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Langzeitstudent - verzweifelt! Berufs-Chancen?

G

Gast

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Leider fehlt mir gerade die Kraft, eine umfassende Einleitung zu schreiben. Ich hatte und habe mit diversen psychischen Problemen zu kämpfen
Hallo. Ich möchte jetzt keine Medikamente anpreisen, doch manchmal können sie einem helfen die Dinge weniger angstvoll und (zum teil auch) realistischer zu sehen. Seitdem ich Anti-Depressiva nehme, bin ich ein neuer Mensch. All die innere Anspannung, die mich oft daran hinderte eine Arbeit in Angriff zu nehmen, ist verflogen. Ich habe realisiert, dass meine "Faulheit" gar keine Faulheit war, sondern eine innere Lähmung, deren Ursache in Versagensängsten lag. Anti-Depressiva müssen natürlich erstens sehr genau auf das Individuum eingestellt sein (man muss oft eine Zeit lang ausprobieren) und zweitens unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Gehe mal zu einem Arzt. Alles Gute, Du bist noch jung!
 
G

Gast

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Hallo,

ich bin mehr oder weniger durch Zufall auf diese Seite - und es war für mich sehr schwer hier weiter zu lesen... da ich selbst Langzeitstudentin bin habe ich mich in so vielem wieder erkannt...

Aber...

Ich habe und tue jetzt seit 2005 - das sind 15 Semestern studieren. Seit Einem Semester habe ich nun auch noch ein weiteres Fach angefangen indem ich mich zur Abwechslung wohl fühle. Ich habe also gerade ein Doppelstudium. Heute war der Schlüsseltag an dem ich gemerkt habe dass ich auch im zweiten wieder dabei bin die selben Fehler zu machen... Und ich denke es ist Zeit STOP zu sagen.

Etwas das auch noch an mir nagt ist - ich habe sehr vielen Kindern in meinem Leben Nachhilfestunden gegeben... ohne Gegenleistung - weil meine "Schülerchen" waren immer diejenigen die zwar Potential hatten aber in der Schulde kurz davor standen sitzenzubleiben, in die Sonderschule abgeschoben zu werden etc...
fast jeder meiner Schüler, bis auf Einen den ich seiner Mutter überlassen habe - hat es zu was gebracht.
Unter anderem - BWL Studentin mit Modelvertrag, 2 Architekten, 1 Politwissenschaften (in Rekordzeit die Uni beendet, wäre fast vom Gym geflogen ist zur Zeit in Italien am Arbeiten) 2 Juristen, 2 Kaufmänner eine Kauffrau (bei Prosche) etc...

Warum ich das sage: Es macht mich irgendwie stolz... weil Jede/r einzelne ist zu mir gekommen um sich bei mir zu bedanken dass ich in den rechten momenten das richtige gesagt habe und mit zu den Elternsprechtagen bin etc...

Und dann schau ich mir mich an.... 26 in ein paar Tagen 27 Jahre alt. KEIN Abschluss. NICHTS in der Hand.

Aber wie gesagt ICH WILL DAS ÄNDERN!!!

Kurz zu mir zurück:

Mein zweites Fach hat mit Psychologie zu tun und ich war gerade dabei - das zu tun was man eigentlich nie tun sollte ;) - versuchen mir selbst zu helfen.
Es hat gut getan zu sehen dass es außer mir auch noch andere gibt... und mir ist eine Idee gekommen...

Da die zweite Hälfte von meinem Studium mit Informatik zu tun hat - ich trage mich mit dem Gedanken ein Forum eine Seite zu öffnen - quasi "Exquisit" nur für uns Langzeitstudenten... wo alle mitmachen können verschiedenes auszuprobieren um mit Spaß und halbwegs Würde und mehr Selbstbewusstsein aus der Sache rauszukommen und auf die ein oder andere Weise Frieden schließen.

Ich selber habe mich mit dem Gedanken getragen ob ich nicht einfach aufhöre mit meinem ersten Fach das sich so zieht - aber noch bin ich dafür nicht bereit. Ich denke nicht dass ich WIRKLICH alles gegeben habe und bin überzeugt dass es einen Weg gibt. Wenn ich jetzt aufhöre wird das Gefühl versagt zu haben an mir haften bleiben.

