Ich hatte das geschrieben.
Aber wie kommst Du darauf, dass das überall so und "Normalzustand" wäre?
Hast Du irgendwelche Quellen, Studien z. B.?
Dass es das gibt, natürlich.
Aber in der Regel haben betreuende Mütter/Väter Kontakte und sorgen dafür, dass die Kinder Zeit mit anderen Kindern verbringen.
Das fängt schon bei Spielplatzbesuchen an - sind die alle leer (nicht auf Coronazeit beziehen bitte)? Tauchen da alle nur einzeln auf? Kommt da auch niemand in Kontakt mit anderen?
Ich kenne das so nicht, auch nicht an verschiedenen Wohnorten.
Mit welchen anderen Kindern wenn sie nicht im Kindergarten sind?
Mit denen, die sie nachmittags treffen, mit denen, die vormittags nicht im Kindergarten sind, sondern zu Hause oder in privater Betreuung einer anderen Mutter.
Ja, klar. Ihr kennt, obwohl ihr gar keine Kindergarten Kinder kennt weil ihr nicht hingeht, zig befreundete Familien mit Kindern im gleichen Alter und man trifft sich natürlich täglich.
Und wenn die Spielplätze verregnet sind trifft man sich natürlich mit allen zu Hause und feiert seinen Privatkindergarten. Und dafür ist sogar massig Zeit da, obwohl beide arbeiten gehen oder deinen ganzen ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen!! Na, das sind ja nicht nur Vorzeigeeltern sondern richtige Helden!
Ich bin kein Held, ich habe "Kinderaufzucht" aber als verantwortungsvollen "Job" begriffen. Arbeit ging anfangs nur stundenweise.
Also gut, Butter bei die Fische:
Ich hatte einen kleinen Hof mit Tierhaltung (Arbeit), 100 qm "Spielplatz", Wiese.
Bei uns steppte der Bär, je nach Wochentag und Aktion 1-(selten) 10 Kinder. Aber auch immer ruhige Tage alleine - und glaub mir, auch das genießen Kinder, solange es nicht zum langweiligen Dauerzustand wird.
3 Mütter, 3 Autos, Ausflug? Ja.
Oder Einzelne trafen sich.
Wanderungen, Kastanien, Rinde usw.
sammeln, Basteln mit Naturmaterialien.
Regen, so richtig, in Strömen? Nimm mal Gummistiefel, Regenjacke und Tischtennisbälle.
Dann braucht es nur noch eine fast unbefahrene, abschüssige Straße und ab geht der Ball im Rinnstein!
Pfützenhüpfen, zurück, umziehen, heißer Tee/Kakao und was zu Futtern.
Und im Winter werden sie in Schneeanzüge gesteckt, fertig.
Ebenso kann man bei Regen/Kälte aber auch eine Mal- oder Bastelaktion starten, die Lego- oder Playmobilkiste auspacken und auch dabei kreativ sein:
Sägespäne als Stalleinstreu, Watte als Schnee, Rinde und Äste, Moos, schon gibt es eine Wiese.
Und Krankenwagen, Feuerwehr, Hubschrauber gehen da auch immer.
Abgerundete Schneidteufelchen und gemeinsam Kochen. Backen und verzieren (endlose Sauerei 😁), Fingerfarben, Planschbecken, Straßenmalkreide, Topfstelzen, Tücher jonglieren, Balancierbretter, Bäume zum Klettern - was einem eben so einfällt. Es gibt unendlich mehr.
Es gab 2 Mütter, die ebenfalls zu Hause waren, die anderen arbeiteten in unterschiedlicher Stundenanzahl.
Manche kamen mit Kind vorbei, manche gaben es für eine Weile ab.
Ab 3 schlugen die 2 Kinder mit sehr kurzem Fußweg sogar alleine mit Bobbycar auf! 😁 (Nicht normale Straße, sondern Verbindungsweg für Anwohner). Umgekehrt ebenso.
Kurzer Anruf, gut war; "Hier, alles gut, ich schicke sie nach dem Essen wieder heim".
Natürlich gab es kleine Aufreger und Verletzungen, mal einen Ausflug ins Krankenhaus und die anderen Kids mussten irgendwo hinorganisiert werden. Ging nicht alles immer reibungslos, aber es ging.
Ab der Schulzeit stieg ich - Betreuungsaufwand ist in dem Alter deutlich weniger - zusätzlich stundenweise in eine außerhäusige Tätigkeit ein, Fahrtzeit wenige Minuten, Kind konnte dort nach der Schule aufschlagen oder wärmte sich zu Hause was Vorgekochtes - ich Rabenmutter! - und ich kam nach.
In einer Stadtwohnung funktioniert das aber genauso, nur begrenzter. Kenne ich von Bekannter, die derzeit Kinder betreut und so die Geschwister ersetzt.
Passt. Und am Wochenende genießt der Zwerg volle Aufmerksamkeit und: Ruhe.