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Hochsensibilität

G

Gelöscht 116578

Gast
Hallo ihr lieben Menschen!

Ich würde hier gerne mal das Thema Hochsensibilität aufgreifen und mit euch diskutieren.
Seid ihr hochsensibel? Wie äußert sich das bei euch? Habt ihr Bücher darüber gelesen? Usw...
Ich möchte eine Möglichkeit bieten sich darüber total ausgiebig und ungehemmt "ausheulen" zu können und weitere hochsensible zu finden 🙂.
Viel viel Spaß dabei! Und ich werde mich natürlich auch einklinken 😉.

Viele liebe Grüße!
Sonnenblume96
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

interessantes Thema. Meine Schwester, eine Freundin von mir und ich sind in hochsensibel.

Die "Diagnose" habe ich mir gestellt, als ich einen Test gemacht habe online- ist also nicht ärztlich bestätigt, aber meines Wissens ist das ja auch keine Krankheit.

Wie äußert sich das?
- ich ertrage keine lauten Geräusche oder Lärm
- ich bin schnell überfordert bei zuvielen Reizen und Menschen
- ich merke sehr schnell Energien bei Menschen oder in einem Raum
- ich reagiere stark auf Kaffee
- ich reagiere schnell auf Stimmungen von anderen, d.h. ich fühle sie dann in mir
- ich kann mich bei Filmen sehr gut einfühlen und fühle dann manchmal den Schmerz mit
- ich kann nicht gut Filme mit Gewalt vertragen

etc.

Das sind ein paar Punkte, es gibt ja viele. Ich habe da auch keine Bücher drüber gelesen, weil ich in meinem Leben so gut zurecht komme.

Bist Du auch hochsensibel oder interessiert Dich nur das Thema?

Lg, Nina
 
Zuletzt bearbeitet:

Kampfmaus

Aktives Mitglied
Ich selbst bin auch hochsensibel. Ich finde das hat gute und schlechte Seiten. Zum einen ist das sehr anstrengen, weil ich alles sehr stark wahrnehme und so schnell überfordert bin. Mit hoher Lautstärke komme ich nicht gut klar und in der Schule wird es mir zum Beispiel oft zu viel. Ich bin auch sehr empathisch und kann mich super in Menschen rein fühlen. Das hat schlechte und gute Seiten. Manchmal reißt es mich sehr runter, weil ich in negative Gefühle mit gezogen werde. Aber ich finde auch gut, dass ich schnell erkennen kann, wie sich andere fühlen.
 

Eva

Aktives Mitglied
Ich war schon ü50, als ich das erste Mal von HSP gehört habe. Machte dann den Test und las ein bisschen darüber und hatte dann ein herrliches "AHA"-Erlebnis.

Wie oft habe ich gedacht, dass irgend etwas mit mir nicht stimmt. Wie oft fühlte ich mich, als käme ich nicht von dieser Welt. Und wie oft dachte ich, das ich eine fremde Sprache spreche, dass mich kein Mensch versteht.

Dann sah ich endlich klar.

Meine Mutter, die leider schon lange nicht mehr lebt, muss auch eine HSP gewesen sein, denn wir hatten auch trotz hunderte von km Entfernung eine Verbindung, die besonders gut funktionierte, wenn es einem von beiden schlecht ging, ohne das der andere davon wissen konnte. Mein erwachsenes Kind ist auch HS, will davon aber nichts wissen.

Lärm konnte ich schon als Kind nicht vertragen. Wenn Düsenjäger kamen, schmiss ich mich auf den Boden und hielt mir die Ohren zu. Um so älter ich werde, desto geräuschempfindlicher werde ich.

Stimmungen spüre ich auch sehr gut; schon immer. Aber die Menschen wollen einem das ausreden, weswegen ich früher oft gezweifelt habe. Wenn ich etwas bei Menschen spüre, die ich nicht gut kenne (Nachbarn ohne Kontakt zum Beispiel), beziehe ich das leider oft auf mich (die mag mich nicht, was habe ich ihr getan?).

Früher konnte ich gut stundenlange Gespräche führen. Heute ermüdet mich das sehr schnell.

Menschenmengen waren mir schon immer ein Graus.

- ich kann mich bei Filmen sehr gut einfühlen und fühle dann manchmal den Schmerz mit
Ich bin, wenn mich ein Film fesselt, immer mit dabei. Manchmal, wenn eine kurze Redepause ist, sage ich den nächsten Satz in Gedanken.

Ich kann mich gut in andere hinein versetzen, auch wenn ich das noch nicht erlebt habe.

Was mich stört: Ich brauche lange, um Dinge zu verarbeiten. Das kann auch ein schöner Tag gewesen sein mit guten Gesprächen. Bevor ich mich ins Bett lege, muss ich das alles noch einmal durchdenken.
 