Also habe ich 2 Möglichkeiten... eigentlich 3

3) so weiter machen wie bisher... mit dem Gedanken "diesmal wird es anders"
1) Mir mein Versagen eingestehen und irgendwie damit klar kommen - Betonung auf irgendwie
2) etwas tun... unzwar mit Spaß und Freude mit einem Grinsen in den momenten in dem das Grinsen einem schwer fällt....

Was haltet ihr davon? Also noch gibt es kein Forum ich habe nur eine ungefähre Idee wie alles aussehen soll und wie ich mir das vorstelle... Wollen wir zusammen eins Gründen? Gibt es hier Leute die die Aufgaben mit Begeisterung und Mut mitmachen würden?

Bin schon ganz gespannt auf Antworten :)

Ah am Ende noch ein schönes Zitat oder vielleicht zwei:

„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“
Lucius Annaeus Seneca

„Man kann einen Abgrund nicht in zwei Sprüngen überqueren. Man muss den mutigen Sprung mit einem Mal tun.“ Vaclav Havel
 
G

Gast

Gast
Was kann ich machen, um mein (berufliches) Leben in den Griff zu bekommen?
Trotz der dann 20 Semester fertig studieren? - Oder doch mal Ausschau nach einem Ausbildungsplatz halten, in der Hoffnung, so alt noch einen zu bekommen?
Was hilfreich sein kann, ist mit einen fähigen Arzt zu schauen ob man nicht durch die psychischen Erkankungen eine Schwerbehinderung bekommt. Hat zumindest im öffentlichen Dienst erhebliche Vorteile, egal ob Ausbildung oder Einstieg nach einem vielleicht doch noch erfolgreichen Studium. Man braucht in der Regel 50 % (oder gleichgestellt) dafür. Allerdings sollte man die Schwerbehinderung lieber nur im öffentlichen Dienst erwähnen.. in der privatwirtschaft sollte man es lieber erst nach der Probezeit den Personalbüro sagen...
 
G

Gast

Gast
Ihr stellt euch alle die falsche Frage!
Ihr fragt euch was ihr falsch gemacht habt!!!!
Richtige Frage:
Was haben die anderen falsche gemacht im Umgang mit euch, bzw. hat das System euch überhaupt eine chance eingeräumt.!!!!!!!!!

Wenn ihr den Ansatz konsequent verfolgt enstehen daraus ein paar wichtige Überlegungen:
1. Ihr seid garnichts schuld
2. Gerade kreative + sensible Menschen werden von dem System kleingeschliffen, das hat aber nichts mit den persönlichen Fähigkeiten zu tun

Daraus folgt:
1. Wenn ich mit dem System per se nicht klar komme ist die Lösung in einen anderen Bereich zu springen - nur weil er nicht so anspruchsvoll ist - falsch. Damit vertagt ihr eure Probleme, lösen tut ihr sie nicht.
2. Ihr macht eure Schwäche nicht zu eurer Stärke, Im Gegenteil, ihr kaschiert eure Schwäche damit sie nicht weiter auffällt. Und genau daran werdet ihr dann irgendwann erneut scheitern.
Sucht euch einen Bereich, in dem genau eure Schwächen von Vorteil sind, dann seid ihr Gewinner und keine looser!

Das hört sich pauschal an, ist es auch, da die Überlegung für jeden individuell neu gemacht werden müßte.
Wenn ich z.b. 20 Semester Uni verbummelt habe, ist dem halt so. Was habe ich bewiesen? Na das eine Unikariere nicht zu mir passt. Dieser mit noch 22 Praktika hinterher zu laufen bringt nichts , einfach weil man nicht der Mensch ist der so handeln würde. (jetzt wird es speziell!)
Aber mit einem Bachelor in Informatik mit 30 Semestern kann man vielleicht anderen sehr gut Programme erklären oder Berufsberater werden oder Arbeitsplätze für gestresste Informatiker designen.....

Nö, die Weisheit habe ich nicht mit löffeln gefressen. Mein werdegang:
Abi auf dem 2. Bildungsweg, Studium + angedümpelte Promotion. Tja , nur wie ich mein Dipl hatte konnte ich, obwohl ich
die regelstudienzeit unterschritten+excellente Noten (lol) hatte, den Berufsweg in den Mülleimer werfen. Warum? Weil ich durch den 2. Bildungsweg für alle Jobs zu alt war(hihihi - mit Anfang 30 hihihihi).

