Hallo Sweetie,
Ich fragte ihn gestern nochmal, ob er mcih echt gar nicht mehr liebt.
Er sagte: Keine Ahnung.
Die Frage nach dem "Ob" halte ich für sinnlos. (Zumindest momentan!) Entscheidend ist die Tatsache, dass er (noch?) keinen völligen Schlussstrich ziehen will, sondern eurer Beziehung eigentlich noch eine Chance geben möchte. Wenn du ihm glaubst, dass er das ehrlich meint und nicht einfach nur zu feige ist, sich und dir einzugestehen, dass es keinen Sinn mehr hat, dann solltest du nicht nach dem "Ob" fragen, sondern nach dem "Wie"!
Es ist ein völliger Trugschluss, zu glauben, mit ein paar Wochen oder Monaten Abstand, merkt er auf einmal wieder, was ihm an dir liegt und ihr könnt so weitermachen, wie zuvor! Es klingt für mich, als würdet ihr beide genau darauf hoffen und damit die Augen vor der Tatsache verschließen, dass diese momentane Krise ja irgendeinen Grund haben muss.
Ich finde zwar auch, dass du ihn auf keinen Fall bedrängen sollst, zu ihm zurückzukommen, oder ihn unter Druck setzen, eine Entscheidung zu fällen, aber ich finde sehr wohl, dass du von ihm fordern darfst, über sein Leben nachzudenken, sich zu fragen, was er sich wünscht, was ihm fehlt, was er vom Leben (nicht nur von dir bzw. von eurer Beziehung!) erwartet! Und du darfs erwarten, dass er darüber ehrlich mit dir spricht. Wenn er dazu bereit ist, ist deine wichtigste Aufgabe, ihm zuzuhören und zu verstehen. Viele neigen zu dem Fehler, den Partner bei so einem Gespräch davon überzeugen zu wollen, dass doch eigentlich alles toll sei und er sich umsonst Gedanken macht etc. Das ist die denkbar schlechteste Reaktion. Fühl dich nicht angegriffen, versuch nicht, dich zu verteidigen! Nimm das was er sagt ernst!
Angenommen er würde dir (schweren Herzens) erzählen, dass er sich vielleicht manchmal zu sehr eingeengt fühlt, dann fang um Gottes Willen nicht an, ihm, darzulegen, wieviel Freiräume er doch hat etc. Nimm ihn ernst und versuch in zu verstehen! Frag ihn, wann er sich eingeengt fühlt und warum und wenn er sich dann traut, konkrete Beispiele o. ä. zu nennen, dann fang bloß nicht an, dich zu rechtfertigen, warum das in der Situation so war. Versucht gemeinsam zu überlegen, wie ihr solche Situationen in Zukunft anders gestalten könnt.
Sorry, ich glaube ich schweife zu weit und vielleicht auch zu optimistisch in die Zukunft ab. Ein solches Gespräch muss ja schließlich erstmal stattfinden können. Wenn er das nicht will, seh ich allerdings keine wirkliche Chance mehr für euch, selbst wenn er sich zu einem neuen Versuch bereiterklären sollte.
Das einzige, was du ihm Moment tun kannst, ist, ihm klarzumachen, dass du von ihm erwartest, diese räumliche Trennung dazu zu nutzen, sich eben darüber klarer zu werden, was er vom Leben erwartet. Das heißt nicht, dass er im einsamen Kämmerlein jetzt einen komplett fertigen Plan für seine Zukunft entwirft und ihn dir nach ein paar Wochen oder Monaten einfach vorlegt. Im Gegenteil! Er muss mit dir gemeinsam schauen, was ihr in Zukunft anders machen könnt, damit er sich wieder wohl fühlt in eurer Beziehung. Aber das Grundproblem muss er selber rausfinden. Nach möglichen Lösungen müsst ihr anschließend gemeinsam (wie oben am Beispiel beschrieben) suchen.
Gruß
M.