G

Gelöscht 116578

Gast
Hallo ihr 😊,
schön, dass so viele tolle Anworten kommen!
ich bin darauf gestoßen, weil ich vor nicht all zu langer Zeit mal gegoogelt habe warum ich so anders bin, viel mehr wahrnehme als andere, viel zu neugierig bin, Gefühle stärker einordne, keine Gewalt vertrage in Filmen, spüre und sehe wie es anderen geht,...
Mich lenkt das oft ab und das mag ich daran überhaupt nicht. Also wenn ich in einen Büro sitze brauche ich Kopfhörer, um mich ordentlich konzentrieren zu können, weil mich Geräusche oder Gerede sehr schnell ablenken. Ich brauche zusätzlich eine gute Stimmung um mich herum. Ich fühle mich zu Musik besonders stark hingezogen, brauche sehr viel Zeit für mich alleine, ich bin schnell gestresst, wenn ich zu lang unter zu vielen Menschen bin oder generell auch manchmal, wenn es nur eine Person ist, usw.
Damit vieles was ihr auch schon erwähnt habt! Ich habe auch das Buch von 1996 gelesen von Elaine N. Aron. Aber das fand ich schwierig, weil es schon recht veraltet ist.
Ich frage mich aber auch, ob das eventuell nur ein Trend ist gerade und sich fast jeder als hochsensibel bezeichnen würde...
Gerade auch die momentane Situation gibt vielen die Zeit über sich selbst nachzudenken.
Ich habe generell sehr großes Interesse daran, weil ich es auch in meiner Familie sehe. Es ist ja erblich und somit überaus wahrscheinlich dass Geschwister/Eltern/Großeltern ebenso hochsensibel sind.
Auch das Thema Hochbegabung in dem Bezug finde ich sehr spannend :)
Liebe Grüße!
 
G

Gelöscht 116578

Gast
Liebe @Eva,
das ist wirklich total spannend, von jemanden über dieses Thema zu hören, der schon ü50 ist. Wirklich. Ich finde das bemerkenswert. Auch die Bereitschaft, noch solche Erkenntnisse für sich zu finden, die das eigene Leben aufschlussreicher machen.

Stimmungen spüre ich auch sehr gut; schon immer. Aber die Menschen wollen einem das ausreden, weswegen ich früher oft gezweifelt habe. Wenn ich etwas bei Menschen spüre, die ich nicht gut kenne (Nachbarn ohne Kontakt zum Beispiel), beziehe ich das leider oft auf mich (die mag mich nicht, was habe ich ihr getan?).
Ich weiß damit genau was du meinst. So geht es mir auch oft. Man fühlt sich nicht wirklich ernst genommen. Oder es wird sehr schnell abgetan: "Nimm dir das nicht so zu Herzen.", "Ach du spinnst doch ein wenig." - dabei ist das nicht der Fall. Oft hat man sogar recht, weil man eben diese viel stärkeren Empfindungen hat. Aber auch das wird dann gerne überhört.

Liebe Grüße 😊
 

Eva

Aktives Mitglied
Danke @Sonnenblume96 ;)

Was ich eben noch vergessen habe: Ich mag und mochte noch nie Menschenmengen. Daher war ich noch nie auf einem Konzert, und in der Stadt findet man mich äußerst selten, und dann auch nur am Vormittag, wenn es nicht so voll ist.

Ich frage mich aber auch, ob das eventuell nur ein Trend ist gerade und sich fast jeder als hochsensibel bezeichnen würde...
Trend glaube ich weniger. Habe selbst zwar wenig Kontakte, aber da ist keine HSP dabei. Und wenn ich auf mein Leben zurück blicke, gab es da kaum welche oder gar keine.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Ja, Menschenmengen sind furchtbar. Ich habe nie verstanden, wie Leute freiwillig samstag einen Stadtbummel machen. Furchtbar. Auch mit mehreren Menschen zusammen sein stresst mich, ich bin dann immer froh, wenn ich wieder zuhause bin.

Filme sind schlimm, also Liebesfilme - wenn sie sehr amerikanisch und kitschig sind - tangieren mich überhaupt nicht. Aber wehe ein Kind leidet oder ein Hund guckt traurig, oh Gott, dann kommen mir sofort die Tränen. Und Musik höre ich zwar ganz gerne, aber bei der Arbeit stört sie mich.

Ich denke nicht, dass es ein Trend ist. Es ist ja oft so, dass es viele Dinge schon früher gab, aber man erst seit einiger Zeit ein Wort dafür hat. Wenn man so einen Test macht, dann gibt es ja doch sehr eindeutige Symptome, das redet man sich ja nicht ein.
 
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