momo_lonely
Mitglied
Hallo Zusammen,
ich habe ein Problem, welches mich jeden Tag stärker belastet.
Es ist so, dass ich das Gefühl habe, dass ich mich für alle zum Affen mache. Wieso ich so denke?
Nun ja, ich würde mich als einen sehr hilfsbereiten und fürsorglichen Menschen beschreiben. Ich bin immer da, wenn jemand Unterstützung braucht oder einfach nur reden will, man kann mich auch mitten in der Nacht anrufen und ich bin sofort da. Mir persönlich ist das wichtig, weil es eben zu meiner ethischen Vorstellung eines "guten Lebens" gehört, dass man anderen beisteht.
Nur je länger ich mit dieser Eigenschaft lebe, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es total sinnlos ist und mich nur kaputt macht. Beispiel?
Ich arbeite viel im Homeoffice und überprüfe mindestens 10 mal am Tag meine Mails. Auch an Sonntagen und Feiertagen. Mit einem Smartphone ist das ja keine große Sache. Wenn mir jemand geschrieben hat, antworte ich sofort, spätestens aber am Tag darauf. Ich möchte nicht, dass die Menschen auf mich warten müssen. Wenn man ein Anliegen hat, möchte man ja, dass es so schnell wie möglich geklärt wird.
Wenn ich aber eine Mail schreibe, zum Beispiel an einer meiner Kolleginnen, dann warte ich teilweise wochenlang auf eine Antwort, auch wenn es wichtige Dinge sind, die zügig geklärt werden müssen.
Oder ein anderes Beispiel: Eine Bekannte, die ich lange nicht mehr gesehen habe, wollte mich anrufen. Ich habe also den ganzen Abend auf mein Handy gestarrt und gewartet, damit ich ihren Anruf nicht verpasse und sie nicht enttäuscht ist, dass niemand dran geht. Ich bin nicht einmal ohne mein Handy auf Toilette gegangen. Und was ist? Kein Anruf. Am nächsten Tag schrieb sie, dass sie doch lieber wann anders mit mir reden will.
Und mit solchen Dingen bin ich nahezu täglich konfrontiert.
Versteht mich nicht falsch: Niemand ist perfekt, niemand muss ständig erreichbar sein. Ich habe Verständnis dafür, auch wenn ich mal vergessen werde. Aber wenn solche Ereignisse sich häufen, dann zweifel ich schon an mir selbst. Ich reiße mir den Allerwertesten für andere auf und bekomme einfach nichts zurück dafür. Keine Dankbarkeit, nichts. Es ist kein Weltuntergang, aber es ist wahnsinnig verletztend, wenn man immer alles für andere tut und dafür nichts zurück bekommt.
Meine Frage deshalb: Wäre es besser, wenn ich mir meine Eigenschaft abgewöhne und mich nur noch um mich selbst kümmere, auch wenn es gegen meine eigenen Wertvorstellungen spricht? Oder soll ich so weitermachen wie bisher und einfach nichts mehr von anderen erwarten? Oder gibt es noch eine andere Lösung?
Ich freue mich auf alle Ideen und Ratschläge.
Liebe Grüße
ich habe ein Problem, welches mich jeden Tag stärker belastet.
Es ist so, dass ich das Gefühl habe, dass ich mich für alle zum Affen mache. Wieso ich so denke?
Nun ja, ich würde mich als einen sehr hilfsbereiten und fürsorglichen Menschen beschreiben. Ich bin immer da, wenn jemand Unterstützung braucht oder einfach nur reden will, man kann mich auch mitten in der Nacht anrufen und ich bin sofort da. Mir persönlich ist das wichtig, weil es eben zu meiner ethischen Vorstellung eines "guten Lebens" gehört, dass man anderen beisteht.
Nur je länger ich mit dieser Eigenschaft lebe, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es total sinnlos ist und mich nur kaputt macht. Beispiel?
Ich arbeite viel im Homeoffice und überprüfe mindestens 10 mal am Tag meine Mails. Auch an Sonntagen und Feiertagen. Mit einem Smartphone ist das ja keine große Sache. Wenn mir jemand geschrieben hat, antworte ich sofort, spätestens aber am Tag darauf. Ich möchte nicht, dass die Menschen auf mich warten müssen. Wenn man ein Anliegen hat, möchte man ja, dass es so schnell wie möglich geklärt wird.
Wenn ich aber eine Mail schreibe, zum Beispiel an einer meiner Kolleginnen, dann warte ich teilweise wochenlang auf eine Antwort, auch wenn es wichtige Dinge sind, die zügig geklärt werden müssen.
Oder ein anderes Beispiel: Eine Bekannte, die ich lange nicht mehr gesehen habe, wollte mich anrufen. Ich habe also den ganzen Abend auf mein Handy gestarrt und gewartet, damit ich ihren Anruf nicht verpasse und sie nicht enttäuscht ist, dass niemand dran geht. Ich bin nicht einmal ohne mein Handy auf Toilette gegangen. Und was ist? Kein Anruf. Am nächsten Tag schrieb sie, dass sie doch lieber wann anders mit mir reden will.
Und mit solchen Dingen bin ich nahezu täglich konfrontiert.
Versteht mich nicht falsch: Niemand ist perfekt, niemand muss ständig erreichbar sein. Ich habe Verständnis dafür, auch wenn ich mal vergessen werde. Aber wenn solche Ereignisse sich häufen, dann zweifel ich schon an mir selbst. Ich reiße mir den Allerwertesten für andere auf und bekomme einfach nichts zurück dafür. Keine Dankbarkeit, nichts. Es ist kein Weltuntergang, aber es ist wahnsinnig verletztend, wenn man immer alles für andere tut und dafür nichts zurück bekommt.
Meine Frage deshalb: Wäre es besser, wenn ich mir meine Eigenschaft abgewöhne und mich nur noch um mich selbst kümmere, auch wenn es gegen meine eigenen Wertvorstellungen spricht? Oder soll ich so weitermachen wie bisher und einfach nichts mehr von anderen erwarten? Oder gibt es noch eine andere Lösung?
Ich freue mich auf alle Ideen und Ratschläge.
Liebe Grüße