In vielen Foren kam noch der Hinweis auf die inneren Werte, die man doch achten möge. Nicht selten hatte ich das Gefühl, dass manche die inneren Werte nach vorn stellen um von dem nicht sonderlich ansprechenden Äußeren abzulenken.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Aber natürlich kann man nur mit dem handeln, was am Markt gefragt ist, schon klar.
Doch die Realität, meine Realität, sah ganz anders aus als mir fleißige Forenschreiberlinge weiß machen wollten. Da gings selten um innere Werte.
Juwelen findet man seltener als Kieselsteine.
In meinen rund 50 Lebensjahren habe ich nur zwei Männer gekannt, die was von mir wollten und die ich wirklich von Herzen liebte. Der eine hat mich nach wenigen Wochen sitzenlassen und ist Jahre später verstorben und der andere wollte nur eine Affaire und geht in wenigen Wochen zurück zu seiner im Ausland ansässigen Frau, um dort mit ihr den Ruhestand zu verbringen. Sie lebt schon seit Jahren nicht mehr hier vor Ort und deshalb konnten wir uns drei Jahre lang ungestört sehen.
Dazwischen liegen noch viele Jahre, in denen ich eine Handvoll letztlich belangloser Romanzen oder Kurzaffairen mit ein paar Typen hatte, die letztlich weder mich von Herzen liebten noch ich sie. An einen denke ich noch manchmal zurück, aber die anderen sind mir mittlerweile völlig egal, leben auch ganz woanders und es besteht kein Kontakt mehr.
Wer nicht enthaltsam wie ein Mönch bzw. eine Nonne leben will - was ich übrigens auch über viele Jahre tat - den werden die Gelegenheiten früher oder später zum Dieb machen, auch wenn's nur halbherzige Angelegenheiten sind. Manchmal ist man anfangs auch verliebt und merkt erst dann, daß es nur ein Strohfeuer war, wenn die Sturm- und Drangphase verflogen ist. Unangenehm, wenn man dann von den voreilig gemachten Liebesschwüren wieder zurückrudern muß. Hab's von beiden Seiten schon erlebt, also als Täterin ebenso wie als Opfer.
Mit dem Alter zuckt man da nur noch müde die Achseln...
Mich würde an dieser Stelle wirklich mal interessieren, welche Blickwinkel Frauen auf das Thema Sexobkjekt wirklich haben. Ist es vielleicht nur ein vorgeschobenes Argument, nicht als Sexobjekt betrachtet zu werden?
Es schmeichelt dem Ego mehr, wenn man ganzheitlich geschätzt wird und nicht nur, weil der andere einen geil findet.
Aber da das selten bis nie der Fall ist, gibt man sich dann auch schon mal mit letzterem zufrieden und redet sich dann ein, daß es immer noch cooler sei, ab und an ein wenig Sex mitzunehmen, als mitten in einer so sexualisierten Gesellschaft wie unserer so gänzlich ohne auskommen zu müssen, weil man einfach niemand begegnet, der einen liebt und den man ebenso zurücklieben kann.
Im übrigen können aber auch alle anderen Motive zutreffen, die Du angeführt hast.