Was viele nicht kapieren,was jedoch simpel ist : Ich habe Jahrelang 'fang die Windmühle' gespielt. Ein Spiel ohne Aussicht auf irgendeinen Erfolg - den der ist nicht im System vorgesehen!

Wichtiger ist jedoch folgende Kette
was kann ich ---> was will ich -----> wo will ich hin -----> wo kann ich das umsetzen ----> wo sind dafür die betriebe ----> wo sind entscheidungsträger mit Macht die mich auch einstellen könnten ----> wie trete ich mit denen in Kontakt ohne mich zu bewerben ----> Infos einholen, sehr viele Potentielle Betriebe wegen: passt nicht, verwerfen ----> ein klares Bild über die eigene Einsetzbarkeit haben----->eine sehr gezielte Bewerbung an den richtigen *** schreiben und dabei die Lösung seiner Problem anbieten(ihr müßt ein Problem eines Arbeitgebers lösen können, das ist nicht zwangsläufig ein Job)

*** die einzigste Aufgabe einer Personalabteilung ist, Personal aus dem Betrieb RAUS zu halten, es ist nicht die Aufgabe euch zu helfen, also meidet diese wie die pest!

*** redet mit Menschen, die die Macht haben euch einzustellen , am Anfang nur zur Information - ohne Bewerbung, hört ihnen genau zu! (Viele werden das nicht machen, dies sind eh die Betriebe die euch niemals einstellen würden, euch interessieren aber nur die Betriebe die euch helfen können !)

*** Jobs entstehen aus persönlichen oder betrieblichen Problemen die eine Lösung brauchen. Die wahren Probleme findet man aber nur im persönlichen Gespräch und nicht in einem Stellenangebot.
BSP:
Eine Firma hat nen Buchhalter, der Buchhalter trinkt und verursacht Probleme, also wird eine Stelle ausgeschrieben: wir suchen einen Buchhalter mit Studium und 10 Jahren Berufserfahrung!
Was wird in Wahrheit gesucht? Jemand ohne Alkoholproblem, vielleicht würde man einem Studienabbrecher sogar eine Chance geben und ihn qualifizieren. Nur steht das nicht in der Anzeige - wie den auch.

Die wahren Probleme der Arbeitgeber findet ihr nur, wenn ihr mit ihnen redet. Könnt ihr die Probleme lösen, könnt ihr euch auch bewerben. Wenn ihr dann schon soweit seid, dann spielen eure kleinen Probleme keine Rolle, weil ihr eh schon überzeugt habt!


Das war ein stark verkürztes Problemlösungsschema. Der Kern ist aber: Findet heraus was ihr wollt! Solange ihr das nicht geklärt habt, werdet ihr immer wieder 'versagen', da ihr euer wahres Problem nicht löst, sondern nur tarnt!
 
R

rayden

Gast
Das Forum und speziell dieser Thread ist wirklich interessant. Mir geht es ähnlich wie einigen meiner Vorredner und ich stehe aktuell wieder vor einer schwierigen Entscheidungsfrage, daher nutze ich einfach mal diesen Ort um meine Geschichte niederzuschreiben. Man möge mir daher den langen Text verzeiehen :)

Ich habe mein Abitur im Jahre 2005 erhalten, mit 21 Jahren. Meine Mutter erkrankte während meiner Schulzeit an Krebs und starb letztendlich nach jahrelangem Leiden als ich 16 wurde. Was folgte war ein Leistungsabsturz, Wiederholung eines Schuljahres und letztlich die Empfehlung der Lehrerschaft, ich solle die Schule wechseln. Ich hab mich aber irgendwie - von heut auf morgen - gefangen und mein Abi immerhin mit 3,0 bestanden. Mir ist bewusst dass das bei weitem keine Traumnote ist, aber ich bin dennoch stolz darauf.

