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Mein Partner hat sich durch seine Behinderung sehr verändert

E

Elisabeth1

Gast
Ein guter Therapeut kann dir quasi das Verhalten deines Mannes analysieren, auch wenn er nicht dabei ist. Allein das wird dir helfen, besser zu verstehen und das Richtige zu sagen und zu tun.
Das ist meine Erfahrung.
 

Elisabeth

Mitglied
Hallo Elisabeth,

ich schließe mich Weidebirkes Post an.
Ich bin selber Schwerbehindert, lebe aber alleine. Ich weiß das ich bei ganz bestimmten Bedingungen, eine art Frust-Haltung entwickelt habe. Eine, die mir selber nicht gefällt, denn das bin nicht mehr ich. Sobald ich Selbstbesätigung von außen bekomme, ist das dumpfe/leere Gefühl weg und es geht mir deutlich besser. Meistens reicht dafür ein flüchtiges Lächeln völlig aus.

Mein Leben ist heute sehr kompliziert geworden. Ich kann nicht einfach von A nach B usw.
Ich weiß aber auch nicht, wie ich es mir (oder jemanden) besser erklären kann, wo denn nun das Problem liegt. Bis auf den Frustfaktor. Ich möchte aber auch keinen Behinderten-Bonus.

- Für mich persönlich liegt es daran, dass ich trotzallem als ganz normaler Mensch genommen werden möchte. Nichts ist schlimmer wie mitleidige Blicke.

Manche Dinge dauern Jahre bis man sie im Bewußtsein hat. Das war bei mir auch nicht anders.
- Vielleicht geht ihm das ähnlich?

Die Frau mit der sich Dein Mann so gut unterhalten hat, ist vermutlich nichts weiter als ein Zeichenn der inneren leere seines Egos? Den Teil kannst Du vermutlich nicht so einfach (auf)füllen. Deshalb sie?
Oder Sie ist einfach nur eine willkommene Abwechslung. Sehr ungewohnt, aber bedeutungslos. Schmeichelt ihn halt sehr.

Das täglichen Dasein umkrempeln, vielleicht braucht es das? = raus aus der gewohnten/liebgewordenen Schiene. Aber wie?
Tja... durch irgendein einfaches Kontrastmittel gegenüber Eurer Normalität? Bedeutet, dass Du deutlich mehr für Dich tun solltest. Denn das kann er ja auch tun.
Dann hat man sich auch mehr zu erzählen.
---
Ansonsten glaube ich nicht das das etwas mit Dir zu tun hat. Ich würde ihm aber dennoch unmissverständlich sagen - was geht und vor allem was nicht geht. Klarheit kann nicht schaden.

Alle Gute Dir/Euch
abendtau
Ach, ganz vergessen, aber ich bin in Eile, weil meine Pause gleich um ist. Ja, ich kann mir ganz gut vorstellen, dass er Bestätigung sucht, das brauchte er auch früher schon. Von mir nimmt er die nicht an, und ich habe heute Nacht noch lange überlegt, warum das so sein könnte. Die Arbeitskollegin hat er erst Ende letzten Jahres kennen gelernt. Ich weiß nicht, vielleicht hat es ja damit zu tun, dass sie ihn nur so kennt wie er jetzt ist.

Dazu kann ich vielleicht noch hinzu fügen, dass er ich ihn letztes Jahr bei einer Dating App ertappt habe. Ich war natürlich total fertig, aber so wie es aussieht, hatte er sich dort wirklich nur zum unvergänglichen Schreiben mit Frauen angemeldet, schon als er in Reha war. Sein Profil war auch ganz übertrieben positiv ausgefüllt, um zu gefallen und hatte mit der Realität wenig zu tun. Das gab mir dann aber auch wiederum das Gefühl, dass ihm bei mir etwas fehlt und manchmal denke ich dann eben doch darüber nach, ob er mich nicht einfach satt hat und eine neue Partnerin sucht.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Vielen Dank für deine Antwort! Es ist mir so wichtig, auch mal was von dieser Seite zu erfahren, weil ich ihn ja verstehen will.
Das dachte ich mir schon. :)

