Ich sehe in deinen Beiträgen immer wieder diese seltsame Zuspitzung und Verengung auf die religiöse Sichtweise, die schlussendlich weder hilfreich, noch sachlich begründet ist.
Tut mir leid.
Chapeau, Burbacher!
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Ich sehe in deinen Beiträgen immer wieder diese seltsame Zuspitzung und Verengung auf die religiöse Sichtweise, die schlussendlich weder hilfreich, noch sachlich begründet ist.
Tut mir leid.
Zu Gast:"Ich habe das Thema etwas durchgelesen und komme zum Schluss, dass ihr aneinander vorbei schreibt. Der TE will keine Verpflichtungen, keinen Gott und sieht Menschen als Belästigung. Du siehst Gott als Sinn, die Menschen als Gottesdiener, verbunden mit Schmerzen und Entbehrungen.
Also mir ist die Sicht des TE sympathischer, da sie die menschlichere und auch plausiblere ist. Er will negativen Dingen ausweichen, das ist keine Lebensverweigerung sondern eine Reaktion auf Schlechtes im Leben, mit welchem er nichts zu tun haben will."
Das trifft es richtig, ich möchte Unglück aus dem Weg gehen. Genauso möchte ich Glück aus dem Weg gehen, da es zu Leid führt. Zum Beispiel Freundschaft: Wenn wer was braucht, wird sich bei mir gemeldet. Hinterrücks wird über mich gelästert und wenn ich mal jemanden brauche, dann ist keiner verfügbar. Oder Partnerschaft: Jederzeit kann man betrogen werden, oder sie lässt sich scheiden. Dann verzichte ich lieber gleich darauf als mich ins Unglück zu stürzen. Die einzige Möglichkeit Unglück aus dem Weg zu gehen sehe ich darin, mich von andern Menschen abzukapseln und allein für mich zu sein.
Zu Nordrheiner: "Ich versuche es bildhaft zu beschreiben. Wenn ein Mensch Drogen nimmt, dann empfindet er kurzfristig hohes Glück und Zufriedenheit. Jedoch wissen wir, dass Drogen in eine gefährliche Abhängigkeit führen und letztendlich zum Tod. Eine Person, die einen Drogensüchtigen liebt, wird auf Entzug plädieren. Entzug aber führt i.d.R. zu Leiden. Diese Leiden sind nicht willkommen, aber unumgänglich. Leiden sind ein Reinigungsprozess"
Das trifft es gut. Gar nicht erst Drogen nehmen, um kein Leid zu erfahren. Immer auf dem Normallevel leben halte ich für optimal.
Lieber Nordrheiner,
dass der Glaube eine tiefe Quelle an Kraft und an Ressourcen für die Lebensbewältigung und ein gelingendes Leben bereithält, muss ich nicht sagen. Diese Überzeugung teile ich auch mit anderen Menschen.
Ich denke eher, dass Gott dort Kraft gibt bzw. geben kann, wo menschliche Kraft endet.
Daneben aber gibt es immer wieder Lebenskrisen, Schicksale, die sich nicht in einen religiösen Zusammenhang einordnen lassen und auf die sich auch nicht ursächlich in Verbindung bringen lassen mit einem schuldhaften Fehlverhalten eines Menschen, weder gegenüber Gott, noch den Mitmenschen.
Ich respektiere, dass Menschen keine Antwort auf jede Frage "warum ist es so?" haben.
Es gibt unverdientes Leid, nicht selbst erzeugte menschliche Not. Der Respekt vor den davon betroffenen Menschen gebietet es deshalb, auch nicht immer sofort und mit dem scheinbar passenden Bibelvers zu antworten. Die Bibel nicht und auch nicht die komplexe biblische Botschaft sind das Universalpflaster für die Nöte und die Leiden der Welt. Wenn dem so wäre, gäbe es keine Not und kein Elend.
Ich stimme Dir zu. Es wäre auch aus meiner Sicht nicht zutreffend, die Bibel als Universalpflaster für die Nöte und Leiden dieser Welt zu nehmen. Was als biblische Botschaft verstanden wird, da mag es auch von Mensch zu Mensch Unterschiede geben. Es ist wie in der Schule. Nicht jeder versteht die Aussage des Lehrers.
Wir nehmen zudem Menschen nicht ernst, wenn wir ihnen Motive und Verhaltensweisen unterstellen, die ihnen gar nicht zukommen.
Ich hoffe, dass ich niemandem etwas unterstelle, was nicht auch zutreffend ist. Andernfalls muß ich meine Unterstellung zurücknehmen. In der Regel stelle ich Vermutungen an und formuliere ggf. Fragen. Dies in der Absicht einen Dialog mit dem Themenersteller herzustellen, aus dem sich dann das Zutreffende ergibt.
Zudem gibt es auch Menschen, die im Glauben und ihrer Religiosität tief und ähnlich verwurzelt sind wie Du, und die dennoch nicht von massiven Krisen jeglicher Art verschont bleiben.
Da gebe ich Dir völlig Recht.
Ich sehe in deinen Beiträgen immer wieder diese seltsame Zuspitzung und Verengung auf die religiöse Sichtweise, die schlussendlich weder hilfreich, noch sachlich begründet ist.
Hierzu schreibe ich auch Dir - siehe weiter unten.
Tut mir leid.
