Das empfinde ich ebenso: Deswegen wird häufig der nicht-ausssagekräftige Durchschnitt als Mittelwert herangezogen und nicht der Median. Der Median wäre hier nämlich sehr viel spezifischer, würde aber die soziale Schere nicht so gut kaschieren.
Wir hatte hier im Thread als durchschnittliche Wohnfläche die ein Deutscher heutzutage im Vergleich zu den 70ern hatte. Das ist zwar grundlegend valide, da Durchschnitt mit Durchschnitt vergleichen wird, aber leider nicht aussagekräftig! Bei einem Durchschritt kann es sein, dass eben viele Menschen eine sehr kleine Wohnfläche haben und die durchschnittliche Wohnfläche wird fälschlicherweise durch EINEN Grünwälder Villenbesitzer mit 1000 qm fälschlicherweise für ALLE erhöht. Blödes Beispiel, sorry! Ich weiß aber nicht, wie ich es sonst erklären soll
Die Differenzierung zwischen Mittelwert und Median ist gewiss richtig. Beide Werte sind aber nur begrenzt aussagekräftig.
Es ist keineswegs so, dass die Ärmen immer ärmer werden und die Reichen immer reichen wie oft behauptet wird. Das stimmt bestenfalls nominell aber nicht real von den Werten.
DAS was die Statistik so verschlechtert, ist der schrumpfende Mittelstand.
Waren 1991 rund 11 Prozent aller Menschen in Deutschland einkommensarm, stieg die Quote bis auf knapp 16,8 Prozent. Ein riesen Anteil des Mittelstandes ist abgerutscht.
Und dagegen helfen keine sozialen Reformen, Mindestlohn und co. Nicht dass solche Maßnahmen falsch wären, aber auch mit Mindestlohn bist du einkommensschwach.
Gründe für die schwindende Mitte gibt es viele:
- Negative Sozialreformen wie Hartz 4
- Zuwanderung, die fast immer arm ist
- Niedrigzins und Finanzreformen wie die von 2008, welche eine Vermögensbildung erschweren
- immer schlechter funktionierendes Rentensystem und mangelnde private Vorsorge
Zurück zum Thema "was kosten Dinge heute und früher":
Armut und Abstieg werden heute durch billige Produkte oder Hilfen kaschiert. Selbst ein Hartz 4 Empfänger kann sich Netflix leisten. Und die höheren Miet- und Heizkosten werden ihm vom Sozialstaat bezahlt.
Für den Mittelstand sind die Preissteigerungen aber erheblicher. Wohnungen in Arbeitsnähe sind mancherorts unbezahlbar, Heiz- und Stromkosten teurer denn je. Ja vieles ist billiger geworden, aber dafür braucht man auch mehr. Smartphone und Internet sind Existenzminimum. Wenn die Butter heute billiger ist, ist das kein Vorteil wenn wir das Geld für andere heute notwendige Dinge brauchen, die es früher garnicht gab.
Langer Rede kurzer Sinn:
Es würde uns gut tun, den Mittelstand zu stärken, der auch am meisten konsumiert und am meisten Steuern zahlt.