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Langzeitstudent - verzweifelt! Berufs-Chancen?

L

LVchen

Gast
Man wird bei so vielen abgebrochenen Sachen aber unter einen Rechtfertigungsdruck bei potenziellen Personalern gesetzt. Was will man dem dann erzählen, wenn man 4x nur vor sich hin studiert hat? Selbst beim Lehramt könnte das schon kritisch werden, da die sich ja die CVs auch ansehen.
Es ist heute mit Sicherheit so, dass man nicht ein Lebenlang in demselben Beruf ist, aber wenn man nichts mal irgendwie durchhält/durchzieht bzw. auch abschließt?
Solche Lücken im CV sind mit Sicherheit nicht der Hit. Das reicht dann in vielen Fällen noch für irgendwelche Jobs, wo man keine große Ausbildung für braucht.
Gibt sicherlich einige im Forum, die das bestätigen können.
 
R

rayden

Gast
@LVchen

Du hast ja Recht mit deinen Aussagen, das sind alles Dinge, die mir selbst bewusst sind und die mein Leben nicht gerade einfacher machen.
Ich kann auch heute nicht sagen wie ich mich in diese Situation manövriert habe. Ich weiß, dass alle "Arbeitgeber", sei es Schulen oder Wirtschaft, mit meiner Arbeit bislang immer zufrieden waren. Während meines Schulpraktikas lag man mir nahe, sich nach meinem Studium direkt dort für ein Referendariat zu bewerben. Die Kids der fünften Klasse waren nach einem Monat traurig, dass ich wieder ging und hätten mich gern weiter als Lehrer behalten. In meiner derzeitigen Stelle möchte man mich gern halten. An der Uni wurde ich aufgrund meiner Arbeiten von meinem Prof als Hiwi angeheuert. Meine Zeugnisse sind alle mehr als vorzeigbar. Ich habe kein Praktikum/Arbeitsstelle jemals vorzeitig beendet, war stets zuverlässig und habe mich durchgesetzt. Quasi das genaue Gegenteil von dem, was mein Lebenslauf aussagt.
Ich denke, ich könnte viele Arbeitgeber mit meiner Arbeit überzeugen - aber du hast natürlich vollkommen Recht mit der Frage: Wie komme ich überhaupt an eine "vernünftige" Position mit der Vorgeschichte? Wie soll ich erklären, dass ich meinen BA im Lehramt zwar gemacht habe, meinen MA jedoch nicht?

Es fällt mir schwer nicht total den Mut zu verlieren. Ich sehe auch ein, dass ein weiteres Studium nicht die Lösung sein kann. Das ganze wollte ich auch mehr machen, um BWL quasi doch noch zu einem Abschluss zu bringen. Hart finde ich auch, dass mein bisheriger Bachelor hier scheinbar wirklich nur als ein weiterer Abbruch und nicht als erster Abschluss gesehen wird. (Irgendwie war mir das klar, aber die Hoffnung war doch noch eine andere)

Ich suche weiter nach Lösungen, denn ich möchte nicht aufgeben. Ich lag bislang niemanden zur Last, konnte mich stets selbst finanzieren und möchte das auch in Zukunft nicht ändern.

Ich werde mir erneut eine professionelle Beratungsstelle suchen, auch wenn mir das ganze bislang leider nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat.
Vielleicht kennt ja auch der eine oder andere eine gute Anlaufstelle an die man sich wenden kann, um mit solch gravierenden Entscheidungsproblemen besser fertig zu werden?

(Eine Sache noch, das ist mir wichtig: Wenn ich mich doch für den Weg des Lehrers entscheide, dann werde ich keiner von jener unmotivierten, unqualifizierten und furchtbar deplatzierten Lehrern, die wir vermutlich alle aus unserer Schulzeit kennen. Sowas habe ich mir immer fest vorgenommen. Möglicherweise ist die Furcht, doch mal zu so jemanden werden zu können auch der größte Faktor, der mich von einer enthusiastischen Fortsetzung des Studiums abhält)
 
G

Gast

Gast
Man wird bei so vielen abgebrochenen Sachen aber unter einen Rechtfertigungsdruck bei potenziellen Personalern gesetzt. Was will man dem dann erzählen, wenn man 4x nur vor sich hin studiert hat? Selbst beim Lehramt könnte das schon kritisch werden, da die sich ja die CVs auch ansehen.
Es ist heute mit Sicherheit so, dass man nicht ein Lebenlang in demselben Beruf ist, aber wenn man nichts mal irgendwie durchhält/durchzieht bzw. auch abschließt?
yepp... man muss eine sache abschliessen (fruehzeitig!) und dann auch damit ins berufsleben einsteigen. was man daneben noch studiert hat (zB fernuni) ist dann aber nie schaedlich, auch dann nicht, wenns abgebrochen ist.

