Lieber selbsternannter Vollidiot,
mein Fazit vorweg: an der Uni (bzw. im erweiterten Schulsystem) zu bleiben, ist wunderbar bequem. Wenn Du Dich
nicht praktisch entwickeln willst und später Aushilfsjobs oder Hartz IV reichen, solltest Du Dich jetzt
nicht um eine Ausbildung kümmern. Es reicht dann aus, Dein Studium genauso „arschüberdielattig“ abzuschließen, wie Dein Abitur.
Leute, die nicht studiert haben, werden Dir grundsätzlich raten, bloß weiter zu studieren. Denn Du hast (aus Ihrer Sicht) ja durch das Bestehen der Abiturprüfungen bewiesen, wie "schlau und fleißig" Du
aus ihrer Sicht sein musst. Sie ärgern sich, nicht all ihre geistigen Potentiale ausgeschöpft zu haben und wollen, dass Du den Fehler nicht machst. Diese geistigen Potentiale haben sie jedoch oft erst während ihre Ausbildung erkannt und entwickelt. Aber dazu später.
Die Frage ist:
muss man reingeistig tätig sein, um glücklich zu werden? Bzw.: muss man das in seinem Job, kann man nicht nebenbei trotzdem geistig tätig sein, bis hin zu eigenen kommerziellen Unternehmungen?
FAKT: Tatsächlich sind unsere Abi-Prüfungsergebnisse heute leider nicht mehr viel wert. In Hamburg machen 50% der Schülerinnen und Schüler Abitur. Was das bedeutet, muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
Man benötigt dort nur einen IQ um 100 und/oder genug Fleiß. (IQ 100 ist so definiert, dass 50% der Menschen haben einen IQ darüber, die anderen 50% einen darunter zeigen.)
Ich will damit ganz und gar nicht sagen, dass man doof ist, wenn man gerade so - mit Ach und Krach - sein Abitur schafft. Ich z.B. habe auch kein tolles Abi. Doch mein IQ war damals weit über dem Durchschnitt, zumindest laut zweier Tests in den 90ernn. Vor allem: ich konnte damit (trotz konsequenter Hausaufgabenverweigerung ab der 7. Klasse und Lernen 1 Tag vor Arbeiten) an einem renommierten Gymnasium mein Abi bestehen.
Die Frage ist natürlich,
warum ich meine Hausaufgaben nicht gemacht habe.... Und ich würde sagen, eine Vorposterin hat einen weiteren Faktor neben Intelligenz und Lernfleiß ausgemacht:
Mangelnde Freude am Lernen!
Ein Abitur schafft man mit Intelligenz - ohne Fleiß und ohne Freude am Lernen.
Ein Studium ohne Fleiß und Freude ist dagegen eine persönliche Katastrophe.
...
Auch ich rate daher zu einer Ausbildung. Denn Bei einer Ausbildung kommt etwas anders hinzu, was ganz andere
Hirnareale fordert und fördert, die derzeit bei Dir verkümmern: PRAXIS und Auseinandersetzung mit praktischen Problemen.
Zudem gibt es dort, wie Du schon selbst festgestellt hast,
reale Aufstiegschancen. (Falls Karriere
wirklich wichtig ist.) Denn, wenn man Spaß an praktischen Dingen hat und intelligent und bei der Sache bleiben will, kann man es bis zum Meister schaffen, bzw. später sogar wieder an die Uni. Denn die Praktische Auseinandersetzung schafft Motivation fürs Lernen.
Strenggenommen ist festzustellen, dass unser Schulsystem daran krankt, dass den Kindern der Ausstieg aus dem System schwergemacht wird. Wenn wieder mehr wirklich schlaue Kinder mit unter 18 ins Handwerk gingen, hätte das gravierend positive Folgen für deren Lebensglück aber auch für unsere Gesellschaft.
Dazu bedürfte es halt, ein hochausdifferenziertes, praktisches Können wieder genauso hoch zu bewerten, wie tolle reingeistige Fähigkeiten. Was bringen letztere, wenn man damit am Ende Taxifahrer wird.
....während man vieleicht bei Weiterbildung im praktischen Bereich längst ein Großunternehmen aufgebaut hätte.
In diesem Sinne...
LG
Wolf