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Hochsensibilität

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Gelöscht 116409

Gast
Was genau soll man sich denn abtrainieren? Empfindsamkeit gegenüber Gefühlen von anderen? Das kann man sich nicht mit Meditation oder Yoga abtrainieren, ist auch nicht wünschenswert. Was man lernen kann, möglicherweise durch Meditation oder Yoga, ist, mehr bei sich zu bleiben, wenn es anderen schlecht geht, da bin ich auch von überzeugt. Empfindsamkeit gegenüber Gerüchen, Lärm, Gewalt und viele Menschen kann man sich so nicht abtrainieren.

Wenn ich jemanden sehe, der sein Kind in der Öffentlichkeit schlecht behandelt oder es nicht beachtet, wenn es weint, dann möchte ich mir gar nichts abtrainieren, dann werde ich wütend, finde ich auch okay. Da das ca. 3-4 Mal im Jahr passiert, kann ich damit leben.

Man kann bestimmte Situationen meiden, man muss nicht auf Konzerte oder in Menschenmengen gehen. Hochsensibilität ist keine Krankheit und ich persönlich leide nicht daran. Bei Filmen kann ich es mir nicht aussuchen, da ich nicht weiß, ob das irgendwo ein trauriger Hund kommt oder ein Kind schlecht behandelt wird. Dann fühle ich eine kurze Zeit mit, dann ist es gut und das ist okay.

Bei Freunden habe ich gelernt, mich emotional mehr abzugrenzen bzw. negativen Stimmungen oder Gesprächen etwas Positiveres oder Lösungsorientierteres entgegenzusetzen.
Also ich würde dir Recht geben, hätte ich es nicht selbst erfahren. Versuchs doch bevor du etwas behauptest.
Du kannst dir absolut alles abtrainieren. Außer den Herzschlag und das Nagel und Haarwachstum.

Ich finde es unglaublich wie man Dinge behaupten kann ohne Ahnung zu haben.
Ich wurde gefragt wie? Ich habe geantwortet.

Diese Verwirrte Verblendung ist eine schlimme Krankheit.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Das mag für Dich gelten Bärt, sicher nicht für jeden. Und kein Grund beleidigend zu werden, wir disktuieren hier, mehr nicht, das geht auch sachlich.

Ich weiß, dass man sich sehr vieles ab- oder antrainieren kann und jeder muss für sich entscheiden, ob er die Mühe auf sich nehmen möchte, wenn er darunter leidet. Ich habe Meditation probiert, es entspannt mich sehr, das kann ich empfehlen.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
ich verwechsele Empathie nicht mit Hochsensibität, ich habe mich da schon informiert. Und Empathie hat ja nichts mit Reizüberflutung zu tun wie lauten Geräuschen, Lärm etc.

Sicher gibt es viele, die darunter leiden, da muss halt jeder gucken, was er verändern kann und möchte.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Das genau wird durch Mindfullness erklärt. Wenigstens finde ich das hochinteressant. Denn es ja meistens so, dass die eigene Hochsensibilität selbst von eigenen Familienmitgliedern konsequent abgelehnt wird und man dann allein und abseits der Welt dasteht. Ausserdem leidet man darunter, obwohl ich oft denke, dass es eine Begabung ist, genau wie Intelligenz. Aber man leidet. Und um aus diesem Kreis des ohnmächtigen Gefühls heraus zu kommen, kann man es durch einfache Techniken der Mindfullness z.B. abtrainieren. Wahrscheinlich gibt es aber auch andere Methoden, und es geht. Nur mal versuchen. ;)
Hast Du da Erfahrung mit Youshri? Mindfullness - Achtsamkeit - da gibt es ja viele Übungen. Ist das nicht gerade kontraproduktiv in manchen Fällen bei Hochsensiblität? Man übt ja dann oft, ganz im Moment zu sein, alles zuzulassen, geschehen zu lassen und die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge zu richten. Sensibilisiert das dann nicht für noch mehr Hochsensibilität? Bei Lärm z.B. nehme ich bei solchen Übungen Lärm noch intensiver wahr. Mag natürlich sein, dass es einen dann im Laufe der Zeit weniger stört.

Kannst Du da bestimmte Übungen empfehlen, die Dir vielleicht geholfen haben?
 
