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Mogelpackung soziale Studiengänge

Mir geht es auch nicht darum, zu behaupten, man könnte mit einem x beliebigen Studium alles machen, aber man kann auf nahezu jedem Studium aufbauen (durch Zusatzqualifikationen, Praktika oder praktische Erfahrungen), man kann jedes Studium ausbauen, man kann in etwas entferntliegenden Bereichen unterkommen, oder man kann sich etwas völlig neues suchen: Je nachdem.
Und es gibt eben Studiuengänge (wie zB Geisteswissenschafte und Soziale Fächer) in denen man wahrscheinlich mit dieser Situation konfrontiert sein wird, sich selbst seinen Weg auf diese Weise zu basteln. Das weiß man aber meist vorher. deswegen ist nicht das Studium an sich eine Mogelpackung: es wird einem ja nicht versprochen, dass es alles ganz easy wäre: Normalerweise weiß man das vorher, bzw kann man dads vorher wissen und man sollte so ein Studium nur machen, wenn man entweder bereit ist, sich breit aufzustellen, oder bereit ist, mit eher niedrigem Gehalt zu arbeiten.
gerade soziale Studiengänge bieten doch eine unglaubliche Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. mich stört es immer, wenn Leute Geisteswissenschaften oder Sozialwissenschaften, oder künstlerisches Fächer als brotlos bezeichnen. Das trifft einfach nicht zu. Brotlos ist es nur, wenn man mit falschen Vorstellungen ran geht.
 
aber man kann auf nahezu jedem Studium aufbauen (durch Zusatzqualifikationen, Praktika oder praktische Erfahrungen),
Das halte ich bei bestimmten Studiengängen für ein Gerücht. Nicht bei allen, aber bei bestimmten.


Und es gibt eben Studiuengänge (wie zB Geisteswissenschafte und Soziale Fächer) in denen man wahrscheinlich mit dieser Situation konfrontiert sein wird, sich selbst seinen Weg auf diese Weise zu basteln. Das weiß man aber meist vorher.

Ohne jetzt schlecht zu klingen, aber in der Beziehung steckst du nicht ausreichend in der Materie. Zumindest was die sozialen Studiengänge angeht. Erstmal ist es gar nicht nötig sich einen eigenen Weg zu basteln. Man findet hunderte von Arbeitsstellen und das war auch nicht das Anliegen aus dem ich diesen Thread eine Mogelpackung nannte. Die Mogelpackung sind die schlechte Bezahlung und die Arbeitsbedingungen. Sich alle 2 bis 3 Jahre eine neue Stelle suchen zu müssen ist bei weitem kein Genuss. Schon gar nicht, wenn die Stelle nur auf Teilzeit ausgeschrieben ist und du gern mehr arbeiten würdest, aber nicht darfst. Ja, da gibt es sicher auch tausend andere Stellen, aber nur weil das so ist, macht es das ja nicht besser. Auf das was ich hier angespielt habe, ist die Doppeldeutigkeit. Es kann nicht ein, dass Erzieher in der Jobbörse für die gleiche Stelle eingestellt werden wie Sozialarbeiter. Mit der gleichen Bezahlung. Dadurch findet ein Ausbluten der Sozialen Arbeit statt, was durch die zahlreichen 1 Eurojobber noch forciert wird. Die Sache mit brotlos ist wieder eine andere Geschichte.

Es ist schön, dass du stets optimistisch bist, aber ganz so rosa ist es leider auch nicht.
 
Ohne jetzt schlecht zu klingen, aber in der Beziehung steckst du nicht ausreichend in der Materie. Zumindest was die sozialen Studiengänge angeht. Erstmal ist es gar nicht nötig sich einen eigenen Weg zu basteln. Man findet hunderte von Arbeitsstellen und das war auch nicht das Anliegen aus dem ich diesen Thread eine Mogelpackung nannte. Die Mogelpackung sind die schlechte Bezahlung und die Arbeitsbedingungen. Sich alle 2 bis 3 Jahre eine neue Stelle suchen zu müssen ist bei weitem kein Genuss. Schon gar nicht, wenn die Stelle nur auf Teilzeit ausgeschrieben ist und du gern mehr arbeiten würdest, aber nicht darfst. Ja, da gibt es sicher auch tausend andere Stellen, aber nur weil das so ist, macht es das ja nicht besser. Auf das was ich hier angespielt habe, ist die Doppeldeutigkeit. Es kann nicht ein, dass Erzieher in der Jobbörse für die gleiche Stelle eingestellt werden wie Sozialarbeiter. Mit der gleichen Bezahlung. Dadurch findet ein Ausbluten der Sozialen Arbeit statt, was durch die zahlreichen 1 Eurojobber noch forciert wird. Die Sache mit brotlos ist wieder eine andere Geschichte.

