ritzen als einzige lösung

iandor meinte:

ich habe also die wahl zwischen ritzen und mich etwas besser fühlen, oder nicht ritzen und mich weiterhin schlecht fühlen

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Man kann sich auch ohne ritzen besser fühlen, nur ist es vielleicht nicht so bequem...

Ritzen ist Selbstbestrafung, aber dadurch lernst Du auch nicht, wie Du Dich richtig verhalten sollst. Und sehen soll und tut es ja keiner, Nutzen daher gleich Null, Dein angebliches "besser fühlen" ist nur Selbstbetrug durch den kurzen Adrenalinkick.
Stattdessen solltest Du echt lernen. Sei es aus Büchern, aus den Medien, oder einfach durch das Beobachten von Menschen in jeder freien Minute. Auch indem Du Dich durch Foren wie dieses durchliest und erfährst, wie andere Menschen so ticken und welche Probleme und Ängste sie haben.
Wenn Du merkst, Du hast Defizite in einem Bereich, dann versuch das nachzuholen. Ein Therapeut kann Dir vielleicht gute Tipps dazu geben, wo und wie man da richtig einsteigt, Psychologie für Dummys oder so. In einer öffentlichen Bibliothek wirst Du Ratgeber in Sachen Psychologie und Menschenkenntnis im Dutzend billiger finden.
Auch ein Hobby kann helfen, wenn man sich in ein Thema wirklich hineinsteigern kann, egal ob Spitzendeckchen häkeln oder an Motoren herumschweißen, was Dir liegt ist ganz egal, Hauptsache Du hast Spaß daran, und dann hast Du auch gute Chancen, andere Leute zu finden, die genau das gleiche toll finden und mit denen Du vielleicht Freundschaft schließen kannst.
Hüte Dich nur davor, Dich gleich an andere festzuklammern, wenn Du jemanden findest, denn Kletten mag niemand. Niemals aufdringlich werden oder stören, wenn man gerade nicht erwünscht ist, ist eine der Regeln für eine gute Freundschaft.

iandor meinte:

ich kapiere nicht wie man mit negativen dingen umgehen kann ohne sich einfach komplett gegen mich zu wenden. wenn ich mich scheiße fühle esse ich einfach nichts mehr oder ich ritze mich so lange bis der druck raus ist. was auch hilft ist alkohol aber so gut wie nie weil es mir zu gefährlich ist. ich meine stellh euch mal vor ihr werdet immer kritisiert oder bekommt das gefühl dass ihr immer das falsche sagt aber andersrum finden es alle ok wenn zu euch wer was verletzendes sagt. ich check es einfach nicht. immer bin ich es der alles falsch macht und es macht keinen unterschied wie viel mühe ich nir gebe weil ich nie vorher weiß was ich falsch mache. ich will einfach dass mich jemand mag und dass ich wem etwas bedeute und dass ich nicht nur alles falsch mache und aus mitleid toleriert werde. ich krieg es nicht mal hin rauszufinden was genau ich falsch mache und wie soll ich dann wirklich etwas ändern. ich passe einmal kurz nicht auf und habe schon wieder was falsches gesagt weil mein gehirn zu langsam ist um zu realisieren dass ich mich in gefährlichen terretorium befinde und besser das thema wechseln sollte. ritzen ist super, das hat etwas sehr befriedigendes. aber ich will das nicht, ich will normal und mental gesund sein und nicht whatever the F**** das hier ist.

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Was heist >immer, jeder wird kritisiert, das ist die Regel.
Egal, was mir machen, im Morgen und Jetzt, wir sind immer der Kritik ausgesetzt.
Wird Kritik die Selbstzweifel bestärken, kann sie eigentlich nichts bewirken.
Ein konstruktiver Kritiker ist nützlicher als ein konzilianter Fürsprecher.
Du darfst Fehler machen, du kannst tausende Fehler machen aber mache keinen zweimal.
Ritzen ist eine Art der Emotionsregulierung, setzt einen Reiz, um sich damit aus einem negativen Gefühlszustand zu befreien.
Was zählt, ist die Möglichkeit, einen als negativ empfundenen Gefühlszustand beenden zu können.
Es geht in der ersten Phase darum, eine Alternative zu Messern, Rasierklingen, Feuerzeugen zu finden.
Und dann geht es im Rahmen einer Psychotherapie darum zu klären, welche Schwierigkeiten es gibt und wie man die lösen könnte.
Es geht in der Psychotherapie darum, dir diese Gefühlszustände bewusstzumachen.
Im besten Fall lernst du, mit den für sie schmerzvollen Situationen anders umzugehen.
Warum Menschen sich selbst verletzen - Psychische Erkrankungen - derStandard.de › Wissen und Gesellschaft

Die Katze meinte:

h, Ritzen ist keine Lösung, weil außer hässliche Narben, durchgeschnittene Sehnen und dadurch schlecht funktionierende Hände, Infektionen so wie Risiko eines gewaltigen Blutverlustes, hast du nichts davon.

