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  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Respektloses und inakzeptables Verhalten. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.

G

GrayBear

Gast
Wenn die Frage im Raum steht, warum ein Mensch sich so (bescheuert, dämlich, unlogisch, usw.) verhält, gibt es darauf (unter vielen anderen) noch diese Antwort: weil es damit (bisher) funktioniert hat. Dein Bruder hat mit seinem Getue das erreicht, was er (vielleicht nur instinktiv) wollte. Auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit. Wenn er angeschriehen wird, ist das wenigstens etwas. So hat er Einfluss auf des Geschehen, wenn auch auf eine teenagerhafte und selbstzerstörerische Art. Ben, Du hast eine Vaterrolle übernommen und wahrscheinlich ist er Dir dafür auch noch sauer. Einem Teenager mit Logik und Zusammenhängen beikommen zu wollen, ist in etwa so, also ob Du einem Fisch das Bergsteigen beizubringen versuchst. Dein Bruder will seinen Weg finden, obwohl er (bei Lichte besehen) dazu eigentlich nicht in der Lage scheint und blindes Vertrauen ist nicht angesagt.
Ich habe Dir nur einen Tipp: versuche ein Meteoritenabwehrprogramm der NASA anzuwenden. Um einen Meteroiten vor dem Einschlag umzuleiten, genügt ein viel kleiners Objekt, dass sich in der Nähe des Mördersteinbrockens befindet und kontinuierlichen Schub in eine andere Richtung ausübt. Dabei besteht kein physicher Kontakt zwischen den Objekten. Soll heißen: sei nicht nur Ersatzvater (den er für seine Grenzen offensichtlich braucht), sondern sei auch MIT ihm. Frag ihn, ob Du Dich zu ihm in sein Zimmer setzen kannst. Frage nichts, sei einfach nur da, gib keine Richtung vor, es wird sich schon ergeben. Sei bei ihm. Wenn er nur schweigt, ok, hab Geduld. Komm einfach wieder, wenn es passt. Frag ihn nach seiner Meinung, aber nur, wenn Du es ernst meinst. Teenager sind wandelnde Fake-Detektoren und merken sofort, wer es ehrlich meint, oder nur so tut, aber wem sage ich das. Du hast einen der undankbarsten Jobs der Welt am Hals und das ehrt Dich. Schau auch nach Dir. Deine Zeilen belegen, dass Du das kannst. Das Leben ist nicht gerecht, aber mit einem Bruder wie Du an seiner Seite, hat er eine Chance. Alles Gute
 

Ben44

Mitglied
Ich hätte nicht gedacht, dass ich in diesem Forum so viel hilfreichen Rat bekommen werde und wie viele verschiedenen Meinungen es gibt. Als ich die Frage hier verfasst habe, war ich total verzweifelt. Ich hatte so eine Wut in mir, als er mir gegenüber respektlos wurde, dass ich langsam nicht mehr wusste, was ich machen soll. Jetzt, klar ist immer noch eine gewisse Wut da, aber ich weiß, dass ich damit wenn ich ihn auch anschreie, nichts erreichen kann. Ich kann mir jetzt besser vorstellen, was in ihm vorgeht und wie ich vorgehen kann, wenn es wieder eskaliert, damit ich mal die Fassung nicht verliere. Ich weiß, wie zerrissen er innerlich ist und dass ich nie eine Mutter- und/oder eine Vaterrolle übernehmen kann, doch ich werde mich darüber bemühen, dass er einen graden Weg hat. Also danke an alle, die mir einen hilfreichen Rat gegeben haben, indem sie geantwortet haben- und gegebenenfalls auch danke, an die die noch antworten werden. Danke
 
G

Gast

Gast
Es ist gut, wenn man alles alleine regeln möchte, doch manchmal sollte man Hilfe eifach annehmen.
Das erfordert ja Einsicht, die erst was braucht?
Vertrauen!
Das kannst du nicht verordnen oder wie ein Medikament einnehmen.
Wie gesagt, meist ist undifferenziertes, aggressives und Ablehnendes verhalten auf Erlebnisse in der frühen Kindheit zurückzuführen.
Vertrauen kann sich da nur in den ersten Lebensjahren entwickeln, das Kind ist ja vollkommen abhängig von seinen Eltern in der Zeit.
Mußte er da schon ( funktionieren ) darf keine Fehler machen, Liebe gibt es nur wenn ich brav und angepaßt bin, dann bricht er jetzt aus.
Nun ist er stark genug, kann sich dagegen auflehnen, weiß aber nicht was Ihn dazu bringt und was Ihm fehlt.
Sind meist verdrängte Erinnerungen die da noch sein Leben beeinflussen, warum er so Angst hat, andere zu enttäuschen.
Da wird dann versucht bessere alles abzulehnen, so kann er keinen Enttäuschen, keine Fehler mehr machen.
Hast du die Kraft, Zeit und das Wissen dazu, Ihm das zugeben, was er wohl nie hatte!
Kannst du Ihm diese Angst nehmen, vertraut er dir?
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich finde die Idee mit dem Sport geht schon in eine gute Richtung: Wie wäre es zB wenn Dein Bruder wieder eskaliert, dass Du dann sagst: "Stopp, bevor wir uns jetzt hier streiten, rennen wir erstmal ne Runde um den Block!"
Oft lacht man dann hinterher über sich selber und man hat einen klaren Kopf. Gerade wenn Dein Bruder sehr bockig reagiert, fühlt er sich sicher selber nicht wohl und wäre froh, wenn er irgendwie aus dieser Spirale rauskäme. Jugendliche in dem Alter tun sich da einfach schwer. Bewegung und einfach rausgehen hilft ihnen, wieder klar zu werden: und dann kann man die Probleme auch besprechen.
Ich finde es jedenfalls sehr bemerkenswert, wie gut Du das alles hinkriegst und es zeugt von viel Klugheit, dass Du erkennst, wenn Du Hilfe brauchst und Dir dann auch Rat holst. Super!
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Ein Bekannter von mir hatte auch einen sehr schwierigen jüngeren Bruder. Da war der Vater auch so gut wie nicht präsent und hat seine Rolle auch nicht eingenommen, die ein Vater einnehmen sollte.

Er ist dann gemeinsam mit seinem kleinen Bruder zum Kampfsport. Dort haben sie sich immer ausgepowert und gemeinsam trainiert. Dem kleinen Bruder hat es sehr geholfen.

Ich selbst habe jahrelang Kampfsport gemacht und finde, man lernt eine Menge über Disziplin, Teamgeist, über Grenzen und über sich selbst hinauszuwachsen. Und bei dem besagten jüngeren Bruder meines Bekannten war es auch so. Der hat seine Aggressionen dann auf dem Trainingsplatz ganz anders austragen können und hat viel für sich mitgenommen.
 

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