Ich freue mich zwar einerseits, habe aber auch extreme Angst davor.
Das steht im krassen Widerspruch zueinander.
Tatsächlich denke ich, im Gegensatz zu einigen meiner Vorschreiber, du machst dir im ersten Halbsatz nur was vor. Die Angst selber ist vorhanden und als tief verwurzelte Intuition (wenn auch fehlgeleitet) kaum zu ignorieren.
Aber kommen wir mal zum Thema selbst:
Du schreibst, du hättest extreme Angst vor dem Beginn der Ausbildung, ja sogar "Todesangst".
Magst du hier vielleicht mal wirklich die zu erwartenden Folgen niederschreiben, die dich erwarten, wenn die Ausbildung scheitern sollte, sprich du abbrichst bzw. entlassen wirst.
Im besten Fall wird dir bereits beim Schreiben klar, dass "Todesangst" in Bezug auf eine wie auch immer geartete abgebrochene Ausbildung eine völlige Überreaktion deines Körpers darstellt.
Alleine anhand deines Posts, ohne weiteren Background von dir zu kennen, gebe ich dir mal folgende Hilfestellungen:
- Du hast einen Hauptschulabschluss, nicht gut, nicht schlecht, aber gut genug um einen Ausbildungsplatz gefunden zu haben. Was einmal klappt, klappt in der Regel auch wieder.
- Du bist noch relativ jung (vor deinen 20igern). Da ist nahezu noch alles möglich, inklusive einem vielleicht besseren Schulabschluss, Blickrichtung Realschule.
- Es gibt in unserem Land umfangreiche Sicherungs - und Sozialleistungen. Selbst wenn wirklich alles schief geht, droht dir definitiv nicht der "Tod" beispielsweise in Form von Verhungern, Verdursten oder durch eine Krankheit / Unfall. Für all diese Dinge gibt es zuständige Stellen, die sich deiner annehmen werden, sofern du es zulässt.
Zuletzt möchte ich noch auf folgenden Aspekt zusprechen kommen:
[...] und hoffe das ich bevor ich in die Schule komme in irgendeine Klinik kann .
Das ist ein klassischer Fluchtwunsch. Oft zu lesen bei Menschen mit massiven Ängsten, eventuell auch im pathologischen Spektrum.
Nimm dir hier mal die Zeit und lies ein wenig im Forum. Ähnliches findet sich alleine auf diesem Board, eventuell mit der ein oder anderen Abwandlung, wirklich wiederholt.
Die Sache ist nur die... naja... auch dein gewünschter Klinikaufenthalt ist irgendwann wieder vorbei. Dann musst du den geschützten Raum verlassen und stehst vor den gleichen Herausforderungen wie zuvor:
Suche einer Ausbildungstelle und Antritt derselbigen.
In aller Regel wird sich dann schnell wieder Druck in dir aufbauen und du wirst wieder diesen Fluchtwunsch in eine Einrichtung oder ähnliches verspühren.
Und wieder, und wieder und wieder.
Ich kenne den Fachausdruck dafür nicht, eine mir bekannte Ärztin nannte derartiges "Therapiejunkies"... ich denke, es wird klar, was ich auszudrücken versuche.
Zurück zu deiner Situation, nüchtern betrachtet:
Du hast einen Schulabschluss.
Du hast eine gesicherte Ausbildungsstelle im August.
Du hast noch fast 3 Monate Zeit es dir gut gehen zu lassen und dich mit dir selber und deinen Ängsten konstruktiv zu beschäftigen.
Anstelle der Flucht in eine Einrichtung und Absage der Ausbildung würde ich an deiner Stelle versuchen, eine begleitende, ambulante Therapie zu beginnen.
Eine solche, welche dich über den Beginn deiner Ausbildung führt und dich auch noch eine Weile in der Ausbildung selbst unterstützt.
Du hast nun die Chance im Leben doch einen gewaltigen Schritt weiter zu kommen... einmal gesellschaftlich in Form der Ausbildung, und ein anderes mal persönlich, indem du dich deinen Ängsten / deiner Krankheit etc. stellst.
Alles Gute.