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Sollte man Hartz 4 abschaffen?

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Daoga

Urgestein
Wer 1.000 € durch harte Arbeit verdient, lebt ein anderes Leben als jemand, dem man 1.000 € schenkt.

Meine Großeltern wären charakterlich vollkommen andere Menschen geworden, hätten sie sich nicht alles Stein für Stein selber erarbeiten müssen. Insofern wollen wir überhaupt ein BGE? Wäre das für uns wirklich gut?
Es gab ja auch die Idee, BGE erst ab einem bestimmten Alter einzuführen. Weil Über-50jährige sich mit dem Finden eines neuen Arbeitsplatzes, aber auch mit dem Einlernen in eine neue Stelle naturgemäß schwerer tun als 20 - oder 30 Jährige. Das heißt, kein BGE für Schulabgänger oder Schulabbrecher. Frühestens mit 50 aufwärts, eine gute Idee imho.
Wer vorher nicht arbeiten will, darf gern hartzen gehen.
 
G

Gelöscht

Gast
Dann würde heute die Sowjetunion ganz Europa beherrschen, komplett mit KGB, Massendeportationen und GULAGs in Sibirien. (Oder heimliche Erschießungen in KG-Kellern.) Hübsche Vorstellung? :mad:

Stalin hatte nämlich eigene Pläne zur Eroberung von Europa. Hitler ist ihm mit seinem Angriffskrieg Richtung Russland um wenige Jahre zuvorgekommen und hat ihn militärmäßig zwar nicht besiegt, aber so geschwächt, daß danach erst für lange Zeit keine Chance auf eine Eroberungsbewegung über Deutschland und Frankreich Richtung Spanien möglich war, und dann begann schon der Kalte Krieg mit wachsendem Atomarsenal auf beiden Seiten. Keine realistische Chance mehr für Stalins Nachfolger, die Eroberungspläne ohne zu große Eigenverluste (US-Atombomben auf Moskau, Sewastopol etc.) wahrzumachen.
So böse das klingen mag: Hitler hat dafür gesorgt, daß (West)Europa von der sozialistischen Diktatur der sowjetischen Art frei bleibt. Die Amerikaner hätten, ohne zweiten Weltkrieg samt Atomprojekt, keine Chance gegen Stalins Armeen gehabt, denn konventionell waren die Sowjets haushoch überlegen.
Wenn du schon Geschichtsunterricht erteilen willst, dann mache das bitte Richtig und betreibe keine Rosinenpickerei.

Stalin hatte den Plan gefasst, weil es zur Weltwirtschaftskrise gekommen war und dieses vorhaben wäre genauso Obsolet geworden wie Hitlers Angriffskrieg gegen den Rest der Welt, der übrigens auch finanziert wurde von den Allierten, die den Weltkrieg letztendlich gewannen.

Ist doch auch lustig, man finanziert einen machthungrigen Menschen, um nicht selbst Krieg führen zu müssen gegen ein Land und dann bombt man den zurück in die Steinzeit.

Kommt mir irgendwie bekannt vor, aber nun ja, das würde den Rahmen sprengen.

Was den Rest hier angeht, so sehe ich keine neue Argumente, sondern immer nur wieder das gleiche. Grundeinkommen schon gescheitert in Finnland, sollte man auch das Kleingedruckte lesen, denn:

Die finnische Regierung wollte mit der Untersuchung zwei Ziele erreichen: Erstens sollte der Anreiz steigen, gerade schlecht bezahlte Jobs anzunehmen - der Niedriglohnsektor sollte so ausgebaut werden. Zweitens sollte die staatliche Sozialverwaltung verschlankt werden.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/s...icher-aber-bringt-keine-arbeit-a-1252379.html

Niedriglohnsektor ausbauen, ist doch ein tolles Ziel, wird viel zu wenig gemacht, da kommen Forderungen nach der Feldarbeit für alle Arbeitslose hierzulande doch gerade Recht.

https://www.zeit.de/politik/deutsch...haft-julia-kloeckner-arbeitslose-gefluechtete

Aber ja, das finnische Experiment ist Richtungsweisend für das Grundeinkommen und als Prämisse zu benutzen, denn der Niedriglohnsektor ist so viel besser entlohnt als das normale soziale Sicherungssystem, auch hierzulande. Dass man da aufstocken muss und dann eine versteckte Subvention der Arbeitgeber veranstaltet ist vollkommen uninteressant, aber nun ja ....

