf Ablehnung.
Was sind eure Erfahrungen damit? Wie reagieren eure Mitmenschen darauf? Was hilft euch? Wie kann man das anderen Leuten verständlich machen? In welchen Situationen habt ihr besonders Schwierigkeiten und warum?....
Ich freue mich auf Antworten!
LG, Kampfmaus