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Gemobbt vom Ausbilder und Werkstättenleiter

Roberto123

Mitglied
Hallo Leute,

Ich bin Lehrling (26) und Quereinsteiger im 2.Lehrjahr (Mechaniker), davor hatte ich eine andere technische Ausbildung im Fachbereich Mechatronik, welche ich auch abgeschlossen habe.
Vor einem Jahr habe ich mich bei einer Lehrstelle beworben und gesagt, dass ich nicht als Facharbeiter starten will, sondern bewusst eine Lehre beginnen will, da ich bis zu diesem Zeitpunkt reiner Theoretiker und kein Praktiker war. Ich bin jetzt fast ein ganzes Jahr im Betrieb und bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass sowohl mein Ausbilder als auch der Werkstättenleiter mich mobben.

In der Probezeit war alles noch sehr normal bzw ich wurde noch normal behandelt. Mein Geselle hat mir alles erklärt und wenn es nicht sofort funktioniert hat, war es auch kein Problem.
ABER nach den ersten 2 Monaten, hat es sich stetig zum negativen verändert.
Mein Ausbilder wurde wütend, wenn ich um Hilfe gefragt habe oder wenn ich etwas anders gemacht habe als er es mir gezeigt hat. Die Devise war, wenn ich es nicht zu 100% so mache, wie er es mir gezeigt hat, ist es falsch und er musste es sofort bemängeln. Wenn ich mal etwas alleine mache, schaut er mir auch oft zu und sagt mir ich soll schneller arbeiten. Meistens arbeite ich dann auch schneller, aber weil ich noch kaum Routine/Erfahrung habe, mache ich dann Fehler und bin noch langsamer, kurz darauf schnauzt er mich immer dann an, dass ich zu langsam bin und dann auch noch Fehler mache und dass das nicht gut sei!
Ich traute mich kaum noch Sachen zu fragen. Arbeiten war echt die Hölle. Ich war froh, wenn ich Sachen alleine machen durfte und wenn es nur putzen war, ich wollte nicht mehr bei meinem Ausbilder sein , es war wirklich die Hölle. Jede Minute weg von ihm war ein Segen.

Zwischendrin war ich 10 Wochen in der Berufsschule, am ersten Tag gab es einen Wiederholungstest der 1.Klasse, den ich nicht bestehen konnte, weil ich in der 2. quereingestiegen bin. Ich wollte die Sache dem Werkstättenleiter erklären, aber der sagte nur "mit deiner bisherigen Ausbildung, wäre da eindeutig mehr drin gewesen". Ich habe anschließend für die Schule richtig viel gelernt, hatte am Ende alles 1er. Am 1. Arbeitstag nach der Schule kam mein Chef zu mir und sagte:"Ich möchte dir zu deinem guten Zeugnis gratulieren, aber jetzt mal ganz ehrlich, wann wirst du das Wissen endlich mal in die Praxis umsetzen?"

Im Sommer war mein Ausbilder oft nicht da, was gut für mich war. Ich wurde automatisch den anderen Gesellen zugeteilt. Die hatten etwas (aber auch nicht viel) mehr Verständnis und stressten mich zumindest nicht die ganze Zeit.
Dann kam mein Geselle wieder aus dem Krankenstand und mein Chef wollte mit mir, meinem Gesellen und dem Werkstättenleiter gemeinsam reden. Mein Chef sagte, er hätte mit meinem Gesellen geredet und er hätte gesagt, ich mache keine Fortschritte. Er drohte mir quasi, dass wenn ich bis Ende der Saison (Ende Oktober) nicht besser wäre, müsste ich gehen. . Der Werkstättenleiter sagte dann auch "Du kommst jetzt schon quasi ins 3. Lehrjahr, da sollte man schon selbstständig arbeiten können, davon bist du aber noch sehr weit entfernt. Anscheinend machst du auch den Eindruck, dass du dir keine Mühe bei der Arbeit gibst. in der Berufsschule hast du dich ja auch reingekniiet, warum machst du das nicht hier auch so?"
Nach diesem Gespräch war ich wie geplättet.

Wochen vergingen, hatte dazwischen auch Urlaub und ich durfte auch wieder mit anderen Gesellen arbeiten. Mittlerweile durfte ich auch selbstständiger arbeiten, weil es mir erlaubt wurde. Davor durfte ich kaum etwas alleine machen, jetzt aber schon. Wenn ich Fragen habe oder Hilfe brauche, frage ich bewusst nicht mehr meinen Gesellen oder den Werkstättenleiter, weil sie mich demütigen und verarschen, wenn ich nachfrage. Es ist immer eine 50/50 Chance, entweder bekomme ich eine anständige Antwort oder werde verarscht bzw bekomme die Reaktion "hab ich dir das nicht schon 100 Mal erklärt? das kann ja nicht so schwer sein"

Ich weis nicht ganz, was ich machen soll....momentan ist mein Geselle echt wieder sehr anstrengend. Aber ich kann weder zu meinem Werkstättenleiter gehen, noch zum Chef, die sind ein eingespieltes Team, ich habe das Gefühl, dass meine Meinung da ungehört bleibt bzw, dass die zu stark zusammenhalten.

