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Arbeiten mit Behinderung

Nyu

Aktives Mitglied
Hallo liebes Forum,

Ich arbeite ja nicht mehr als Schulbegleitung sondern in einer Bücherei. ich habe Einschränkungen , das ist einfach so. Aber viel Verständnis bekomme ich nicht, wenn ich länger brauche oder sachen nicht sofort verstehe oder leider Fehler mache. wie gehe ich damit um? ich bemühe mich wirklich sehr, aber meine Einschränkungen sind nun mal da, viel Verständnis bekomme ich aber nicht. Habe einen GdB von 60. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. ich schreibe mir viel auf, frage nach, wenn ich was nicht weiß. leider passieren mir trotzdem Fehler. Meine Kollegin meinte heute, dass ich besser zuhören soll, wenn ich mit Nutzerinnen rede, aber ich höre ja zu, habe nur ab und zu Probleme in der Hörverarbeitung und mein Gehirn kann die Info manchnal nicht schnell verarbeiten. Routinen bilden fällt mir schwer, dabei schreibe ich mir alles auf, aber im täglich Verkehr muss das manchnal schneller gehen und dann bin ich nicht gut im schnell umzwtischen . ich bemühe mich wirklich, aber es ist immer das selbe. Dann wird man komisch behandelt , als wäre ich dumm oder geistig behindert, das bin ich nicht.

Habt ihr Ideen, wie ich damit umgehen soll?
 
Du könntest deiner Kollegin freundlich erklären, dass du keinesfalls unaufmerksam oder faul bist, sondern dass du bestimmte Einschränkungen hast, die deine Verarbeitungsgeschwindigkeit beeinflussen. Sag ihr einfach, dass du dich sehr bemühst und dir Notizen machst, um alles richtig zu machen. Wenn du dein Bestes gibst, brauchst du dich nicht selbst zu kritisieren.
 
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, Schwierigkeiten und das, was mir hilft, klar zu benennen. "Schwerbehinderung", "Einschränkung" etc. klingt halt sehr abstrakt. Setz Dich mit den engsten Kollegen zusammen und schildere konkret, wofür Du etwas länger brauchst und warum und was Du Dir ggf. wünschst von den anderen.
 
Kollegen wissen nicht automatisch, wer möglicherweise welchen GdB hat und mit welchen Einschränkungen dies individuell verbunden ist.

Ich habe selbst einen Mitarbeiter mit GdB 50 in meinem/unseren Team. Ich denke nicht, dass alle Kollegen davon Kenntnis haben. Müssen/sollten sie vielleicht auch nicht in allen Fällen.

Wenn beispielsweise jemand Epileptiker ist (war in einem früheren Job so), muss das Umfeld natürlich bescheid wissen, um bei einem Anfall helfen zu können.

Konkret zu dir:
Einerseits denke ich - aufgrund dessen, was ich in deinen Beiträgen insgesamt überflogen habe - dass dir Berufserfahrung an sich fehlt. Du bestimmt nach und nach routinierter werden kannst.

Mittel- bis langfristig, sollte es nicht besser werden, wirst du meiner Ansicht nach vielleicht nicht drumherum kommen, darüber nachzudenken, ob der sogenannte 1. Arbeitsmarkt dauerhaft für dich machbar ist. Ich möchte nochmals betonen, dass ich dich mit letzterem keinesfalls verletzen will.
 
Ich gehe da mittlerweile sehr offen damit um. D. h. ich weise in der Situation darauf hin, dass ich aufgrund von chronischer Krankheit schwerbehindert bin und zeige meinen Schwerbehindertenausweis. Dann sage ich noch einen Satz dazu, dass ich "dies oder jenes" nicht kann, weil ich eben krank bin. Bei den meisten Menschen reicht das. Für manche reicht es nicht, die sagen dann etwas wie "Du (oder Sie) siehst ja gar nicht krank oder behindert aus." Dann fasse ich mich kurz und sage: "Bin ich aber. Auch, wenn man es nicht sieht. Deshalb habe ich ja den Ausweis, der nachweist, dass es so ist."

Wenn man sich zu viel erklärt, kann das Nachteile haben. Zum Beispiel, dass man dann "abgestempelt" wird als "zu behindert" oder ähnliches. Deshalb würde ich das nicht tun. Betonen würde ich, dass ich mir Mühe gebe und vielleicht noch etwas Zeit brauche.