(ich wusste nicht ganz, ob du dich auf rayden oder mich beziehst)
 
G

Gast

Gast
Hart finde ich auch, dass mein bisheriger Bachelor hier scheinbar wirklich nur als ein weiterer Abbruch und nicht als erster Abschluss gesehen wird.
ich weiss nicht, wie die personaler das sehen. auf der einen seite ist es halt (formal) ein abschluss, immerhin. auf der anderen seite halt kann man mit einem lehramts-bachelor nun einmal nichts anfangen; studium durchziehen hiesse zwingend noch den master zu machen.

immerhin: den bachelor zu haben ist weitaus besser als gar nichts zu haben.

(Eine Sache noch, das ist mir wichtig: Wenn ich mich doch für den Weg des Lehrers entscheide, dann werde ich keiner von jener unmotivierten, unqualifizierten und furchtbar deplatzierten Lehrern, die wir vermutlich alle aus unserer Schulzeit kennen. Sowas habe ich mir immer fest vorgenommen.
wahrscheinlich nehmen sich das die meisten lehrer anfangs vor - was das system schule dann aus ihnen macht, ist aber ne andere frage.
 
L

LVchen

Gast
Hey du,

es ging mir nicht darum, dich fertig zu machen oder so; aber es ist heutzutage wirklich problematisch, wenn man eben diese Lücken im Lebenslauf dann hat, sprich wo quasi nichts richtig abgeschlossen worden ist. ;)
Klar, es hat nicht jeder einen linearen Lebenslauf. :) - aber es gilt eben zu erkennen, dass du das irgendwie ausgebügelt bekommst :) Vor allem wenn du solche Leistungen hast, die ja nicht jeder erreicht. ;)

Du solltest dir halt wirklich mal überlegen, was du dir wirklich für 10-20 Jahre als Beruf vorstellen könntest. Man muss ja nicht gleich mit 30-35 Jahren kommen. ;)
Lehramt?
Wo schlägt dein Herz am ehesten für?

In meinen Augen bringt es nichts, einfach nur irgendwas Drittklassiges als Job zu machen, v.a. nicht, wenn man andere Möglichkeiten hat. :) Beim Lehramt hast du ja wenigstens den Bachelor - okay, einen Abschluss hast du ja. :) Aber der Bachelor alleine bringt dir im LA nichts. Den kannst du dann bestenfalls als Poster im Zimmer aufhängen.

Viele sind sich einfach über die Konsequenzen nicht im Klaren... habe ich immer so das Gefühl. Natürlich kann jeder mal physische oder psychische Probleme haben; aber die kann man auch nicht immer nur als Entschuldigung für alles nehmen. Das Arbeitsleben hat nicht viel Verständnis dafür. Das heißt nicht, dass ich die Maxime "Jeder muss stets funktionieren" selbst so toll finde. Aber wer irgendwie seinen Lebensunterhalt bestreiten will, muss sich nun mal leider dem System fügen... oder eben ansonsten in die Selbstständigkeit gehen, wobei man sich da aber eben auch anpassen muss, um die Klienten nicht zu verlieren.

Überlege dir eben, was du wirklich machen willst.
Es wird in deinem Alter langsam wirklich schwierig sonst.

Viele Grüße
LVchen
 
G

Gast

Gast
Sooo schlimm ists auch wieder nicht, habe selbst 18 Semester Informatik studiert und nun einen Job bekommen. Am Ende interessiert die Unternehmen was du kannst nicht was davor mal war. Z.B. bei großen Beratungsfirmen wie capgemini oder accenture schauen... Vielleicht musst du ins Traineeprogramm aber gibt auch genug Möglichkeiten zum Direkteinstieg.

In diesem Sinne nach vorne blicken und Studium abschließen (wenn möglich) dann brauchst auch keine Ausbildung jedenfalls nicht im Bereich Informatik.
 