Das sollte man aber schon wissen bevor man so ein Studium beginnt. Wenn man schnell viel Geld machen will und/oder berühmt werden möchte, dann wird man nicht Sozialarbeiter.
Dazu braucht es schon eine eigene Berufung, ein wirkliches Interesse und wohl jede Menge Aufopferung. Diese Jobs macht man eben weil es einem wirklich etwas bedeutet. Nicht jeder kann es und es ist auch nicht einfach.
Die Bezahlung in den Berufen dürfte auch nicht viele Menschen anlocken.
Mogelpackung wäre es ja nur wenn man das ganz anders verkaufen würde und es dann am Ende komplett anders wäre.
In dem Sinne könne man nur sagen es ist eine Doppelmoral weil man angibt, diese Berufe seien besonders wichtig, es sich aber nicht in der Bezahlung äußert.
 
Ich habe ein soziales Fach studiert (Sozialpädagogik 5 Jahre) und würde gern wissen, ob das hier noch jemand so empfindet.
Meine Schwester ist etwas älter und hat damals Erzieherin gelernt.
Sie hatte in ihrem Erzieherjobs wenn ich mir meine zurückliegenden Arbeitsstellen ansehe, teilweise sehr viel bessere Konditionen als ich.
Das geht damit los, dass sie Vollzeit arbeiten konnte und stets nach Tarifvertrag bezahlt wurde und auch nie gekündigt wurde. Ich dagegen hatte nach 5 Jahren Studium meist nur befristete Stellen, die schlecht bezahlt wurden und befristet waren.
Ich gönne es meiner Schwester von ganzem Herzen, aber ich möchte an diesem Beispiel zeigen, dass das doch irgendwie nicht sein kann und andere damit wachrütteln.

Ich halte soziale Studiengänge mittlerweile für eine Mogelpackung.

Selbst Vollzeitabsolventen bekommen häufig nicht mehr als ein Erzieher. Das ist doch unfair, oder nicht?

Also ich verstehe, dass du da nach deinem Studium unzufrieden bist. Nur überrascht mich doch der Vergleich mit dem Beruf der ErzieherInnen. Denn generell hat diese Beruf ja auch zeimlich schlechte Bedingungen. Man hat eine imens große Verantwortung für die Kinder und bereitet diese auf ihre Zukunft vor, formt sie mit und hilft ihnen und die Entlohung dafür ist (in der Regel) extrem schlecht. Natürlich ist das aber bei fast allen sozialen Berufen der Fall, ob Ausbildung oder nach Studium... Das ist extrem unfair aber eher ein großflächiges Problem und betrifft nicht nur einen speziellen Beruf. Mit der Befristung speziell in deinem Bereich kenne ich mich nicht aus, aber weiß dass es als Akadmeiker gerade am Anfang oft nur solche Stellen zur Verfügung gibt. Ich denke, da sind aber nicht die Studiengänge die Mogelpackung.
 
Das sollte man aber schon wissen bevor man so ein Studium beginnt. Wenn man schnell viel Geld machen will und/oder berühmt werden möchte, dann wird man nicht Sozialarbeiter.
Dazu braucht es schon eine eigene Berufung, ein wirkliches Interesse und wohl jede Menge Aufopferung. Diese Jobs macht man eben weil es einem wirklich etwas bedeutet.

Das halte ich per se für Unsinn. Dann dürften wir unseren Polizisten und den Lehrern ja auch nur knapp das Existenzminimum bezahlen, da sie das aus Berufung machen und aus Aufopferung. Dieser Tenor führt in unserer Gesellschaft bzw. speziell in unserem Land dazu, dass die Bedingungen immer prekärer werden und man schlechte Gehälter rechtfertigt.
Wenn man mal ins Ausland nach Norwegen oder Skandinavien oder auch in die Schweiz schaut, muss man sich schon die Frage stellen, warum Soziale Arbeit dort einen höheren Stellenwert hat und auch besser bezahlt wird als bei uns.
Die haben kapiert, dass sie ihre Leute auch angemessen vergüten müssen und schätzen die Arbeit, die sie verrichten.
Mein Freund bald Mann und ich haben auch schon überlegt, ob es nicht sinnvoller wäre nach Süddeutschland zu ziehen und dann in der Schweiz zu arbeiten. Da bekommt man oftmals genauso viel wie ein Gymnasiallehrer hier. Klar sind die Ausgaben auch höher, aber man erkennt den Job wenigstens noch an.