Ich selbst habe übrigens eine gute Freundin, die im Rollstuhl sitzt und mit ihr konnte ich mit am besten darüber reden. Sie fand, dass er sich zu sehr selbst leid tut.
Ja, dass ist sehr gut möglich. Vermutlich in mehrfacher hinsicht.
Das ist (bin selber einer) auch so eine Männerkiste = man redet nicht gern drüber. Selbstmitleid finde ich an dieser Stelle ein zu großes Wort. Ich denke, dass das generell mit sehr viel Scham verbunden/belastet ist. Auch gegenüber sich selber.
Mit meiner MS ist das oft so, dass ich das Einfachste kurzeitig nicht mehr hinbekomme. Ich habe wenn man so will, handwerklich goldene Hände und kann sie nicht benutzen. Dann passiert es schon mal, dass ich mir das selber beweisen will, dass ich es doch noch kann. Allerdings mit wenig Hoffnung. Der Versuch tut aber gut.


Da er immer sehr gesellig war, kennt er praktisch jeden und das hat ihn natürlich jetzt ziemlich genervt, auch, wenn er das immer so übertünchen wollte, dass allenthalben jemand auf ihn zukommt, fragt, was passiert ist und er immer wieder die gleiche Geschichte erzählen muss. Ich denke, selbst wenn man nicht depressiv ist, ist man ja nicht jeden Tag gleich gelaunt und will manchmal einfach nicht mehr darüber reden.
Er war mal ein geselliger Mensch. Ob er auch so über sich denkt? Selbstbild und Selbstwert fällt mir dazu ein.
- Das ist das was er über diese Frau generiert hat = Selbstbild aufpoliert, ohne das negativ zu meinen. Nur ein gewisses Maß davon. Was weiderum den Selbstwert steigert.

Ich würde sagen, genau das ist der Grund das es funktioniert.
Ich weiß nicht, vielleicht hat es ja damit zu tun, dass sie ihn nur so kennt wie er jetzt ist.
Er hat es versucht und es hat funktioniert.
---

Dazu kann ich vielleicht noch hinzu fügen, dass er ich ihn letztes Jahr bei einer Dating App ertappt habe. Ich war natürlich total fertig, aber so wie es aussieht, hatte er sich dort wirklich nur zum unvergänglichen Schreiben mit Frauen angemeldet, schon als er in Reha war. Sein Profil war auch ganz übertrieben positiv ausgefüllt, um zu gefallen und hatte mit der Realität wenig zu tun. Das gab mir dann aber auch wiederum das Gefühl, dass ihm bei mir etwas fehlt und manchmal denke ich dann eben doch darüber nach, ob er mich nicht einfach satt hat und eine neue Partnerin sucht.
Phuuu... das tut weh. Tuhe mich echt schwer damit. Das unterstreicht jetzt was ich schon schrieb...
Die Frau mit der sich Dein Mann so gut unterhalten hat, ist vermutlich nichts weiter als ein Zeichenn der inneren leere seines Egos? Den Teil kannst Du vermutlich nicht so einfach (auf)füllen. Deshalb sie?
.... doch nun frage ich mich auch, wie weit er wohl gehen würde. Aber an der Stelle bin ich ziemlich "befangen". Ich weiß ja wie es ist, ausgetauscht zu werden.

Seine Schwäche dürfte die Akzeptanz sein.
Er ist buchstäblich nicht mehr ganz (er selbst). Wenn er das locker akzeptieren könnte, dann wäre das mehr als die halbe "Miete" für Euch beide. Oder?
Bei der Kollegin funktioniert's. Das irretiert ihn nicht? Vielleicht ist ihm das nicht klar/noch nicht aufgefallen? Im Grunde benutzt er sie für sein Ego.

