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Mit 53 noch ETW kaufen?

Gemini

Urgestein
Hallo primavera,

ich würde zuerst einen Blick auf die Immobilienpreise werfen.
Was kostet eine Whg, die deinen Vorstellungen entspricht in der gewünschten Wohnlage.
Das schwankt ja sehr von Stadtteil zu Stadtteil.

Dann schauen, ob ich ein Darlehen in der nötigen Höhe innerhalb von max. 10 Jahren auch tilgen könnte Und zwar ohne große Einschränkungen in meinem Lebensstil und mit der Möglichkeit trotz Tilgung Rücklagen bilden zu können.
Bei ETW kann es auch mal Sonderumlagen geben, wenn eine größere Reparatur ansteht.

Mit 53 Jahen würde ich nicht ans Limit gehen wollen, um eine Wohnung zu finanzieren.

Was den Teppich betrifft, so würde ich es nicht auf eine Klage ankommen lassen.
Klar bist du im Recht. Andererseits kommen die Vermieter dir entgegen und du hast ein gutes Verhältnis zu ihnen. Auch hast du eine günstige Miete.
Wiegt das nicht mehr, als Recht zu bekommen?
Es geht doch nur um einen Bodenbelag für 1 Zimmer. Der kostet nicht die Welt und dürfte bei deinem guten Verdienst sicher finanzierbar sein.

Ich meine, nach allem was du schon hinter dir hast, solltest du in diesem Fall nicht für dein Recht kämpfen, bzw. klagen. Also nicht für einen Teppich.

Überlege dir das mit der ETW gut.
 
G

Gast

Gast
Was hältst du von deren Verhalten wegen des Teppichbodens? Habe ich mich über den Tisch ziehen lassen? Hättest du an meiner Stelle die Vermieter verklagt und wärest dann ausgezogen?
Ganz ehrlich, ich kenne es so, dass sich der Mieter um "Schönheitsreparaturen" wie neuen Teppich oder Tapeten selbst kümmert. Da wäre ich nie auf die Idee gekommen, das an den Vermieter zu delegieren.
 
Also wir haben in unserer Wohnung neues Laminat gelegt, Badezimmer gefliest und ein neues Waschbecken dran gemacht. Alles auf eigene Rechnung. Schließlich wohne ICH hier mit den ganzen Sachen. Also nur wegen ein paar Quadratmeter Teppich würde ich mir gar keine Gedanken machen.

Ich bin im selben Alter und ich habe vor, mir in ein paar Jahren ein Häuschen in meiner Lieblingsgegend zu kaufen. Ganz so viel Geld haben wir bis dahin nicht, aber dafür absolute fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten, mein Mann ist vom Fach.

Mir geht es darum, im Alter keine Miete zahlen zu müssen und tun und lassen zu können was ich will. Wir haben vor, einen Sanierungsfall zu kaufen, die sind sehr günstig, zumal wir auch alles von vornherein behindertengerecht umbauen möchten, damit wir möglichst lange da wohnen bleiben können.

Der Vorteil liegt für uns eindeutig in unserer persönlichen Freiheit und den fehlenden Mietzahlungen.
 
P

primavera7

Gast
Ganz ehrlich, ich kenne es so, dass sich der Mieter um "Schönheitsreparaturen" wie neuen Teppich oder Tapeten selbst kümmert. Da wäre ich nie auf die Idee gekommen, das an den Vermieter zu delegieren.
Ich bin selbst Juristin; daher fällt es mir leicht, mich im Mietrecht schlau zu machen. Nach der Rechtsprechung diverser Gerichte fällt der Bodenbelag nicht unter Schönheitsreparaturen, sondern ist grundsätzlich Sache des Vermieters. Das gilt auch dann, wenn ein Teppichboden vom Vormieter eingebracht worden ist, es sei denn, es ist ausdrücklich und nachweislich (also möglichst schriftlich im Mietvertrag) etwas anderes vereinbart.

