Die Namen in dieser Geschichte sind alle frei erfunden und manche Dinge wg. Wiedererkennung ein wenig anders dargestellt, als sie sich in Wirklichkeit ereignet haben.
Henry und ich haben uns 2004 auf einem Festival kennengelernt. Er war damals noch Schüler und stand kurz vor dem Abitur, ich war in der Anfangsphase meines Berufslebens. Wir waren auf einer Wellenlänge und hielten trotz 500 km räumlicher Distanz den Kontakt. Wir schrieben uns jede Woche E-Mails und chatteten öfters miteinander. Im Laufe der Zeit verabredeten wir uns immer öfter für Konzerte und Festivals, sodass sich eine schöne Freundschaft daraus entwickelte. Wir hatten 10 Jahre lang ein sehr entspanntes freundschaftliches Verhältnis, obwohl ich mit dem Großteil seiner Freunde nicht so gut klar kam.
Die meisten Männer in seinem Freundeskreis waren das komplette Gegenteil von ihm. Das waren so großmäulige Machos, die sich für die Größten hielten. Frauen hatten bei ihnen nicht viel zu melden. Ich geriet immer mal wieder mit ihnen aneinander, weil sie einerseits gewisse Erwartungen an mich hatten (sie suchten u. a. öfters mal mein offenes Ohr, wenn es ihnen schlecht ging) und andererseits total eingeschnappt reagierten, wenn ich mal meine Bedürfnisse äußerte. Im Gegensatz zu ihren Partnerinnen bin ich keine Frau, die immer nur gibt. Im Umgang mit Menschen erwarte ich eine gewisse Ausgeglichenheit im Geben und Nehmen und sage das auch ganz offen. Das ging den Männern gewaltig gegen den Strich. Zum Glück machten Henry und ich viel zu zweit miteinander, ich musste diese Leute nicht so oft sehen.
In der Anfangszeit war Henry als Partner kein Thema für mich, er war mir zu jung. Nach einigen Jahren - das müsste so ca. 2009 gewesen sein - verliebte ich mich doch in ihn. Ich behielt meine Gefühle aber für mich, weil ich unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollte. Stattdessen wartete ich ab, wie sich das Ganze entwickelte. Zwar übernachteten wir auf den Festivals oft gemeinsam im Doppelbett und besuchten uns auch gegenseitig und kamen uns dabei auch sporadisch näher, aber mehr als Händchen halten und kuscheln passierte nicht.
2010 waren wir mit 2 Freunden auf einem Festival und lernten im Hotel eine andere Festivalbesucherin kennen. Vanessa war sehr intelligent und sah dazu noch wirklich gut aus. Vom ersten bis zum letzten Tag war sie fast die ganze Zeit bei uns. Das passte mir überhaupt nicht, weil ich immer noch in Henry verliebt war und Angst hatte, ihn an sie zu verlieren. Ich war schon immer ein "Kumpeltyp" und wurde von Männern so gut wie nie als Partnerin in Betracht gezogen. Einige Wochen später schrieb mir Vanessa in einem Musikforum eine private Nachricht. Wir tauschten Chatnummern aus und sprachen uns aus. Sie hatte das schnell gemerkt, dass Henry mehr als nur ein Freund für mich war. Und sie war auf dem Festival in der Tat nur die ganze Zeit bei uns gewesen, weil sie sich für ihn interessierte. Vanessa spürte, dass mich das belastete und machte mir einen ungewöhnlichen Vorschlag: Sie schlug mir vor, ihn ab sofort komplett in Ruhe zu lassen und nicht mehr aktiv den Kontakt zu ihm zu suchen, wenn es mir damit besser ginge. Sie hatte nämlich gemerkt, dass zwischen ihm und mir eine besondere Verbindung bestand und wollte nichts kaputt machen. Weil ich damals noch Hoffnung hatte, mit ihm zusammen zu kommen, ging ich dankbar auf ihren Vorschlag ein. Sie meinte, dass sie damit schon klar kommen würde, weil sie eine attraktive Frau sei und schon immer viel Auswahl an Männern hatte. Außerdem wohnte sie weit weg von Henry und bekam ihn nur unregelmäßig zu Gesicht.
