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Ich zerbreche an meiner Lebenskrise!

Klar, ein wenig bin ich da in der Opferrolle. Das nervt mich selbst. Und dann wieder finde ich, diese Rolle ist doch berechtigt. Ich glaube nicht daran, dass man über sein Innenleben und seinen Gemütszustand komplett selbst entscheiden kann - dann müsste man ja immer wieder mit sich selbst brechen. Mönche im Fernen Osten können das wahrscheinlich, aber die haben ihren Platz im Tempel ja auch selbst erwählt. Und da gibt es Vieles nicht oder es ist eben auch selbst erwählt: Soziale Hierarchie (existent, aber ausgesucht), Geld, Konkurrenz, Sorgen um die Rente... Darum kann ich die Lehren solcher Menschen, die ich grundsätzlich schätze, auch immer schwer bis gar nicht auf mich umlegen. Wir leben in der globalen Wirklichkeit des Kapitalismus.

Man kann nicht komplett entscheiden, aber teilweise schon. Mann ist sicher nicht verdammt auf wohl und wehe seinen Gefühlen zu folgen.
Den halte ich für kein gutes System, das habt Ihr richtig und gut erkannt, ich bin ziemlich links "angehaucht". Ich bin politisch sehr interessiert und war auch lange ein bisschen engagiert (die Gruppe hat sich inzwischen zerschlagen, aber ich suche nach Neuem). Meine Idee von Gerechtigkeit, weil danach gefragt wurde, ist schlicht Chancengerechtigkeit und "soziale Durchlässigkeit", wie es so schön heißt. Sprich: Alle sollten tun bzw. sich als Position erarbeiten können, was Ihnen von Natur aus liegt und Spaß macht.

Niemand kann im Leben nur tun was ihm Spaß macht. Das ist einfach so.
Sonst würde gar nichts mehr funktionieren.
Und die Durchlässigkeit ist durchaus gegeben.
Mein Vater hat es durchaus, aus ärmerer Familie, von der Hauptschule über die Lehre über die Abendschule in eine leitende Position geschafft. Möglichkeiten gibt es immer.
Sie sind halt bisweilen mit viel Aufwand und Mühe verbunden, was man wissen muss, wollen und mögen.
Der Punkt ist: Für mich ist das wirklich identitätsberührend. Mein ganzer Freundeskreis konnte gute Jobs, ab 4000 Brutto aufwärts, in Schreibtischpositionen ergattern. Teils ist Homeoffice selbstverständlich. Ich kenne zwei verheiratete Paare, wo je beide verbeamtet sind. Bei einem dieser beiden Paare meckern beide dennoch übers Geld, seitdem sie zwei Kinder haben.

Und was hat das nun damit zu tun, dass Du von Alg2 leben musst? Du hättest sicherlich auch andere Möglichkeiten als Alg2.
Dieser Freundeskreis und ich haben uns uns in großen Teilen zerstritten in den letzten zwei jahren; und zwar unwiderruflich. Da ist nichts mehr zu kitten, wir sehen uns nicht mal mehr. Ich schreibe das ohne Sehnsucht, es soll nur klarmachen, dass Freundschaften ein gewisses Maß an sozialer Ungleichheit mitunter nicht überstehen. "Bei Geld endet die Freundschaft" hat viele Bedeutungen.

Das ist nicht so. Wir im Freundeskreis haben von allem was dabei und zwar schon weit über 30 Jahre.
Da hat sich deshalb keiner zerstritten.
Es scheint eher so , als könntest Du die Situation nicht ertragen.
Ich hatte nämlich zwischenzeitlich mal Arbeit, auch mit Zukunftsaussicht. Konkret habe ich Anfang des Jahres - auf Kosten meiner Eltern, die inzwischen in Rente sind (die besten Eltern der Welt, btw.) - nochmal ein duales Studium der Sozialen Arbeit aufgenommen. Ich wollte etwas mit Jobsicherheit, was gleichzeitig zu meiner sozialen Ader passt. Eigentlich müsste ich darüber einen eigenen Thread anfangen, aber kurz: Der Praxispartner war die Hölle auf Erden, die Hochschule ebenso. In organisatorischer Hinsicht. In der Hochschule wurde ich zum Studiengangssprecher gewählt (vielleicht aufgrund meines Alters, sonst wollte keiner), und musste mich das gesamte eine Semester, dass ich dort war, nur mit der Hochschulleitung herumschlagen, damit wir u.a.(!) eine Prüfung um zwei Wochen nach hinten verschieben durften, für die wir über einen Zeitraum von drei Monaten eine Hausarbeit hätten zusammenstellen müssen. Nur wussten wir das nicht - die Hochschule hatte es uns nicht mitgeteilt. Also, dann in zwei Wochen...
Auf der Praxisstelle wurde mein Arbeitsvertrag gelöscht (war der Sekretärin nicht peinlich), eine Personalakte gab es nicht, zwölf Klienten mussten von zwei Leuten betreut werden - und von denen kündigte einer. Nein, das war nicht ich. Ich hab höflicherweise gewartet bis zum Semesterende. Es war übrigens auch normal, Klienten (in diesem Fall "Geistig Behinderte") anzuschreien, weil ja alle dauerhaft unter Stress und Übernächtigung litten. Ein paar Mal wäre mir das auch fast passiert. Es wäre passiert - und da ist dann die rote Linie, denn dann läuft was falsch. Deutschland steht definitiv dicht am Abgrund, was diese Dinge betrifft.