- Vielleicht hilft Euch beiden meine altbewährte Regel: Die Stärken stärken.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Hallo Elisabeth
Ich verfolge deinen Thread von Anfang an.
Und er nimmt mich ziemlich mit.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, was das alles für Auswrkungen auf's Familienleben hat. Vor allem da die Kinder ja noch ziemlich jung sind.
Aber...
Meinst du denn, dein Mann könnte, wenn er das Gespräch mit Dir wollen würde, dir genau erklären was er warum fühlt, und warum er so oder so handelt?
Das bezweifle ich nämlich.
Hier schreiben viele von sebstmitleid, von Aufmerksamkeit suchen, von Abstand wollen, von...
Aber auch wenn das alles zutrifft, läuft doch das meiste davon unterbewusst ab.
Vielleicht kann er sich selbst nicht erklären, wie und warum er so anders geworden ist.
Wie viel weniger dann dir.
Und dann fühlt er sich natürlich in die Enge getrieben bei Gesprächsversuchen deinerseits.
 

Elisabeth

Mitglied
Das dachte ich mir schon. :)


Ja, dass ist sehr gut möglich. Vermutlich in mehrfacher hinsicht.
Das ist (bin selber einer) auch so eine Männerkiste = man redet nicht gern drüber. Selbstmitleid finde ich an dieser Stelle ein zu großes Wort. Ich denke, dass das generell mit sehr viel Scham verbunden/belastet ist. Auch gegenüber sich selber.
Mit meiner MS ist das oft so, dass ich das Einfachste kurzeitig nicht mehr hinbekomme. Ich habe wenn man so will, handwerklich goldene Hände und kann sie nicht benutzen. Dann passiert es schon mal, dass ich mir das selber beweisen will, dass ich es doch noch kann. Allerdings mit wenig Hoffnung. Der Versuch tut aber gut.



Er war mal ein geselliger Mensch. Ob er auch so über sich denkt? Selbstbild und Selbstwert fällt mir dazu ein.
- Das ist das was er über diese Frau generiert hat = Selbstbild aufpoliert, ohne das negativ zu meinen. Nur ein gewisses Maß davon. Was weiderum den Selbstwert steigert.

Ich würde sagen, genau das ist der Grund das es funktioniert.

Er hat es versucht und es hat funktioniert.
---



Phuuu... das tut weh. Tuhe mich echt schwer damit. Das unterstreicht jetzt was ich schon schrieb...

.... doch nun frage ich mich auch, wie weit er wohl gehen würde. Aber an der Stelle bin ich ziemlich "befangen". Ich weiß ja wie es ist, ausgetauscht zu werden.

Seine Schwäche dürfte die Akzeptanz sein.
Er ist buchstäblich nicht mehr ganz (er selbst). Wenn er das locker akzeptieren könnte, dann wäre das mehr als die halbe "Miete" für Euch beide. Oder?
Bei der Kollegin funktioniert's. Das irretiert ihn nicht? Vielleicht ist ihm das nicht klar/noch nicht aufgefallen? Im Grunde benutzt er sie für sein Ego.

- Vielleicht hilft Euch beiden meine altbewährte Regel: Die Stärken stärken.
Sorry, ich würde auch lieber unterteilt antworten, weiß aber nicht, wie das genau funktioniert - und allgemein sorry für die vielen Rechtschreibfehler an alle, schreibe vom Handy aus & trotz nachlesen schleicht sich durch die Autokorrektur immer mal was Blödes dazwischen!