Vanessa und ich beschlossen, mit niemandem über unsere Vereinbarung zu reden. Das sollte für immer unter uns bleiben. Nach diesem Chatgespräch entwickelte sich auch zwischen uns eine Freundschaft, wobei sie mir nie so sehr ans Herz gewachsen war wie Henry. Vanessa hat zwar superviel Ahnung von mehreren Themen und ist auch sehr tiefgründig, aber sie ist kein einfacher Mensch. Manchmal ist sie schnell wegen Kleinigkeiten von 0 auf 180 und kann dann richtig aggressiv werden. Auf den Festivals war sie schon öfters in Schlägereien mit irgendwelchen Typen verwickelt. Zwischen Henry und mir änderte sich nichts. Nach ein paar Monaten sah ich es ein, dass er kein Interesse an einer Beziehung hatte und verliebte mich in einen anderen Mann (der aber auch nichts Ernstes von mir wollte). Henry und ich blieben weiterhin beste Freunde. Vanessa hatte in den nachfolgenden Jahren mehrere Beziehungen mit unterschiedlichen Männern, die aber nie länger als 6 Monate hielten.
Im Jahr 2014 änderte sich einiges. Vanessa wurde im Umgang mit mir zunehmend distanzierter. So richtig überrascht war ich nicht, weil sie selbst mehrmals gesagt hatte, dass sie alle 3 bis 4 Jahre ihre Freundeskreise wechselt. Ich vermutete, dass ich ihr zu langweilig geworden war. Was mich aber sehr überraschte, war die auffällige Verhaltensänderung von Henry. Nach 10 entspannten, unkomplizierten Jahren Freundschaft benahm er sich auf einmal wie die Axt im Walde. Es kam z. B. vor, dass er mir auf kurze Mails sehr spät oder gar nicht antwortete (was in den 10 Jahren vorher NIE der Fall war), Treffen auf den letzten Drücker absagte (was ich vorher auch nicht von ihm kannte) und mir völlig grundlos irgendwelche Lügen auftischte. Natürlich fiel mir das auf und ich fragte ihn immer mal wieder, ob denn irgendwas nicht stimmte und er vielleicht sauer auf mich war. Aber Henry versicherte mir mehrmals, dass er absolut nicht sauer war, sondern total gestresst, weil er mit seiner Masterarbeit zu tun hatte. Einmal hatten wir eine längere Aussprache. Henry entschuldigte sich bei mir und gab zu, dass er sich in den letzten paar Monaten nicht immer korrekt verhalten hatte. Er versprach mir sofortige Besserung.
Kurz darauf gab er die Masterarbeit ab, leistete sich aber nur wenige Tage nach der Aussprache wieder eine Grenzüberschreitung im Umgang mit mir. Das war für mich wie ein Faustschlag ins Gesicht, damit hatte ich niemals gerechnet. Henry war meine Vertrauensperson Nr. 1, er war für mich wie ein Familienmitglied. Spätestens nach dieser Aktion hätte ich auf Distanz gehen müssen. Das wollte ich aber nicht, weil wir uns schon über 10 Jahre kannten und ich das alles nicht einfach so hinschmeißen wollte. Leider hatte ich kaum noch die Gelegenheit, mit ihm alleine zu reden. Chatgespräche lehnte er auf einmal ab, und zu unseren Treffen brachte er jedes Mal seine neue gute Freundin Julia mit. Am Anfang störte mich das nicht, weil Julias Freund ein Stubenhocker war und sie gerne ein paar Kontakte knüpfen wollte. Nach ein paar Monaten trennte sich Julia von ihrem Freund war dann bei jeder Aktivität von Henry und mir dabei. Er hat sie immer eingeladen, und sie hat jedes Mal "Ja" gesagt. Das ging mit natürlich gegen den Strich. Ich war zwar schon lange nicht mehr in ihn verliebt, wollte aber meinen Status als beste Freundin nicht an eine andere Frau verlieren.
Henry und ich gerieten immer mal wieder aneinander, weil ich keinen Bock auf Julias Daueranwesenheit hatte. Ich hoffte, sie würde das von selbst merken und irgendwann den Rückwärtsgang antreten, aber das passierte nicht. Sie war in Henry verliebt und gönnte mir keine einzige freie Minute mit ihm zu zweit. Als ich sie mal freundlich fragte, ob das möglich sei, dass ich mal wieder etwas nur mit ihm alleine unternehme, wurde sie total böse. Seit diesem Tag war ich bei ihr untendurch, sie hat mich öfters in Gegenwart von Bekannten mit fiesen Sprüchen abgewertet. Wenn ich mich bei Henry über ihr gemeines Verhalten beschwerte, hatte er immer eine Ausrede für ihr Verhalten parat.