Wie kann ein Arbeitsvertrag gelöscht werden? Was bedeutet das? Warst Du schon angemeldet oder wie kann ich mir das vorstellen?
Und manchmal muss man sich ja auch einfach durchbeißen, wenn das Ende absehbar ist.
Meine Kündigung liegt heute, 30.10.2022, auf den Tag genau zwei Monate zurück. Die Zeit dort war nicht umsonst, ich habe auch mindestens einen neuen freund gewonnen - immerhin! - aber natürlich wusste ich: Mir würde es jetzt nicht gut gehen; im Gegenteil.

Es geht nicht immer um kurzfristige Entscheidungen. Langfristig hast Du Dir damit geschadet.
Manchmal gilt es auch was auszuhalten um dann selber langfristig voranzukommen.

Hast Du jetzt gekündigt oder wurdest Du gekündigt? Das gibt irgendwie alles keinen Sinn und ist nicht schlüssig.
Ja, ich kämpfe nicht nur für mich, sondern auch gegen das System Hartz 4.

Dass Du jetzt da drin steckst ist doch selbst verschuldet. Ohne Alg2 hättest Du jetzt gar nichts.

Für Hartz 4 muss man bekanntermaßen seine Konten offenlegen (gut, verstehe ich sogar). Meine Eltern schicken mir monatlich etwas Geld, natürlich nur bis zum Beginn des Bezugs. Da gibt es dann aber einen "Überschneidungszeitraum", wo dieses Geld noch auf den Auszügen auftaucht und den Bezug von Hartz 4 im nächsten Monat blockiert. Sprich: Ich kriege kein Geld und meine Miete wird auch nicht bezahlt. Neulich sprach ich die zuständige Dame ganz offen auf diesen Umstand an, was sie (sie ist sehr nett) dochg stark in Verlegenheit brachte. Am Ende fragte ich sie wirklich (höflich!), ob sie mir nicht irgendeine Bank empfehlen könne, die das Jobcenter nicht abfragt! Dürfe sie nicht. Ich verließ den Raum mit den Worten "Es lebe die Deutsche Post!".

Soo doof kann man sich doch nicht anstellen! Warum bekommst Du das Geld nicht bar und alles ist gut.
Und was hat nun die deutsche Post mit Alg2 zu tun?
Was Du tust ist alles sehr, sehr kurzfristig. Sorry.
Ich habe viel versucht, nachgedacht, Richtungen eingeschlagen und wieder aufgegeben. Währenddessen sehe ich, wie alte Studienkollegen sich ihr Leben aufbauen: Heirat, Kind (gut, will ich nicht), demnächst vielleicht Haus. Und ich stehe vor dem nichts.

Die haben sich halt durch schwierige Zeiten durchgebissen, was Du nicht getan hast.
Darum sind die weiter als Du.
Ihr werdet mich jetzt natürlich für endgültig verrückt halten, wegen der Sache mit der Sozialen Arbeit. Verständlich. Ich mach's noch besser: Ich habe nächsten Donnerstag ein Kennenlerngespräch für eine mögliche eigene Filiale beim Konkurrenten meines alten Arbeitgebers. Thema Selbstständigkeit 😉.

Ich glaube, kaum jemand kann sich vorstellen, wie es sich anfühlt, morgens auf's Amt zu gehen und Hartz 4 zu beantragen und nachmittags mit einem Finanzberater (zahlt das Franchise) wegen einer möglichen Selbstständigkeit zu telefonieren. Ich habe das im Wortsinne - nicht im metaphorischen - jetzt schon so erlebt.

