Danke euch allen für euere Beiträge und Gedanken.
Ich hatte das Thema "Gott" oder gern auch "Göttin" für mich eigentlich schon lange abgehakt.
Aber warum haben fast alle Kulturen den Drang nach göttlichen oder spirituellen Wesen?
Und irgendwie ist es damit, wie mit Schrödingers Katze.
Wir wissen einfach nicht, was in der Kiste ist. Würden es aber gerne wissen.
LG
Ich glaube, es ist weniger die Neugierde als vielmehr die Angst vor dem Unbekannten.
Egal wie weit sich eine Kultur entwickelt, sie weiß nie alles über das Universum und ihre eigene Existenz. Und das Unbekannte macht Angst. Was kommt nach dem Tod? Wie sind wir entstanden? Warum haben manche Glück oder Unglück? Warum bebt Die Erde?
Gott gibt einer Kultur Halt, Erklärung, Trost und Zusammenhalt. Plötzlich hat alles Bestimmung. Man ist nicht zufällig durch eine Evolution entstanden, sondern Teil eines übergeordneten Plans. Nach dem Leben stirbt man nicht einfach, sondern kommt in einen Himmel.
Auch erhält man eine höhere Autorität, auf die man sich beim Handeln berufen kann. Statt selbst zu entscheiden, was gut oder böse ist, kann man sagen "Gott hat es uns befohlen". Und bei anderen Gläubigen kann man sich darauf verlassen, dass diese nach den gleichen Regeln handeln. Das bietet Sicherheit -sogar und erst Recht in Kulturen mit wenig ausgeprägten Rechtssystemen.
Viele Herrscher waren sehr darauf bedacht ein Volk zu einen - und dafür war besonders wichtig: ein Land, eine Sprache und ein Glaube. Man besitzt gemeinsam ein Land, kann sich verständigen und folgt der gleichen Moral.
Wenn es Gott gibt, ist er/sie/es für uns unvorstellbar groß und mächtig und weit über simplen menschlichen Vorstellungen wie dem Geschlecht stehend. Jedes Bild, welcher wir machen könnten, wird Gott nicht gerecht.
Für mich persönlich spielt es keine Rolle, was und ob es Gott gibt. Ich glaube an das Gute. Und jeder, der Gutes im Leben tut, ist einem möglichen Gott näher als jemand der 10 mal am Tag betet ohne Gutes zu tun.