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Sinnkrise

G

Gast Tim

Gast
Auch schön geschrieben von dir Nordrheiner!

Deine Vergleiche sind gut aber mein Problem ist...

"Was Du schreibst, erinnert an einen Mann, der ins Kino gehen will und feststellt, dass der Film schon vor ca. 1,5 Stunden begann und jetzt in ca. 20 Minuten endet. Was nützt es dem Mann, wenn er jetzt noch ins Kino geht?"
Ich möchte gar nicht erst ins Kino gehen.

"Ich kannte mal einen Jungen, der sich sehnsüchtig ein Fahrrad wünschte mit allem Drum und Dran. Und als er es bekam, war ihm das Fahrrad zu groß. Er konnte nicht damit fahren. Er hatte bekommen, was er sich gewünscht hatte – war aber trotzdem unglücklich. "

Ich möchte gar kein Fahrrad.


"Irgendwie so ähnlich empfinde ich unser Leben. Eigentlich leben wir gerne und wünschen uns, zu leben. Gerade wenn unser Leben z.B. durch eine ernste Krankheit gefährdet ist, wird es uns so wichtig, diese Krankheit zu überleben und zu weiter zu leben. Und was fangen wir mit unserem Leben an?"
Ich fürchte Krankheiten, wegen der Schmerzen. Aber wenn ich morgen sterben müsste, wäre es mir egal. Und am liebsten würde ich im Stillen gehen. Keine Beerdigung und ein großes Theater drum herum. Ist mir auch egal, ob sich wer an mich erinnert. Ob ich hier bin oder nicht, was ändert es.

Und zu der Aufgabe. Warum brauch ich eine Aufgabe? Die wäre ja nur ein künstliches Konstrukt. Ich möchte nicht in einer von mir selbst errichteten Scheinwelt leben.

Glück, wenn mans so nennen kann, ist für mich einfach nichts zu tun. Von niemanden belästigt zu werden. Keine Verpflichtungen, keine anstrengenden Tätigkeiten. Wie gesagt, einfach nur rumliegen wie ein Löwe. Aber bin ich dann nicht eigentlich tot. Das frage ich mich.
 
Hallo Gast Tim,

schau mal hier: Sinnkrise. Hier findest du was du suchst.

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Tim,

mir kommen Deine Zeilen vor, als ob Du Dich dem Leben verweigerst.
Ich würde Deine Zeilen so formulieren: „Am liebsten liege ich ohne Verantwortung zu tragen nur herum. Und wenn das nicht möglich ist, bin ich lieber tot. Schmerzlos natürlich, denn Schmerzen und Leiden sind nichts für mich.“
Wenn Du mir zustimmst, dass Du Dich verweigerst, wäre meine Frage: Warum?

Hast Du Angst vor dem Leben? Hast Du die Sorge, zu versagen, nicht gut genug sein zu können, unter Verantwortung und Lasten zusammenzubrechen?

LG, Nordrheiner
 
G

Gast Tim

Gast
Zu Enjoy97: Da kann ich nicht viel zu sagen. Leuchtet mir ein, was du sagst, werde darüber gründlich nachdenken. Danke!

Zu Nordrheiner:"mir kommen Deine Zeilen vor, als ob Du Dich dem Leben verweigerst.
Ich würde Deine Zeilen so formulieren: „Am liebsten liege ich ohne Verantwortung zu tragen nur herum. Und wenn das nicht möglich ist, bin ich lieber tot. Schmerzlos natürlich, denn Schmerzen und Leiden sind nichts für mich.“
Wenn Du mir zustimmst, dass Du Dich verweigerst, wäre meine Frage: Warum?

Hast Du Angst vor dem Leben? Hast Du die Sorge, zu versagen, nicht gut genug sein zu können, unter Verantwortung und Lasten zusammenzubrechen? "

Leben verweigern...Angst vor dem Leben...Ich frage mich, was das Leben überhaupt ist. Deswegen weiß ich nicht, ob ich mich dem Leben verweiger.

Zu Biddi: Keine Sorge, ich möchte/muss für meinen Unterhalt selbst sorgen.
 
G

Gast

Gast
Lieber Tim,

mir kommen Deine Zeilen vor, als ob Du Dich dem Leben verweigerst.
Ich würde Deine Zeilen so formulieren: „Am liebsten liege ich ohne Verantwortung zu tragen nur herum. Und wenn das nicht möglich ist, bin ich lieber tot. Schmerzlos natürlich, denn Schmerzen und Leiden sind nichts für mich.“
Wenn Du mir zustimmst, dass Du Dich verweigerst, wäre meine Frage: Warum?

