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Ich zerbreche an meiner Lebenskrise!

Lass dich zu einem technischen Beruf umschulen, wenn du damit etwas anfangen kannst. Industriemechaniker oder Elektroniker zum Beispiel.

Ich bin selbst ausgebildeter Mechatroniker mit Fortbildung zum Staatlich geprüften Elektrotechniker und kann mir hier in Bayern wirklich massenhaft gut bezahlte Jobs raussuchen, weil die jungen Leute alle studieren und sich nicht schmutzig machen wollen, während die erfahrenen Leute nach und nach in Rente gehen und so aufgrund von Mangel an Nachwuchs die Löhne in die Höhe treiben.
In diesem Bereich stehen den Facharbeitern goldene Jahre bevor, weil sie sehr gefragt sein werden.
 
Ich war auch mal arbeitslos, aber ich habe mich nicht so gehenn lassen wie du.

Du änderst nichts am System, du redest viel über Gerechtigkeit, aber im Moment nutzt du das System einfach nur aus.

Geh in die Politik, bring super Gesetze auf den weg, aber erzähle uns keine banalen Weisheiten, solange du ewig in der sozialen Hängematte liegst.

Wie bereits erwähnt:

Ich war bereits politisch engagiert, wenngleich "nur" auf kommunaler Ebene. Ich habe an Parteisitzungen teilgenommen, Flugblätter verteilt (ja, auch solche, die konstruktive Alternativen zum bestehenden System vorschlagen) usw. usf..

Das war eine Kleinpartei, und leider hat Corona ihr nicht gutgetan. Ich überlege immer mal wieder - auch jetzt -, ob ich wieder anderswo einsteigen, und falls ja, wo. Letzteres ist das deutlich größere Problem; Lust und v.a. Zeit hätte ich durchaus.

Ich finde nicht, dass ich mich gehen lasse. Dass es unser System so gibt, ist grundsätzlich gut und dankenswert - das ja. Global betrachtet ist das nicht selbstverständlich (was allerdings auch zu kritisieren ist). Aber unser System ist dennoch weit davon entfernt, gut zu sein. Es hat schon Leute in die Obdachlosigkeit getrieben - teils ganze Familien - ohne, dass die wirklich viel oder überhaupt etwas dafür konnten.
Und auf meinem Beispiel von oben bleibe ich auch bestehen. Ich wollte die Mitarbeiterin damit nicht ärgern, sondern möglichst ehrlich ein Problem lösen, dass nunmal besteht. Ich werde einen Monat kein Geld haben, bzw., man wird es mir per Post schicken müssen - dies ist Fakt.

Warum ist mein Verhalten jetzt so schlecht?
 
Ich hatte nämlich zwischenzeitlich mal Arbeit, auch mit Zukunftsaussicht. Konkret habe ich Anfang des Jahres - auf Kosten meiner Eltern, die inzwischen in Rente sind (die besten Eltern der Welt, btw.) - nochmal ein duales Studium der Sozialen Arbeit aufgenommen. Ich wollte etwas mit Jobsicherheit, was gleichzeitig zu meiner sozialen Ader passt. Eigentlich müsste ich darüber einen eigenen Thread anfangen, aber kurz: Der Praxispartner war die Hölle auf Erden, die Hochschule ebenso. In organisatorischer Hinsicht. In der Hochschule wurde ich zum Studiengangssprecher gewählt (vielleicht aufgrund meines Alters, sonst wollte keiner), und musste mich das gesamte eine Semester, dass ich dort war, nur mit der Hochschulleitung herumschlagen, damit wir u.a.(!) eine Prüfung um zwei Wochen nach hinten verschieben durften, für die wir über einen Zeitraum von drei Monaten eine Hausarbeit hätten zusammenstellen müssen. Nur wussten wir das nicht - die Hochschule hatte es uns nicht mitgeteilt. Also, dann in zwei Wochen...
Auf der Praxisstelle wurde mein Arbeitsvertrag gelöscht (war der Sekretärin nicht peinlich), eine Personalakte gab es nicht, zwölf Klienten mussten von zwei Leuten betreut werden - und von denen kündigte einer. Nein, das war nicht ich. Ich hab höflicherweise gewartet bis zum Semesterende. Es war übrigens auch normal, Klienten (in diesem Fall "Geistig Behinderte") anzuschreien, weil ja alle dauerhaft unter Stress und Übernächtigung litten. Ein paar Mal wäre mir das auch fast passiert. Es wäre passiert - und da ist dann die rote Linie, denn dann läuft was falsch. Deutschland steht definitiv dicht am Abgrund, was diese Dinge betrifft.

Ich bin selbst Sozialarbeiterin und es ist ärgerlich zu lesen, was du beschreibst. Von dem, was ich hier von dir lese, würde der Beruf gut zu dir passen und es gibt so viele freie Stellen. Mist!
Ich selbst habe in meinem Studium keinerlei solche Erfahrungen gemacht (klar, ein bisschen Chaos gehört dazu, aber nicht in dem Umfang). Tut mir echt Leid, dass es so mies lief.
Ein zweiter Anlauf mit Teilzeitstudium + Teilzeitjob ist ausgeschlossen? Das Modell unterstützt zB mein Arbeitgeber.