Rosinenpickerei halt... Ist man hierzulande schon gewohnt und wird wohl auch immer so bleiben ...
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Niedriglohnsektor ausbauen, ist doch ein tolles Ziel, wird viel zu wenig gemacht, da kommen Forderungen nach der Feldarbeit für alle Arbeitslose hierzulande doch gerade Recht.

https://www.zeit.de/politik/deutsch...haft-julia-kloeckner-arbeitslose-gefluechtete
Ich stelle mal eine böse Frage:

Wenn arbeitsloser aber arbeitsfähiger Mensch ein BGE will (also bedingungslos von einer Gesellschaft seinen Lebensunterhalt sicher gestellt haben will), aber es in der Gesellschaft nicht genug zu Essen gibt, ist es dann verwerflich ihn zur Mitwirkung an der Lebensmittelproduktion aufzufordern?

Soll ein Feldarbeiter hungern, weil jemand anderes nicht arbeiten will?
 

Daoga

Urgestein
Wenn du schon Geschichtsunterricht erteilen willst, dann mache das bitte Richtig und betreibe keine Rosinenpickerei.

Stalin hatte den Plan gefasst, weil es zur Weltwirtschaftskrise gekommen war und dieses vorhaben wäre genauso Obsolet geworden wie Hitlers Angriffskrieg gegen den Rest der Welt, der übrigens auch finanziert wurde von den Allierten, die den Weltkrieg letztendlich gewannen.
Da wäre gar nichts obsolet geworden, weil es schließlich um die weltweite Verbreitung der alleinseligmachenden kommunistisch-sozialistischen Ideologie ging. Nicht nur um den reinen Gewinn an Land, Vermögen, Einfluß. Stalin hätte früher oder später auf jeden Fall Krieg geführt, sobald er genug Truppen und Material beisammen hatte. Und die nicht darauf eingerichteten europäischen Länder überrollt, jeden der sich nicht "freiwillig" den Kommunisten im eigenen Land unterwarf (die gab es damals überall) und somit zum Satelliten und Befehlsempfänger der Sowjetunion wurde.

Vielleicht hätte Großbritannien ihm widerstanden. Eine Zeitlang wenigstens, aber ein Großbritannien gegen einen ganzen Kontinent, den der Kommunist beherrscht, ohne Hilfe vom fernen Amerika ... wäre im harmlosesten Fall bis zum Eintritt totaler Bedeutungslosigkeit abgeriegelt worden. Und irgendwann für einen Apfel und Ei auch noch einkassiert worden.

Zur angeblichen Finanzierung durch die Alliierten, ich weiß daß Hitler viele private Bewunderer und Financiers auch in USA hatte - wo es allerdings auch viele Leute gab, die den Aufstieg der Nazis mit größtem Mißtrauen und üblen Vorahnungen beobachteten.
Eine Großspende für die NSDAP von über 1 Mio US-Dollar kam z. B. von Henry Ford, das war damals immens viel Geld, vergleichbar einer Milliardenspende von Bill Gates heute, die Pressemitteilungen darüber wurden angeblich später in den öffentlich zugänglichen Zeitungsarchiven heimlich entfernt - von unbekannter Hand aus den Zeitungen geschnitten, als diese Spende nach dem Krieg nur noch rufschädigend und peinlich war.

