Keine Ahnung was daran fair sein soll, weil das Durchschnittswerte sind, auch manche Dachdecker oder Maurer könnten vielleicht noch mit 75 schuften gehen wenn ihr körperlicher Zustand das zufällig zuläßt. Und umgekehrt gibt es auch Beamte die vor Eintritt in die Pension "pensionsverträglich wegsterben" aufgrund Krebs oder anderer Leiden. Habe ich auch erlebt, denn anders als in der freien Wirtschaft steigt unter Beamten im Lauf der Jahre der Anteil an Dauerkranken und Behinderten, denen man wegen dem Beamtenstatus nicht kündigen kann. In der Wirtschaft würden die früh schon gekündigt und den Rest ihres Lebens in der staatlichen Grundsicherung landen. Aber sowas wird natürlich nicht erwähnt, wenn man populistisch Stimmen fangen will.
Zwischen Bildungs- und Einkommensstand und durchschnittlicher Lebenserwartung besteht eine direkte Korrelation, das ist bekannt, wer arm und ungebildet ist neigt mehr zu Suchtverhalten und mangelnder Gesundheitsvorsorge und stirbt meistens früher, aber: unter Beamten gibt es generell keine Ungelernten, jeder ist mindestens eine ausgebildete Verwaltungsfachkraft.
Das macht unmittelbare Vergleiche schwierig wenn man sich weigert, aus der Vergleichsmasse der Nicht-Beamten alle Fälle rauszurechnen die von vornherein nicht vergleichbar sind, sprich ungebildet und mit geringem Einkommen.
Wenn man nur Verwaltungsangestellte aufwärts freie Wirtschaft mit Verwaltungsangestellte aufwärts öffentlicher Dienst vergleicht, dürfte man auf vergleichbare Lebenserwartung kommen. Die Forderung müßte also in Wahrheit lauten, jeder der soundsoviel Jahreseinkommen als Besserverdiener hat, sollte dann fünfeinhalb Jahre länger arbeiten, egal ob freie Wirtschaft oder Beamter?
Witz: manche tun das sogar freiwillig. Sei es weil sie ihren Job (Selbständige) lieben, oder weil sie sich in jüngeren Jahren mal das eine oder andere Sabbat-Jahr gegönnt haben, Ausstieg für Familie oder Weltreise oder sonstwas, und das später nacharbeiten.
Absolut richtig.
Die Diskussion Beamte VS Angestellte haben wir ja regelmäßig. Und jede Statistik dazu belegt, dass wenn man vergleichbare Gruppen nimmt (also wie du sagst mit vergleichbarer Qualifikation), dann kommen ähnliche Ergebnisse raus. Von Rente bis Lebenserwartung sind die Ergebnisse sehr ähnlich.
Wäre es gesellschaftlich sinnvoll und fair, diese gut qualifizierten Menschen, die in der Statistik eine erhöhte Lebenserwartung haben, länger arbeiten zu lassen? Nein. Warum jemanden dafür zu bestrafen, dass er eine gute Ausbildung gemacht hat und sein Leben lang fleißig Steuern gezahlt hat?
Aber wenn es alleine um die Lebenserwartung ginge, hätte ich als Mann einen ganz anderen Vorschlag: Rente für Frauen ab 67, für Männer ab 62. Denn Männer leben statistisch ja knapp 5 Jahre weniger als Frauen. Da ist es doch im Sinne des zitierten Medienartikels total fair, wenn Männer früher in Rente dürfen um gleich viel von ihrer Rente zu haben als Frauen! Oder wir lassen alle Raucher früher in Rente gehen, denn die haben ja auch eine geringere Lebenserwartung...
Merkt ihr, oder? Dass solche Diskussionen einfach nur linke Klassenkampf Rhetorik sind, bei dem man Feindbilder sucht. Es wird im Artikel sugerriert, dass mehr Geld für Rentner da wäre wenn beamte länger arbeiten. Dabei befinden sich Renten und Pensionen in zwei völlig getrennten Systemen. Die Höhe von Renten ist eine rein politische Entscheidung, also wie viel Steuergelder man für Renten zuschießt. Keine Rentner bekäme mehr Geld, nur weil Beamte länger arbeiten.
Genauso gut könnte man sagen, dass zu hohen Bürgergeldleistungen Schuld daran sind dass zu wenig Renten gezahlt werden. Es ist einfach nur der Versuch staatliche Misswirtschaft durch Klassenkämpfe zu überdecken. Die Wähler sollen nicht den Staat kritisieren, sondern sich lieber gegenseitig bekämpfen.
Gerade bei Beamten finde ich es aber besonders absurd. Kaum ein Arbeitnehmer in Deutschland schafft die Arbeitszeit, die viele Beamte schaffen. Mit 16 von der Schule und in Vollzeit bis 67 durchgearbeitet. Es gib Beamte, die schaffen 50 jähriges Dienstjubiläum!
Wir haben in Deutschland eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte, die eine abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ermöglicht. Aber Beamten nach 50 Jahren sagst du dann: "Sorry du musst nochmal 5 Jahre dranhängen?"
Absurd!
Viel Spass mit euren 70 jährigen Richtern, 70 Jährigen Polizisten und 70 jährigen Verwaltungsbeamten! Einen Sündenbock braucht man halt....