Ansonsten habe ich gerade nicht so viel kluges beizutragen, aber ich wünsche dir sehr, dass du wieder auf die Beine kommst. 🙂 Falls du Fragen hast, schreib mir gerne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Jobcenter-Mitarbeiter machen ihren Job nach Vorgaben. Die brauchen keine dämliches Gelaber von Pseudo-Revoluzzern, die nichts auf die Reihe kriegen.

Du kämpfst gegen Windmühlen oder du bist echt so naiv.
 
Ich bin selbst Sozialarbeiterin und es ist ärgerlich zu lesen, was du beschreibst. Von dem, was ich hier von dir lese, würde der Beruf gut zu dir passen und es gibt so viele freie Stellen. Mist!
Ich selbst habe in meinem Studium keinerlei solche Erfahrungen gemacht (klar, ein bisschen Chaos gehört dazu, am nicht in dem Umfang). Tut mir echt Leid, dass es so mies lief.
Ein zweiter Anlauf mit Teilzeitstudium + Teilzeitjob ist ausgeschlossen? Das Modell unterstützt zB mein Arbeitgeber.

Ansonsten habe ich gerade nicht so viel kluges beizutragen, aber ich wünsche dir sehr, dass du wieder auf die Beine kommst. 🙂 Falls du Fragen hast, schreib mir gerne.
Danke Dir sehr für Deine lieben Worte 🙂!

Ja, mich ärgert das auch sehr 🙁. Ich habe mir diese Entscheidung natürlich auch, ganz vorsichtig gesagt, nicht wirklich leicht gemacht. Ich würde es durchaus noch einmal versuchen; mein Problem ist mittlerweile eher, dass finanziell kaum mehr Rücklagen bestehen: Bei meinen Eltern nicht (denen ich in der Tat auch nicht gerne so sehr und lange zur Last falle) und bei mir selber erst Recht mal nicht. Das müsste sich also von Tag eins an von selbst tragen: Lebenserhaltungskosten abzüglich Studiengebühren (die gibt es wohl überall?) müssten zumindest mal den Kühlschrank.

Mehr verlange ich in dieser Phase selbstverständlich nicht, das reicht dann völlig.

Aber essen muss ich 😉. Auch, wenn ich aktuell von zu Hause noch "Rückendeckung" bekomme (wie gesagt: Auch nicht zu meiner Freude), wird dies keine drei Jahre mehr möglich sein. Da bin ich relativ sicher.

Wie klingt das jetzt so😅?

Danke 🥰!
 
Du hast zwei Ausbildungen und stellst dich hier als Opfer dar. Warum würdest du gekündigt?

Alles geht schief und deine Entscheidungen und wie du kommunizierst ist dagegen immer richtig?

Komm mal runter und fang wieder klein an.
 
Danke Dir sehr für Deine lieben Worte 🙂!

Ja, mich ärgert das auch sehr 🙁. Ich habe mir diese Entscheidung natürlich auch, ganz vorsichtig gesagt, nicht wirklich leicht gemacht. Ich würde es durchaus noch einmal versuchen; mein Problem ist mittlerweile eher, dass finanziell kaum mehr Rücklagen bestehen: Bei meinen Eltern nicht (denen ich in der Tat auch nicht gerne so sehr und lange zur Last falle) und bei mir selber erst Recht mal nicht. Das müsste sich also von Tag eins an von selbst tragen: Lebenserhaltungskosten abzüglich Studiengebühren (die gibt es wohl überall?) müssten zumindest mal den Kühlschrank.

Mehr verlange ich in dieser Phase selbstverständlich nicht, das reicht dann völlig.

Aber essen muss ich 😉. Auch, wenn ich aktuell von zu Hause noch "Rückendeckung" bekomme (wie gesagt: Auch nicht zu meiner Freude), wird dies keine drei Jahre mehr möglich sein. Da bin ich relativ sicher.

Wie klingt das jetzt so😅?

Danke 🥰!

Hey, nein, an staatlichen Hochschulen gibt es keine Studiengebühren, sondern "nur" Semestergebühren, das heißt im halben Jahr 300-400 €, auf den Monat gerechnet also gut 50 €. Auch nicht ganz wenig, aber möglich.

Ich denke, jeder Arbeitgeber handhabt das anders, da ich bei uns im Betriebsrat bin, bekomme ich ein bisschen was mit. Bei uns fangen öfter mal Leute an, die gerade im Studium sind oder vorhaben SozArb oder Psychologie zu studieren und auf Teilzeit 15-30 Std. ca. eingestellt werden, je nach persönlichem Wunsch.
Diese Leute werden dann unter der Prämisse eingestellt, dass das Studium auch tatsächlich aufgenommen/ abgeschlossen wird, ansonsten wird der Vertrag nach einer Weile ungültig.
Unser Träger zahlt nach TV-L, da noch kein entsprechendes Studium abgeschlossen wurde, wird man natürlich nicht so super eingestuft, aber ich denke mit 20 Std. kommt man trotzdem auf 900-1000 € netto, müsste ich nochmal nachschauen, aber ist ja eh nach Bundesland und entsprechendem Tarif unterschiedlich.

