Mir ist das klar, dass das meine eigene Kacke ist. Mir ist klar, dass ich es einfach unterbrechen muss.
das Problem ist, dass man es nicht unterbrechen will, wenn man es sollte. Wir sagen uns immer im Freundeskreis, dass es schlecht ist, dass der und der etc. übertreibt und legt sich zeitlich selber ne Nase.
Ich glaube auch, dass räumlicher Abstand davon die Lösung wäre. Allerdings geht das nicht, weil ich echt einfach zuviel aufgegeben und getan habe um hier hin zu kommen.
Habe angefangen mir Hypnose Videos anzusehen auf YouTube etc.
die Sache ist, dass es einfach sooo leicht verfügbar ist. Selbst, wenn ich im Alleinsein darauf verzichte, sobald ich mit meinen Freunden ausgehe, ist es wieder da.
Ich lese da die ganz typischen Anzeichen von einem Süchtigen heraus. Auch die anderen Texte lesen sich so, als wärst du der Meinung, dass deine Erfahrungen so einzigartig und besonders sind, dass sie hier eh keiner verstehen würde. Entsprechend reagierst du auch auf die Menschen hier, schade.
Dem ist nämlich mitnichten so. Ich bin selbst 13 Jahre aktiv süchtig gewesen und habe mir dabei alles Mögliche reingezogen. Am Ende war es mir auch egal, hauptsache ich war im Rausch, dabei war auch mal Koks. Tatsächlich können das ziemlich viele nachvollziehen und tatsächlich hat es nichts mit deiner Generation zu tun. Es nehmen unfassbar viele Menschen Koks und sind so krass drauf, das ist absolut nichts Besonderes. Die Geschichten von Süchtigen sind immer dieselben und auch der Abstieg ist immer derselbe, es unterscheidet sich nur in Details.
Ja, das Craving ist hart, aber sicher auch nicht vergleichbar mit dem Affen, den du im H Entzug hast oder mit dem wochenlangen körperlichen Entzug von Benzos. Habe ich alles gesehen, als ich in der geschlossenen Psychiatrie war.
Nun zum positiven Teil. Ich bin seit über 5 Jahren clean&trocken und kann dir sagen, dass es mit deinen ersten Einsichten über die Schattenseiten anfängt. Ich wünsche dir alles Glück der Welt, dass du die richtigen Schlüsse darauf ziehen kannst. Wenn nicht jetzt, dann später.
Der Weg wurde ja schon beschrieben: Beratungsstelle, Anvertrauen beim Arzt, Entgiftung, stationäre Therapie und anschließend lebenslanger Besuch einer Selbsthilfegruppe. So funktioniert es.
Du hast auch viele Ausreden das alles nicht zu tun. Dein Studium, dein Umfeld, Freunde, fehlende Zeit etc. Sei dir bewusst, dass du dich bewusst für deinen Weg entscheidest. Du kannst entweder Hilfe suchen & annehmen (alleine wirst du es nicht schaffen) oder keine Hilfe annehmen und so weiter machen. Momentan sieht es so aus, als würdest du weitermachen wollen, was dein gutes Recht ist. Vielleicht ist dein Leidensdruck noch nicht groß genug. Es wird dann sicher in anderer Moment in der Zukunft kommen, wo er größer sein wird und du vielleicht den Weg des Aufhörens einschlagen kannst.
Viele Glück wünsche ich dir auf deinem Weg.