Natürlich kann man auch "freiwillig" die Kosten übernehmen, allerdings braucht man, wenn man etwa Laminat oder Parkett legen lassen will, die Zustimmung des Vermieters. Die Tatsache, dass dafür auch der Wert der Wohnung steigt, spielt dabei keine Rolle. Und das Ganze schützt einen auch nicht vor Mieterhöhungen oder Kündigungen.

Dennoch muss man natürlich abwägen, ob man sein Recht auf Gedeih und Verderb durchsetzen will. Wenn die Miete unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt, man mit dem Vermieter im selben Haus wohnt und sich das gute Verhältnis nicht nachhaltig verderben will, wenn der Vermieter zumindest an anderer Stelle ein gewisses Entgegenkommen zeigt (wie bei mir beim Angebot, die dunkel vertäfelte Decke auf eigene Kosten weiß zu streichen, Einlagerungsmöglichkeit für die Möbel und kleinere Hilfestellungen beim Ausräumen), dann sind das ja durchaus auch Vorteile, die die Kosten für den Bodenbelag zumindest bis zu einem gewissen Grad aufwiegen.

Was nützt mir die vor Gericht erzwungene Kostenübernahme meiner Vermieter für einen neuen Bodenbelag, wenn dafür das Verhältnis ein- für allemal zerrüttet ist und ich bei nächster Gelegenheit die höchstmögliche Mieterhöhung oder Eigenbedarfskündigung bekomme.
 
Zuletzt bearbeitet:
P

primavera7

Gast
Also wir haben in unserer Wohnung neues Laminat gelegt, Badezimmer gefliest und ein neues Waschbecken dran gemacht. Alles auf eigene Rechnung. Schließlich wohne ICH hier mit den ganzen Sachen. Also nur wegen ein paar Quadratmeter Teppich würde ich mir gar keine Gedanken machen.

Ich bin im selben Alter und ich habe vor, mir in ein paar Jahren ein Häuschen in meiner Lieblingsgegend zu kaufen. Ganz so viel Geld haben wir bis dahin nicht, aber dafür absolute fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten, mein Mann ist vom Fach.

Mir geht es darum, im Alter keine Miete zahlen zu müssen und tun und lassen zu können was ich will. Wir haben vor, einen Sanierungsfall zu kaufen, die sind sehr günstig, zumal wir auch alles von vornherein behindertengerecht umbauen möchten, damit wir möglichst lange da wohnen bleiben können.

Der Vorteil liegt für uns eindeutig in unserer persönlichen Freiheit und den fehlenden Mietzahlungen.
Es ist toll, wenn ihr so viel in Eigenarbeit machen könnt. Diese Möglichkeit habe ich leider nicht, ich muss für jede Kleinigkeit Handwerker kommen lassen. Deshalb würde ich mir auch nie eine erheblich sanierungsbedprftige Immobilie kaufen. Das würde für mich im Ergebnis einfach zu teuer. Dann lieber eine neue oder erst vor kurzem renovierte ETW. Den Vorteil mit dem Mehr an Freiheit sehe ich natürlich auch. Außerdem habe ich Sorge, womöglich eines Tages als alte, klapprige Oma aus einer seit Jahrzehnten von mir bewohnten Mietwohnung geklagt oder zumindest herausgeekelt zu werden.
 

Biddi

Sehr aktives Mitglied
Als Single in Deinem Alter, ohne persönliche Verpfichtungen, würde ich mir niemals eine ETW ans Bein binden.

Ein Freund von uns hat sich mit 60 in eine Seniorenresidenz eingekauft, wohnt aber nicht dort (keine Ahnung wie das läuft). Jedenfalls kann er da bei Bedarf kurzfristig einziehen. Ansonsten macht er tolle Reisen, geniesst sein Leben unter seinem Motto"das letzte Hemd hat keine Taschen".
 
