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Ich habe impulsiv gehandelt und meinen Traum zerstört

G

Gelöscht 126786

Gast
Hallo,

das hört sich vielleicht alles total absurd an.
Ich hatte immer einen Traum - ich wollte ins Ausland ziehen und dort tolle Häuser verkaufen. Mehrere Jahre lang habe ich immer daraufhin gelebt, endlich genug Wissen anzusammeln, mein Selbstvertrauen aufzubauen und genug Geld anzusparen.

Anfang diesen Jahres war es dann soweit, ich habe in meinen sehr frühen 20ern die Zelte in Deutschland abgebrochen und bin mit meinem Auto 3000km gefahren, um meinen Traum verwirklichen zu können. Anfangs habe ich vor Ort in einem Airbnb gelebt und schon bald ein Zimmer in einer WG gefunden. Auch einen Job hatte ich in einer Startposition bereits nach 14 Tagen - alles war perfekt. EIn Neustart, fernab von eigenen Problemen, schwierigen Familienverhältnissen und dem kalten Wetter in Deutschland. Kurzum - die pure Freiheit.
Der Job war sehr gering bezahlt und die Arbeitsstunden lagen bei ca. 65 - 70 Std. pro Woche für eine der besten Unternehmen in diesem Land.
Der Stress war hoch, aber es hat sich toll angefühlt, das erste mal im Leben selbstständig zu sein und den eigenen Träumen näher zu kommen.
Mit der Zeit wurde der Druck immer mehr, die Atmosphäre schlechter und neben Heimweh stauten sich nur so die Herausforderungen vor Ort. Außer zum Schlafen war keine Zeit mehr für ein Leben.

Nach Entlassungen von Kollegen und Todesfall in der Familie sind die Emotionen mit mir durchgegangen und ich habe aufgegeben, um nach Deutschland zurückzukehren.
Dieses Handeln komplett im Affekt und unüberlegt kann ich mir bis heute nicht verzeihen. Wühle die ganze Zeit in der Vergangenheit und wünsche mir die Zeit zurück und irgendwie meinen Traum wiederaufleben zu lassen.

Das Selbstbewusstsein ist entsprechend angeschlagen und der große Lebensinhalt futsch - ich weiß nicht mehr weiter. Wie kann man sich so etwas nur verzeihen?

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

das hört sich vielleicht alles total absurd an.
Ich hatte immer einen Traum - ich wollte ins Ausland ziehen und dort tolle Häuser verkaufen. Mehrere Jahre lang habe ich immer daraufhin gelebt, endlich genug Wissen anzusammeln, mein Selbstvertrauen aufzubauen und genug Geld anzusparen.

Anfang diesen Jahres war es dann soweit, ich habe in meinen sehr frühen 20ern die Zelte in Deutschland abgebrochen und bin mit meinem Auto 3000km gefahren, um meinen Traum verwirklichen zu können. Anfangs habe ich vor Ort in einem Airbnb gelebt und schon bald ein Zimmer in einer WG gefunden. Auch einen Job hatte ich in einer Startposition bereits nach 14 Tagen - alles war perfekt. EIn Neustart, fernab von eigenen Problemen, schwierigen Familienverhältnissen und dem kalten Wetter in Deutschland. Kurzum - die pure Freiheit.
Der Job war sehr gering bezahlt und die Arbeitsstunden lagen bei ca. 65 - 70 Std. pro Woche für eine der besten Unternehmen in diesem Land.
Der Stress war hoch, aber es hat sich toll angefühlt, das erste mal im Leben selbstständig zu sein und den eigenen Träumen näher zu kommen.
Mit der Zeit wurde der Druck immer mehr, die Atmosphäre schlechter und neben Heimweh stauten sich nur so die Herausforderungen vor Ort. Außer zum Schlafen war keine Zeit mehr für ein Leben.

Nach Entlassungen von Kollegen und Todesfall in der Familie sind die Emotionen mit mir durchgegangen und ich habe aufgegeben, um nach Deutschland zurückzukehren.
Dieses Handeln komplett im Affekt und unüberlegt kann ich mir bis heute nicht verzeihen. Wühle die ganze Zeit in der Vergangenheit und wünsche mir die Zeit zurück und irgendwie meinen Traum wiederaufleben zu lassen.

Das Selbstbewusstsein ist entsprechend angeschlagen und der große Lebensinhalt futsch - ich weiß nicht mehr weiter. Wie kann man sich so etwas nur verzeihen?

