Ü
Überreagiertundverzweifelt
Gast
Mein Freund und ich wohnen nicht im Haus seiner Eltern. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus. Mein Freund und ich haben eine der Wohnungen gemietet, seine Eltern leben im gleichen Haus in einer anderen Wohnung zur Miete. Unsere Kosten tragen wir selbst und sind nicht auf seine Eltern angewiesen.
Am liebsten würde ich das Gespräch suchen mit seinen Eltern und sie freundlich bitten, nicht mehr an unsere Schränke zu gehen. Aber mein Freund will nichts davon hören und ist schon fast von 0 auf 180, wenn ich das Thema auch nur ganz vorsichtig in seiner Gegenwart anspreche.
Für mich ist es ganz natürlich, meine Bedürfnisse zu äußern. Ich denke, dass das ein guter Weg ist, um Missverständnisse zu vermeiden. Mein Freund tickt da leider anders. Er schluckt seinen Ärger oft runter, um nicht bei anderen Menschen anzuecken. Das macht er sowohl im Umgang mit Eltern und Freunden, als auch auf der Arbeit. Dieses Verhalten ist eine Folge seiner Erziehung. Seine Wünsche offen auszusprechen, seine Bedürfnisse auszuleben oder gar etwas kritisch zu hinterfragen ist in seiner Familie schon immer ein No-Go gewesen.
Bei meiner Vorgesetzten sehe ich das nicht ganz so kritisch, weil wir eben "nur" zusammenarbeiten und keinen privaten Kontakt pflegen.
Zur Frage, wie das in meiner Familie üblich war: Diese krassen Reaktionen auf jede noch so kleine, vorsichtige Kritik kenne ich in dem Ausmaß nicht. Aber meine Eltern versuchen noch heute, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn ich mein Leben nach meinen eigenen Wünschen gestalte und nicht das mache, was sie von mir erwarten (ich wohne längst nicht mehr bei ihnen und bin berufstätig).
In meinem früheren Freundeskreis gab es eine Frau, die da ähnlich empfindlich war wie mein Freund. Ich war viele Jahre ein Teil des Freundeskreises und hatte keine Probleme mit den Leuten. Irgendwann kam diese Frau in die Gruppe und ging fast jedes Mal in die Luft, wenn ich mich negativ über etwas äußerte (selbst wenn es was Harmloses war wie starkes Regenwetter mit viel Wind... ja, ich weiß, dass man das nicht ändern kann, aber ich finde es legitim, sich kurz darüber zu beschweren - das machen VIELE Menschen). Sie hat es dann geschafft, mich rauszumobben :-( .
Schon in ganz jungen Jahren habe ich gelebt, wie ich es für richtig gehalten habe, meine Ziele erreicht und meine Wünsche und Träume realisiert. Leider bin ich auf meinem Weg wiederholt an Menschen geraten, denen das nicht gepasst hat. Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse oftmals unterdrückt haben, weil sie Angst hatten, von anderen nicht gemocht zu werden. Es macht mich traurig, dass auch mein eigener Partner zu diesen Menschen gehört. Wir lieben uns wirklich sehr. Aber ich habe keine Lust, mich jedes Mal von ihm zusammenfalten zu lassen, wenn ich etwas nicht gut finde und es anspreche.
Am liebsten würde ich das Gespräch suchen mit seinen Eltern und sie freundlich bitten, nicht mehr an unsere Schränke zu gehen. Aber mein Freund will nichts davon hören und ist schon fast von 0 auf 180, wenn ich das Thema auch nur ganz vorsichtig in seiner Gegenwart anspreche.
Für mich ist es ganz natürlich, meine Bedürfnisse zu äußern. Ich denke, dass das ein guter Weg ist, um Missverständnisse zu vermeiden. Mein Freund tickt da leider anders. Er schluckt seinen Ärger oft runter, um nicht bei anderen Menschen anzuecken. Das macht er sowohl im Umgang mit Eltern und Freunden, als auch auf der Arbeit. Dieses Verhalten ist eine Folge seiner Erziehung. Seine Wünsche offen auszusprechen, seine Bedürfnisse auszuleben oder gar etwas kritisch zu hinterfragen ist in seiner Familie schon immer ein No-Go gewesen.
Bei meiner Vorgesetzten sehe ich das nicht ganz so kritisch, weil wir eben "nur" zusammenarbeiten und keinen privaten Kontakt pflegen.
Zur Frage, wie das in meiner Familie üblich war: Diese krassen Reaktionen auf jede noch so kleine, vorsichtige Kritik kenne ich in dem Ausmaß nicht. Aber meine Eltern versuchen noch heute, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn ich mein Leben nach meinen eigenen Wünschen gestalte und nicht das mache, was sie von mir erwarten (ich wohne längst nicht mehr bei ihnen und bin berufstätig).
In meinem früheren Freundeskreis gab es eine Frau, die da ähnlich empfindlich war wie mein Freund. Ich war viele Jahre ein Teil des Freundeskreises und hatte keine Probleme mit den Leuten. Irgendwann kam diese Frau in die Gruppe und ging fast jedes Mal in die Luft, wenn ich mich negativ über etwas äußerte (selbst wenn es was Harmloses war wie starkes Regenwetter mit viel Wind... ja, ich weiß, dass man das nicht ändern kann, aber ich finde es legitim, sich kurz darüber zu beschweren - das machen VIELE Menschen). Sie hat es dann geschafft, mich rauszumobben :-( .
Schon in ganz jungen Jahren habe ich gelebt, wie ich es für richtig gehalten habe, meine Ziele erreicht und meine Wünsche und Träume realisiert. Leider bin ich auf meinem Weg wiederholt an Menschen geraten, denen das nicht gepasst hat. Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse oftmals unterdrückt haben, weil sie Angst hatten, von anderen nicht gemocht zu werden. Es macht mich traurig, dass auch mein eigener Partner zu diesen Menschen gehört. Wir lieben uns wirklich sehr. Aber ich habe keine Lust, mich jedes Mal von ihm zusammenfalten zu lassen, wenn ich etwas nicht gut finde und es anspreche.