Eines Tages erzählte mir einer von Henrys Freunden, dass Henry über die eine Sache mit Vanessa Bescheid wusste. Nachdem sie immer an so komische Typen geraten war, gab sie nämlich mir die Schuld für ihr Pech in der Liebe. Sie suchte das Gespräch mit Henry, erzählte ihm, dass sie ihn mal sehr geliebt hat und ich ihr verboten hätte, den Kontakt zu ihm zu suchen - was natürlich absolut nicht stimmte. Sie selbst hatte mir angeboten, ihn nicht mehr zu kontaktieren. Und Henry hat von sich aus nie den Kontakt zu ihr gesucht. Er hat ihr dann auch ganz deutlich gesagt, dass er niemals eine Beziehung mit ihr wollte. Henry ist mittlerweile 34 Jahre alt und hatte bis zum heutigen Tag keine feste Beziehung. Seine Erfahrungen mit Frauen bestehen aus seltenen ONS. Ihm reicht das, er will es nicht anders.
Trotzdem hat er mir die Sache mit Vanessa sehr, sehr übel genommen. Seine Respektlosigkeiten mir gegenüber und das ständige Einbeziehen von Julia in unsere Aktivitäten, das war seine Rache dafür, dass ich Vanessas Angebot damals angenommen habe. Im Jahr 2016 schien sich unser Verhältnis wieder zu bessern. Wir trafen uns wieder öfter, einmal waren wir ein Wochenende zu zweit im Ausland, die Situation wurde lockerer und entspannter. Ich dachte, wir wären auf dem richtigen Weg gewesen.
Ende 2016 kam es dann aber zum endgültigen Bruch. Henry wollte ein kleines Festival in seinem Wohnort veranstalten. Einige Monate vor dem Termin fragte ich ihn per E-Mail, ob ich bei ihm übernachten konnte. Er meinte, dass das natürlich kein Problem sei. Ich hatte ja schon öfters bei ihm übernachtet und er bei mir, das war nie ein Thema. Etwa 2 Monate später erzählte mir ein befreundetes Paar, dass sie am besagten Wochenende auch bei ihm schlafen würden. Sie haben Henry nach einem Schlafplatz gefragt. Er hat gemeint, das würde in Ordnung gehen, wenn es für sie kein Problem ist, das Zimmer mit mir zu teilen. War es nicht, das Pärchen mag mich und hat sich auf ein tolles Wochenende zu viert gefreut. Als ich Henry wenige Tage später schrieb, dass ich es super fand, dass auch dieses Pärchen das Wochenende bei ihm verbringen würde, bekam ich eine sehr strange Antwort: Henry war der Meinung, dass seine Wohnung für 4 Personen zu klein war und bat mich, mir woanders eine Unterkunft zu suchen.
Henry und ich haben uns 2004 auf einem Festival kennengelernt. Er war damals noch Schüler und stand kurz vor dem Abitur, ich war in der Anfangsphase meines Berufslebens. Wir waren auf einer Wellenlänge und hielten trotz 500 km räumlicher Distanz den Kontakt. Wir schrieben uns jede Woche E-Mails und chatteten öfters miteinander. Im Laufe der Zeit verabredeten wir uns immer öfter für Konzerte und Festivals, sodass sich eine schöne Freundschaft daraus entwickelte. Wir hatten 10 Jahre lang ein sehr entspanntes freundschaftliches Verhältnis, obwohl ich mit dem Großteil seiner Freunde nicht so gut klar kam.
Die meisten Männer in seinem Freundeskreis waren das komplette Gegenteil von ihm. Das waren so großmäulige Machos, die sich für die Größten hielten. Frauen hatten bei ihnen nicht viel zu melden. Ich geriet immer mal wieder mit ihnen aneinander, weil sie einerseits gewisse Erwartungen an mich hatten (sie suchten u. a. öfters mal mein offenes Ohr, wenn es ihnen schlecht ging) und andererseits total eingeschnappt reagierten, wenn ich mal meine Bedürfnisse äußerte. Im Gegensatz zu ihren Partnerinnen bin ich keine Frau, die immer nur gibt. Im Umgang mit Menschen erwarte ich eine gewisse Ausgeglichenheit im Geben und Nehmen und sage das auch ganz offen. Das ging den Männern gewaltig gegen den Strich. Zum Glück machten Henry und ich viel zu zweit miteinander, ich musste diese Leute nicht so oft sehen.
In der Anfangszeit war Henry als Partner kein Thema für mich, er war mir zu jung. Nach einigen Jahren - das müsste so ca. 2009 gewesen sein - verliebte ich mich doch in ihn. Ich behielt meine Gefühle aber für mich, weil ich unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollte. Stattdessen wartete ich ab, wie sich das Ganze entwickelte. Zwar übernachteten wir auf den Festivals oft gemeinsam im Doppelbett und besuchten uns auch gegenseitig und kamen uns dabei auch sporadisch näher, aber mehr als Händchen halten und kuscheln passierte nicht.
