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Kosten 90er Jahre

D

Der Realist

Gast
Ernsthaft: Eine Kugel Eis...wer hätte da früher 3-4 Mark ausgegeben? Keiner, weil Eis ja nun wirklich nichts besonderes ist. Eine Kugel Eis ist einfach keine 1,50 Euro wert! Trotzdem wird sie dafür verkauft und gekauft.
Allgemeine Preisentwicklungen anhand eines einzelnen Produktes zu beurteilen ist schon sehr gewagt.

Warum ist der Preis einer Kugel Eis stärker gestiegen, als die allgemeine Inflation?
Weil eine Eisdiele eine sehr personalintensive Sache ist. Und alles was personalintensiv und weniger durch Maschinen erledigt werden kann (Stichwort Arbeitsproduktivität) unterliegt in der Regel einer höheren Preissteigerung. Eisdielen befinden sich meistens auch an exponierten Stellen, diese Standorte sind mit erheblichen Mietsteigerungen konfrontiert.

Produkte, die relativ personalintensiv sind, gehen ins Ausland (Bekleidungsfertigung, Obst- und Gemüseanbau) oder müssen von "billigen" ausländischen Arbeitskräften erledigt werden, s. Obst- und Gemüsebau oder Weinanbau in D. Würden dafür ausschließlich deutsche Durchschnittslöhne gezahlt, dann gebe es keine Obst, Gemüse oder Wein aus deutschen Landen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Müssen wir immer mehr Konsumieren?
Schafft immer mehr Konsum auch mehr Glück und Zufriedenheit?
Führt Mehrkonsum nicht zu mehr Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen?
Ist das Konsumniveau in D noch nicht ausreichend?
Ist es nicht sinnvoller anstatt zu konsumieren viel mehr für zukünftige Aufgaben zu investieren?
Du setzt Konsum mit sinnloser Bespaßung gleich. Konsum umfasst für mich alles, auch der Kauf eines Fahrzeuges, der Zahlung von Miete und Heizung.
Die Reichen konsumieren prozentual oft wenig von ihrem Einkommen. Die Armen konsumieren oft nur das Geld was ihnen der Staat gibt.
Der Mittelstand stellt dagegen die Masse an Menschen, die viel arbeiten, viel konsumieren und viele Steuern zahlen. Der Mittelstand ist Rückgrat der Gesellschaft. Er trägt die Sozialkassen und die Staatsausgaben generell.

Wenn eine Kugel Eis heute 1,50 € kostet, ist es erst der Mittelstand, der das möglich macht. Nur im Mittelstand gibt es A) genügend und B) finanzstarke Menschen, die Dienstleistungen und co nachfragen.
Die Stabilität eines Landes ist oftmals direkt daran gekoppelt ob es einen breiten Mittelstand gibt. Länder, in denen es nur Arme und Reiche gibt, sind meist ungerecht und instabil.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ne war nicht als Spaß gemeint.
Die Fragen sind ganz ernst gemeint.

Mein Background dazu: Besitze Zweitstudium in BWL, meine also Einblick in Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft und Steuerrecht zu besitzen.
Und warum sagst du dann dass mehr Konsum schlecht sei oder ziehst es in Frage?

Wir entwickeln uns ständig weiter. Wenn eine Neuheit wie z.B. das Smartphone auf den Markt kommt, wäre es m.E. doch nicht sinnvoll zu sagen "Nö, ich will nicht mehr konsumieren, ich bleib bei meinem Wählscheibentelefon"

Es wäre doch traurig wenn Menschen zufrieden mit allem wären. Dann würden sie ja nie wieder etwas verbessern und sich nie weiter entwickeln.
 
D

Der Realist

Gast
Und warum sagst du dann dass mehr Konsum schlecht sei oder ziehst es in Frage?

Wir entwickeln uns ständig weiter. Wenn eine Neuheit wie z.B. das Smartphone auf den Markt kommt, wäre es m.E. doch nicht sinnvoll zu sagen "Nö, ich will nicht mehr konsumieren, ich bleib bei meinem Wählscheibentelefon"

Es wäre doch traurig wenn Menschen zufrieden mit allem wären. Dann würden sie ja nie wieder etwas verbessern und sich nie weiter entwickeln.
Darf man Konsum nicht in Frage stellen?
Ja ich kritisiere allgemein die Konsummengen in D.
Mehr Konsum ohne entsprechenden Zusatznutzen ist nicht sinnvoll, das muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden, die Gesellschaft muss sich das aber auch fragen, den mancher Konsum für alle, Stichwort externe Kosten.