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Da kann man nur sagen das du aus deinen Fehlern lernst und es beim nächsten mal besser machst.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Das, was du hier schilderst, klingt für mich völlig ambivalent und nicht nachvollziehbar. Du redest einerseits von einem Traum, einer Wunschvorstellung und glorifizierst. Auf der anderen Seite schilderst du die sehr unattraktiven Fakten: Lebensumstände, die du schon nach kurzer Zeit nicht mehr durchhalten konntest. Eigentlich hattest du kein Leben mehr neben dem Job, die Kohle war knapp, die weiteren sich auftürmenden Herausforderungen deutest du nur an, führst sie nicht aus.

Für mich klingt das eher nach intuitivem Handeln, womöglich getrieben von einem Wunsch nach Selbsterhaltung. Einer Flucht, um aus dieser Situation herauszukommen. Dich jetzt wieder in diese Situation zurückzuwünschen klingt für mich seltsam und verklärt, denn sie hatte ja doch irgendwie keinerlei Zukunft.

Wie sind denn jetzt deine Pläne?
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 126786

Gast
Das, was du hier schilderst, klingt für mich völlig ambivalent und nicht nachvollziehbar. Du redest einerseits von einem Traum, einer Wunschvorstellung und glorifizierst. Auf der anderen Seite schilderst du die sehr unattraktiven Fakten: Lebensumstände, die du schon nach kurzer Zeit nicht mehr durchhalten konntest. Eigentlich hattest du kein Leben mehr neben dem Job, die Kohle war knapp, die weiteren sich auftürmenden Herausforderungen deutest du nur an, führst sie nicht aus.

Für mich klingt das eher nach intuitivem Handeln, womöglich getrieben von einem Wunsch nach Selbsterhaltung. Einer Flucht, um aus dieser Situation herauszukommen. Dich jetzt wieder in diese Situation zurückzuwünschen klingt für mich seltsam und verklärt, denn sie hatte ja doch irgendwie keinerlei Zukunft.

Wie sind denn jetzt deine Pläne?
Ich verstehe den Ansatz - es geht ja weniger um die schwierigen Umstände an sich. Verwundert bin ich nur über mein Verhalten, so früh aufzugeben.

Niemand kann erwarten, dass sich große Träume ohne die ein oder andere Herausforderung erfüllen.
Wenn mein Durchhaltevermögen da so schwach ist, wie soll es dann erst bei anderen Dingen sein, die einen weniger begeistern?

...und natürlich war es eine Flucht. Eine unreife Entscheidung, um kurzfristig unangenehmen Umständen aus dem Weg zu gehen. Der Punkt ist nur, davor habe ich mich eher nicht so verhalten. Habe die Schule sehr gut fertig gemacht, viel gearbeitet, Praktika freiwillig gemacht etc.

Weiter geht es jetzt mit einer Ausbildung im gleichen Bereich in Deutschland. Im Hintergrund bliebt allerdings leider das "was wäre wenn".
 

kasiopaja

Urgestein
Hallo,

das hört sich vielleicht alles total absurd an.
Ich hatte immer einen Traum - ich wollte ins Ausland ziehen und dort tolle Häuser verkaufen. Mehrere Jahre lang habe ich immer daraufhin gelebt, endlich genug Wissen anzusammeln, mein Selbstvertrauen aufzubauen und genug Geld anzusparen.

Anfang diesen Jahres war es dann soweit, ich habe in meinen sehr frühen 20ern die Zelte in Deutschland abgebrochen und bin mit meinem Auto 3000km gefahren, um meinen Traum verwirklichen zu können. Anfangs habe ich vor Ort in einem Airbnb gelebt und schon bald ein Zimmer in einer WG gefunden. Auch einen Job hatte ich in einer Startposition bereits nach 14 Tagen - alles war perfekt. EIn Neustart, fernab von eigenen Problemen, schwierigen Familienverhältnissen und dem kalten Wetter in Deutschland. Kurzum - die pure Freiheit.
Der Job war sehr gering bezahlt und die Arbeitsstunden lagen bei ca. 65 - 70 Std. pro Woche für eine der besten Unternehmen in diesem Land.
Der Stress war hoch, aber es hat sich toll angefühlt, das erste mal im Leben selbstständig zu sein und den eigenen Träumen näher zu kommen.
Mit der Zeit wurde der Druck immer mehr, die Atmosphäre schlechter und neben Heimweh stauten sich nur so die Herausforderungen vor Ort. Außer zum Schlafen war keine Zeit mehr für ein Leben.