Das große Ass im Ärmel ist aktuell der Fachkräftemangel. Dadurch wird einiges möglich, was früher eher nicht möglich war. Arbeitgeber brauchen dringend Mitarbeiter:innen.

Je nach Fixkosten, denke ich also, dass man davon knapp aber möglich leben kann.

Das Teilzeitstudium muss man dann mit der Hochschule absprechen, am besten Mal eine Beratung in Anspruch nehmen. Auch wenn man Teilzeit studiert, kann man meist mehr als 50% des Semesters absolvieren, also ich glaube es ist möglich in 8-9 Semestern abzuschließen, aber das ist unterschiedlich und da müsstest du dich genau erkundigen. Evtl. kann ja auch was angerechnet werden von bereits abgeschlossenen Kursen.
Da du klug bist und gut schreiben kannst, würde es dir leicht von der Hand gehen, denke ich. Der Stoff in der SozArb ist ja nicht sooo anspruchsvoll, zumindest nicht, wenn man Bock drauf hat und interessiert ist. Anstrengend können höchstens die vielen Hausarbeiten werden. Aber weißt du ja vielleicht schon. 🙂

Und zu den negativen Praxiserfahrungen: Mein Träger ist tatsächlich ziemlich gut, was den Umgang mit Klient:innen und Mitarbeiter:innen angeht. Nicht perfekt, aber ich arbeite sehr gerne da. 🙂


Der Vorteil gegenüber einem dualen Studium: Wenn der Arbeitgeber scheiße ist, musst du nicht direkt das Studium abbrechen (wenn du dich kurzfristig anders finanzieren kannst), da beides unabhängig voneinander ist. Und ich glaube, das Studium an sich ist auch freier als in einem dualen Studiengang, es ist mehr Platz für theoretisches "Rumphilosophieren". Berufspolitisch wird das duale Studium teilweise kritisch gesehen, da es eben nicht den Raum lässt, eine eigene Perspektive erstmal ganz ohne Abhängigkeit zum Arbeitgeber zu bilden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich stellt sich die Frage, warum Du Dir zu fein für Arbeit jeglicher Art bist? Ist doch egal, ob Bauhelfer, Hilfsarbeiter in der Fabrik, Landwirtschaft, wo auch immer. Überall werden Leute gebraucht. Mach es, vielleicht ergibt sich durch sowas ein Job im Büro. Ich hatte eine Kollegin, da war nichts und niemand, die wurde in einer großen Fabrik Schichtleiterin durch Fleiß und hat jetzt ein Traumgehalt. Mein Bruder hatte früher nur Volksschulabschluss. Der wurde Chef einer großen Firma, weil er eins besonders gut konnte, verkaufen. Ich habs selbst erlebt, da kommen Kunden in den Laden, wollen nur Prospekte und sich informieren. Anschließend läuft die Unterhaltung 2h, die Leute sind so überzeugt, dass ein Vertrag unterschrieben wird. Der hats einfach drauf.
 
Ich habe mindestens 15 Jahre meines Lebens vergeudet und hier und dort gejobbt. Ich war bis Anfang 30 planlos und habe einfach vor mich hingelebt. Dann habe ich die Kurve bekommen und mir eine Umschulung klargemacht. Bin dadurch Speditionskauffrau geworden und habe auch ziemlich schnell eine Einstellung gefunden. Inzwischen bin ich 42 , bin seit 3 Jahren bei meinem aktuellen Arbeitgeber und das unbefristet. Ich verdiene um die 2700€ Brutto im Monat und das obwohl ich erst seit 6 Jahren in diesem Beruf arbeite. Mir geht es also gut…ich weiß aber auch, dass meine Rente durch diese ganzen Jahre ohne Plan katastrophal aussehen wird. Aktuell lasse ich mich beraten wie ich jetzt noch vorsorgen kann und informiere mich etc. aber sind wir ehrlich, groß was reißen wird das auch nichts mehr.
Wenn ich aber jetzt mich damit kaputt grübel wie mein Leben im Alter aussehen wird, würde ich verrückt werden.
Anders gesagt, du denkst nach über ungelegte Eier. Versuch alles Stück für Stück anzugehen . Versuche deine psychische Gesundheit wieder herzustellen, schau was du beruflich machen willst usw. Fuchs dich Stück für Stück durch und fang nicht mit der Rente an. Deine Freunde , oder ehemaligen Freunde,
verdienen gut und haben alles was du nicht hast? Dann ist das eben so. Für dich ist eben ein anderer Weg vorgesehen und du musst daraus das beste für dich machen.
Meine Freunde haben fast alle Familie, Haus , 2 Autos etc. und ich habe gerade mal seit ein paar Jahren gelernt mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Der Wunsch nach eigenen Kindern hat sich auch nie erfüllt .Das macht mich auch manchmal traurig, aber es ist eben so und ich denke mir dabei nur „es könnte mir einfach auch sehr viel schlechter gehen“.🤷🏼‍♀️
 

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