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Komm nicht mehr in die Gänge

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Seit Anfang März war ich jetzt krank zuhause.
Erst 2 Wochen wirklich Bettlägrig, die 3. Woche dann so, dass einfach jede Aktivität (duschen, staubsaugen, kurze Runde mit dem Hund,...) extrem angestrengt hat.
Jetzt fällt mein Mini Job weg aufgrund von Corona.
Einerseits bin ich jetzt noch froh, weil ich mich einfach immer noch nicht fit fühle.
Aber ich bekomme rein garnichts mehr gebacken seitdem.
Nur das allernötigste.
Diese Corona-Sache lähmt mich zusätzlich zu meinem eh schon vorhandenen Phlegma, weil man einfach nicht weiss, wie es wann weitergeht.
Ich weiss einfach nicht, wie ich so wieder in irgendeine Normalität rein kommen soll.
Jeden Abend nehm ich mir vor was ich am nächsten Tag tun müsste....Und dann ist der nächste Tag wieder rum und wieder ist nichts gemacht.
Ich weiss, ich hab schon öfter ähnliche Probleme geschildert wegen meiner Prokrastiantion und meinem Phlegma. Irgendwann komm ich dann immer mal wieder in einen Rhythmus rein, aber bei der geringsten Störung fliegt alles wieder über den Haufen und ich steh wieder am Anfang.
Und normalerweise wäre jetzt wenn das Wetter schön und warm wird die Zeit, wo ich ein bisschen in die Gänge komme...aber dieses Jahr macht die Corona-Situation alles zunichte,
Vielleicht ist das aber auch nur wieder eine weitere Ausrede...
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ich würde mir Tagespläne machen und viel Bewegung an der frischen Luft einbauen. Jeden Tag eine Stunde radfahren. Eine Stunde Gartenarbeit. So in der Art.
Ich bin in dieser Hinsicht gnadenlos mit mir und halte "Prokrastination" für eine schlechte Angewohnheit, die man sich wieder abtrainieren kann.

Du kommst "in die Gänge", wenn du dir keine Faulheit mehr durchgehen lässt. Und bedenke auch, dass du ein Vorbild für deine Kinder bist.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Jeden Abend nehm ich mir vor was ich am nächsten Tag tun müsste....Und dann ist der nächste Tag wieder rum und wieder ist nichts gemacht.
Hast du es schonmal andersherum probiert:
nicht vorher Sachen aufschreiben, die du
machen solltest, sondern eine Liste, auch
über mehrere Tage von Dingen, die du schon
erledigt hast (also eine Erfolgsliste).

Wenn du dann Motivationsmangel hast (ich
denke, darum handelt es sich), kannst du
auf deine Erfolgsliste schauen und dir sagen:
Schau mal, was ich alles schon geschafft habe.

Ich habe so eine Liste, die über viele Jahre
bzw. sogar Jahrzehnte geht (größere Projekte
natürlich). Das hilft ungemein – mir zumindest.

Du kannst auch Allerweltssachen draufschreiben:
Eingeatmet, Ausgeatmet, Geschlafen, Aufgestan-
den, intensiv aus dem Fenster geschaut, die
Tauben begrüßt, eine Fensterbank abgewischt ;)

Also mit Humor, nicht so ernsthaft ausnahms-
weise. Und nicht dein eigener größter Kritiker sein,
sondern dein größter Fan! Du lebst ja immerhin.
Das alleine ist schon eine Leistung, die man würdi-
gen sollte!
 

NichtNormal

Neues Mitglied
Ich denke schon dass du davon ausgehen kannst, dass diese Corona- Sache mal mindestens den April dauert.
Dafür lohnt es sich auf jeden Fall einen groben Tagesplan zu machen. <br>

Weil du sagst, dass du es immer wieder schaffst in einen Rhytmus zu kommen, solltest du davon ausgehen dass du es diesmal wieder schaffst, auch wenn du dich gerade nicht danach fühlst ;)

 <br>Vielleicht versuchst du deinen Tagesplan nach dem zu richten wie es in deinen guten phasen lief. <br>
Ich weiß zum Beispiel mittlerweile sehr genau, um welche Uhrzeit ich normalerweise am leistungsfähigsten bin, und wann mein Energielevel absackt. Wenn ich mich zu meiner besten Uhrzeit meine Aufgaben nur schwerfällig erledigen kann, dann weiß ich: das ist ein schlechter Tag, und das ist ok! <br><br>Vielleicht versuchst du die schlechten Tage nicht mit den guten Tagen zu vergleichen, sondern mit anderen schlechten Tagen die du schon erlebt hast. Dann ist jedes bisschen was du schaffst ein ziemlicher Erfolg ;) <br><br>Findest du es schwer dinge richtig zu genießen? Nachdem ich meinen Gips diese Woche endlich losgeworden bin, habe ich bestimmt 20 Minuten unter der Dusche gestanden. Es war so schön, dass es nicht mehr so umständlich war. Mir gibt es auch immer ein ganz anderes Gefühl die Fingernägel zu schneiden (hört sich irgendwie seltsam an^^) aber ich fühl mich dann einfach gepflegter. <br><br>Diese Phase, wo man einfach alles hinschmeißen will, sich nicht aufraffen kann und in eine lethalgie verfällt, fühlt sich echt nicht schön an. Aber es ist jedes mal! wieder besser geworden oder?<br> 
 

weidebirke

Urgestein
Ernsthafte Prokrastination mit Faulheit gleichzusetzen ist in etwa so wie Depression als Einbildung oder ebenso Faulheit gleichzusetzen.

