Ich kann nicht bei unsympathischen Menschen sein. Ist das Autismus?

Seit ich denken kann, habe ich eine "Angewohnheit", unsympathischen Menschen aus dem Weg zu gehen, was anderen vor den Kopf zu stoßen scheint.

Wenn ich jemanden nicht mag, muss ich mich körperlich von ihm fernhalten. Es ist nicht so, dass ich dann Angst oder Panik verspüre. Ich würde es eher als natürlichen Instinkt beschreiben, den ich lange nicht hinterfragt habe.

Als Kind habe ich beispielsweise schnell gemerkt, dass ich die Nachbarskinder wenig mag. Wir hatten zwar den selben Schulweg, aber für mich war dann wichtig, nicht mit ihnen zusammen zu laufen. Es erschien mir einfach logisch.

Das zog sich dann so durch meine Schullaufbahn. Auf Klassenfahrten bin ich bei meinen Freunden geblieben. In der Oberstufe wollte ich lieber allein mit dem Bus fahren, als von jemandem mit Führerschein mitgenommen zu werden, den ich nicht mochte.

Und jetzt in der Arbeitswelt ist es mir wichtig, die Mittagspause allein zu verbringen und ich mache nur Fahrgemeinschaften mit den Kollegen, die ich mag.

Immer wieder bekomme ich gesagt, dass das ungewöhnlich und sogar arrogant und unhöflich sei. Ich suche deswegen Gleichgesinnte.

Ich sehe das gar nicht negativ.
Das ist ein gesundes Verhalten, dass du hast.

Ich finde das weder ungewöhnlich noch arrogant. Zeit ist kostbar, und die will ich nicht mit Leuten verbringen, die ich nicht mag. Manchmal lässt es sich beispielsweise auf der Arbeit nicht vermeiden. Aber durch Home Office genieße ich es beispielsweise den ein oder anderen Kollegen gar nicht zu sehen.

Privat kann man sich das aussuchen, und da verbringe ich meine Zeit nur mit sympathischen Menschen.

Das ist ein natürlicher Instinkt, bei Leuten zu sein, die man mag. Ich finde das nicht krank, sondern gesund.

Ich kann dies gut verstehen..

Das ist doch "normal".

Wieso möchtest du dich mit Menschen umgeben die dir unsympathisch sind ?

Knirsch meinte:

Wenn das die einzige Sache ist, wüsste ich nicht, wieso das Autismus sein sollte.
Unhöflich ist es sicher.

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Mir schien die Theorie auf dem Spektrum zu sein, auch erstmal etwas weit her geholt. Allerdings wüsste ich einfach gern warum ich so bin.

Introvertiert, ja, aber die meisten Introvertierten bemühen sich der Harmonie wegen trotzdem um Smalltalk usw. Ich kann das irgendwie nicht.

Also eher schlechte Erziehung?

Hajooo meinte:

Wieso möchtest du dich mit Menschen umgeben die dir unsympathisch sind ?

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Möchte ich natürlich nicht, aber meine Freunde zum Beispiel machen das trotzdem. Weil sie die anderen nicht verärgern wollen oder es einen anderen Vorteil hat.

Oft führt das auch einfach zu peinlichen Situationen.
Mir wurde oft von Lehrern gesagt, dass ich mich abgrenze, wäre nicht gut für die Klassengemeinschaft und sowas. War mir sehr unangenehm.

Wenn ich mich früher in der Schule ganz allein in die erste Reihe gesetzt habe, haben alle gestarrt und getuschelt. Manche waren netter und haben dann gefragt, wieso ich so wenig rede. Da konnte ich ja schlecht sagen, ach, ich mag euch einfach nicht.

Jetzt auf der Arbeit ist es wieder das gleiche. Mich hatte in der Pause jemand beim Telefonieren mit meinem Freund "erwischt" (nicht, dass das nicht erlaubt ist, aber man hat mich einfach noch nie bei einem solchen Privatgespräch auf der Arbeit gesehen). Und dann hieß es "wie, du redest ja doch und sogar ganz schön viel? Wir dachten alle, du wärst eher so die Stille.". Bin ich nicht. Ich finde nur meine Arbeitskollegen langweilig und oft überheblich.

Aber wie soll ich denen erklären, dass ich mit meinen Freunden super gern rede und ihnen eben nicht, ohne ihnen ins Gesicht zu sagen, dass ich sie nicht mag?

Kierra meinte:

Immer wieder bekomme ich gesagt, dass das ungewöhnlich und sogar arrogant und unhöflich sei. Ich suche deswegen Gleichgesinnte.

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Hallo Kierra,
ich finde das sogar sehr gesund, vielleicht sogar eine Art Schutz?

Kierra meinte:

Möchte ich natürlich nicht, aber meine Freunde zum Beispiel machen das trotzdem. Weil sie die anderen nicht verärgern wollen oder es einen anderen Vorteil hat.

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Da bist du viel weiter, du bist echt und ich würde mir da nichts einreden lassen, von wegen Arroganz oder so. Bei mir ist das sogar so, wenn ich jemanden nicht mag, dann ist mir körperlich richtig schlecht und muss den meiden.

Kierra meinte:

Aber wie soll ich denen erklären, dass ich mit meinen Freunden super gern rede und ihnen eben nicht, ohne ihnen ins Gesicht zu sagen, dass ich sie nicht mag?

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Ich würde da gar nichts weiter sagen und einfach nur das Nötigste reden. Wenn dass irgendwie geht...

Kierra meinte:

Seit ich denken kann, habe ich eine "Angewohnheit", unsympathischen Menschen aus dem Weg zu gehen, was anderen vor den Kopf zu stoßen scheint.

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Direkt gefragt:

Wie viele sympathische Menschen gibt es in deinem Umfeld ?
Denkst du das sind genug ?

Walin meinte:

vielleicht sogar eine Art Schutz

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Das könnte ich mir gut vorstellen.

Als Autismus würde ich das nicht sehen, aber manche könnten das vielleicht als eine ganz klitzekleine Sozialphobie werten.

Ich gehe auch Menschen aus dem Weg, die ich nicht sympathisch finde, das ist sicher normal. Aber es scheinen bei Dir sehr viele Menschen diesen Reflex auszulösen.

Was passiert denn, wenn Du trotz Deiner negativen Gefühle mit Dir unsympathischen Menschen in Kontakt trittst? Manchmal lässt sich das ja nicht vermeiden.