@Angua: Ich weiß nicht, welche Erfahrungen du gemacht hast, dass du mich derart angehst.
Erfahrungen, welche Erfahrungen habe ich gemacht, fragst Du. In ein paar Monaten Silberhochzeit, die Zeit der Ehe mit von sehr guten bis sehr schlechten Zeiten. Bei uns hat es geknirscht im Gebälk, bis uns der halbe Dachstuhl eingefallen ist. Wir haben inzwischen ein neues Dach. Außerdem gehe ich Dich nicht an. Du hast nach Input gefragt, ich habe Dir meine Meinung geschrieben. Anscheinend war das nicht das, was Du lesen wolltest. Das passt Dir nicht.
Um eine Ehe am Laufen zu halten, braucht es zwei Partner.
Gut erkannt. Habe ich irgendwo geschrieben, daß ich Deinen Mann als völlig unschuldig am Scheitern der Beziehung halte?
Ich habe meinem Mann unendlich viele Hilfsangebote gemacht.
Ich habe Deinen EP gelesen. Das ist ziemlich alles "Ich will...". Besonders wolltest Du, daß er so spurt, wie Du es Dir vorstellst. Er sagt es ja selbst "Du redest nur auf mich ein". Ich lese nichts von Liebe, von Sorgen um Deinen Mann, dessen Gesundheitszustand sich die letzten 15 Jahre stetig verschlechtert hat.
Wenn ein Partner den Wunsch nach Hilfe von außen hat (ich) und darauf null reagiert wird (er), DAS finde ich egoistisch. Wenn man Familie hat, sich aber gar nicht mehr einbringt, sondern sich nur selbst bedauert und keinerlei Anstrengungen unternimmt, am Familienleben teilnehmen zu können, DAS finde ich egoistisch.
Das "Ich will" auch hier wieder. "Ich will, daß alles nach meinem Drehbuch läuft." Immerhin hat sich Dein Mann nicht soweit selbst bedauert, daß er seine Erwerbstätigkeit eingestellt und sich bedienen hat lassen. Das hätte er nämlich auch tun können. Aber Du sagst, er war nie für seine Familie da.
Deine Kinder scheinen das ähnlich zu sehen.
Wie bin ich mit meinem Mann umgegangen? Ehrlich, von Anfang an.
Du hast eine eigenwillige Definition von Ehrlichkeit. Aus Deinem EP:
Völlig ungeplant habe ich Ende letzten Jahres einen Mann kennen gelernt. Wir waren ein paarmal aus und hatten auch Gefühle füreinander, aber er hat dann für sich entschieden, dass er keine Beziehung zu einer verheirateten Frau eingehen möchte. Zu dem Zeitpunkt war ich noch nicht bereit, meine Ehe aufzugeben.
Ich habe dadurch aber gemerkt, wie viele Gefühle und wie viel Leben noch in mir sind. Etwas geplanter habe ich dann kurz darauf, in einer Art Trotzreaktion, einen neuen Mann kennen gelernt und mich sofort wahnsinnig verliebt. Nach dem zweiten Date bin ich nach Hause gegangen und habe meinem Mann gesagt, dass ich jemanden kennen gelernt habe und die Ehe als gescheitert betrachte.
Man kann sich in einer Ehe fremdverlieben. Davor ist niemand sicher. Das kann man nicht verurteilen. Aber das Gefettete...das war fies gegenüber Deinem Mann. Das ist Betrug in Reinform und nichts anderes. Hättest Du die Ehe vorher für gescheitert erklärt und dann(!) jemanden geplant kennengelernt...ok. Aber so? Und jetzt entschwindest Du am WE zu Deinem Freund (mein Sohn würde in dem Fall sagen "Meine Mutter haut ab zu ihrem neuen Stecher.") Unter der Woche kommst Du wieder, um Deinen fast erwachsenen Kindern die Familie zu erhalten...das ist ziemlich heuchlerisch.
Ja, ich bin noch in der gemeinsamen Familienwohnung, weil die Wohnungssituation in München sehr, sehr schwierig ist. Mein Mann verdient dreimal so viel wie ich. Ich habe jahrelang nur Teilzeit gearbeitet, weil ich für die Kinder da war, den ganzen Haushalt alleine gemanagt haben etc. etc., was meinem Mann gelinde gesagt sehr recht war. Und und nun soll ich dafür auch noch büßen?
Mein München...ich kenne es. Es ist Dir dann auch klar, in wie vielen Familien in München beide Partner Vollzeit arbeiten müssen, wenn sie neben der Mietzahlung auch noch ein bißchen leben möchten? Was Du in der Vergangenheit genossen hast, war Luxus und den hat Dein Mann finanziert, trotz Behinderung. Deine Kinder sind jetzt 16 und 19, nicht 6 und 9. Und Du hattest eine ETW als Haushalt zu versorgen, 4 Personen inklusive Dir selbst und keine 250qm-Hütte mit 1200qm Garten. Was hast Du denn erwartet von Deinem Mann?
Du arbeitest nur TZ (was immer das heißen mag), er sorgt für das Haupteinkommen, ist behindert...was soll er noch tun Deiner Meinung nach? Diese Haltung "Ich habe mich immer aufgeopfert", die kannst Du knicken. Es ist haltlos. Du hast es Dir auf Kosten Deines Mannes bequem gemacht, als die Kinder schon längst nicht mehr der mütterlichen Rundumbetreuung bedurften. Und Du fragst Dich ernsthaft, ob Du jetzt dafür "büßen" solltest? Du bezichtigst Deinen Mann des Selbstmitleids...
Das bedeutet, wenn ich mich scheiden lasse, ziehe ich aus, wohne in einer kleinen Wohnung, alleine, und warte auf die Wochenenden, an denen mein Freund Zeit hat.
Das ist völlig inakzeptabel für mich
Ist aus Post #8. Ich glaube Dir aufs erste Wort, daß Du das inakzeptabel findest.
Zur WG:Nein, das hatte ich ja seit einem halben Jahr versucht. Er erwartet nach wie vor, dass ich die gesamte Haushaltsorganisation übernehme. Bin ich nicht da, lässt er es die Kinder machen.
Ja, entgegen der hier vorherrschenden Meinung denke ich auch, dass es für die Kinder nicht schön wäre. Sie möchten im gewohnten Zuhause bleiben, verständlich. Dass ich dann einfach weg bin, ist ihnen nicht klar. Punkt. Ich behaupte das jetzt einfach mal so.
Ich glaube, Du bist sehr gut darin , Dir etwas schön zu reden. Oder etwas vor Dir zu rechtfertigen, damit es in Dein Weltbild passt. Aber es scheint in der Beziehung nicht zu klappen, es wollen weder Noch-Mann noch Kinder so, wie Du Dir das vorstellst.