Ja, da seid "ihr" Männer wirklich wieder etwas anders. 😉 Aber dafür habe ich Verständnis, wenn es mir auch manchmal schwer fällt, manches zu verstehen. Ich denke ehrlich gesagt schon, dass das alles auch sein Bild von sich als Mann auf den Kopf gestellt hat. Er war nie ein besonders maskuliner Typ, aber es fing schon damit an, dass er am Anfang ja nicht Auto fahren konnte und über das Automatik-Auto ist er heute noch nicht froh. Genauso auch, dass er sich nicht mehr als Versorger sieht - wobei das, ehrlich gesagt, immer schon nicht so war, denn ich verdiene mehr als er. Er wollte mich aber immer schon beeindrucken und mehr erreichen - was mir unwichtig ist. Ich weiß auch nicht, wie er darauf kommt. Meinetwegen könnte er sich auch eine Auszeit nehmen, wenn ihn alles überlastet. Ich verstehe aber auch, dass er sich selbst dann vielleicht auch wieder als "abgemeldet" und unwichtig empfindet...

Er hat an einigem, was nicht mehr so geklappt hat, das Interesse verloren. Auch, als es dann wieder funktionierte. Er ist schon ein Perfektionist und setzt sich damit selbst unter Druck - das kenne ich aber von mir selbst, wir sind uns allgemein in vielen Dingen extrem ähnlich und das lässt mich manchmal vielleicht fälschlicherweise Schlüsse ziehen, weil ich zu sehr von mir ausgehe.

Ich finde auch, Selbstmitleid ist ein großes Wort. Ehrlich gesagt, wenn ich er wäre, ich hätte es mit mir selbst. Es ist ja nun mal auch nicht fair und toll, dass man selbst durch eine seltene Krankheit in vielem gestoppt oder behindert wird, während die meisten normal weiter leben.

Das mit der Geselligkeit... Da blicke ich manchmal nicht durch, das schwankt stark. Oft redet er davon, dass ihm alle auf die Nerven gehen und dann geht er doch wieder darauf zu.
Ich denke, er ist enttäuscht und auch das will er nicht (mehr) zeigen. Als er damals nach der OP im Krankenhaus lag, besuchten seine 4 engsten Freunde ihn und standen betreten um sein Krankenbett herum, einer von ihnen fing sogar an zu weinen - das war auch der, der einige Wochen später sagte, er könne nicht mit seiner Krankheit usw. umgehen. Er meldete sich daraufhin sehr viel seltener bei ihm und auch einige andere haben sich abgeseilt. Das hat mich als seine Frau ja schon sehr traurig gemacht und enttäuscht, wie muss es ihm damit gegangen sein... Wurde aber auch mit einem "die sind es eben nicht wert" weggewischt.

Wir haben ein Ferienhäuschen und dorthin wollte er sich eigentlich für ein paar Monate zurück ziehen. Ich fand das richtig, denn er hat oft schon viel zu viel für andere getan und sich selbst vernachlässigt. Schließlich war es dann aber so, dass dort nach wenigen Tagen alle möglichen Bekannten und Freunden ein und ausgingen und er sich darüber bei mir beschwert hat ("du kannst ja nein sagen und eine Tür kann man absperren", meinte ich).

Die Kinder und ich, auch seine Mutter und nahen Verwandten sind ihm immer schnell zu viel, die Freunde allerdings nicht. Vielleicht fühlt er sich bei denen einfach freier, bekommt leichter ein gutes Gefühl, kann manches vergessen. Das gönne ich ihm ja auch. Meinetwegen soll er alles machen, was ihm gut tut.

Auch den Kontakt zur Arbeitskollegin gönne ich ihm. Ich habe normalweise keine eifersüchtige Ader und hatte auch nie ein Problem damit, dass er einige weibliche Freunde hat. Aber dadurch, dass er mir gegenüber so sparsam in jeglicher zwischenmenschlichen Form ist und über viele, eigentlich normale Dinge, nicht mehr redet, entsteht bei mir auch so das Gefühl von Heimlichkeiten.

