Probleme in der Ausbildung

Hallo,
Ich bin seit einem Jahr in der Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bei einem Bekannten, großen Unternehmen. Seit ein paar Wochen bin ich sehr unzufrieden mit der Ausbildung. In der Berufsschule gilt das Lernkonzept: selbstständig lernen, erst falsch machen dann wird es richtig erklärt. Mit diesem Konzept komme ich überhaupt nicht klar. Uns werden Inhalte nicht wirklich erklärt, wir müssen alles selber können. Wir bekommen Blätter und müssen uns mit diesen sowie das Buch alles zusammen suchen anschließen bekommen wir Lösungen und dann kommt das nächste Thema. Auch gefällt es den Lehrern lieber mehr, früher Schluss zu machen und uns ein Eis auszugeben, als uns die Inhalte wirklich näher zu bringen. Ich habe Angst dass ich deswegen meine Prüfung nicht schaffe. Wir kriegen für jede Klausur tausende von Lernzetteln die wir uns irgendwie einprägen sollen, ohne zu wissen was das überhaupt ist. Ein Gespräch zwischen Lehrer und zwei Schülern mit einer angefertigten Liste der Klasse damit nichts vergessen wird hat schon statt gefunden, sich jedoch nichts geändert. Ich habe auch schon zweimal meine Ausbilderin darauf aufmerksam gemacht. Sie meinte sie würde sich darum kümmern bloß kam bis heute nichts. Nun zu meiner Ausbildung im Betrieb. Anfangs fand ich es toll viele neue Sachen kennen zu lernen, die Kollegen sind alle nett und ich habe mich wohl gefühlt. Nun arbeite ich seit einem halben Jahr selbstständig da ich vieles alleine kann. Bloß bin ich total unterfordert. Jeden Tag die selben Aufgaben jeden Tag wo ich auch mal Hilfe brauche mir aber keiner helfen mag. Mittlerweile sitze ich nur noch acht Stunden gelangweilt da und vertreibe mir irgendwie die Zeit, weil es keinen interessiert was ich mache. Es ist ihnen sogar egal wann ich komme und gehe nur wenn ich mal krank bin klingelt es bei denen. Zum Glück steht bald einen bereichswechsel an wobei ich auf Abwechslung hoffe und mehr Interesse der Kollegen, jedoch hat mir meine Ausbilderin schon berichtet, dass die meisten Kollegen keine Lust mehr auf Azubis haben. Da fühlt man sich natürlich auch sehr unwillkommen. Ich bin super unzufrieden mit allem zurzeit habe auch schon mit meiner Ausbilderin darüber gesprochen, weil es mich teilweise schon psychisch belastet. Ich stehe mit Bauchschmerzen auf fange oft an zu weinen wegen meiner Unzufriedenheit. Sie hat mir nur angeboten auf Teilzeit umzusteigen mit einem Nachweis von Arzt. Falls noch Fragen zu diesem Thema sind stellt sie bitte gerne. Ich hoffe auf einige Ratschläge und Meinungen. Vielen Dank im Voraus. Liebe Grüße

Hallo Sxphxe,

Teilzeit klingt zwar ganz nett, aber was willst du dann mit der ersparten Zeit anfangen?
Außerdem muss das von der IHK bewilligt werden und du darfst nicht weniger als 25 Stunden arbeiten, wenn du deine Ausbildung nicht verlängern willst.
Dazu weiß ich gar nicht, wie das dann mit dem Gehalt geregelt ist: Bekommt man da weniger?
Egal... Du willst ja Lösungsansätze.

Problem Schule: Das wird dein Ausbilder nicht ändern können und es ist unwahrscheinlich, dass sich das je ändern wird, jedoch ist es oft so, dass die Lehrweise jedes Jahr variiert, also könnte sich das Problem in 1 Monat in Luft auflösen...
Wenn nicht: Haben ein paar Klassenkammeraden dieselbe Ansicht, wie du? Könnt ihr euch nicht zusammenschließen und eine Lerngruppe erstellen? Oft hilft es schon sich mit anderen über das zu unterhalten, was man nicht versteht und findet so schnell eine gemeinsame Lösung.

Was den Betrieb angeht kann ich dich verstehen, dass es Unmut bereitet, wenn man noch bevor man in die neue Abteilung kommt, unwillkommen ist, aber ich vermute, dass es einfach schlechte Erfahrung der Kollegen ist.
Die letzten Azubis waren wohl Nieten, weshalb die nun denken, dass du nicht anders bist.
Ich empfehle dir von Anfang an dort Vollgas zu geben und gleich zu zeigen, dass du denen eine Hilfe und keine Last bist.
Natürlich werden die auch skeptisch sein und dir wahrscheinlich nichts Anspruchsvolles geben, aber wenn du diese einfachen Aufgaben ohne maulen und komplett Fehlerlos erledigst, wirst du in wenigen Wochen auch "bessere" Arbeit bekommen und vielleicht macht es dir dann auch wieder Spaß.

Hey Sxphxe,

zu Thema 1 Berufsschule:

Da kann ich dir nur sagen... Ist leider so. Habe die Erfahrung auch machen müssen. Einzig der BWL-Lehrer hat's drauf gehabt. Viele der Lehrer sind verbeamtet und haben eine sicherer Bank was den Job angeht. Schlägt sich meist aber auch in deren Arbeitsweise nieder. Konnte innerhalb von drei Jahren mehrere Ordner voll mit Lernblättern füllen, von dem ich einige nicht mal gelesen habe. Die Prüfung schafft man sicher, solange man selbst engagiert ist und es schaffen will. P.S.: Bei mir gab es je Schulstunde mind. 1 Person, die ein Nickerchen gehalten hat und es trotzdem geschafft har.

zum Thema 2 Betrieb: Einen Azubi nicht habe zu wollen, kenne ich leider auch. Lag aber eher am Sparwahn der Geschäftsführung. Wenn du die Ausbildung schaffen möchtest, wird dir nur eine "Selbstausbildung" weiterhelfen (Lehrgänge, Selber den Lerninhalt ranschaffen) oder eine Wechsel des Unternehmens helfen. Wechsel während der Ausbildung sind nicht mal ungewöhnlich. Vorallem in kleineren Unternehmen wird man oft "rangenommen", aber herzlich gefordert. Harte Schritte, aber durchaus notwendige um wieder Freude zu haben. Und glaube mir, das so drei Jahre durchzuziehen, tut der Psyche nicht wirklich gut.