P

primavera7

Gast
Ein Freund von uns hat sich mit 60 in eine Seniorenresidenz eingekauft, wohnt aber nicht dort (keine Ahnung wie das läuft). Jedenfalls kann er da bei Bedarf kurzfristig einziehen. Ansonsten macht er tolle Reisen, geniesst sein Leben unter seinem Motto"das letzte Hemd hat keine Taschen".
Mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt, aber ist es nicht ebenso teuer, sich in eine Seniorenresidenz einzukaufen, wie eine ETW zu erwerben?

Richtiger Single bin ich auch nicht. Mein Freund ist an den Wochenenden hier, er wohnt eine halbe Autostunde entfernt. An ein Zusammenziehen ist aber aus Gründen, die ich hier nicht vertiefen möchte, bis auf weiteres nicht zu denken, wahrscheinlich nie.
Wenn überhaupt eine ETW, dann wäre ich die Alleineigentümerin und hätte diese auch allein abzuzahlen.
 

Anuga

Aktives Mitglied
Eigentumswohnung kaufen oder nicht? Diese Frage habe ich mir damals auch gestellt. Ich war Anfang 50, hatte genug Eigenkapital, eine damals noch lukrative Kapitallebensversicherung. Weil ich nicht wusste wieviel Wohnung ich mir leisten kann und von nichts Ahnung hatte, habe ich mich bei der Verbraucherzentrale beraten lassen. Denn meine Bedingung war, dass ich bei Renteneintritt die Wohnung abbezahlt habe. Diese Rechnung ging auf und ich bin schuldenfrei. Den Kauf dieser Wohnung habe ich noch keine Sekunde bereut.

Allerdings auch viel Glück gehabt. Der Rücklagentopf ist prall gefüllt, Dach und Heizung neu, so dass davon auszugehen ist, dass Sonderzahlungen nicht kommen werden. Was bisher auch noch nie der Fall war. Wir haben eine sehr harmonische Hausgemeinschaft. Kurz und gut, wie ich schon schrieb, bin ich sehr glücklich in meinem Eigentum. Die Miete die ich spare, kann ich jetzt verleben.

Also ich würde sagen, ja mache es. Suche dir eine Wohnung, altersgerecht, die dir gefällt. Wird wohl nicht so einfach, aber einen Wohnungskauf sollte man nicht überstürzen.
 

Biddi

Sehr aktives Mitglied
1) Keine Ahnung, was das kostet in so einer Residenz, geht wohl über Darlehn.... Derzeit ist die Wohnung vermietet.

2) Als "falscher" Single bist Du doch an einer grossen Hinterlassenschaft nicht interessiert ?

Warum willst Du sparen statt Dein mühsam erworbenes Vermögen zu geniessen. Und als Juristin bekommst Du sicher keine Mindestrente.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Also ob Seniorenresidenz oder normale Wohnung ist ansich ja egal, bis auf die Tatsache, dass Du dafür noch viiiiel zu jung bist:). Da wäre ich eher für eine normale Wohnung, dann hast Du schon jetzt was davon. Bei den günstigen Krediten momentan, wäre es doch sicher schlau, das Geld, dass Du jetzt für Miete verheizt in einen Kredit zu stecken.
Wenn Du Dir gleich eine Wohnung suchst, die Du auch als Seniorin gut nützen kannst, würde ich also eine normale Wohnung kaufen. Du kannst sie ja immernoch verkaufen und dann in eine Seniorenresidenz ziehen, wenn Du das mal willst. Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber eine eigene Wohnung ist nie verkehrt- sofern man sich finanziell nicht total übernimmt, aber Du bist nicht der Typ, der hopplahop irgendwelche Risiken eingeht, oder sich nen Halsabschneiderkredit ans Bein bindet.
Eine nette 3- Zimmerwohnung in einem Haus mit Aufzug und Nahverkersanbindung: Damit ist man, solange man noch einigermaßen alleine leben kann doch gut beraten.
 

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