Aus meiner Sicht ist der Erwerb ständig neuer Smartphone nicht erforderlich, weder in diesen kurzen Zyklen und in dieser Masse und Breite in der Bevölkerung. Die totale Fixierung auf das neueste Smartphone ist eine Erscheinung dieses Jahrzehnts. Die Smartphones sind relativ empfindlich und schnell beschädigt, Eigentlich eine Fehlkonstruktion im täglichen Gebrauch. Smartphone fällt aus der Hand und ist erheblich beschädigt. Update Betriebssystem auch nur sehr eingeschränkt gegeben. Dass würde man bei anderen Produkten z.B. Auto, PC niemals akzeptieren!

"Wir entwickeln uns ständig weiter."
Nein, wir entwickeln uns nicht weiter. Wir verändern nur unsere Bedürfnisse, weil neue Bedürfnisse geweckt werden, die finanziellen Möglichkeiten gegeben sind etc.
Wir als Mensch entwickeln uns aber nicht weiter. Wir besitzen noch die gleichen Mechanismen wir der Mensch in der Antike. Wir sind nicht intelligenter geworden als die Menschen vor tausenden Jahren.
Die Produkte und unser Umfeld verändert sich, unsere Verhaltensmuster verändern sich daraufhin, aber das ist keine Weiterentwicklung des Menschen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Aus meiner Sicht ist der Erwerb ständig neuer Smartphone nicht erforderlich, weder in diesen kurzen Zyklen und in dieser Masse und Breite in der Bevölkerung. Die totale Fixierung auf das neueste Smartphone ist eine Erscheinung dieses Jahrzehnts. Die Smartphones sind relativ empfindlich und schnell beschädigt, Eigentlich eine Fehlkonstruktion im täglichen Gebrauch. Smartphone fällt aus der Hand und ist erheblich beschädigt. Update Betriebssystem auch nur sehr eingeschränkt gegeben. Dass würde man bei anderen Produkten z.B. Auto, PC niemals akzeptieren!
Jain.
Mir ist noch nie ein Gerät kaputt gegangen, auch nicht nach dem Runterfallen. Ich hab mich sogar mal draufgesetzt. Es war nur ein kleiner Riss, der durch Austausch des Displays repariert werden konnte.

Auch kann man ein Smartphone meist problemlos 5-6 Jahre behalten. Mein altes G2 hatte ich knapp 5 Jahre. Nur der Akku wurde zunehmend schwächer.

Ja es gibt Menschen, die alle 2 Jahre ein neues Gerät mit Vertrag holen. Hauptgrund ist, dass der technische Fortschritt schneller wird. Das Wählscheibentelefon sah 40 Jahre lang gleich aus und hatte die gleiche Funktion, warum ein neues kaufen?

"Wir entwickeln uns ständig weiter."
Nein, wir entwickeln uns nicht weiter. Wir verändern nur unsere Bedürfnisse, weil neue Bedürfnisse geweckt werden, die finanziellen Möglichkeiten gegeben sind etc.
Wir als Mensch entwickeln uns aber nicht weiter. Wir besitzen noch die gleichen Mechanismen wir der Mensch in der Antike. Wir sind nicht intelligenter geworden als die Menschen vor tausenden Jahren.
Ich glaube dir würden da viele Menschen widersprechen, die auf dem Weg hin zu Freiheit und Demokratie ihr Leben gelassen haben. Moral und Intelligenz haben sich entwickelt. Teils sogar physisch überprüfbar indem Körper- und Gehirngröße gewachsen und Gehirnnutzung gestiegen ist.

Letztlich will ich mich mit dir da aber auch nicht streiten, weil es nicht Thema ist. Selbst wenn Intelligenz "nur" die Erfindung immer neuer Dinge meint, IST dies eine Entwicklung, die natürlich dazu führt, dass Menschen neue Dinge auch nutzen wollen.

Und im Ergebnis ist es eine gute Entwicklung, dass wir früher für einen Lebensmitteleinkauf vielleicht einen Tag arbeiten mussten und heute für die gleiche Arbeit den Lebensmitteleinkauf UND ein Smartphone kaufen können.

Klar sollten wir möglichst weniger wegwerfen und Systeme lieber updaten, aber die Welt in der wir 40 Jahre lang ein und das selbe Telefon hatten, kommt nicht wieder.
 
D

Der Realist

Gast
Und im Ergebnis ist es eine gute Entwicklung, dass wir früher für einen Lebensmitteleinkauf vielleicht einen Tag arbeiten mussten und heute für die gleiche Arbeit den Lebensmitteleinkauf UND ein Smartphone kaufen können.
Genau, es geht um die Kostenentwicklung der letzten Jahrzehnte.

In dem obigen Satz steckt die richtige Erkenntnis.
a) Wir können uns immer mehr leisten.
b) Lebensmittel sollen immer billiger werden und sollen immer preisgünstiger werden.