Und natürlich war die Wirtschaft eng miteinander verflochten, mit Lieferungen von kriegstauglichen Flugzeugmotoren und anderen Gütern aus USA, bis aufgrund der politischen Entwicklung Embargos stattfanden. Vergleichbar legalen bis illegalen Wirtschaftskontakten heute zwischen Deutschland und Iran oder den "sehr legalen" Waffenlieferungen an die Saudis. Überall wo Geld fließt oder Investitionen auf dem Spiel stehen, geht die Moral zum Teufel und ist die offizielle Politik nur noch einen Dreck wert.
Interessantes dazu hier: https://www.bundestag.de/resource/b...3a299463e4a028683e55/wd-1-134-07-pdf-data.pdf

Aber warum soll es verwunderlich sein, daß die Amerikaner Deutschlands "starken Mann" hofierten, bis er irgendwann zum expliziten Feind und Verkörperung alles Bösen mutierte. Heute werden andere "starke Männer" genauso hofiert (Putin, Erdogan etc.), und sie haben selber einen als Präsidenten, auf Gedeih oder Verderb (was jederzeit passieren kann). Wünsche viel Vergnügen. :rolleyes:
 
G

Gelöscht 88259

Gast
Ok, ich verstehe die Argumentation von manchen...

Die, die "viel Geld" verdienen, dürfen ruhig einen Teil ihres Gehaltes abgeben, damit andere ihren BGE-Traum leben können.

Und die, die "wenig Geld" haben, die brauchen diesen Prozentteil natürlich vorne und hinten.

Ich bin zwar nicht reich, aber ich würde es scheiße finden, wenn man von meinem Gehalt einfach irgendwas abzwacken würde, weil ich "zu viel" verdiene oder weil irgendwelche Menschen sich das Recht rausnehmen, zu entscheiden, mit wie viel ich zufrieden sein sollte.

Ich weiß nicht, was ein BGE daran ändern soll. Man sollte einfach aufhören, zu glauben, der Staat wolle einem Geld schenken. Das Geld muss von irgendwoher erwirtschaftet werden, dessen Konsequenzen wiederum die anderen tragen müssen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

mikenull

Urgestein
Man ist ja auf dem Weg zu einem BGE. Es darf nicht mehr unbegrenzt sanktioniert werden. Und das verfassungsgericht legt fest was zum Lebensnotwendigsten nötig ist.
 

Daoga

Urgestein
Auf Antrag kriegt heute schon jeder "BGE" = Hartz mit Sanktionen oder Grundsicherung ohne. Nur daß da halt doch ein paar Bedingungen dranhängen - wie Mittellosigkeit des Empfängers, Einschränkungen beim erlaubten Zuerwerb oder alles, was bei Nichteinhaltung zu Sanktionen führt.
 

mikenull

Urgestein
Ich glaube nicht, daß es JEDER kriegen kann - da steht wohl tatsächlich die Frage der Finanzierbarkeit im Vordergrund. Außerdem benötigt es nicht jeder.
Insofern denke ich, daß ein BGE mit dem Wegfall aller Sanktionen bei Hartz 4 bereits gegeben wäre - außer natürlich in der Höhe.
Diese Höhe müßte sich aber daran bemesasen, wie hoch die niedrigsten Arbeitslöhne sind. Es müßte einen deutlichen Abstand geben! Damit sich Arbeit lohnt. Also - getippt - auf etwa 400 bis 500 Euro.
 

Daoga

Urgestein
Schreib ich doch immer. BGE = Hartz ohne Sanktionen. Aber eben dann auch ohne weitere Hilfen staatlicherseits. Mietzuschüsse, Krankenkassenbeiträge und so weiter. Zwecks Verschlankung der Bürokratie. Wer mehr will als das ... darf gern dazuverdienen.
 

Chichiri

Aktives Mitglied
Insofern denke ich, daß ein BGE mit dem Wegfall aller Sanktionen bei Hartz 4 bereits gegeben wäre - außer natürlich in der Höhe.

Bedingungslos bedeutet, dass keinerlei Bedingungen gestellt werden, um die Leistungen zu beziehen. D.h. jede Person hätte einen Anspruch darauf.


"Anspruch auf ALG II haben alle erwerbsfähigen, hilfebedürftigen Personen im Alter zwischen 15 und 65-67 Jahren." Da diese Bedingungen erst erfüllt werden müssen, um überhaupt Hartz 4 zu beziehen, kann es sich bei Hartz 4 ohne Sanktionen nicht um ein bedingungsloses Grundeinkommen handeln.
 
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