E

Emmerricher

Gast
Hallo ihr lieben Menschen!
Ich würde hier gerne mal das Thema Hochsensibilität aufgreifen und mit euch diskutieren.
Seid ihr hochsensibel? Wie äußert sich das bei euch? Habt ihr Bücher darüber gelesen? Usw...
Ich möchte eine Möglichkeit bieten sich darüber total ausgiebig und ungehemmt "ausheulen" zu können und weitere hochsensible zu finden 🙂.
Viel viel Spaß dabei! Und ich werde mich natürlich auch einklinken 😉.
Viele liebe Grüße!
Sonnenblume96
Das ist Definitionssache .
Erfahren hochsensible Menschen, dass ihre auffällig hohe Empfindlichkeit eine Normvariante in der Konstitution des Nervensystems ist und nicht etwa eine Krankheit, eine Störung oder eine Anomalie, ist das für sie in aller Regel eine große Erleichterung.
Sie können ihre Erfahrungen nun ganz neu einordnen und bewerten und ein neues Selbstverständnis gewinnen.
Wie sinnvoll das ist, sei dahingestellt.
Der Begriff „Zustand“ trifft es vielleicht am ehesten, jeder Mensch ist einzigartig und facettenreich.
Wobei Zustände immer auch von Umständen abhängen bzw. beeinflusst werden.
Das Positive daran ist: Auf Zustände kann man in einem gewissen Maße steuernd einwirken, wenn man passende Strategien dafür findet.
Das ist im Falle der Hochsensibilität, wie auch sonst, wenn es um seelische Zustände geht, eine komplexe Angelegenheit.
Hochsensibel das Leben meistern | myMONK.de
 
G

Gelöscht 116578

Gast
Ich finde die Diskussionsrunde super. Auch dass sich hier viele äußern mit unterschiedlichen Meinungen. Genau das war der Plan. Trotzdem bitte ich Bärt, wie Binchy auch schon geschrieben hat, sachlich zu diskutieren. Jeder Mensch denkt, fühlt und lebt generell anders. Das sollte bitte respektiert werden.

Solche Erkenntnisse, wie sensibler als andere zu sein, stellt man für sich fest. Und genau das gibt einen dann die Möglichkeit besser damit umgehen zu können. Genau das ist der Punkt. Es ist keine Krankheit, es ist nichts schlimmes. Manche leiden mehr darunter, weil sie vielleicht noch nicht so weit sind, dass sie wissen wie sie am besten für sich damit umzugehen haben. Und das ist total okay. In der heutigen Gesellschaft ist es auch schwer, weil sehr viel Leistungsdruck herrscht und man teilweise gezwungen wird sich anzupassen, um wirklich einigermaßen angenehm vorran zu kommen. Und das fällt manchen auch leichter und manchen schwerer.
Es ist gut, wenn man darüber spricht, um zu erkennen, wie andere damit umgehen. Um dann auch für sich festzustellen, was man anders machen könnte, um darunter nicht zu stark zu leiden. Genau dafür habe ich dieses Thema eröffnet. Es ist super interessant wie unterschiedlich die Wahrnehmung vieler ist und wie sie damit umgehen.

Es ist vieles durch Meditation verringerbar. Es geht hier aber nicht um einen kompletten Gefühls- oder Emotionsausbruch. Es ist nicht so, dass man im Kino sitzt und bei einer brutalen Szene direkt anfängt zu weinen. Selbst das wäre nicht schlimm und ist voll okay. Was andere nur dann nach dem Kino schon längst vergessen habe, setzt einem noch ziemlich zu. Es hängt im Kopf fest, weil es nun mal für einen persönlich intensiver war und man braucht dementsprechend länger, um die Dinge zu verarbeiten. Und dieser Verarbeitungsprozess kann durch Meditation beschleunigt werden ja. Gute und wirkungsvolle Meditation muss aber auch gelernt sein.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Mindfullness - Achtsamkeit - da gibt es ja viele Übungen. Ist das nicht gerade kontraproduktiv in manchen Fällen bei Hochsensiblität?
Binchy, bei Hochsensibilität dachte ich mehr an seelische Sensibilität als an sensorielle.
Mir haben die Übungen von Steven C. Hayes (Get out of Your Mind etc.) geholfen, aber ich kenne bisher auch nur dieses.
Ist das nicht gerade kontraproduktiv in manchen Fällen bei Hochsensiblität?
Warum sollte es? Das verstehe ich nun nicht so ganz. Man ist ja aktiv und handelt bewusst, anstatt die Begebenheiten passiv zu erleiden.
Ansonsten helfen ja gerade bei andauerndem Lärm die Meditationsübungen, indem man sich gerade auf den Lärm konzentriert und ihn sozusagen als Meditationsträger benützt.
Ich denke nicht, dass es für noch mehr Hochsensibilität sensibilisiert, man wird nur "offener" und stemmt sich nicht gegen etwas, was man sonst als Ärger empfindet und
negativ darauf reagiert. Im Gegenteil, es beruhigt Dich, Du wirst gelassen und Du kommst dem Meditationsziel näher.:cool:

Es ist vieles durch Meditation verringerbar.
Ja, weil man sich verändert. Meditation soll ja unseren Geist verwandeln, d.h. man nimmt eine neue Geisteshaltung ein.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Danke, klingt interessant. Ich meinte das in dem Sinne, dass ich Achtsamkeit bisher so erlebt habe, dass man sich mehr öffnet, mehr hinguckt, hinhört, mehr zulässt, was ja auch zum Zulassen von mehr Reizen führen kann, die man sonst nicht so wahr nimmt, weil man sich durch diverse Dinge ablenkt.

Das Buch, was Du erwähnt hast, heißt auf deutsch, glaube ich: Kurswechsel im Kopf, klingt sehr gut. Danke schön für den Tipp.
 

trigital

Aktives Mitglied
Erstmal musst du wirklich was daran ändern wollen. Dann beginnst du damit dich jeden Tag 5 Minuten hinzusetzen und während dessen nicht zu denken. Du kratzt dich nicht, du bewegst dich nicht. Du beobachtest den Mechanismus in dir. Dauernd wird der Trieb dich jucken zu wollen größer werden. Genauso das drängen deiner Empfindungen dich zu bewegen. Du wirst sitzen bleiben und Stück für Stück die Macht über dich zurück gewinnen.
Das mag für Dich gelten Bärt, sicher nicht für jeden. Und kein Grund beleidigend zu werden, wir disktuieren hier, mehr nicht, das geht auch sachlich.
Also ich möchte dazu etwas sagen.
Ich finde Bärts Erfahrungsbericht mit seinem Umgang der Spiritualität sehr gut und interessant. Er zeigt, dass man diese Gefühlsseite ausblenden, löschen oder was auch immer kann.
Um so schöner gefällt mir dann doch Binchies Reaktion, die denke ich diesen Vorgang so gefühlt hat und sich zu ihrer Seite bekennt. Sie ist wohl eine Beschützerin der Gefühle ;-)
Ich bin auch kein Kämpfer, wie Bärt und versuche meine innere Seite zu beherrschen und niederzukämpfen. Ich finde es gut, dass es solche Menschen gibt, weil das auch ihre Persönlichkeit ausdrückt. Aber ich finde Ausgeglichenheit und das Akzeptieren von der Erfahrung wichtiger. Schließlich weiß man als fühlender Mensch, dass man da etwas fühlen kann. Aber vielleicht muss man sich auch nicht auf alles einlassen? Bärt hat sich denke ich mit seinem Vorgehen gegen diese spirituelle Seite gewendet und in meinen Augen das Meditieren dazu verwendet, dass beim meditieren weniger passiert, wie man als Mensch erleben und erfahren kann. Ich finde das widersprüchlich und steht für mich für den unterbewussten Antrieb verdrängen zu wollen und selbst sein Herr zu sein.
Ich finde da die soziale Einstellung besser, wobei ich bei Binchy kritisieren möchte, dass sie sich ihrer emotionalen Seite zu sehr hingibt und sich angegriffen fühlt. Vielleicht aus gefühlsmäßiger Angst die Gefühle bewahren zu wollen. Weil Bärt ja schon deutlich gemacht hat, dass man diese Gefühle ausblenden kann und in die Nichtwahrnehmung verbannen kann?
Und deshalb finde ich diese kontroverse Auseinandersetzung schön. Weil ich denke, dass bei unserem Phänomen es an Sicherheit fehlt, dass man keine Angst haben muss vor Gefühlslosigkeit und sich dessen Gefühle doch bewusst werden sollte und den Umgang damit üben kann, damit sie nicht zu sehr zu Instabilität führt, sondern mehr zur Ausgeglichenheit.
Deshalb finde ich Binchies Reaktion genau richtig, weil ihre Gefühlsseite genau das bekommen haben müsste, was sie braucht und sich diese innere Seite vielleicht jetzt sicherer bei ihr fühlt. Ich hoffe es und lege deshalb meine Gedanken gerne so aus.
Deshalb möchte ich beiden Danken für ihre Meinung, Ehrlichkeit und Offenheit und hoffe, dass ich mich dadurch auch leichter mit meinen Gefühlen auseindersetzen kann.
lg
 

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