Wie ja auch die Sache mit der Dating App. Ich glaube es ihm, aber todsicher bin ich auch nicht, kann man ja nicht sein. Es hat was mit mir gemacht, weil es all das jetzt doch schon lange geht. Es wird nicht nur an ihm liegen (ich denke, in mir müssen auch gewisse Anlagen sein), aber mein Selbstwertgefühl hat schon gelitten. Es kommt kein liebes Wort mehr von allein und so tief sinken, dass ich sage "kannst du mir mal wieder sagen, dass du mich lieb hast" will ich eigentlich nicht.

Ich will ihn nicht verlassen. Wenn überhaupt, dann möchte ich das nur sagen, damit vielleicht mal was in ihm wach wird. Es ist natürlich seine Entscheidung, aber ich sehe ja auch, dass er vieles an sich vernachlässigt und er alles andere als glücklich ist. Zudem sind da eben die Kinder. Unser Sohn hat mir einmal gesagt, dass er seinen Vater nicht mehr mag. Das war ganz schlimm und ich habe ihm erklärt, dass sein Vater eine schwierige Zeit durchmacht und es nichts damit zu tun hat, dass er uns nicht mehr gern hat. Mit unserer Tochter geht es einigermaßen, weil mein Mann ihr immer schon irgendwie näher war, sie war immer seine Prinzessin und er behandelt sie immer noch etwas liebevoller als meinen Sohn oder mich.

Puh, sorry für den langen Text!
 

Elisabeth

Mitglied
Hallo Elisabeth
Ich verfolge deinen Thread von Anfang an.
Und er nimmt mich ziemlich mit.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, was das alles für Auswrkungen auf's Familienleben hat. Vor allem da die Kinder ja noch ziemlich jung sind.
Aber...
Meinst du denn, dein Mann könnte, wenn er das Gespräch mit Dir wollen würde, dir genau erklären was er warum fühlt, und warum er so oder so handelt?
Das bezweifle ich nämlich.
Hier schreiben viele von sebstmitleid, von Aufmerksamkeit suchen, von Abstand wollen, von...
Aber auch wenn das alles zutrifft, läuft doch das meiste davon unterbewusst ab.
Vielleicht kann er sich selbst nicht erklären, wie und warum er so anders geworden ist.
Wie viel weniger dann dir.
Und dann fühlt er sich natürlich in die Enge getrieben bei Gesprächsversuchen deinerseits.
Das stimmt. Ich denke auch, dass er sich vielem gar nicht bewusst ist. Es ist jetzt auch nicht so, dass ich alle paar Tage oder Wochen damit ankomme. Im Gegenteil, das hat sich alles so eingeschlichen, dass mir selbst erst dieses Jahr durch den Shutdown so richtig bewusst wurde, wie sehr sich unsere Beziehung verändert hat.

Manchmal, wenn er nach Hause kommt oder wenn wir uns nach der Arbeit treffen und er kommt auf mich zu, da kommt in mir die normale, alte Freude hoch und ich möchte ihn umarmen etc., aber dann kommt das dumpfe Gefühl der Erkenntnis, dass er das ja nicht mehr so gern hat und ich lasse es. Wir sind einfach nicht mehr unbefangen miteinander und ich überlege immer, bevor ich irgendetwas sage oder tue, ob ich überhaupt etwas sagen oder tun soll, oft lasse ich es auch einfach ganz mittlerweile.
 

Elisabeth

Mitglied
Ein guter Therapeut kann dir quasi das Verhalten deines Mannes analysieren, auch wenn er nicht dabei ist. Allein das wird dir helfen, besser zu verstehen und das Richtige zu sagen und zu tun.
Das ist meine Erfahrung.
Danke, das hoffe ich sehr. Ich möchte meinen Mann in der Therapie (genauso wenig hier) schlecht dastehen lassen. Ich finde das schwierig, denn ich kann es ja nur von meiner Warte aus schildern und möchte ihn nicht als schlechten Menschen darstellen. Das ist er weiß Gott nicht. Er mag sich manchmal sehr verletzend und wie ein Ar*** verhalten, aber er ist keiner.

