Dass Menschen im Strafvollzug auch nicht zu "besseren" Menschen werden, ist klar.
Ist es das? Eigentlich ist Rehabilitation der Sinn des Strafvollzugs.
Dieser Ansatz ist natürlich ein schöner und ist ein Ideal. Aber dieser Ansatz muss eben schon viel früher greifen und in der Kindheit beginnen. Nur Kinder, die genug Liebe, Unterstützung und Wertschätzung erfahren, können zu starken Menschen heranwachsen.
Ein wichtiger Aspekt, den man mehr in den Vordergrund rücken sollte. Solche Taten kann man nur durch Prävention verhindern.
Bei diesen beiden Mädchen muss etwas gewaltig schief gelaufen sein.
Und jetzt muss irgendwie gehandelt werden. Konsequenzen gezogen werden. Es ist in keiner Gesellschaft auch nur im Ansatz zu tolerieren, dass zwei Kinder ein anderes erstechen. Da hilft dann liebevolles Kopftätscheln nicht.
Ich verstehe das nicht wirklich. Sobald man in diesem Forum etwas davon sagt, dass man überlegt rangehen muss, respektvoll, es Mitgefühl braucht, kommt sofort die Keule. "Denen muss man in den A**** treten. In Watte packen nutzt da gar nichts. Da muss man hart sein!"
Warum ist das so? Gibt es zwischen Kopf täscheln oder in den A**** treten keine Alternativen?
Die Mädchen haben jemanden ermordet. Sie müssen natürlich die Verantwortung tragen. Aber eben auch nur so weit, wie sie die Verantwortung tragen können. Das ist etwas, was wir bei jedem Erwachsenen prüfen. Warum um alles in der Welt nicht bei Kindern?
Mitgefühl heißt nicht "Köpfchen täscheln", sondern menschlich zu sein. Sozial zu handeln. Etwas, was den beiden Mädchen ganz offensichtlich nicht gelungen ist. Wenn ich sie zur Verantwortung ziehen will, stelle ich mich doch nicht mit denen auf eine Stufe. Hier wurden massiv menschliche Werte verletzt. Das kann man nicht heilen, indem wir nun unsererseits menschliche Werte verletzen.
Angesichts solcher Taten ist es schwer, in der eigenen Menschlichkeit zu bleiben, die eigenen Werte zu verteidigen. Aber wenn wir es nicht tun, setzen wir eben nicht, wie wir es tun sollten, dem Bösen eine Grenze, sondern werden Teil davon.
Menschlichsein heißt nicht, das Böse zu akzeptieren, sondern eben gerade zu schauen, wie grenzt man sich ab. Wie verteidigt man seine Werte gerade angesichts solcher Taten.