Das ist eine der ersten Lektionen, die ich für mich gelernt habe und die mich wirklich erleichtert hat. Anzuerkennen, dass man eben nicht blöd, unfähig, faul usw. ist, sondern dass das Leben, die Natur, die Kindheit usw. einem das als special effect mitgegeben hat und man das managen muss. Anzuerkennen, dass man sehr viel mehr Energie und Strategien für Dinge aufwenden muss als andere eben und dass man sehr viel stolzer auf bestimmte Leistungen sein darf als Leute, die eben an dem Punkt kein Problem haben.

Und: dass Prokrastination meist aus Perfektionismus erwächst. Ich nehme an, auch Du hast Dich schon viel mit dem Thema beschäftigt? Sehr geholfen hat mir ein Workshop der open university (iversity) https://iversity.org/de/my/courses/moocen-gegen-chronisches-aufschieben-august-2015/lesson_units - wenn Du Dich mit dieser Form der Auseinandersetzung mit dem Thema arrangieren kannst. Hilfreich sind dort ein umfangreicher Selbsttest, der in etwa den Schweregrad misst und ggf. auch zur Therapie rät und Dir Anlaufstellen nennt. Zum Beispiel gibt es inzwischen dankenswerterweise Prokrastinationsambulanzen.

Meist sind die an Universitäten angebunden, weil das typischerweise ein Problem Studierender ist, aber es werden natürlich auch alle anderen Menschen beraten und behandelt.

Wenn man Kinder hat, ist es umso schwerer. Der Verweis auf die Vorbildfunktion ist zwar richtig, lässt einem aber schnell üble Schuldgefühle wachsen. Auch hier ein Mitbringsel aus der Therapie: Du tust Dein Bestmöglichstes und Du bist gut so wie Du bist. Sei Dir selbst ein Freund.

Versuch, pro Tag eine Sache zu schaffen - eine einzige, sie muss nicht groß sein, nicht wichtig, nicht herausragend, aber eine Sache. Und morgen eine andere.

Klappen die Basics wie Körperpflege, Kinder- und Hundversorgung und ein Minimum an Haushalt?
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Mir geht es ganz genauso: Ich komme auch nicht mehr in die Gänge: Vor Corona konnte ich mich noch zwingen, aber jetzt scheint es, als würden Dämme brechen, die ich vorher halt noch so gerade halten konnte. Jetzt wo alles gerade für mich so sinnlos ist, ist der Impuls, sich hängen zu lassen einfach stärker und ich rutsche ab.

ich weiß leider keinen Rat für Dich, aber ich wollte Idr nur kurz dalassen, dass Du nicht allein bist.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Ich würde mir Tagespläne machen und viel Bewegung an der frischen Luft einbauen. Jeden Tag eine Stunde radfahren. Eine Stunde Gartenarbeit. So in der Art.
Ich bin in dieser Hinsicht gnadenlos mit mir und halte "Prokrastination" für eine schlechte Angewohnheit, die man sich wieder abtrainieren kann.

Du kommst "in die Gänge", wenn du dir keine Faulheit mehr durchgehen lässt. Und bedenke auch, dass du ein Vorbild für deine Kinder bist.
Ja, etwas Selbstdisziplin wäre ganz gut.
Aber was tun, wenn man sie einfach nicht hat?
Andererseits möchte ich auch gar nicht "hart gegen mich selber" sein. Denn die Leute die hart mit sich selber sind sind es meist auch mit anderen.

Von meinen Kindern wohnt nur noch der jüngste Zuhause. Und der ist - zumindest was Schule angeht - schon fast zu ehrgeizig. Auch um seinen Hund kümmert er sich sehr pflichtbewusst.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Hast du es schonmal andersherum probiert:
nicht vorher Sachen aufschreiben, die du
machen solltest, sondern eine Liste, auch
über mehrere Tage von Dingen, die du schon
erledigt hast (also eine Erfolgsliste).

Wenn du dann Motivationsmangel hast (ich
denke, darum handelt es sich), kannst du
auf deine Erfolgsliste schauen und dir sagen:
Schau mal, was ich alles schon geschafft habe.

Ich habe so eine Liste, die über viele Jahre
bzw. sogar Jahrzehnte geht (größere Projekte
natürlich). Das hilft ungemein – mir zumindest.

Du kannst auch Allerweltssachen draufschreiben:
Eingeatmet, Ausgeatmet, Geschlafen, Aufgestan-
den, intensiv aus dem Fenster geschaut, die
Tauben begrüßt, eine Fensterbank abgewischt ;)

Also mit Humor, nicht so ernsthaft ausnahms-
weise. Und nicht dein eigener größter Kritiker sein,
sondern dein größter Fan! Du lebst ja immerhin.
Das alleine ist schon eine Leistung, die man würdi-
gen sollte!
Ja, ne...So rum wie du meinst hab ich es noch nicht probiert.
Ich habe immer to-Do listennzum abarbeiten.
Aber das fiese daran ist ja, dass es auch wenn man nach und nach was abarbeitet trotzdem nie weniger wird.
Ja, mit Humor nehmen man man vieles...
Aber manches was man schleifen lässt kann halt auch ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. Und der Gedanke daran lähmt dann nich mehr...
 

Spax

Aktives Mitglied
Ich finde, man darf sich auch mal hängenlassen. Es bringt doch nichts, wenn man sich zu etwas zwingt. Ruhe ist auch mal angesagt und in sich hineinhören, was eigentlich gerade bei einem tatsächlich los ist, anstatt ein Programm abzuspulen.
 

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