Gäbe es irgendeine 3.Partei, die ich sonst noch einschalten könnte?
Oder irgendeinen anderen Rat?

Ab nächster Woche bin ich wieder in der Berufsschule für 10 Wochen, also zumindest hab ich ab nächster Woche wieder etwas Ruhe....
Freue mich auf eure Antworten! :)
 
G

Gelöscht 126321

Gast
Hallo Roberto,

bei Deiner Handwerkskammer sollte es Ausbildungsberater geben, die Dich beraten und vielleicht (wenn gewünscht, aber natürlich kann das auch vertraulich bleiben) auch vermitteln können. Die wissen dann auch Bescheid über etwaige Schlichtungsstellen, wenn das noch weiter eskalieren sollte.

Das wünsche ich Dir nicht.....die ganze Situation klingt sehr belastend, demotivierend. Es ist ja grundsätzlich auch möglich, in der Ausbildung den Betrieb zu wechseln, etwa nach einem Aufhebungsvertrag. Bevor Dich das da noch krank macht. Alles Gute für Dich!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
R

Realist1

Gast
Du solltest dich nicht zu sehr von Einzelaussagen beeinflussen lassen. Menschen sind verschieden, mal mehr mal weniger sympathisch. Du musst eine eigene Selbstzufriedenheit entwickeln.
Du bist über 25 Jahre, da sollte ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen gegeben sein. Ist das noch nicht der Fall, dann empfehle in erster Linie daran zu arbeiten. Du musst dir gewisse Dinge nicht gefallen lassen, du musst aber auch daran arbeiten, gewisse unschöne, unqualifizierte Äußerungen ertragen zu können.
Du kannst Menschen mit Defiziten in der Sozialkompetenz nicht ändern.
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Oh je, das kling ja übel. Erstaunlich, dass du das so lange mitgemacht hast. Im Grunde gibt es die Möglichkeit den Betrieb während der Ausbildung zu wechseln. Da solltest du dich aber mal von der Handwerkskammer beraten lassen, welche Optionen es da gibt. Vielleicht können die dich sogar in einen anderen Betrieb vermitteln.
 

Another Ex User

Aktives Mitglied
Hallo Roberto, kannst du da mal ein konkretes Beispiel geben, was du arbeitest, wie du das machen sollst, und wie du das tatsächlich bewerkstelligst bzw. wie lange es braucht ?

Ich bin gelernter Industrieelektroniker, damals in meiner Ausbildung wurde auch sehr viel Wert auf den mechanischen Anteil gelegt, und ja, auch bei uns stand der Meister hinter uns, und hat mitunter jeden einzelnen Handgriff bemängelt und korregiert.

Wobei im Nachhinein betrachtet, muß ich sagen sie hatten recht, gerade was den sinnvollen Umgang/Einsatz von Werkzeugen angeht, sei es Feile oder Winkelschleifer, gibt's halt nur "ein richtig", nicht zwei.

Da gehts ja auch um deine Sicherheit, ja gut, beim Feilen eher weniger, aber bei allem wo ein Antrieb drin ist, kann ein unsachgemäßer Umgang schwerwiegende Folgen haben.

Und es gibt auch Handhabungen und Verfahren die sich in Jahrzehnten bewährt haben, da braucht man das Rad auch nicht zweimal erfinden, auch gibt's für jeden Zweck das richtige Werkzeug, das gut behandelt und gepflegt sein will.

Auch der verhasste Spruch "Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit" hat tatsächlich schon seine Berechtigung.

Vielleicht bist du halt eher ein Theoretiker als ein Praktiker, versteh mich bitte nicht falsch, ich behaupte nicht, daß dich das ganze nicht interessiert, oder das es dir an Intelligenz mangelt, aber ich konnte schon oft in meinem Leben beobachten, das es halt Menschen gibt, die (einfache) Aufgaben furchbar kompliziert handhaben bzw. das ganze "zerdenken", anstatt einfach "zu machen", und das Ergebniss ist trotzdem eher "naja" als gut.

Es gibt Menschen, wenn ich denen zusehe, wie die einen Schraubenschlüssel oder nen Hammer halten, da krampft sich in mir was zusammen.

Manchen fällt das halt leichter, bzw.es geht ihnen fast automatisch ohne Nachdenken von der Hand, andere brauchen eben etwas länger das zu erlernen, ist ia nicht schlimm, es ist ja ein Lehrberuf.