Danach jedoch kam mal wieder der Absturz. Ich hab mich für Bwl eingeschrieben, das insgesamt 3 Semester studiert (offiziell 4, jedoch war eines aufgrund von Hin- und Her ein verschenktes, bei dem ich nur eingeschrieben, aber nicht vor Ort war). Ich hab den ein oder anderen Schein gemacht, aber auch aufgrund familiärer Probleme und sicherlich auch aufgrund von Faulheit letzlich drei Prüfungen im dritten Versuch gehabt. Den dritten habe ich dann gar nicht angetreten um mir in Zukunft nicht die Chance auf dieses Fach vollends zu verbauen. Das war damals auch richtig, denke ich. Danach habe ich ein halbjähriges Praktikum in einem relativ bekannten und großen Betrieb gemacht, was mir Spaß und eine durchaus gute Zeugnisnote einbrachte. Für eine Ausbildung habe ich mich dennoch nicht entschieden. Wieso? Gute Frage..

Ich habe mich dann für Jura entschieden, da die juristischen Prüfungen im BWL Bereich gut liefen. Auch dort habe ich ein paar Scheine gemacht, doch in einigen Klausuren fiel ich erneut durch. Mir fehlte das Selbstbewusstsein, ich schob schon im 1. Semester Panik vor dem Staatsexamen. Der Stoff machte mir Spaß, trotzdem wuchs mit jeder verhauenen Klausur der Wunsch zum Wechsel. Ich nutzte die Zeit um auch in andere Vorlesungen reinzuschnuppern und fand gefallen an einem brotlosen Fach, das mir schon in der Schule gut gefiel: Geschichte. Das ging soweit, dass ich mein Latinum innerhalb eines Jahres nachholte und mich dann letzlich zum zweiten Mal zu einem Studienwechsel entschied. Das war nach 4 Semestern Jura, insgesamt also HS Nr. 8.

Geschichte fand ich schon immer spannend und tue das bis heute, allerdings war mir von vornherein klar, dass dann nur der Lehrberuf in Frage käme. Einfach nur Geschichte - nein, dafür sind mir die Zukunftsaussichten zu schlecht. Nach erfolgreichem Latinum und Englisch Test startete ich im Bachelor fürs gymnasiale Lehramt mit den Fächern Geschichte und Englisch. Und plötzlich lief es. Ich schrieb 1,0 in Klausuren, das Selbstbewusstsein kam zurück und ich nutzte diesen Schub, um meine Studienzeit von den ordnungsgemäßen 6-7 Semestern auf 4 herunterzuschrauben, bei einer letzlichen Abschlussnote von 2,0. Ich verspüre aber hier weniger Stolz als bei meinem Abi. Es war einfach zu leicht, sehr oft fragte ich mich schon während der Seminare "Was machst du hier eigentlich?". Es fühlte sich einfach irgendwie nicht richtig an. Ich erinnere mich gut an dieses Gefühl der Selbstzufriedenheit wenn ich eine BWL/Jura-Klausur schaffte, auch wenn es nur mit einer 3,7 gewesen ist. Bei meinem Bachelor hingegen nahm ich jede gute Note mit einem gleichgültigen Nicken hin und ärgerte mich über jede "schlechte" (3,0) Note. Irgendwie verrückt, aber dieses letzte Studium weckte in mir einen Ehrgeiz und ein Selbstbewusstsein, das ich vorher so nicht kannte.

Nach meinem Bachelor fasste ich dann auch erstmal den Entschluss, nicht direkt im Master weiterzumachen. Stattdessen wollte ich mir nochmal neue Perspektiven in der Wirtschaft schaffen. Ich nahm an freiwilligen Projektmanagement-Programmen teil, startete mit Praktika im Personalbereich (das erschien mir aufgrund meines pädagogischen Studiums sinnvoll) und wollte unbedingt meinen Lebenslauf aufhübschen da dieser - wie man sich denken kann - bislang alles andere als vorzeigbar aussah. Ich glaube ich habe in den letzten 12 Monaten mehr praktische Erfahrung gesammelt in allen Jahren zuvor. Ich war im Grunde ununterbrochen unterwegs, selten daheim und wollte nicht wahr haben, dass ich mich selbst in eine so dämliche Situation gebracht hatte und nicht von vornherein meinen Weg in die Wirtschaft via Ausbildung gesucht hatte.