Hast Du Angst vor dem Leben? Hast Du die Sorge, zu versagen, nicht gut genug sein zu können, unter Verantwortung und Lasten zusammenzubrechen?

LG, Nordrheiner
Ich habe das Thema etwas durchgelesen und komme zum Schluss, dass ihr aneinander vorbei schreibt. Der TE will keine Verpflichtungen, keinen Gott und sieht Menschen als Belästigung. Du siehst Gott als Sinn, die Menschen als Gottesdiener, verbunden mit Schmerzen und Entbehrungen.
Also mir ist die Sicht des TE sympathischer, da sie die menschlichere und auch plausiblere ist. Er will negativen Dingen ausweichen, das ist keine Lebensverweigerung sondern eine Reaktion auf Schlechtes im Leben, mit welchem er nichts zu tun haben will.
Kannst du noch erklären, für wen Schmerz und Leid etwas ist?
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe das Thema etwas durchgelesen und komme zum Schluss, dass ihr aneinander vorbei schreibt. Der TE will keine Verpflichtungen, keinen Gott und sieht Menschen als Belästigung. Du siehst Gott als Sinn, die Menschen als Gottesdiener, verbunden mit Schmerzen und Entbehrungen.
Also mir ist die Sicht des TE sympathischer, da sie die menschlichere und auch plausiblere ist. Er will negativen Dingen ausweichen, das ist keine Lebensverweigerung sondern eine Reaktion auf Schlechtes im Leben, mit welchem er nichts zu tun haben will.
Kannst du noch erklären, für wen Schmerz und Leid etwas ist?
Hallo, Gast,

ich sehe Gott nicht als Sinn, sondern als Sinn-Stifter. ER ist Schöpfer, Creator, schuf mit dem Menschen ein völlig neues Wesen, welches sich durch viele Eigenschaften und Fähigkeiten von der Tierwelt unterscheidet. Beispiel: künstlerische Fähigkeiten….

Ein Künstler will i.d.R. mit seinem Kunstwerk auf etwas aufmerksam machen, ein Ziel erreichen. So soll das schöne Bild nicht einfach als Wanddekoration dienen. Mit Dekoration alleine würde der Käufer dem Bild seinen Sinn zuordnen, aber das Ziel des Künstlers nicht treffen. Mit dem Bild trifft der Künstler Aussagen, die vom Kunst-Interessierten verstanden werden sollen.

Schmerzen und Leiden sind von Gott nicht gewollt. Kein Vater und keine Mutter freuen sich, wenn ihre Kinder leiden. Jedoch haben wir Menschen uns „unsere Suppe“ selbst eingebrockt. (Stichwort: Adam und Eva). Dabei sind wir Menschen heute nicht besser als Adam und Eva. Wieviele von uns würden anstelle von Adam und Eva ebenso handeln? Steckt nicht in jedem Menschen der Drang, gott-los sich sein Glück zu suchen?


Zur Liebe gehört die Freiheit. Auch die Freiheit sich Gott zu verweigern. Auch die Freiheit sich sein Glück ohne Gott zu suchen. Die gott-lose Freiheit führt am Ende eines jeden menschlichen Lebens in den Tod. Und das genau ist das, was Gott nicht möchte. Vielleicht ist der Ausdruck „Tod“ eine Bezeichnung für die größtmögliche Gottesferne.

Wenn die Nähe zu Gott als ewiger Zustand von Glück und Freude bezeichnet werden kann, dann ist Tod das Gegenteil. Um jedoch in Gottes Nähe zu gelangen, müssen wir frei sein von allem, was einem ewigen Leben widerspricht.

Ich versuche es bildhaft zu beschreiben. Wenn ein Mensch Drogen nimmt, dann empfindet er kurzfristig hohes Glück und Zufriedenheit. Jedoch wissen wir, dass Drogen in eine gefährliche Abhängigkeit führen und letztendlich zum Tod. Eine Person, die einen Drogensüchtigen liebt, wird auf Entzug plädieren. Entzug aber führt i.d.R. zu Leiden. Diese Leiden sind nicht willkommen, aber unumgänglich. Leiden sind ein Reinigungsprozess.