Wenn Du schon im normalen Arbeitsalltag nicht bestehst, dann wird das mit der Selbstständigkeit sehr, sehr schwierig.
Die heutige Nacht war die Hölle; ich habe Todesängste durchlitten und fast nicht geschlafen. So ähnlich war es, als ich neulich auf's Amt, um einfach nur meinen Personalausweis(!) zwecks Identifikation vorzuzeigen. Es ist, als würde ich am Scheideweg zwischen Himmel und Hölle stehen und müsste per Würfelspiel entscheiden, wo es jetzt langgeht. Ich muss mindestens 500 Euro pro Monat für die Rente via ETF ansparen; habe ich mal errechnet. Sonst falle ich in die Grundsicherung oder bin nur knapp drüber. Das Umlagesystem funktioniert nicht mehr; 60% der Deutschen können perspektivisch gesehen nichts mehr zurücklegen, lese ich die Tage. Mein erster Gedanke: Dann MUSST Du zu den 40% Verbleibender gehören - und zwar bald...

Das kannst Du , nur darfst Du halt nicht immer gleich aufgeben. Und da ist das System nicht schuld.
Ich finde den Kapitalismus furchtbar, aber ich lebe auch darin. Doch, ich bin da ganz bodenständig. Die Zeiten werden nicht besser.

Ohne den würdest Du nicht mal Alg2 bekommen.
Ach, und falls wer Ideen hat: Was kann man denn noch so machen, wo man oberhalb der 2000 Brutto (was ja heutzutage auch nicht mehr so viel ist) verdient? Ich bin Historiker und Philosoph, leider nur Bachelorabschluss. Frage ist ernst gemeint.

Danke nochmals für's Lesen und für Antworten🙂!
Gehe halt , solange Du nichts anderes hast im Supermarkt arbeiten.
Du bist doch links, was bedeutet einer steht für den anderen ein.
Was auch bedeutet, wenn Du arbeitest, dann trägst Du zur Sicherung derer ein, die noch schlechter dran sind als Du.
Oder gilt das dann nicht mehr?
Besser weniger Lohn als Alg2.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal so gefragt: Macht Ihr Euch denn gar keine Sorgen um die Zukunft? Um Eure Rente, um Eure Lebensträume? Oder - das könnte ich gut verstehen, wirklich! - von mir aus auch nur um die Rente. Ich bin halt leider als Berufseinsteiger, wirklich nur zwei Jahre nach dem Studium rausgeflogen. da hat man ja noch Träume, darf man vielleicht auch noch haben zu der Zeit 😉. Jetzt stehen nicht nur die zur Debatte, sondern vor dem Hintergrund der sozialen Situation und meiner Generation auch die Frage, ob ich im Alter werde den Kühlschrank füllen können, ohne mich wieder so zu fühlen wie jetzt. Im Prinzip weiß ich jetzt schon, wie es ist, Grundsicherung zu beziehen. Mir geht es da gar nicht so um die nackten Zahlen; mehr um den Lebensstil. Um dieses "Sein-Leben-nicht-gestalten-und-nie-eine-freie-Entscheidung-treffen-können".

Vielleicht muss man das mal erlebt haben, um das wirklich zu verstehen. Keine Ahnung, ob das hier bei irgendwem der Fall war?

Diese Frage kann ich dir bezogen auf mich nur teilweise beantworten, da mein Lebensmodell in grundlegenden Dingen anderweitig aufgebaut ist wie das deinige.

Erlebt habe ich materielle Knappheit vor allem als Stundent 10 Semester lang (Regelstudienzeit Diplom Chemie).
Ich vermied es stets Schulden zu machen.
Anstelle von BaföG hielt ich mich mit Stipendien und Nebenjobs ("Werksstudent") finanziell in dieser Zeit über Wasser.
Danach als Doktorand mit halber Landesstelle + Stipendium ließ es sich doch deutlich besser leben.

Nach dem Berufseinstieg waren meine finanziellen Sorgen passe.
Meine finanziellen Lebensträume sind soweit erfüllt oder gesichert.
Viele Träume nicht finanzieller Natur stehen noch aus, sind jedoch teilweise ebenfalls mit meinem Job assoziiert.
Ich bin jedoch nicht verbeamtet oder zumidnest im öffentlichen Dienst angestellt, sondern in einem Zweig der freien Wirtschaft, welcherin DE zunehmend unter Druck gerät.