Während meines Praktikums im Personalmanagement habe ich für mich auch wieder entdeckt, dass mir Organisation und Prozessoptimierung sehr viel Spaß bringt. Ich habe ein sehr gutes Zeugnis erhalten und arbeite dort bis heute, also seit mittlerweile 10 Monaten in Vollzeit, auch wenn ich offiziell als Student auf Stundenbasis angestellt bin. Es ist also keine feste Arbeit und der Personalbereich ist auch nicht das, was ich ein Leben lang machen möchte. Ich interessiere mich für IT, ich übernehme gerne Verantwortung und würde mich wahnsinnig gern im Bereich Informatik weiterbilden.

Seit April habe ich mich im Fernstudium bei der Uni Hagen als sog. Studiengangszweithörer angemeldet und meine Angstkurse, also die, bei denen ich damals im 3. Versuch stand, belegt (Mathe, Statistik, Buchhaltung). Ich lerne seitdem Abends regelmäßig 1-2 Stunden und am Wochenende durchgehend für die Klausuren im September. Und ich habe das Gefühl, dass ich Buchhaltung und Mathe plötzlich als leichter empfinde - Statistik steht auf einem anderen Blatt. Mathe war nie mein größter Freund, genau genommen war Mathe immer der Grund wieso ich mich nie an Fächer wie (Wirtschafts)Informatik getraut habe. Nun jedoch ist da dieser Wille, es noch ein letztes Mal zu probieren.

Daher habe mich auch nochmal für Wirtschaftsinformatik beworben, aufgrund des niedrigeren NCs als bei BWL (hab nur 2 Wartesemester angesammelt, ich Depp). Ich wurde nicht genommen, hatte mich auch nur bei einer Uni beworben weil ich eben so unsicher bin, ob das wirklich der richtige Weg ist, oder ob ich nicht doch den Master im Lehramt durchziehen sollte.

Ich habe noch die Chance mich in anderen Unis einzuschreiben, sowohl für Lehramt als auch für Wirtschaftsinformatik, außerdem kann ich auch mein Fernstudium weitermachen. Aber ich zweifle mal wieder so sehr:
- mit 28 Jahren nochmal ein 3jähriges Studium?! (Abkürzungen aufgrund erreichter Leistungen möglich, aber ich schätze auf höchstens 1-2 Semester)
- den insgesamt vierten (!) Studiengang? (lässt sich im Lebenslauf ja vllt kaschieren, wenn ich mein erstes BWL-Studium auch als WInfo Studium angebe - die Gemeinsamkeiten sind ja durchaus gegeben)
- bin ich den Anforderungen gewachsen? Ich kann die Schwierigkeit denke ich ganz gut einschätzen, stamme auch aus einer Informatiker-Familie. Aber schätze ich auch meine Fähigkeit richtig ein, dies zu packen?!
- Jobperspektiven: Ein "sicherer" Lehrerjob, der mich - so fürchte ich - nicht ausfüllen wird vs. der Kampf eines 30jährigen Berufseinsteigers?!
- Schluss mit Studium und in die Ausbildung? Wer würde mich bei der Vorgeschichte nehmen?

Freue mich über den ein oder anderen Hinweis, Tipp oder Kritik von externen Beobachtern.
 
G

Gast

Gast
@rayden:

mensch nochmal, du kannst ja so viel studieren, wie du willst, da hat niemand mehr verstaendnis fuer als ich, der ich vier studienfaecher studiert habe (an verschiedenen unis) und grade im selbststudium das fuenfte anfange, aaaaber: irgendwas davon muss man beizeiten zu einem erfolgreichen ende bringen! und dann damit ins berufsleben einsteigen!

ich hab, was optimal ist, das erste studium fast in der regelstudienzeit abgeschlossen. das hast du nicht, ist aber kein drama, ein studiengangswechsel ist wohl in ordnung. aber dann muss man eben das zweite durchziehen! hast du aber auch nicht, noch ein studiengangswechsel... naja... wenn das dann wenigstens was wird...

und es wurde ja was, ein bachelor mit vernuenftiger note. das haettest du weitermachen muessen (denn ein lehramts-bachelor hat keinen wert, als lehramtler muss man ja nun einmal den master machen)!

stattdessen:

Nach meinem Bachelor fasste ich dann auch erstmal den Entschluss, nicht direkt im Master weiterzumachen.
aua.

wieso das denn jetzt? nach so langem studium wieder hinschmeissen, obwohls zuletzt erfolgreich lief?!?