P

primavera7

Gast
Hallo Gast!

Sieh' dir mal meinen Beitrag unter "Länger studieren - Faulheit" an.
In manchen Berufen kann man eine überlange Studiendauer auch kompensieren, indem man sich später selbstständig macht oder nach dem Studienabschluss eine berufsatypische Richtung einschlägt. Ein Studienabschluss ist - auch nach über 20 Semestern - jedenfalls immer noch besser als gar keine abgeschlossene Berufsausbildung!

Eine ehemalige Kommilitonin von mir wagte sich erst nach über 20 Semestern ins Examen (Jura) und hat sich dann später mit einer Rechtsanwaltskanzlei selbstständig gemacht. Es ging finanziell zwar erst sehr langsam bergauf, aber die Kanzlei besteht bis heute (seit jetzt nahezu 20 Jahren).

Da dir nur noch 3 Semester bis zum Bachelor fehlen, würde ich dies auf jeden Fall durchziehen, ggf. mit parallel dazu durchgeführter erneuter Therapie wegen deiner Depressionen (vielleicht auch besser mal zu einem Psychiater gehen statt zum Psychologen, damit du vorübergehend antriebssteigernde, stimmungsaufhellende Medikamente verordnet bekommst). Dann hättest du wenigstens eine abgeschlossene Ausbildung. Solltest du dennoch beim Abschluss scheitern, kannst du auch mit Anfang 30 immer noch eine Ausbildung zum Fachinformatiker oder was weiß ich machen. Diese weiteren anderthalb Jahre bis dahin machen den Kohl auch nicht mehr fett. Ich habe schon mehrfach davon gehört, dass Leute mit über 30 noch eine Ausbildung machen. Die Schwägerin einer Schulfreundin z.B. macht noch mit Anfang 40 eine Ausbildung zur Logopädin, weil sie ihren früheren Beruf wegen einer längeren depressiven Periode (Burnout) nicht mehr ausüben konnte - also, was soll's?
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Hallo,

oh Gott, wie mir das alles bekannt vorkommt:(
Egal, ich hoffe ich kann dir ein paar Lösungsansätze anbieten.
Du schreibst, dass du im Einzelhandel arbeitest und das schon länger wahrscheinlich, oder?
Also es gibt die Möglichkeit, nach Absprache mit deinem Arbeitgeber, dass du eine Prüfung bei der IHK ablegst, zum Beispiel zum Einzelhandelskaufmann, also müsstest du nicht drei Jahre die Ausbildung machen, sondern nur die Prüfung, wenn dir der Arbeitgeber bescheinigt, dass du dort lange genug arbeitest und auch fit bist in dem Job.
Informiere dich doch bei der IHK in deiner Stadt, die schicken dir Unterlagen zu und du müsstest nur für die Prüfungen lernen.
Mit einem abgebrochenem Informatikstudium solltest du vielleicht freiberuflich arbeiten.
Ein Bekannter, mittlerweile 38, beendet auch sein Studium nicht, schon seit Ewigkeiten ist es nur eine letzte Prüfung, aber mit seinem IT-Wissen hat er momentan einen sehr gut bezahlten Job.
Versuchs einfach, informiere dich bei der Agentur oder auch online in Foren.
Ich wünsche dir und allen denen es so geht, wie dir, also auch mir:) gaaaaaaaaaannnnnzzz viel Glück.
So wie Du schreibst, merkt man, dass ein heller Kopf dahinter steckt, also glaub an dich und handel einfach!!!!
Viele Grüße
 