LG; Nordrheiner
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Hallo Tim,

ich will keine Allgemeinplätze bemühen, aber (fast) jeder Mensch, der nicht nur einfach in den Tag hinein lebt, stellt sich immer wieder mal die Frage nach dem Sinn seines Lebens. Das gehört zum Menschsein. Tiere etwa stellen sich diese Frage nicht, soweit wir das beurteilen können.
Und diese Sinnfrage kann uns gelegentlich an den Rand bringen, wenn wir ihr dann einen vielleicht zu großen Raum geben. Ich bin ein bipolarer Zeitgenosse, und es gab immer wieder Phasen in meinem Leben, in denen ich an den Rand geriet, gerade auch dadurch, dass ich mich der zermürbenden Selbstbefragung auslieferte.
Heute halte ich viel von der Strategie, die Dinge zu tun, die anliegen und denen ich auch nicht entgehen kann.

In jungen Jahren war es mein Ziel, mein Abi zu machen, um studieren zu können. Und es machte durchaus Sinn, mit dem Studium den Beruf aufzunehmen, für den ich studiert hatte. Im Lehrerberuf angekommen, war es mein Bemühen, junge Menschen zu bilden und zu fördern.

Ich heiratete und wurde mehrfacher Vater. Kinder wollen essen, brauchen ein Heim. Dafür habe ich gesorgt, wie auch dafür, dass sie die Ausbildungen bekamen, die ihnen gerecht waren.

So oder ähnlich könnte ich noch weitere Stationen meines Lebens nennen, aus denen heraus sich der jeweilige, vielleicht nur punktuell wichtige Sinn ergab. Heute sage ich, dass die Geschichte halbwegs rund wurde.

Meine Kinder sind alle erwachsen, verfügen alle über eine exzellente Ausbildung. Ich habe ungezählte junge Menschen mit Wissen ausgestattet und ihnen ein Rüstzeug für ihr Leben mitgegeben. Das war nicht ohne Sinn.

In eine richtige Sinnkrise geriet ich, als ich aus meinem Beruf ausschied. Inzwischen jedoch habe ich mir neue Aufgaben gesucht, und ich finde ein hohes Maß an Erfüllung darin.

Den Sinn gibt es vielleicht gar nicht, zumindest ändert sich die Zielrichtung dessen, was wir tun tun.

Ich wünsche dir, dass Du für dich etwas findest, was dich ausfüllt und sich darin wieder ein Sinn für dich findet.

Alles Gute!

Burbacher
 
G

Gast Tim

Gast
Zu Gast:"Ich habe das Thema etwas durchgelesen und komme zum Schluss, dass ihr aneinander vorbei schreibt. Der TE will keine Verpflichtungen, keinen Gott und sieht Menschen als Belästigung. Du siehst Gott als Sinn, die Menschen als Gottesdiener, verbunden mit Schmerzen und Entbehrungen.
Also mir ist die Sicht des TE sympathischer, da sie die menschlichere und auch plausiblere ist. Er will negativen Dingen ausweichen, das ist keine Lebensverweigerung sondern eine Reaktion auf Schlechtes im Leben, mit welchem er nichts zu tun haben will."

Das trifft es richtig, ich möchte Unglück aus dem Weg gehen. Genauso möchte ich Glück aus dem Weg gehen, da es zu Leid führt. Zum Beispiel Freundschaft: Wenn wer was braucht, wird sich bei mir gemeldet. Hinterrücks wird über mich gelästert und wenn ich mal jemanden brauche, dann ist keiner verfügbar. Oder Partnerschaft: Jederzeit kann man betrogen werden, oder sie lässt sich scheiden. Dann verzichte ich lieber gleich darauf als mich ins Unglück zu stürzen. Die einzige Möglichkeit Unglück aus dem Weg zu gehen sehe ich darin, mich von andern Menschen abzukapseln und allein für mich zu sein.