Um meine Rente, ja generell um Rücklagen, machte ich mir in der Tat Sorgen, seit ich mit 19 zum Studieren von zu Hause weg bin. Seitdem zahle ich, genau wie du das korrekterweise vorhast, einen kleinen Betrag monatlich in ein ETF Depot. Angefangen mit 25 Eur / Monat als Student, die ich trotz eines gewissen Mangels immer dafür aufbringen konnte. Das Depot ist gut gewachsen seitdem und auch der monatliche Betrag hat sich deutlich erhöht.
Sei mir hier bitte nicht böse, wenn ich da nicht genauer drauf eingehe, ich denke, das käme ich einem Forum wie diesem nicht besonders gut und macht meinen Stand hier keinesfalls einfacher.
Es würde dir auch nicht viel bringen, da deine Bedingungen, wie schon gesagt, völlig andere sind.

Du bist recht alt für deine Situation, deine Studienfächer sind ziemlich brotlos (was man eigentlich auch schon zu Beginn eines solchen Studiums gesagt bekommt) und dein Studienabschluss (Bachelor) ist zudem nicht besonders hoch angesehen. Das reicht nicht für einen Quereisntieg als Lehrer wie beispielsweise bei deinem deiner Bekannten von dem du hier berichtete hast.
Einen Job über 4k brutto, den du dir wohl erhoffst, sehe ich hier auch absolut nicht, realistisch betrachtet. Ein Bachelor sind summasumarum etwa 6 Semester Regelstudienzeit in den meisten Fächern. Etwa gleichbedeutend wie eine ähnliche Ausbildung.

Inwieweit jemand, der Scheitern so verinnerlicht und längst "systemifiziert" hat wie du, in der sozialen Arbeit gut aufgehoben wäre, erschließt sich mir nicht. Wenn du dich darin jedoch wohl fühlst, ist es einen Versuch wert.
Doch ich fürchte, dass dir der Stress auf einem solchen Posten, wie bereits zuletzt, wieder einen Strich durch die Rechnung machen wird. Beim Konkurrenten wirds auch nicht besser sein und es kommt nochmal extra Druck als Selbständiger oben drauf.

Von irgendwelchen krummen Dingern mit H4 würde ich dir explizit abraten. Du solltest mit Mitte 30 bereits ein gewisses "Schonvermögen" zugestanden haben, welches sich dann ja mit dem kommenden Bürgergeld nochmal erhöht (ich glaube mal was von 60k Euro pro Person gelesen zu haben, keine Ahnung ob das so ratifiziert wurde).

Zum Schluss vielleicht nochmal eine generellere Betrachtung:

Es ist immer schwierig sich gegen ein System zu stellen in welchem man lebt. Man kann vom Kaptialismus nun halten was man will, doch es sei dir gesagt, dass man in der Deutschen Marktwirtschaft mit extremer Rücksicht auf sozial Schwache weit besser leben kann als in manch kommunistisch-sozialistischem Konstrukt dieser Welt.
Versuche dich mit dem System zu arrangieren. Selbst mit sehr hohen Idealen ist dies prinzipiell möglich.
 
Klage nicht über das System, welches du nützt. Denke mal darüber nach, welche deiner Entscheidungen daran schuld waren, dass du mit deinen Bekannten nicht mithalten kannst. Du bist kein Opfer des Systems.

Und dann komm endlich mal in die Gänge und such dir einen Job.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klage nicht über das System, welches du nützt. Denke mal darüber nach, welche deiner Entscheidungen daran schuld waren, dass du mit feinen Bekannten nicht mithalten kannst. Du bist kein Opfer des Systems.

Und dann komm endlich mal in die Gänge und such dir einen Job.
Wer Opfer des Systems ist oder nicht, ist hier doch überhaupt nicht das Thema.
Außerdem sind wir letztendlich alle in irgendeiner Weise Opfer des Systems ob wir nun arbeiten oder nicht.
Das ist auch wieder ein gesellschaftliches Thema und würde in der Kategorie "Gesellschaft" gehören.
(im Prinzip hier O. T. )

Schnell einen Job zu suchen, könnte aber wirklich der guter Tipp sein. Damit starten bevor die Wirtschaft erst so richtig zusammenbricht und die Arbeitslosenquote steil nach oben klettert, Denn dann wird es erst recht schwierig mit der Jobsuche.