G

Gast

Gast
hi zusammen,

mir kommt dies auch ziemlich bekannt vor, mein Lebenslauf ist auch mehr oder weniger ähnlich und ich weiß derzeit echt nicht wie ich weitermachen soll. bin 2x in der Schule sitzen geblieben (9. Klasse sehr knapp, 11.Klasse deutlich). während der Abilklausuren im Krankenhaus gelegen, alles nachgeschrieben und in der mündlichen Nachprüfung, dann gradeso das Abi noch bekommen (3,2 auch wenn alle sagten du hättest die 2 vorm komma locker bekommen ohne die Krankheit, hab ich ja aber nicht). gut ab zur Bundeswehr und dann ins Studium. dort bin ich jetzt demnächst im 12. Semester und wechsel von Diplom auf Bachelor. eingestuft wurde ich ins 3!!.Semester (9 Semester für nix, ausser eingeschrieben, macht schon 6,5verlorene Jahre). trotzdem hab ich nach wie vor das Gefühl wenig vorranzukommen. gesundheitliche Schicksalsschläge(schwerer knorpelschaden im sprungelenk, 2ops, vll. kommt noch eine 3.) sind zusätzliche begleiterscheinungen, die ich seit Jahren habe. und ich renne regelmäßig derzeit in KGs oder zu Ärtzen. es ist mittlerweile so weit, dass ich bestimmte Tätigkeiten gesundheitlich gar nicht mehr ausüben kann und mir gedanken mache wie ich auch finanziell die nächsten Jahre geregelt bekommen werde.
da ich ins 3.von 7 semestern eingestuft wurde, brauch ich mindestens noch 2 Jahre, bei meiner faulheit und demotivation für irgendwas sind eher 3-4Jahre wohl realistisch, wenn überhaupt. doch dann bin ich über 30 und hab ausser meinem Abitur und einigen Nebenjobs nix wirkliches in der Hand, dazumal ich derzeit wieder im Elternhaus wohnen muss aus kostengründen, und hier eigentlich lieber heute als morgen raus will und nicht kann...
sollte ich lieber im nächsten Sommer ganz von vorn anfangen und eine Ausbildung starten? Wobei ich mir ja jetzt schon blöd vorkomme mit leuten in den vorlesungen zu sein (ich war mal wieder in welchen), die 5-8 Jahre jünger sind. hab da echt meine bedenken, mit 15-16jährigen dann eine ausbildung zu beginnen, wenn mich denn überhaupt jemand nimmt.
hab damals eben begonnen zu studieren, da ich nicht wusste was ich tun sollte, auch heute bin ich mir immernoch nicht sicher, welcher Beruf mir wirklich spaß machen wird, ich weiß nur das ich eigentlich endlich irgendetwas haben will womit ich dann mal vorran komme, weiß aber nicht wie ich dahin mit meiner Lage/ausgangsposition kommen soll.
was meint ihr wäre der beste weg, der dann auch für jemanden wie mich zur "Lösung-->sicheres einkommen>mindestlohn und eher glückliches leben" für mich?
 
G

Gast

Gast
Bin auch Langzeitstudent.
Fang mit Mitte-Ende zwanzig jetzt nochmal ein "großes" Studium an. Bin wohl erst anfang/mitte 30 fertig...freu mich aber riesig aufs Studium und auf die Arbeit erst recht...is mir eigentlich egal ob ein Arbeitgeber sagt "ja, warum haben sie denn erst 7 Jahre rumstudiert" ... is halt dann so ^^. Dann entgeht ihm halt eine motivierte Arbeitskraft über die sich ein anderer freut. Bin nicht über optirmistisch und weiß das es idealer wäre man hätte sofort das richtige gemacht, aber es ist halt jetzt so wies ist. Wennn ich einmal den Fuß in der Arbeitswelt hab und da 5 Jahre tätig war, interessierts dann auch nich mehr so viele. Und bin auch gern bereit meine Arbeit, egal wo, anzufangen, auch wenns erstmal nich so lukrativ örtlich und finanziell ist, so kann man bestimmt sein kleines "defizit" des "spätzünders" ausgleichen ;).
Ich mach mir darüber jedenfalls keine großen Gedanken, ich komm schon zu meinem Ziel ;) und ihr auch alle ;). 1-3% der Akademiker sind arbeitslos <- und das sind die Philsophon, Ägyptologen und Zeichentrickakademiker ;) (oder z.B., die die grad in ner psychischen Ausnahmesituation sitzen und erst nach der Therapie weitermachen ... bis es andere 1-3% erwischt...hier trifft auch weider mein toller Spruch zu ^^: so ist es halt!)
Ich kenn übrigens genug Leute ausm Bekannten/Freunes/Familienkreis die auch "erst" mit Anfang dreißig fertig waren und viel "rumstudiert/rumgeausbildet" haben ... jeder hat nen ganz-bis-sehr guten Job gefunden.
"Einfach" das machen, was Spaß macht, fertig aus ^^. Und die "Versager" Gedanken wegsperren, die bringen einem doch gar nichts :)
 

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