Denn generell hat diese Beruf ja auch zeimlich schlechte Bedingungen. Man hat eine imens große Verantwortung für die Kinder und bereitet diese auf ihre Zukunft vor, formt sie mit und hilft ihnen und die Entlohung dafür ist (in der Regel) extrem schlecht.


Wo ist denn deiner Meinung nach ein Sozialarbeiter dem Erzieher nachrrangig? Oder wolltest du das gar nicht ausdrücken? Wer sitzt denn in den Kinderheimen und kümmert sich um Kinder, die keine Familie haben will, wer teilt an Obdachlose Decken aus, wer vermittelt Drogenabhängige in Therapien und gibt an sie das lebensnotwendige Substitutionsmittel aus, damit sie nicht sterben? Es ist mir teilweise unklar, warum Sozialpädagogen in vielen Fällen noch weniger Gehalt bekommen als Erzieher.
Nicht in allen, aber in vielen.

Speziell mit Mogelpackung waren die Angaben vom Arbeitsamt gemeint. Es kann doch nicht sein, dass man nach 5 Jahren Studium als Alternativberuf bei der Jobbörse über die Bezeichnung Erzieher stolpert. Der Master ist in der Sozialen Arbeit noch gar nicht angekommen.
Mogelpackung wäre es ja nur wenn man das ganz anders verkaufen würde und es dann am Ende komplett anders wäre.


Genau das ist es, liebe Emma. Was haben uns die Profs für Linsen in den Kopf gesetzt. In 6 Semestern Grundstudium hat niemand über die Bezahlung gesprochen. Stattdessen hat man angepriesen wie toll das alles ist. Keiner hat erwähnt, wie schlecht die Bezahlung ist. Warum auch? Die würden sich ja die eigenen Arbeitsplätze versauen. Stattdessen wurde der Idealismus gefeiert. Niemand hat uns darauf vorbereitet, dass wir teilweise mit Erziehern gleichgesetzt oder noch schlechter bezahlt werden. Ich habe erstmals im 5. Semester im Praktikum von meinem potenziellen Gehalt erfahren. Da war ich fast fertig. Im Internet wird die Gehaltsspanne mit 2300 bis 4000 Euro angegeben. Meine Beraterin vom Arbeitsamt hatte selbst keinen Plan. Es hieß: Ja, ja die Chancen sind sicher. Da sind Sie ja Akademiker und verdienen ordentlich.
Der Idealismus bringt einem überhaupt nichts. Davon kann man seine Brötchen nicht bezahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu müsste man nicht reich werde erst einmal definieren.
Zwischen nicht reich werden und 1300 Euro netto liegen immer noch Welten. Die im Netz angegebenen Gehaltsspannen sind extrem.
Das ist nur eine Seite. Die anderen Seiten machen andere Angaben.
Abgesehen davon gab es studycheck als ich vor Jahren angefangen habe mit diesen Gehaltsangaben noch gar nicht.

Ich bin momentan in Planung mit fast 30 nochmal meine Eltern anzupumpen und zusätzlich einen Kredit für ein Zweitstudium aufzunehmen, um noch rechtzeitig auszusteigen.
Alternativ schaffe ich mir doch noch 3 Kinder an und hartze, um auf Staatskosten zu leben. Da habe ich dann immer noch so viel raus wie nach 5 Jahren Studium.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es bei Euch so schlecht ist einen halbwegs gut bezahlten Job zu bekommen, müsste man tatsächlich über einen Umzug nachdenken.

Zumal es woanders ja auch mehr unbefristete Stellen zu geben scheint.

2500 brutto für Vollzeit ist nicht grade viel.
 
Das Problem ist nicht die Bezahlung, sondern die oftmals befristeten Arbeitsverträge und die mangelnden Vollzeitstellen, weshalb man gar nicht auf höhere Beträge kommt.
Ich denke eher darüber nach noch etwas ganz anderes drauf zu satteln und mich vielleicht als Berufsschullehrerin für Sozialpädagogik zu qualifizieren.
Kinder wollen wir eh nicht. Von daher ist es auch nicht so wild nochmal an die Uni zu gehen.
Stehen tut mein Plan noch nicht.
Allerdings gibt es zwei Unis an denen ich in Teilzeit studiere könnte.
 
Das Stellenangebot scheint ja auch gebietsabhängig zu sein. Bei uns hier im Umkreis werden jede menge unbefristete Stellen angeboten.
 

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