Daher würde ich jetzt auch sagen, lieber Spatz in der Hand als Taube auf dem Dach.
 
Hallo Ihr Lieben!

Nun, nach all den Beiträgen und einem ausgedehnten Nachdenk-Spaziergang konnte ich mittlerweile für mich ein Zwischenfazit ziehen. Im Kern lässt sich sagen, dass ich lange versucht habe, dieser bisher größten (jedoch nicht ersten) Krise in meinem Leben irgendeinen "Sinn" abzugewinnen, und das war ganz klar ein Fehler. Ich bin eigentlich kein schicksalsgläubiger Mensch; wahrscheinlich geschah dies einfach aus Reflex. Meine bisherigen Krisen - Studienwechsel etwa - haben im Nachhinein immer eine positive Umdeutung meinerseits erfahren; ich konnte jedesmal etwas daraus lernen.

Das wird diesmal nix. Ich hatte einfach Pech und die vorigen Male Glück - Ende. Einer von vielen Verlierern der Pandemie.

Mein Wunsch nach Gerechtigkeit ist geblieben, mein Glaube daran allerdings während des Spaziergangs heute zerbrochen. Zweifel hatte ich, angesichts der Weltlage, in den letzten zwei Jahren ohnehin immer wieder. Das hier hat die Sache jetzt besiegelt. Dann ist die Welt eben vom Zufall gelenkt. Traurig, aber das muss ich wohl hinnehmen.

Bedanken möchte ich mich gleichwohl für die zahlreichen guten Ratschläge, die mir in teilen durchaus auch Mut gemacht haben. Dies ist die andere Seite: Ich hatte meine Chancen noch schlechter eingeschätzt, als sie offenbar wirklich sind. Besonders die Aussicht auf eine mögliche Fortsetzung des Studiums oder auch denkbare Aufstiegsmöglichkeiten aus einem eigentlich kleinen Job heraus hatte ich so wirklich gar nicht auf dem Schirm. Ja, da habe ich zu einfach gedacht. Mein Fehler - danke für dieses Zurechtrücken meiner Perspektive!

Ich hoffe dann mal, dass der Donnerstag (und folgende Termine) gutes erbringt. Paradoxerweise schreibe ich ja hier nur aus der Panik heraus, subjektiv wieder nach Oktober 2020 zurückgeschleudert zu werden. Objektiv ist die Lage gerade gut - das sehe ich durchaus.

Dies ist mein vorläufiges Fazit, ich lese aber weiter mit und antworte auch, sollte noch jemand etwas posten.

Euch allen vielen Dank für die Beteiligung und das Feedback 🙂 !
 
falls wer Ideen hat: Was kann man denn noch so machen

In Bayreuth VWL+Philosophie studieren bzw. allgemein einen Master machen, der gefragt ist. Neuefische.de Bootcamp. Online Redakteur oder Technischer Redakteur werden oder Werbetexter. Uta Glaubitz lesen.

Nachhilfe ist doch gerade so eine Art Ausbeuter-Business. Da fühlst du dich mit deinem übersteigerten Gerechtigkeitssinn wohl? Ok, besser als sich in einem Kleinkrieg mit dem JobCenter aufzureiben, ist es allemal.
 
Welche Geisteswissenschaft hast du denn studiert, wenn du das erzählen magst?

Ich glaube an Berufsschulen kann man teilweise einfacher als Quereinsteiger einsteigen, als an anderen Schulen.
 
Viele Beiträge hier sind schon recht hart, aber ehrlich.
Da vieles auch auf mich zutrifft, habe ich mich selbst schlecht gefühlt und war den Tränen nahe.
 
Komm mal bitte von der Annahme runter, dass du keine Qualifikationen hättest.
Hatte ich auch, war mit Master nahe dran ne Ausbildung zum Bankkaufmann zu machen weil ich der Meinung war ich könne nichts (trotz Master in GeWi und 5 Jahren fachfremde Berufserfahrung). Hatte 2 Wochen später einen guten Job und seitdem nie wieder Probleme mich weiterzubewerben.

Dein Fehler war es, so lange auszusetzen, warum auch immer und dich zu nah an deinem bisherigen Arbeitsfeld zu bewerben.

Mit der Berufserfahrung hättest du so viel machen können, leider bleibt dir mit der langen Pause jetzt nicht mehr so viel Gelegenheit, ich würde versuchen, Back-Office Jobs oder Sachbearbeiterstellen zu ergattern
 

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