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Mobbing und Langzeitfolgen

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Black Blue Sky

Gast
Ich glaube, Konrad Adenauer hat einmal gesagt: "Hinzufallen ist keine Schande, aber liegen zu bleiben schon".
Der gute Mann hatte also Angst, liegen zu bleiben... ok?!
Noch so eine Binsenweisheit, mit der ich nix anfangen kann.
Aber ich hör jetzt mal auf, den Thread hier zu kapern.
Kann ja meinen eigenen vollmüllen.
 
G

GrayBear

Gast
Der gute Mann hatte also Angst, liegen zu bleiben... ok?!
Noch so eine Binsenweisheit, mit der ich nix anfangen kann.
Stimmt, es ist eine Binsenweisheit, solange man das Quäntchen Wahrheit darin nicht sehen kann. Soll heißen: dieses Leben ist anstrengend, wunderbar und zuweilen haut es einen aus den Latschen. Man trifft falsche Entscheidungen, geht über die eigenen Kräfte und Möglichkeiten hinaus und es wirft einen der Länge nach auf die Fr...e. An manchen Tagen braucht es dazu nicht viel. Und wenn einem dann mobbende A....er die Luft zum Atmen nehmen, einen die Flashbacks einholen und, und, und, dann genügt ein kleiner Schubs und ich finde mich auf dem Bauch wieder.

Und jetzt? Ich kenne bislang leider nur die eine Strategie: den verletzten Stolz hinunterschlucken, das Krönchen gerade rücken und wieder aufstehen. Und nochmal und nochmal und nochmal. Scheiß auf die inneren Stimmen. Aus den eigenen Fehlern lernen, schauen was schief gelaufen ist und dann wieder aufstehen. Mobbing und dessen Langzeitfolgen kann man überwinden, man kann wieder aufstehen. Das ist es, was Du damit anfangen solltest. Aufstehen und weiter gehen heißt nicht aufgeben.
 
B

Black Blue Sky

Gast
Und jetzt? Ich kenne bislang leider nur die eine Strategie: den verletzten Stolz hinunterschlucken,
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber verursacht das mit der Zeit nicht Bauchschmerzen?
Gefühle hinunterzuschlucken, halte ich für keine gute Idee.

Mobbing und dessen Langzeitfolgen kann man überwinden, man kann wieder aufstehen. Das ist es, was Du damit anfangen solltest. Aufstehen und weiter gehen heißt nicht aufgeben.
Ich bin ja hier im Thread eines anderen. Mobbing betrifft mich aus der Vergangenheit, ja.
Aktuell plagen mich jedoch andere Sorgen. Die Depression schlägt zurück, unbarmherzig und hart.
Aufgestanden bin ich schon viele Male, GrayBear, aber in der letzten Zeit falle ich leider so oft und so tief, dass ich keine Lust mehr auf's Aufstehen habe. Verstehst du das? Irgendwann hat man die Nase halt voll. Es zermürbt einen. Stück für Stück. Und am Ende bin ich nur noch ein Klumpen irgendwas.
Sorry für's erneute Kapern des Threads und meinen Müll hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

GrayBear

Gast
Stimmt schon, Gefühle zu verdrängen oder zu "verschlucken" ist auf Dauer keine gute Idee. Aber Gefühle kommen und gehen. Manche dauern nur einen Moment, aber haben weitreichende Folgen. Sind diese Folgen einfach hinzunehmen? Stolz ist aus meiner Sicht kein Gefühl, sondern eine Geisteshaltung. Wer stolz ist, konzentriert sich auf die Dinge, auf die sie/er stolz ist und blendet andere dafür aus. Stolz ist nichts an sich Schlechtes, aber er hat eben noch andere Seiten, wie so vieles.

Ja, dass Du manchmal keine Lust mehr zum Aufstehen hast, kann ich gut verstehen. Wozu, wenn man doch nur wieder am Boden landet? Klingt logisch. Braucht es denn einen Grund? So manche Grübelei bringt nicht viel, aber zum Bäcker kriechen ist anstrengender, als zum Bäcker zu gehen. Dann gehe ich lieber. Von da unten ist die Welt ein noch staubigerer und düsterer Ort. Das Leben ist da unten noch anstrengender und mühevoller. Für heute habe ich auch genug. Aber morgen will ich wieder auf die Füsse. Es wird wieder weh tun. Was soll´s. Dann tut es eben weh. Ist nicht das erste und hoffentlich nicht das letzte Mal. Und ich werde meine Tochter vielleicht wieder in den Arm nehmen können, habe die Chance, freundlichen Menschen zu begegnen, kann Dinge entscheiden und mich bemühen, meine Aufgaben zu erfüllen. Das ist schon was. Es mag nicht viel sein, aber mehr als an so manchen Tagen und es nährt die Hoffnung. Nicht aufgeben.

