Mit Mitte 30 noch nie gearbeitet, Jobsuche aufgeben?

Psychonaut meinte:

Berufst du dich dabei auf §10 (3) 3. mit der Krankheit/Krankschreibung als Hinderungsgrund? Scheitert es im Falle der TE nicht an der Unverzüglichkeit wegen 1-2 Jahre Minijobs statt unverzüglicher Aufnahme eines Studiums/Ausbildung nach Wegfall des Hinderungsgrundes?

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Nein. Wenn du keine 1. Ausbildung abgeschlossen hast und deine Eltern nicht mehr unterhaltspflichtig sind und du dann noch studieren möchtest, kannst du ggf. elternunabhängiges Bafög beziehen.

Neverleaving meinte:

Habe dann Studium versucht, aber auch das ging nicht.

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Woran ist das Studium gescheitert? Wäre eine kleine Fachhochschule was für dich? Da ist die Betreuung oft besser und du lernst in kleineren Gruppen. Du könntest auch in Teilzeit studieren und es gibt ggf. die Regelung, dass du für vieles als Härtefall zählst,

Wenn ich ehrlich bin sehe ich das Studium als einzige Alternative, denn eine Ausbildung wirst du durch die sehr strengen Abläufe nicht schaffen und im Studium könntest du dich auch langsam an minimale Belastungen heran tasten.

In ein Studium einzusteigen, wenn man schon 10 oder 12 Jahre draußen ist, stelle ich mir auch nicht so einfach vor.

Die Ausbildung zur Heilerziehungspflege kann ich nicht wirklich abschließen. Dafür müsste ich noch 4 Jahre lang 30km zur Berufsschule fahren unter der Voraussetzung, dass das eben überhaupt in Teilzeit geht. Würde dann aber kein Geld mehr vom Jobcenter kriegen und von irgendwas muss ich ja leben.
Ich möchte beruflich nichts anderes machen als mit Menschen mit geistiger und/oder psychischer Behinderung zu arbeiten. Alternativ könnte ich mir noch Tierpflegerin vorstellen.

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Aber dann ist doch völlig klar, dass Du eine andere Ausbildung in diesem Bereich machen solltest: zB Kinderpflegerin, oä...da gibt es bestimmt ne ganze Menge.
Hast Du mal darüber nachgedacht, ob Du nicht einen Behinderungsgrad oder etwas ähnliches bekommen könntest? Wende Dich doch mal an eine entsprechende Beratungsstelle: Evtl kannst Du auf diesem Weg ein paar Erleichterungen bei der Ausbildung bekommen (zB Teilzeit).
ich denke, Du solltest Dir generell mal Fachleute suchen, die Dich da beraten: Frag doch mal bei Diakonie und Caritas nach, was für Beratungsangebote es für Leute in Deiner Situation gibt. Du bist ja nicht der erste Mensch, der mit gesundheitlichen Einschränkungen ins Berufsleben startet. Da gibt es ja durchaus kompetente Stellen, die dir das nötige Know-how an die Hand geben, so dass Du entsprechende Mittel und Erleichterungen anzapfen kannst.
Ein guter Freund von mir ist na einem Unfall auch nur eingeschränkt belastbar: Auch der hat eine Ausbildung machen können, wo man seine speziellen bedürfnisse berücksichtigt hat und er trotzdem einen vollwertigen Berufsabschluss machen und sich im Anschluss daran eine Teilzeitstelle suhen konnte.

Ich denke, du solltest erstmal eine Arbeitstherapie machen, die dich belastbarer macht.
Momentan passt ja alles nicht. Von daher ist es nicht sinnvoll überhaupt einen Rat zu geben.
Es gibt da nur eins. Entweder versuchst du in einer Reha deinen Zustand zu verbessern oder du musst ALG 2 beantragen/weiterhin beziehen. EU Rente wirst du wenn du nie gearbeitet hast sicher gar nicht kriegen (korrigiert mich, sollte ich damit falsch liegen).

Violetta Valerie meinte:

Aber dann ist doch völlig klar, dass Du eine andere Ausbildung in diesem Bereich machen solltest: zB Kinderpflegerin, oä...da gibt es bestimmt ne ganze Menge.

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Kinderpflegerin, für jemanden der chronisch krank ist halte ich das für den schlechtesten Bereich. Wenn man mit Kindern (besonders kleinen) arbeitet muss man sehr belastbar sein.
Wenn man da nämlich nicht reaktionsschnell ist/ oder belastbar und etwas nicht mitbekommt, dann kann das fatale Folgen für das Kind haben.
Wie sieht es mit Werkstätten für Behinderungen aus? Oder möchtest du generell eher gar nichts machen?

nutzerin-2020 meinte:

Nein. Wenn du keine 1. Ausbildung abgeschlossen hast und deine Eltern nicht mehr unterhaltspflichtig sind und du dann noch studieren möchtest, kannst du ggf. elternunabhängiges Bafög beziehen.

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Du sagst es: ggf.
Ab 30 gibt es aber grundsätzlich kein Bafög mehr für einen Bachelor oder eine Ausbildung, es sei denn, dass eine der Voraussetzungen in §10 1.-4. erfüllt ist. Das sehe ich unabhängig vom ersten Studienabbruch leider nicht.

Psychonaut meinte:

Du sagst es: ggf.
Ab 30 gibt es aber grundsätzlich kein Bafög mehr für einen Bachelor oder eine Ausbildung, es sei denn, dass eine der Voraussetzungen in §10 1.-4. erfüllt ist. Das sehe ich unabhängig vom ersten Studienabbruch leider nicht.

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Doch, sie würde elternunabhängiges Bafög bekommen. Das gibt es auch über 30. Meine Schwester hatte gleiche Konditionen und noch keine Ausbildung/kein Studium beendet. Die Eltern sind dann nicht mehr zuständig. Wenn sie nicht 4 Semester studiert hat, würde sie das definitiv bekommen. Da sie das ja aber eh nicht will, steht das hier außer Frage.

@Violetta Valerie:
Ich habe einen Behinderungsgrad von 20%, damit kriegst du nirgends Erleichterungen.

Das einzige was ich beruflich machen möchte ist die Arbeit mit Menschen mit geistiger und/oder psychischer Behinderung. Alternativ kann ich mir noch was mit Tieren vorstellen.

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Wie wäre es mit Tierpflegerin/tiermedizinischer Fachangestellter? Für die Arbeit mit Menschen mit psychischen Problemen halte ich dich ehrlich gesagt für nicht genügend stabil genug. Für so etwas muss man selbst ein sehr dickes Fell haben. Jemand der selbst nicht belastbar ist, kann nicht stark für andere sein.

Ich weiß zwar nicht worauf sich das bezieht, aber es ist ein Fakt, dass man anderen nur helfen kann, wenn man selbst stabil ist. Das bist du nicht, sonst hättest du den Faden nicht erstellt. Das ist keine Kritik, sondern eine Tatsache. Wenn jemand beim Unfall blutend neben einem weiteren Opfer liegt und dann bei der Ersten Hilfe selbst drauf geht, hat keiner was gekonnt. Bei der therapeutischen Arbeit mit Menschen erst recht.

Das du jetzt nicht dazu in der Lage bist, heißt ja nicht, dass du dich nicht auch stabilisieren kannst. Das sollte aber an erster Stelle stehen, denn sonst hältst du keine Stelle durch. Dafür gibt es Möglichkeiten wie Reha, Arbeitstherapie usw.