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die Grenze liegt bei 2 cm Tiefe.

dr.superman meinte:

die Grenze liegt bei 2 cm Tiefe.

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die grenze für was? bei mir sind es wahrscheinlich nicht mal 2 mm.

iandor meinte:

die grenze für was? bei mir sind es wahrscheinlich nicht mal 2 mm.

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Noch sind die Schnitte oberflächlich, aber mit der Zeit wirst du den Drang verspüren mehr zu haben und immer tiefer schneiden....

Das geht schneller als du denkst, denn die Hemmschwelle sich tiefer zu schneiden sinkt immer mehr.

ich habe mal versucht, mein problem genauer zu analysieren und im grunde ist es wahrscheinlich relativ simpel:

ich habe ganz einfach ein riesiges problem damit, emotionen wahrzunehmen und in worte zu fassen. ich kann, wenn ich mich schlecht fühle, nicht bestimmen, ob ich wütend oder traurig oder enttäuscht oder frustriert bin. ich fühle nur diese flut aus negativität. verschlimmert wird dieser zustand dadurch, dass ich a) die empfundenen gefühle nicht in worte fassen kann und b) aus verschiedenen gründen davon absehe, mich jemandem mitzuteilen.
ich kann diese negativen emotionen deshalb weder definieren, noch verarbeiten. sie sind dennoch da und verursachen derart extreme stressgefühle, dass ich etwas brauche, das mich entweder beruhigt oder als ventil fungiert.
hier habe ich bisher drei optionen gefunden: hungern, ritzen, alkohol.
hungern ist derzeit am problematischsten, weil es am schnellsten zu körperlichen problemen führt und meine mentale stabilität negativ beeinflusst (zumindest meiner wahrnehmung nach). ritzen ist auch keine gute oder gesunde option, wie wir festgestellt haben. alkohol ist das am wenigsten problematischste, weil ich hier verantwortungsbewusst bin und nur selten und nie ohne anlass trinke. wenn ich mit freunden etwas zusammen mache, trinke ich schon mal was, und weiß deshalb aus erfahrung, dass es mir dann manchmal besser geht. (es war aber auch schon das gegenteil der fall, da war ich angetrunken und bin emotional komplett abgestürzt und war richtig down.) ich würde nie auf die idee kommen, dass einfach so oder regelmäßig zu machen.
die lösung wird wohl sein, dass ich lerne, meine gefühle besser wahrzunehmen und zu verarbeiten. dafür müsste ich verantwortungsbewusst sein und interesse am leben haben. ich bin noch nicht überzeugt davon, dass das zutrifft.

iandor meinte:

die lösung wird wohl sein, dass ich lerne, meine gefühle besser wahrzunehmen und zu verarbeiten

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Das hast du richtig erkannt.

iandor meinte:

dafür müsste ich verantwortungsbewusst sein und interesse am leben haben

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Was hält dich bisher davon ab?

Die Katze meinte:

Was hält dich bisher davon ab?

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mich interessiert das leben einfach nicht sonderlich. hängt wahrscheinlich mit dem mangel an positiven gefühlen zusammen. freude am leben hat man doch dadurch, dass man positives empfindet. wenn man nichts positives empfindet, macht das leben keinen spaß und wie soll man dann einen sinn darin erkennen?

iandor meinte:

mich interessiert das leben einfach nicht sonderlich. hängt wahrscheinlich mit dem mangel an positiven gefühlen zusammen. freude am leben hat man doch dadurch, dass man positives empfindet. wenn man nichts positives empfindet, macht das leben keinen spaß und wie soll man dann einen sinn darin erkennen?

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Man kann sich positive gefühle schaffen. Zuerst wäre es sinnvoll für dich herauszufinden, was dich konkret unglücklich macht.