Nach Entlassungen von Kollegen und Todesfall in der Familie sind die Emotionen mit mir durchgegangen und ich habe aufgegeben, um nach Deutschland zurückzukehren.
Dieses Handeln komplett im Affekt und unüberlegt kann ich mir bis heute nicht verzeihen. Wühle die ganze Zeit in der Vergangenheit und wünsche mir die Zeit zurück und irgendwie meinen Traum wiederaufleben zu lassen.

Das Selbstbewusstsein ist entsprechend angeschlagen und der große Lebensinhalt futsch - ich weiß nicht mehr weiter. Wie kann man sich so etwas nur verzeihen?

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Für nichts und wieder nichts arbeiten und sich kaputt machen ist auch nicht Sinn der Sache.
Insofern war sowohl der Impuls als auch die Entscheidung richtig.
 
G

Gelöscht 126786

Gast
Für nichts und wieder nichts arbeiten und sich kaputt machen ist auch nicht Sinn der Sache.
Insofern war sowohl der Impuls als auch die Entscheidung richtig.
Ja es war für nichts und wieder nichts arbeiten - aber auf begrenzte Zeit. In dem Bereich ist es generell so, dass nur bei einem erfolgreichen Abschluss wirklich Geld verdient werden kann.

Sonst reicht das fixe Gehalt wirklich nur für das Benzin ;) Man muss sich ausschließlich auf den Glauben an den eigenen Erfolg verlassen...
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Für mich hat das nichts mit mangelndem Durchhaltevermögen zu tun als vielmehr mit der intuitiven Erkenntnis, dass der Aufwand unverhältnismäßig ist und das, was du dir erwartest, womöglich bloß eine Illusion. Was macht dich denn so sicher, dass das "Paradies" nach extremer Mühe auf dich gewartet hätte.
 
G

Gelöscht 126786

Gast
Für mich hat das nichts mit mangelndem Durchhaltevermögen zu tun als vielmehr mit der intuitiven Erkenntnis, dass der Aufwand unverhältnismäßig ist und das, was du dir erwartest, womöglich bloß eine Illusion. Was macht dich denn so sicher, dass das "Paradies" nach extremer Mühe auf dich gewartet hätte.
Das stimmt. Vielleicht waren die Erwartungen zu hoch. Ich habe geglaubt in dieser einen "Leidenschaft" das große Glück zu finden. Vielleicht zu viel Erwartungen an einen Job?

Ich habe zuvor für ein Unternehmen hier in Deutschland gearbeitet und dort bereits im Praktikum mit Kollegen zusammen Objekte verkaufen können, Besichtigungen mit Kunden gemacht, Kaltakquise betrieben etc. Daher auch der Glaube daran, es zu schaffen.
 

kasiopaja

Urgestein
Ja es war für nichts und wieder nichts arbeiten - aber auf begrenzte Zeit. In dem Bereich ist es generell so, dass nur bei einem erfolgreichen Abschluss wirklich Geld verdient werden kann.

Sonst reicht das fixe Gehalt wirklich nur für das Benzin ;) Man muss sich ausschließlich auf den Glauben an den eigenen Erfolg verlassen...
Offensichtlich hat es nicht geklappt und dann ist es doch gut , wenn man diesen Weg nicht weiter verfolgt.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ein erneuter Versuch im Ausland zu einem späteren Zeitpunkt läuft dir ja nicht weg - dann kannst du auch schon mehr praktische Erfahrung einbringen und musst nicht ganz von vorne anfangen.

Ganz umsonst war die Erfahrung ja sicherlich auch nicht. Du hast die ersten Hürden gemeistert und dich zurecht gefunden. Solch einen Schritt überhaupt zu gehen kostet Überwindung und Mut.

Ich würde das daher auch nicht so martialisch als "zerstörten Traum" beschreiben - womöglich hat hier ja wirklich ein unbewusster Schutzmechanismus gegriffen. Verzeihen musst du dir da gar nichts.

Ich würde dir empfehlen, nicht länger mit der Entscheidung zu hadern und stattdessen nach vorne zu schauen. Bestimmt bietet sich nochmal eine Chance - du bist ja noch herrlich jung!
 

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