Anderseits wird in der Christlichen Tradition oder Lehre auch Maria, die Mutter von Jesus z. B. im Rosenkranz angebetet.
Wobei man auch hier den Move machen musste, dass sie ja eine Jungfrau war und natürlich den guten Jesus unbefleckt bekommen hat. Eine normale Frau kann man natürlich nicht verehren. Auch das ist ja zutiefst patricharchalisch geprägt.
man konnte sich später nicht einfach hinstellen und sagen: Ja: Unser Messias ist von einer unverheirateten jungen Frau geboren worden.
Und wenn man mal die entsprechednen Stellen liest kommt man zu dem Schluss: Genau das kann man da herauslesen- zumindest viel eher als das Ding mit der unbefleckten Empfängnis.
Für mich deutet alles was ich von Jesus weiß darauf hin, dass es eigentlich so gewesen ist, bzw dass das die eigentliche Aussage ist (bzw sein sollte) und ich finde, DAS wäre eine wahrhaft neue, revolutionäre "frohe" Botschaft gewesen: Ja unser Erlöser ist quasi ein Kukukskind: Von einer Frau, die ungewollt und unverheiratet schwanger wurde (also die niedrigste Position, die damals eine Frau haben konnte).
Auf der anderen Seite ist dann Joseph, das Paradebeispiel eines "tollen fortschrittlichen Kerls", der eben diese junge Frau NICHT im Stich gelassen hat sondern sie zu sich genommen hat und das Kind wie sein eigenes aufgezogen hat.
Was da eigentlich für eine tolle Geisteshaltung raus zu lesen ist....das hat sonst keine Religion: Da sind die Erlöser immer Könige und so zeug: Aber das unterscheidet das Christentum ja: Jesus ist quasi der absolute Underdog. Schon als Underdog geboren, aber Gott hat sich eben genau so einen ausgesucht.
Das ganze Ding mit der Jungfrau kam ja erst später, weil die Oberen der Kirche das eben doch nicht verknusen konnten.
Wie anders wäre unsere geschichte verlaufen, hätte man die Worte der Bibel nicht so lange verdreht, bis da die Jungsfrau rauskommt? Die eigentliche Botschaft die in dieser geschichte liegt ist doch: Verurteilt eine unverheiratet schwangere Frau nicht, sondern "nehmt sie zu euch", denn sie könnte ebensogut die Mutter des Erlösers sein. DAS ist es, was in der Bibel steht, denn das ist es was Joseph TUT (der war offenbar cleverer und hatte mehr Herz als Menschen in den 2000 jahren nach ihm).
Aber SOLCHE Erkenntnisse, waren den "Kirchenfürsten" der folgenden Jahrhunderte natürlich nicht genehm. Deswegen musste das schön glattgemacht werden.
Also im Grunde kann man sagen: Nicht Gott (also der Gott der Bibel) ist ein alter weißer Mann (sonst hätte er seinen Sohn in eine biedere brave Familie hineingeschickt: Schön mit verheirateten Eltern und vielen Kinderchen), sondern er wurde erst späterzum alten weißen Mann GEMACHT.