Wenn so ein Umgang damit bei den Kollegen nicht hilft, kannst du eventuell noch mit deinem/eurem Vorgesetzten sprechen. Nicht beschweren, sondern offen ansprechen, was passiert in deinem Arbeitsalltag mit den Kollegen und ihn bitten, ob er die Kollegen vielleicht darauf aufmerksam machen kann, dass eben Einschränkungen da sind. Hast du denn offen gesagt, dass du eine Behinderung hast, als du dich beworben hast? Oder hat ein Amt es dem Arbeitgeber mitgeteilt?

Wenn du möchtest, kannst du dich auch ans Integrationsamt (oder Integrations- und Inklusionsamt) vor Ort wenden und dich dort beraten lassen. Die sind für solche Probleme auch Ansprechpartner. Und sie können vor Ort helfen, z. B. dich zu einem Gespräch begleiten, wenn du dir das wünschen würdest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Tipp mit dem Integrationsamt wollte ich auch gerade geben. Die dortigen Sachbearbeiter kommen auch an den Arbeitsplatz und erläutern deinen KollegInnen sachkundig die Einschränkungen, die deine Schwerbehinderung mit sich bringt. Natürlich könntest du das auch selber erklären, aber sicherlich nicht so systematisch und vor allem nicht mit dem höchstoffiziellen Anstrich, so dass sich später niemand mehr traut, dich unangemessen zu kritisieren oder im worst case niederzumachen. Du bist nicht als 100% leistungsfähig eingestellt worden. Entsprechend sind solche Forderungen unangemessen. Dass man dich (egal ob willentlich, mit trietzender Absicht oder unabsichtlich) unter Druck setzt ist Fakt. Das musst du nicht hinnehmen und dich noch nicht einmal selbst dazu behaupten. Das übernehmen die Mitarbeiter dieser Behörde für dich. Mach dich einfach mal schlau, wie sie dir helfen können, indem du Kontakt aufnimmst und dein Problem schilderst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich kann nur sagen das bei uns ohne vorab etwas zu sagen wir zwei Schwerbehinderte Kollegen bekommen haben. Am Anfang war das schon erstmal sehr ungewohnt und schwer einzuschätzen wie man mit diesen richtig umgeht bei ihren Beeinträchtigungen. Mittlerweile sind sie angekommen und voll intigriert als normale Kollegen aber bis dahin war es ein weg von über ein Jahr
 
Hast du das mit der Behinderung so kommuniziert, dass du etwas länger brauchst?

Arbeitest du selbstständig? Bist du für Benutzerverkehr aus deiner Sicht geeignet?

Ich würde es an deiner Stelle weiter probieren und eventuell um einen Einsatz ohne Benutzer bitten, wenn dich das überfordert.
Hallo liebes Forum,

Ich arbeite ja nicht mehr als Schulbegleitung sondern in einer Bücherei. ich habe Einschränkungen , das ist einfach so. Aber viel Verständnis bekomme ich nicht, wenn ich länger brauche oder sachen nicht sofort verstehe oder leider Fehler mache. wie gehe ich damit um? ich bemühe mich wirklich sehr, aber meine Einschränkungen sind nun mal da, viel Verständnis bekomme ich aber nicht. Habe einen GdB von 60. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. ich schreibe mir viel auf, frage nach, wenn ich was nicht weiß. leider passieren mir trotzdem Fehler. Meine Kollegin meinte heute, dass ich besser zuhören soll, wenn ich mit Nutzerinnen rede, aber ich höre ja zu, habe nur ab und zu Probleme in der Hörverarbeitung und mein Gehirn kann die Info manchnal nicht schnell verarbeiten. Routinen bilden fällt mir schwer, dabei schreibe ich mir alles auf, aber im täglich Verkehr muss das manchnal schneller gehen und dann bin ich nicht gut im schnell umzwtischen . ich bemühe mich wirklich, aber es ist immer das selbe. Dann wird man komisch behandelt , als wäre ich dumm oder geistig behindert, das bin ich nicht.

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Das
 
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Ich gebe wirklich mein bestes. Und meiner chefin habe ich das erzählt. Die ist da auch verständlicher. Jedoch diese Kollegin leider nicht.
 
Hast du das mit der Behinderung so kommuniziert, dass du etwas länger brauchst?

Arbeitest du selbstständig? Bist du für Benutzerverkehr aus deiner Sicht geeignet?

Ich würde es an deiner Stelle weiter probieren und eventuell um einen Einsatz ohne Benutzer bitten, wenn dich das überfordert.

Das
Ja habe ich. ich finde schon, dass ich dafür geeignet bin. ich kann es nur nicht ewig am stück. aber ich arbeite meist auch nur 3 std am stück.
 

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