Stattdessen wollte ich mir nochmal neue Perspektiven in der Wirtschaft schaffen.
du hattest schon zweimal gewechselt. das war eigentlich schon einmal zuviel. spaetestens den zweiten wechsel haettest du nur machen duerfen, wenn du felsenfest entschlossen bist, das dritte studium durchzuziehen!

wenns das jetzt auch nicht ist, musst du wohl studium abhaken und zusehen, dass du ans arbeiten kommst. optimalerweise eine ausbildung, allerdings...

Ich habe ein sehr gutes Zeugnis erhalten und arbeite dort bis heute, also seit mittlerweile 10 Monaten in Vollzeit,
... das hoert sich doch gar nicht schlecht an!

immerhin arbeitest du vollzeit. das ist ok, diese zeit im lebenslauf. und vielleicht braucht eine ausbildung auch nicht unbedingt sein, du hast ja einen bachelor, und so ungewoehnlich ist es ja nun nicht, dass man in einem anderen job arbeitet als dem, den man gelernt hat. also das ist eigentlich nicht tragisch, wenn du das noch ein paar jahre laenger machst.

auch wenn ich offiziell als Student auf Stundenbasis angestellt bin. Es ist also keine feste Arbeit und der Personalbereich ist auch nicht das, was ich ein Leben lang machen möchte.
ok, aber wenigstens hast du erstmal was.

das ist erstmal wichtig.

wenn du da nicht bleiben willst oder kannst, nun ja, du hast da ja noch das fernstudium. das koenntest du ja nebenberuflich weitermachen. ewig nur studieren ist absolute scheisse im lebenslauf, aber studieren neben einem beruf kannst du machen, soviel du willst. wenns nichts wird, brauchst du es im lebenslauf nicht einmal zu erwaehnen, wenn es aber was wird, rechnet es dir jeder arbeitgeber in spe hoch an, dass du das neben dem beruf durchgezogen hast. und da es nebenberuflich ist, darf es ruhig auch ein paar jahre laenger dauern.

also wenn du willst, mach doch das fernstudium (BWL, oder?) weiter, du scheinst es ja grade engagiert zu betreiben. bwl an der fernuni fand ich prima, kann ich nur empfehlen. was mathematik angeht, halte ich es auch fuer moeglich, dass die die anforderungen (leider) ziemlich runtergeschraubt haben. ich weiss es nicht sicher, ich weiss nur, was damals verlangt wurde, und mir schien, dass das heute weniger ist. halte ich nicht fuer gut, aber vielleicht kommt es dir entgegen. und vielleicht kannst du dir ein paar scheine vom frueheren BWL- und vielleicht auch vom recht-studium anerkennen lassen.

Ich interessiere mich für IT, ich übernehme gerne Verantwortung und würde mich wahnsinnig gern im Bereich Informatik weiterbilden.
naja, kannst ja an der fernuni als schwerpunktfach wirtschaftsinformatik machen. (ging jedenfalls bei mir damals im diplom, wird heute auch aehnlich sein. hab damals als diplomarbeit was programmieren muessen.

als weiteres wahlfach bietet sich operations research an, da gehts, wenn man so will, eigentlich auch um optimierungsalgorithmen. da du jura-erfahrung hast, waere aber auch unternehmensrecht was fuer dich als wahlfach. (details, wie das heute mit den wahlfaechern und so ist, kenne ich aber nicht, weil ich halt noch diplomer bin.)


ich denke, du musst dich einfach entscheiden, was du machen willst. wenn dein bachelor noch nicht allzu lange her ist, kannst du eventuell noch den master hinterher machen und lehrer werden.

aber mir schien, das wolltest du ja nicht.

ok, dann halt deinen jetzigen job weitermachen und das fernuni-studium nebenberuflich weitermachen.

aber entscheide dich und fang jetzt nicht noch ein anderes studium an! irgendwann muss man auch mal zu potte kommen!
 
R

rayden

Gast
@Gast

Danke schonmal für die Rückmeldung.

Du hast vollkommen Recht, ich muss (und will!) etwas beenden. Und auch hast du Recht bzgl. meiner Entscheidungsschwäche. Die belastet mich auch sehr, doch trotz diverse Beratungsprogramme scheine ich sie nicht überwinden zu können.