Wie passt es aber zusammen, dass viele Verbraucher behaupten, dass Lebensmittel teurer geworden sein sollen? Absolut gesehen wird alles teurer, aber relativ zur Kaufkraft sind Lebensmittel immer preisgünstiger geworden.
Warum werden Lebensmittel bei den Lebenshaltungskosten immer zuerst genannt, obwohl sie doch nur noch eine untergeordneten Teil der Lebenshaltungskosten ausmachen. Die Zeiten als Lebensmittel einen wesentlichen Anteil der Kosten ausgemacht haben, sind über 50 Jahre her.
Warum werden an ein so preisgünstiges Produkt wie Lebensmittel unerfüllbare ethische und umweltschonende Erwartungen gestellt?
80% der Bürger erwarten eine ethische und umweltschonendere Erzeugung von Lebensmittel like Edel-Bio. 95% der in D gekauften Lebensmittel entsprechen aber nicht dieser Herstellungsweise.
Warten 75% der Bürger, die Edel-Bio fordern, darauf, dass Bio-Produkte auch zu Dauerdumpingpreise wie konventionelle Lebensmittel verschleudert werden?
 

Doratio

Aktives Mitglied
Was die Menschen erwarten, und das was die Menschen tatsächlich kaufen, waren doch schon immer 2 Paar Schuhe.
Das liegt auch daran, dass in Umfragen alles ganz logisch klingt. Wenn man was ankreuzen darf, entscheidet man sich für langlebige, energiesparende Geräte. Ökologisch und ethisch möglichst einwandfrei.
Sobald aber etwas wirklich gekauft werden soll, werden gnadenlos die Preise verglichen. Wenn man es sich leisten kann, könnte man doch auch den zweitürigen Kühlschrank kaufen. Kostet im Monat auch nur 10 Euro mehr, wenn man auf Raten kauft.
Dafür kann man dann aber bei den Eiern aus Bodenhaltung sparen. Wenn man den Karton öffnet, sehen die genauso aus wie Bio-Eier. Kosten aber bloß die Hälfte. So üppig haben wir's ja auch wieder nicht.

Ist jetzt vielleicht ein wenig überspitzt, aber so ähnlich läuft das doch ab.
Der Konsum hat sich verändert, der Markt aber auch. Heute kann ich weltweit die Waren und die Preise vergleichen. Auch Bestellungen im Ausland sind kein Problem mehr.
Früher hat man hingegen die meisten Sachen vor Ort gekauft. Vielleicht noch hin und wieder mal was aus dem Katalog bestellt.
 
D

Der Realist

Gast
Der Konsum hat sich verändert, der Markt aber auch. Heute kann ich weltweit die Waren und die Preise vergleichen. Auch Bestellungen im Ausland sind kein Problem mehr.
Früher hat man hingegen die meisten Sachen vor Ort gekauft. Vielleicht noch hin und wieder mal was aus dem Katalog bestellt.
Ist das die Weiterentwicklung des Menschen von der Andreas900 geschrieben hat.

Aber du hast völlig Recht, zwischen dem Ergebnis in einer Befragung und dem realen Handeln liegen manchmal riesige Diskrepanzen.
Mir fällt dies immer wieder besonders bei Lebensmitteln auf.
Und das obwohl uns die Medien, die Umweltorganisationen und die Partei der Guten täglich mit ihrer Ideologie bombardieren.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Aber war das alles früher besser?
Wir haben früher doch Resourcen wie blöd verbraucht. Umweltschutz ist eigentlich erst ein Thema der 90er.
Heute kann ein Bauer mit moderner Technologie viel effizienter produzieren. Er kann mit Sateliten- und Drohnenunterstützung seine Felder bedarfsgerecht düngen und wässern und der Traktor fährt praktisch selbstständig über das Feld. Er spart Wasser, Dünger und Arbeitskraft.

Ist das keine Weiterentwicklung?

Auch der internationale Handel ist ein Fortschritt. Jeder sollte das machen, was er am besten kann und dann miteinander handeln. Ja wir kaufen Produkte aus Ländern, in denen schlechte Arbeitsbedingungen herrschen. Aber würde es den Menschen dort besser gehen wenn wir die Produkte nicht mehr kaufen?

Keine Ahnung warum Deutsche so über Lebensmittelpreise meckern. Wir sind das Land der Discounter. Wir Deutsche sparen an unserer Ernährung, kaufen uns dann aber den dicksten SUV. Vielleicht sind viele einfach oberflächlich, wollen nach außen toll aussehen, mit dickem Auto, aber legen wenig Wert auf Inneres und was wir uns täglich hineinschaufeln....
 

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