Deine Meinung mag - wie meine - nicht immer richtig sein. Aber warum tut Dir Deine Meinung leid? Solange Du Deine Meinung ehrlich vertrittst (und so verstehe ich Deine Meinungsäusserung) und keine Nebenabsichten verfolgst, brauch Dir Deine Meinungsäusserung nur leid tun, wenn Du Dich irrst. Oder irre ich da?
Burbacher
Zu Enjoy97:"Dann hattest du aber nie echte Freunde. Es ist schade dass dir so etwas widerfahren ist, letzendlich liegt das aber nicht an Freundschaft selbst, sondern an den Leuten mit denen du befreundet warst. "
Es ist auch schwer für mich richtige Freunde zu finden, da ich ein sehr zurückhaltender Mensch bin und ich nicht weiß was ich erzählen soll. Dadurch, dass ich halt den ganzen Tag nur rumliege, kann ich auch nicht erzählen was ich so den Tagen erlebt habe. Andere Menschen würden mich, wahrscheinlich zurecht, als Langweiler bezeichnen.
Im Koran wird sogar von vielen Dingen berichtet, die erst in unserer Zeit zur Existenz gekommen sind, so etwa Fortbewegungsmittel, Entdeckungen in der Wissenschaft und sogar vom Bau der Panama- und Suez-Kanäle wurde vor 1400 Jahren im Koran berichtet. Diese Dinge zähle ich nur auf, damit man sich letztendlich vergewissern kann, dass es sich beim Gott des Islam tatsächlich um einen wahren Gott handelt,um DEN Gott handelt, auf dessen Suche Du ja bist.
Lieber Nordrheiner,
da Du nicht nachlässt, und ich selbst die Frage nach dem Sinn für existenziell wichtig halte, nochmals eine Antwort.
Ich beginne ganz banal. Wenn es denn stimmt, dass Depressionen nicht selten eine Ursache darin haben, dass der Hirnstoffwechsel nicht funktioniert, dann lässt sich dies wohl kaum durch emsiges Bibellesen oder fleißiges Beten beheben.
Wenn es denn stimmt, dass Depressionen ebenso ausgelöst werden können durch eine selbst empfundene Isolation, wie auch durch allerlei Schicksalsschläge, dann kann der Glaube allein nicht oder gar die einzige Antwort sein.
Ich konstatiere jederzeit, dass ein Mensch, der etwa in einer kirchlichen Gemeinschaft eingebunden ist, der von sich aus Zugang zu religiösen Fragestellungen hat, in der Praxis von Glaube und Gemeinschaft Halt findet und Trost.
Allerdings rate ich da zur Vorsicht, darf ein Betroffener nämlich seine Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Auch gläubige Menschen sind nur Menschen, und nicht selten übernehmen sich gerade solche Zeitgenossen. Ich lernte immer wieder solche kennen, die in ihren religiösen Gruppierungen stark engagiert waren, und die sich angesichts der Erwartungen einzelner dann schnell an ihrer Grenze sahen. Das aber können die wenigsten eingestehen.
Mein wichtigster Einwand jedoch bezieht sich auf einen anderen Aspekt. Wenn jemand ganz unten ist, sich einsam fühlt und allein, dann greift er schnell zu jedem Strohhalm, der sich ihm bietet, ganz gleich, wer diesen Strohhalm reicht.
Die "andere Seite" aber hat ein ganz anderes Ziel, nämlich das Ziel, einen nach Orientierung suchenden Menschen in die eigene religiöse Gemeinschaft einzubinden, ihn - wie heißt es so schön?- zum Glauben zu führen oder - wie Du vielleicht sagen würdest- "ihn zu Jesus Christus zu bringen."
Gelingt das aber nicht, oder nicht so, wie man sich das in "frommen Kreisen" denkt, dann wird der Suchende manchmal sehr schnell mit dem gutgemeinten Hinweis bedient, man werde für ihn beten und wenn er bereit sei, könne er sich wieder melden.
Ein Ratsuchender fühlt sich im Stich gelassen und diejenigen, die ihn zu sich herüber holen wollten, mutmaßen schnell, er sei noch nicht bereit. (Sag mir bitte jetzt nicht, dass Du genau und bestens solche Szenarien nicht kennst.)
Darin aber liegt die Krux, entfaltet sich das Dilemma. Jemand, der sich auf diese Weise abgehängt fühlt und zwar von Menschen, kehrt dann nicht selten der Sache, um denen es den frustrierten Helfern geht, den Rücken.
Ich kenne sie die Sprüche aus Kirchengemeinden, wie aus anderen religiösen Gemeinschaften auch. "Man habe sich ja so bemüht", "man könne ja nicht alles liegen lassen und sich nur um einen Einzelnen kümmern..."
Immer sind solche gescheiterten Bemühungen problematisch, für beide Seiten wohlgemerkt, wobei allerdings für Betroffene, wirklich depressive, suizidale Zeitgenossen eine solche Erfahrung durchaus einmal die letzte sein kann.
Diese Verantwortung kann niemand ernsthaft tragen wollen.
Dann ist es allemal besser, ein frommer Zeitgenosse packt einen so bedrängten Menschen ins Auto und bringt ihn in eine Klinik. Ich selbst, und mich hat das durchaus überrascht, hatte nach meinem mehrmonatigen Aufenthalt in der Psychiatrie einen ganz anderen Zugang zu Fragen des Glaubens als vorher, weil mein Kopf frei war und meine Psyche leicht.
Ich hoffe, Du verstehst.
Burbacher
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