2010 waren wir mit 2 Freunden auf einem Festival und lernten im Hotel eine andere Festivalbesucherin kennen. Vanessa war sehr intelligent und sah dazu noch wirklich gut aus. Vom ersten bis zum letzten Tag war sie fast die ganze Zeit bei uns. Das passte mir überhaupt nicht, weil ich immer noch in Henry verliebt war und Angst hatte, ihn an sie zu verlieren. Ich war schon immer ein "Kumpeltyp" und wurde von Männern so gut wie nie als Partnerin in Betracht gezogen. Einige Wochen später schrieb mir Vanessa in einem Musikforum eine private Nachricht. Wir tauschten Chatnummern aus und sprachen uns aus. Sie hatte das schnell gemerkt, dass Henry mehr als nur ein Freund für mich war. Und sie war auf dem Festival in der Tat nur die ganze Zeit bei uns gewesen, weil sie sich für ihn interessierte. Vanessa spürte, dass mich das belastete und machte mir einen ungewöhnlichen Vorschlag: Sie schlug mir vor, ihn ab sofort komplett in Ruhe zu lassen und nicht mehr aktiv den Kontakt zu ihm zu suchen, wenn es mir damit besser ginge. Sie hatte nämlich gemerkt, dass zwischen ihm und mir eine besondere Verbindung bestand und wollte nichts kaputt machen. Weil ich damals noch Hoffnung hatte, mit ihm zusammen zu kommen, ging ich dankbar auf ihren Vorschlag ein. Sie meinte, dass sie damit schon klar kommen würde, weil sie eine attraktive Frau sei und schon immer viel Auswahl an Männern hatte. Außerdem wohnte sie weit weg von Henry und bekam ihn nur unregelmäßig zu Gesicht.
Vanessa und ich beschlossen, mit niemandem über unsere Vereinbarung zu reden. Das sollte für immer unter uns bleiben. Nach diesem Chatgespräch entwickelte sich auch zwischen uns eine Freundschaft, wobei sie mir nie so sehr ans Herz gewachsen war wie Henry. Vanessa hat zwar superviel Ahnung von mehreren Themen und ist auch sehr tiefgründig, aber sie ist kein einfacher Mensch. Manchmal ist sie schnell wegen Kleinigkeiten von 0 auf 180 und kann dann richtig aggressiv werden. Auf den Festivals war sie schon öfters in Schlägereien mit irgendwelchen Typen verwickelt. Zwischen Henry und mir änderte sich nichts. Nach ein paar Monaten sah ich es ein, dass er kein Interesse an einer Beziehung hatte und verliebte mich in einen anderen Mann (der aber auch nichts Ernstes von mir wollte). Henry und ich blieben weiterhin beste Freunde. Vanessa hatte in den nachfolgenden Jahren mehrere Beziehungen mit unterschiedlichen Männern, die aber nie länger als 6 Monate hielten.
Im Jahr 2014 änderte sich einiges. Vanessa wurde im Umgang mit mir zunehmend distanzierter. So richtig überrascht war ich nicht, weil sie selbst mehrmals gesagt hatte, dass sie alle 3 bis 4 Jahre ihre Freundeskreise wechselt. Ich vermutete, dass ich ihr zu langweilig geworden war. Was mich aber sehr überraschte, war die auffällige Verhaltensänderung von Henry. Nach 10 entspannten, unkomplizierten Jahren Freundschaft benahm er sich auf einmal wie die Axt im Walde. Es kam z. B. vor, dass er mir auf kurze Mails sehr spät oder gar nicht antwortete (was in den 10 Jahren vorher NIE der Fall war), Treffen auf den letzten Drücker absagte (was ich vorher auch nicht von ihm kannte) und mir völlig grundlos irgendwelche Lügen auftischte. Natürlich fiel mir das auf und ich fragte ihn immer mal wieder, ob denn irgendwas nicht stimmte und er vielleicht sauer auf mich war. Aber Henry versicherte mir mehrmals, dass er absolut nicht sauer war, sondern total gestresst, weil er mit seiner Masterarbeit zu tun hatte. Einmal hatten wir eine längere Aussprache. Henry entschuldigte sich bei mir und gab zu, dass er sich in den letzten paar Monaten nicht immer korrekt verhalten hatte. Er versprach mir sofortige Besserung.