Ich weiß auch, dass ein LA-BA kaum einen Wert hat. Wie ich auch schrieb, kann ich den Master noch (jederzeit) machen. Ich frage mich nur: macht der Master mehr Sinn, wenn ich dann im Anschluss doch lieber in die freie Wirtschaft möchte als in eine Schule? Was ist die Alternative? Einstieg in das Berufsleben als Bachelor mit der Vorgeschichte?

Das Fernstudium werde ich weiter machen, auch wenn es ganz schön fordernd ist, allein vom Zeitmanagement her. Das ganze dauert dementsprechend natürlich auch länger, aber ich möchte gern etwas wieder gut machen von dem, was ich verbockt habe. Glücklicherweise schneiden sich tatsächlich viele Fächer aus dem Bereich BWL mit dem aus dem Bereich WInfo und ein Wechsel ist dementsprechend unkompliziert.

Du hast vier Studiengänge besucht? Darf ich fragen, wie dein Lebensweg ausgeschaut hat?
 
L

LVchen

Gast
Ich denke, man sollte es auch mal schaffen, etwas durchzuhalten bzw. abzuschließen; selbst wenn das vielleicht länger dauert. Ich habe nach Studienende auch ca. 12 Semester gebraucht - inklusive zweier Krankheitssemester und eines Auslandsaufenthaltes - aber bei mir ist wenigstens mal ein Ende abzusehen. Examensarbeit geschrieben und jetzt kommen noch die restlichen Prüfungen.

Kann nicht verstehen, wie man sich seinen CV so versauen kann.
 
G

Gast

Gast
Ich weiß auch, dass ein LA-BA kaum einen Wert hat. Wie ich auch schrieb, kann ich den Master noch (jederzeit) machen. Ich frage mich nur: macht der Master mehr Sinn, wenn ich dann im Anschluss doch lieber in die freie Wirtschaft möchte als in eine Schule?
nein, dann nicht, denke ich. bachelor ist zumindest theoretisch ein akademischer abschluss; den lehramt-master jetzt zu machen und hinterher doch nicht lehrer zu werden erscheint mir unsinnig. (oder wie sehen andere das hier?)

Was ist die Alternative? Einstieg in das Berufsleben als Bachelor mit der Vorgeschichte?
ja. wenn der dritte versuch nun nicht zu einem erfolg gefuehrt hat, dann musst du ins berufsleben einsteigen. allerdings kann man deinen derzeitigen vollzeit-job auch als solchen berufseinstieg ansehen. und nebenberuflich kannst du ja weiterstudieren.

Du hast vier Studiengänge besucht? Darf ich fragen, wie dein Lebensweg ausgeschaut hat?
lange geschichte... verkuerzt und vereinfacht dargestellt: faecher A, B und C gleichzeitig angefangen und erstaunlich lange auch parallel hinbekommen, vordiplom gleichzeitig in A und B. irgendwann fiel aber C und dann auch A flach zugunsten von B; B abgeschlossen. danach mit freundin BWL an fernuni angefangen, vordiplom, dann aber erstmal lange, lange kein studium (familie, kinder, job...).

dann mit dieser freundin, inzwischen ehefrau, hauptstudium BWL an fernuni wieder aufgenommen. mittendrin aber gabs ein problem: beruflich waere ein abschluss in A ploetzlich fuer mich wichtig gewesen. BWL war ich aber inzwischen so weit, das wollte ich nicht erneut unterbrechen. also so schnell als irgend moeglich BWL abgeschlossen und teils sogar gleichzeitig schon wieder mit A begonnen, im wesentlichen aber danach erst A abgeschlossen. dann schnauze erstmal voll von studium.

spaeter aber im selbststudium (ohne uni) das teilgebiet CD von C, das ich urspruenglich mal studieren wollte. CD liegt zwischen C und D, und nun lerne ich grade D. C/CD/D werde ich aber wohl nie abschliessen koennen.

so viele faecher, das ist natuerlich der nackte wahnsinn. aber auch wenn ich A, C und BWL irgendwann abgebrochen hatte: wie viele faecher man anfaengt und abbricht, ist alles voellig egal, *solange* man nur wenigstens *ein* fach in akzeptabler zeit wirklich zum ende bringt (bei mir B) und dann ins berufsleben einsteigt. tausend sachen anfangen und nie was zuende bringen ist dagegen einfach nur gequirlte scheisse.
 

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