Nur kann man auf lange Sicht so nicht weiter machen, das kann ich nicht mehr beschönigen. Es wirkt sich ja auch auf die Kinder aus.
 

Kamilla

Neues Mitglied
Das stimmt. Ich denke auch, dass er sich vielem gar nicht bewusst ist. Es ist jetzt auch nicht so, dass ich alle paar Tage oder Wochen damit ankomme. Im Gegenteil, das hat sich alles so eingeschlichen, dass mir selbst erst dieses Jahr durch den Shutdown so richtig bewusst wurde, wie sehr sich unsere Beziehung verändert hat.

Manchmal, wenn er nach Hause kommt oder wenn wir uns nach der Arbeit treffen und er kommt auf mich zu, da kommt in mir die normale, alte Freude hoch und ich möchte ihn umarmen etc., aber dann kommt das dumpfe Gefühl der Erkenntnis, dass er das ja nicht mehr so gern hat und ich lasse es. Wir sind einfach nicht mehr unbefangen miteinander und ich überlege immer, bevor ich irgendetwas sage oder tue, ob ich überhaupt etwas sagen oder tun soll, oft lasse ich es auch einfach ganz mittlerweile.
Liebe Elisabeth, ich finde, du verhungerst emotional neben deinem Partner. Das ist ziemlich traurig. Du versuchst ihn zu verstehen, zu analysieren, kämpfst um seine Liebe. Er sieht das nicht, nimmt es/Dich für selbstverständlich. Er hat genauso die Chance, seinen Frust- der sicher in Bezug auf seine Amputationgerechtfertigt ist - zu bearbeiten, zu analysieren, um einen Weg zu finden, wieder zufriedener zu werden. Ich bin mir sicher, du wärst die Letzte, die ihm dabei nicht helfen würde! Du kommst dabei total zu kurz! Du kümmerst dich nicht um Dich und Deine Gefühle. Was würdest Du Deiner besten Freundin raten? Stell Dich mal gedanklich neben Dich und "rede lieb mit Dir "
 
M

Machchalla

Gast
Wie lebt man den ein Normales Leben ohne ein Bein?
Warum hast du dir das schöngeredet?
Menschen verändern sich, ,auch ohne Unfall oder Krankheit.
Viele Paare nennen das dann : Wir haben uns auseinandergelebt!
Ehrlichkeit fängst bei sich selbst an, irgendwann im Alltag verliert man den anderen, zunächst unmerklich, dann bleibt vom ehemals gemeinsamen Leben und den Träumen für die Zukunft nur eine schale Erinnerung.
Erst wenn man Abstand gewonnen hat, merkt man, wie viel Kraft einen das schleichende Unglück gekostet hatte.
Eine wichtige Frage auf dem Weg zur eigenen Entscheidung ist meiner Meinung nach: Kostet der Schein also am Ende mehr als das Sein?
Und ist der Selbstbetrug die größere Ent-Täuschung?
Vielleicht ist es auch einfach die Gewohnheit und man hat kein Interesse oder keine Kraft etwas am eigenen Leben zu ändern.
Ist es eine Abhängigkeit?
 
H

Haushandwerker

Gast
Ein guter Therapeut kann dir quasi das Verhalten deines Mannes analysieren.
Ein Therapeut ist kein Handwerker, ein Mensch keine Maschine die man nach Plan und Ferndiagnose analysieren, reparieren kann.
Da müssen beide vor Ort ran, wenn sie ihr Leben weiter zusammen gestalten und das retten wollen was noch da ist:
Gerade in ganz langen Beziehungen und Freundschaften entwickelt man sich natürlich auch immer wieder auseinander.
Wenn Du Dich da jedes Mal trennst, wirst Du keine langen Beziehungen oder Freundschaften haben.
Da wäre es eigentlich notwendig, dass man wieder mehr Gemeinsamkeiten in die Beziehung bringt.
 
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