Kurz darauf gab er die Masterarbeit ab, leistete sich aber nur wenige Tage nach der Aussprache wieder eine Grenzüberschreitung im Umgang mit mir. Das war für mich wie ein Faustschlag ins Gesicht, damit hatte ich niemals gerechnet. Henry war meine Vertrauensperson Nr. 1, er war für mich wie ein Familienmitglied. Spätestens nach dieser Aktion hätte ich auf Distanz gehen müssen. Das wollte ich aber nicht, weil wir uns schon über 10 Jahre kannten und ich das alles nicht einfach so hinschmeißen wollte. Leider hatte ich kaum noch die Gelegenheit, mit ihm alleine zu reden. Chatgespräche lehnte er auf einmal ab, und zu unseren Treffen brachte er jedes Mal seine neue gute Freundin Julia mit. Am Anfang störte mich das nicht, weil Julias Freund ein Stubenhocker war und sie gerne ein paar Kontakte knüpfen wollte. Nach ein paar Monaten trennte sich Julia von ihrem Freund war dann bei jeder Aktivität von Henry und mir dabei. Er hat sie immer eingeladen, und sie hat jedes Mal "Ja" gesagt. Das ging mit natürlich gegen den Strich. Ich war zwar schon lange nicht mehr in ihn verliebt, wollte aber meinen Status als beste Freundin nicht an eine andere Frau verlieren.
Henry und ich gerieten immer mal wieder aneinander, weil ich keinen Bock auf Julias Daueranwesenheit hatte. Ich hoffte, sie würde das von selbst merken und irgendwann den Rückwärtsgang antreten, aber das passierte nicht. Sie war in Henry verliebt und gönnte mir keine einzige freie Minute mit ihm zu zweit. Als ich sie mal freundlich fragte, ob das möglich sei, dass ich mal wieder etwas nur mit ihm alleine unternehme, wurde sie total böse. Seit diesem Tag war ich bei ihr untendurch, sie hat mich öfters in Gegenwart von Bekannten mit fiesen Sprüchen abgewertet. Wenn ich mich bei Henry über ihr gemeines Verhalten beschwerte, hatte er immer eine Ausrede für ihr Verhalten parat.
Eines Tages erzählte mir einer von Henrys Freunden, dass Henry über die eine Sache mit Vanessa Bescheid wusste. Nachdem sie immer an so komische Typen geraten war, gab sie nämlich mir die Schuld für ihr Pech in der Liebe. Sie suchte das Gespräch mit Henry, erzählte ihm, dass sie ihn mal sehr geliebt hat und ich ihr verboten hätte, den Kontakt zu ihm zu suchen - was natürlich absolut nicht stimmte. Sie selbst hatte mir angeboten, ihn nicht mehr zu kontaktieren. Und Henry hat von sich aus nie den Kontakt zu ihr gesucht. Er hat ihr dann auch ganz deutlich gesagt, dass er niemals eine Beziehung mit ihr wollte. Henry ist mittlerweile 34 Jahre alt und hatte bis zum heutigen Tag keine feste Beziehung. Seine Erfahrungen mit Frauen bestehen aus seltenen ONS. Ihm reicht das, er will es nicht anders.
Trotzdem hat er mir die Sache mit Vanessa sehr, sehr übel genommen. Seine Respektlosigkeiten mir gegenüber und das ständige Einbeziehen von Julia in unsere Aktivitäten, das war seine Rache dafür, dass ich Vanessas Angebot damals angenommen habe. Im Jahr 2016 schien sich unser Verhältnis wieder zu bessern. Wir trafen uns wieder öfter, einmal waren wir ein Wochenende zu zweit im Ausland, die Situation wurde lockerer und entspannter. Ich dachte, wir wären auf dem richtigen Weg gewesen.
Ende 2016 kam es dann aber zum endgültigen Bruch. Henry wollte ein kleines Festival in seinem Wohnort veranstalten. Einige Monate vor dem Termin fragte ich ihn per E-Mail, ob ich bei ihm übernachten konnte. Er meinte, dass das natürlich kein Problem sei. Ich hatte ja schon öfters bei ihm übernachtet und er bei mir, das war nie ein Thema. Etwa 2 Monate später erzählte mir ein befreundetes Paar, dass sie am besagten Wochenende auch bei ihm schlafen würden. Sie haben Henry nach einem Schlafplatz gefragt. Er hat gemeint, das würde in Ordnung gehen, wenn es für sie kein Problem ist, das Zimmer mit mir zu teilen. War es nicht, das Pärchen mag mich und hat sich auf ein tolles Wochenende zu viert gefreut. Als ich Henry wenige Tage später schrieb, dass ich es super fand, dass auch dieses Pärchen das Wochenende bei ihm verbringen würde, bekam ich eine sehr strange Antwort: Henry war der Meinung, dass seine Wohnung für 4 Personen zu klein war und bat mich, mir woanders eine Unterkunft zu suchen.