Zu Nordrheiner: "Ich versuche es bildhaft zu beschreiben. Wenn ein Mensch Drogen nimmt, dann empfindet er kurzfristig hohes Glück und Zufriedenheit. Jedoch wissen wir, dass Drogen in eine gefährliche Abhängigkeit führen und letztendlich zum Tod. Eine Person, die einen Drogensüchtigen liebt, wird auf Entzug plädieren. Entzug aber führt i.d.R. zu Leiden. Diese Leiden sind nicht willkommen, aber unumgänglich. Leiden sind ein Reinigungsprozess"

Das trifft es gut. Gar nicht erst Drogen nehmen, um kein Leid zu erfahren. Immer auf dem Normallevel leben halte ich für optimal.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
... ich möchte Unglück aus dem Weg gehen. Genauso möchte ich Glück aus dem Weg gehen, da es zu Leid führt. Zum Beispiel Freundschaft: Wenn wer was braucht, wird sich bei mir gemeldet. Hinterrücks wird über mich gelästert und wenn ich mal jemanden brauche, dann ist keiner verfügbar. Oder Partnerschaft: Jederzeit kann man betrogen werden, oder sie lässt sich scheiden. Dann verzichte ich lieber gleich darauf als mich ins Unglück zu stürzen. Die einzige Möglichkeit Unglück aus dem Weg zu gehen sehe ich darin, mich von andern Menschen abzukapseln und allein für mich zu sein.

Halten wir fest, dass Du hier von Deiner Sinnkrise schreibst.
Es klingt einfach, so wie Du schreibst "dem Unglück aus dem Weg gehen". Als ob wir uns nur abkapseln müssen, um jedem Unglück aus dem Weg gehen zu können. Krankheiten, physische oder psychische, machen vor keiner Türe Halt. Und manchmal kann es sein, dass sich eine psychische Krankheit mit einer Sinnkrise ankündigt.


Zu Nordrheiner: "Ich versuche es bildhaft zu beschreiben. Wenn ein Mensch Drogen nimmt, dann empfindet er kurzfristig hohes Glück und Zufriedenheit. Jedoch wissen wir, dass Drogen in eine gefährliche Abhängigkeit führen und letztendlich zum Tod. Eine Person, die einen Drogensüchtigen liebt, wird auf Entzug plädieren. Entzug aber führt i.d.R. zu Leiden. Diese Leiden sind nicht willkommen, aber unumgänglich. Leiden sind ein Reinigungsprozess"

Das trifft es gut. Gar nicht erst Drogen nehmen, um kein Leid zu erfahren. Immer auf dem Normallevel leben halte ich für optimal.
Lieber Gast,

ich verstehe, dass Du Glück aus dem Weg gehen möchtest, wenn dem Glück das Unglück und das Leiden folgt.
Diese Konsequenz ist nach meiner Erfahrung nicht zutreffend, wenn wir unser Glück bei und mit Gott suchen.
Sicher, auch Christen leiden z.B. unter Krankheiten oder durch Verfolgungen. Aber diese Leiden sind für Christen überwindbar und wird enden. Das Glück, mit Gott leben zu dürfen, endet jedoch nie.

LG, Nordrheiner
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Lieber Nordrheiner,

dass der Glaube eine tiefe Quelle an Kraft und an Ressourcen für die Lebensbewältigung und ein gelingendes Leben bereithält, muss ich nicht sagen. Diese Überzeugung teile ich auch mit anderen Menschen.

Daneben aber gibt es immer wieder Lebenskrisen, Schicksale, die sich nicht in einen religiösen Zusammenhang einordnen lassen und auf die sich auch nicht ursächlich in Verbindung bringen lassen mit einem schuldhaften Fehlverhalten eines Menschen, weder gegenüber Gott, noch den Mitmenschen.

Es gibt unverdientes Leid, nicht selbst erzeugte menschliche Not. Der Respekt vor den davon betroffenen Menschen gebietet es deshalb, auch nicht immer sofort und mit dem scheinbar passenden Bibelvers zu antworten. Die Bibel nicht und auch nicht die komplexe biblische Botschaft sind das Universalpflaster für die Nöte und die Leiden der Welt.

Wenn dem so wäre, gäbe es keine Not und kein Elend.

Wir nehmen zudem Menschen nicht ernst, wenn wir ihnen Motive und Verhaltensweisen unterstellen, die ihnen gar nicht zukommen. Zudem gibt es auch Menschen, die im Glauben und ihrer Religiosität tief und ähnlich verwurzelt sind wie Du, und die dennoch nicht von massiven Krisen jeglicher Art verschont bleiben.

Ich sehe in deinen Beiträgen immer wieder diese seltsame Zuspitzung und Verengung auf die religiöse Sichtweise, die schlussendlich weder hilfreich, noch sachlich begründet ist.

Tut mir leid.

Burbacher
 
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