Manche Menschen versetzen Berge. An manchen Tagen ist ein Lächeln das Einzige, was jemand verschenken kann. Dieses Lächeln kann ein Leben verändern und mit ihm noch viele andere. Dagegen ist so mancher versetzte Berg nur ein Sandkastenspiel. Ich würde Dir gerne ein Rezept verraten, wie Du das Leben leichter nehmen kannst. Ich habe noch keines gefunden. Ich habe nur immer mehr schätzen gelernt, überhaupt aufstehen zu können. Dieses "Sei freundlich und mutig" hilft mir immer wieder. Nicht grübeln, machen. Wie hat eine liebe Userin im Forum vor einigen Tagen geschrieben: "Wer viel redet, hat wenig Sex". Ich musste so lachen. Da ist was dran. Reden kann einem alles versauen. Wenn ich etwas ändern will, sollte ich es tun, solange ich es noch für eine gute Idee halte. Und wenn ich es heute nicht kann, morgen ist auch noch ein Tag. Man darf und sollte sich auch selbst vergeben. Verpasste Chancen, ach was soll das blöde Gerede darüber! Mal sehen, was jetzt geht und was morgen gehen könnte. Das Gestern kann ich nicht mehr ändern, aber das heute schon. Und wenn heute die Kraft nicht reicht, dann hoffe ich eben auf morgen und sollte mit meinen Entscheidungen heute die Chancen auf morgen verbessern helfen.
 
E

earlywinter

Gast
Ich glaube nicht mehr, dass ich mich jemals wie eine normale Person verhalten kann, möchte aber so einfach nicht mehr weitermachen.
Denkst du denn, dass du dich nicht wie eine normale Person verhältst?

Mobbing hat Langzeitfolgen, denn Mobbing in jungen Jahren nimmt einem das Selbstbewusstsein, das man zu dieser Zeit unbedingt braucht. Menschen, die wenig oder kein Selbstbewusstsein haben, fangen an, sich selbst in Frage zu stellen und sich selbst unwohl zu fühlen. Und ob das Konsequenzen hat.
Das Mobbing hört ja irgendwann auf, aber die Probleme bleiben.

Du hast nie gelernt, Freunde zu finden. Ich frage mich aber auch oft, ob man das Freundefinden überhaupt "lernen" kann oder ob das einfach eine Gabe ist, die man hat. Es gibt ja Menschen, die finden einfach so Freunde, teilweise unwillkürlich. Daneben gibt es Leute, die müssen sich richtig anstrengen, um überhaupt bemerkt zu werden. Ja, schwierige Sache.

Ich hatte auch nach vielen vielen Jahren jemanden kennengelernt, den ich als "Freund" bezeichnen kann. Zwar kein bester Freund, aber immerhin jemand, dem ich vertraue. Da spielt auch Glück eine große Rolle.
 
E

earlywinter

Gast
es gibt menschen, denen fällt es leichter auf andere zuzugehen und da bleiben am ende dann mehr freunde übrig. die chance ist größer. nicht nur von der zahl her, auch weil sie sich leichter öffnen können.

ich gehe heute anders auf menschen zu. ich bin offener, weniger misstrauisch, unverbindlicher (oder anders gesagt, smalltalk fällt mir leichter). das hat viel damit zu tun, mein selbstbewusstsein hat sich verändert, mein selbstbild. und auch meine erwartungen. damit fällt es leichter zu vertrauen.

also man kann es lernen, denke ich schon.
Ich habe mich im Gegensatz zu früher auch sehr verändert und gehe offener auf Menschen zu. Aber es ist für mich ein Unterschied, ob du einfach nur viele Kontakte und Bekannte hast oder Freunde.
Einfach nur offener sein und auf andere zugehen, reicht da nicht.
So lernt man Menschen kennen, aber man muss diese auch binden. Und da fängt für mich das große Problem an.
Wenn man das einfach nicht gewohnt ist, hat man Schwierigkeiten damit.

Aber das sollte man vielleicht bei einem dafür eigens vorgesehen Thread besprechen? ;)
 
E

earlywinter

Gast
da wollte ich ihm einfach ein bisschen mut machen. es ist unglaublich schwer und ganz sicher nicht einfach ein "denk positiv", "vergiss das mit dem mobbing einfach". aber man kann sich selbst finden und weg kommen von dem bild, was andere einem aufgezwungen haben.
Na, du machst ja auch Mut. Ich habe mich auch gefreut, als ich deinen Beitrag gelesen habe, weil wir wohl einige Parallelen haben.
Und ich halte übrigens auch nichts von diesen Binsenweisheiten. Mobbing kann und wird man nie vergessen können, man wird immer Altlasten mit sich herumtragen.

Man sollte lernen, damit umzugehen. Eine Veränderung ist möglich.
 

Rayoli

Mitglied
Wurde 4 Jahre gemobbt und ja, mein Selbstbewusstsein ist seitdem im Keller. Wie viel wirklich am Mobbing liegt, kann ich nicht ganz sicher sagen. Bereits davor war ich unsicher und es fällt nach wie vor sehr schwer neue Leute kennenzulernen. Sogar jene, mit denen ich gute Gespräche führe, interessieren sich nicht weiter für mich.

Was mir hilft ist Menschen mit ähnlichen Interessen mal unverbindlich kennenzulernen (u.a. Hobbygruppen) und Therapie.

Ebenfalls lebe ich seit kurzem in einer eigenen Wohnung, das mehr selbstständig etwas zuwege bringen müssen ist auch gut tuend (gibt einem das Gefühl "etwas drauf zu haben").
 
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