Wichtig ist das du dich bemühst, und um Unterstützung bittest, sei bei den Gesprächen offen und ehrlich, vielleicht wäre der ein oder andere Extrakurs ider eine Wiederholung auch nicht schlecht um bestimmte Sachen besser zu vertiefen, daß kannst du ruhig vorschlagen, dann sehen die, daß du dir auch Gedanken darüber machst.

Es wird nicht nur an dir alleine liegen, es gibt definitiv auch Menschen, sogar Ausbilder oder Lehrer, die einfach schlecht darin sind jemanden etwas beizubringen.

Entsprechend Motivieren und Belohnen, können auch nicht viele wirklich gut, meist wird halt nur gemeckert.

Wirft die Flinte nicht ins Korn, das wird schon werden.
 
G

Gelöscht 126321

Gast
Entsprechend Motivieren und Belohnen, können auch nicht viele wirklich gut, meist wird halt nur gemeckert.
Ja genau, und was bringt es? Wie soll denn jemand, dem vielleicht Dinge wirklich schwerer fallen, so sicherer werden und auch Selbstbewusstsein aufbauen? Gibt ja wirklich Leute, die Druck brauchen, aber hier erscheint mir das schon sehr kontraproduktiv zu sein. Leute mit Angst neigen ja auch dazu, noch mehr Fehler zu machen. Schon, dass man Anerkennung gleich wieder mit einem Rundumschlag relativiert, finde ich echt fragwürdig:

""Ich möchte dir zu deinem guten Zeugnis gratulieren, aber jetzt mal ganz ehrlich, wann wirst du das Wissen endlich mal in die Praxis umsetzen?"

Wäre doch echt eine gute Möglichkeit gewesen, ihn einfach aufzubauen. PUNKT.
 

Buntehäsin

Aktives Mitglied
Was genau ist Dein Ziel?

Bitte wende Dich an die für Dich zuständige Handwerkskammer oder/und an den für Dich zuständigen Obermeister. Wer das ist, kann Dir die Handwerkskammer mitteilen.
Möglicherweise ist das Unternehmen bereis unangenehm aufgefallen.

Ich (!!!) würde die Zähne zusammen beißen. Wie lange musst Du noch? Die erste Ausbildung wird doch sicher angerechnet so dass die zweite verkürzt ist?
 

Roberto123

Mitglied
Hallo Roberto,

bei Deiner Handwerkskammer sollte es Ausbildungsberater geben, die Dich beraten und vielleicht (wenn gewünscht, aber natürlich kann das auch vertraulich bleiben) auch vermitteln können. Die wissen dann auch Bescheid über etwaige Schlichtungsstellen, wenn das noch weiter eskalieren sollte.

Das wünsche ich Dir nicht.....die ganze Situation klingt sehr belastend, demotivierend. Es ist ja grundsätzlich auch möglich, in der Ausbildung den Betrieb zu wechseln, etwa nach einem Aufhebungsvertrag. Bevor Dich das da noch krank macht. Alles Gute für Dich!
Zeitweise war es echt sehr belastend, momentan geht es wieder etwas besser, wenn es nicht besser wird, werde ich auf jeden Fall zur Arbeiterkammer gehen.
Im Frühjahr war es echt sehr schlimm, da hab ich kaum schlafen können, aber jetzt geht es wieder etwas besser wie gesagt.
 

Roberto123

Mitglied
Du solltest dich nicht zu sehr von Einzelaussagen beeinflussen lassen. Menschen sind verschieden, mal mehr mal weniger sympathisch. Du musst eine eigene Selbstzufriedenheit entwickeln.
Du bist über 25 Jahre, da sollte ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen gegeben sein. Ist das noch nicht der Fall, dann empfehle in erster Linie daran zu arbeiten. Du musst dir gewisse Dinge nicht gefallen lassen, du musst aber auch daran arbeiten, gewisse unschöne, unqualifizierte Äußerungen ertragen zu können.
Du kannst Menschen mit Defiziten in der Sozialkompetenz nicht ändern.
Was Durchsetzungsvermögen angeht, bei jüngeren Menschen oder bei Menschen im gleichen Alter funktioniert das schon relativ gut, vor Allem im privaten Umfeld und in der Berufsschule, da lasse ich mir nichts mehr gefallen. Aber in der Arbeits / Arbeitswelt muss ich das noch lernen, vor Allem wenn ich mit Leuten zu tun habe, die 20 Jahre älter sind als ich, da hab ich definitiv noch zu lernen bzw den Mund aufzumachen.
Und ja Menschen mit Defiziten in Sozialkompetenz kann man nicht ändern, definitiv. Mittlerweile schalte ich schon mehr auf Durchzug, aber immer schaffe ich es noch nicht.
 

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