Freund geht alleine wandern- mache mir Sorgen um ihn

Pyrenäenberghunde...

Es kommt darauf an, wo in den Pyrenäen. Es ist ein generell gefährlicher Gebirgszug, aber manche Stellen sind wirklich fies. Zerklüftet, viel Geröll. Man kann dort an Abgründe geraten, die man vorher gar nicht sieht, schon fast wie eine optische Täuschung. Man will fotografieren, geht beherzt los und zack, auf einmal ist da ein Abgrund, 20 Meter tief. Stürzt man da hinab, muß man nicht unbedingt tot sein, aber man wird es werden, denn da findet einen wahrscheinlich niemand. Über Handyempfang kann ich nichts sagen, weil ich schon lange nicht mehr dort war, aber damals war der ganz, ganz schlecht bis nicht vorhanden.
Am schlimmsten sind aber die Wetterstürze und Wetterumschwünge. Ein Temperatursturz von 10 Grad ist da nicht ungewöhnlich. Ein Gewitter zieht unheimlich schnell auf, viel schneller als bei uns. Blitzschlag ist ein großes Thema.
Ist ihm das klar, Deinem Freund? Soll er lieber in den Alpen wandern, aber alleine in die Pyrenäen ohne Bergerfahrung...never.

Auch wenn dein Freund die Tour allein plant, wird er unterwegs wohl nicht allein gehen, denn die Pyrenäen sind beliebtes Wandergebiet. Er wird immer wieder kontaktfreudige Wegbegleiter haben, die mindestens Teilabschnitte mit ihm gemeinsam gehen werden. Die Wanderungen sind unterschiedlich schwer, von leicht über mittelschwer bis schwer. Er wird schon wissen, wenn er sich übernimmt, kann jederzeit abbrechen und an einem ruhigen Ort Kraft für den neuen Job tanken. Das solltest du ihm zutrauen.

Es kommt darauf an in welchem Bereich er in den Pyrenäen ist.
Die meisten Gebiete sind sehr einsam.

cucaracha meinte:

Die meisten Gebiete sind sehr einsam.

Zum Vergrößern anklicken....

Das ist richtig. Es ist dort sehr, sehr einsam.

Eines beliebte Route ist der Anfang des Camino Frances in Saint Jean Pied de Port über die Pyrenäen. Dort hat man Gesellschaft. Aber von Alleingängen wird dort ebenfalls abgeraten, weil das Wetter eben so tückisch sein kann.

Hat er denn schon eine Route oder will er einfach mal drauf los marschieren?
Wäre vielleicht eine Eselwanderung für ihn etwas? Esel haben eine Nase für gefährliche Situationen.

cucaracha meinte:

Ich war mit einem Freund auch mal früher in den Pyrenäen wandern.
Es ist wunderschön und sehr dünn besiedelt.
Das nächste Haus ist teilweise 6 Stunden weit entfernt.
Alleine zu wandern wäre mir viel zu gefährlich.

Zum Vergrößern anklicken....

In der Sahara waren Skorpione und Treibsand und in Afrika Spinnen und Schlangen worauf man achten musste, zu Hilfe kam mir hier meine militärische Ausbildung da lernt man so einiges.
Die einzigen Kontakte war der zu Beduinen und die sind nicht zimperlich wenn du eine bestimmte Regel brichst dann war es das für dich.

So hat alles ein Pro und Contra und wer nicht wagt der nicht gewinnt nur um im Alter zu bereuen in jungen Jahren das ein oder andere grosse oder kleine Abenteuer nicht gewagt zu haben.
Wichtig sind eine Portion Mut und ein gewisses Mass an kenntnis über Geländebegebenheiten, Einheimischen sowie evt. vorhandenen Tieren die dem menschen gefährlich werden können.

Bei uns in der Stadt wohnt einer der ist 52 Jahre lang mit einem fahrad um die Welt geradelt, 1,2 mio km und war in jedem Land und auf jedem Kontinent der Erde, immer alleine und ohne besondere Kenntnisse.

Fahräder bekam er gesponsert, Ersatzteile geschenkt, er schreib ein Buch und steht im Guinnes Buch der Recorde.

Ich empfehle dir das Buch: "Der große Trip" von Cheryl Strayed. Es gibt auch den gleichnamigen Film.
Sie ist ohne jegliche Erfahrung den Pacific Crest Trail gelaufen und der ist etwas anders als die Pyrenäen.

Denkstdu meinte:

Danke für eure Antworten. Er plant es ganz alleine. Nennenswerte Bergerfahrung hat er nicjt.

Zum Vergrößern anklicken....

Dumm.

Denkstdu meinte:

Danke für eure Antworten. Er plant es ganz alleine. Nennenswerte Bergerfahrung hat er nicjt. Ganz am Anfang unserer Beziehung war er mal einen Trail alleine in Schweden wandern, aber die Pyrenäen stelle ich mir auf Grund der Berge usw wesentlich anspruchsvoller vor.

Zum Vergrößern anklicken....

Vor allem wird das richtig schön ohne Vorbereitung. Die Schönheit heißt dann heftigen Muskelkater.
Da ist fast so als ob man mit FlipFlops in die Berge geht. Keine Ahnung von was, aber es einfach tun.
In den Bergen von Korsika habe ich mir bei meiner ersten Bergwandeurng das Wadenbein gebrochen, weil ich Angt bekommen habe, wie ich da wohl wieder herunterkommen soll. Ich war vorher noch nie in den Bergen. Ich bin mit der Fußspitze an einem Felsen hängengeblieben. Ich war allerdings mit einer Wandergruppe unterwegs. Da gab es noch keine Handys nur Funkgräte. Bin mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gekommen. Als alles wieder heile war, habe ich mich auf die Socken gemacht, um herauszufinden was mir Angst gemacht und was ich dagegen machen kann. Habe es herausgefunden und heute gehe ich ohne Angst in die Berge.
In der Nähe vom Mont Blanc bin ich nicht über ein schmelzendes Schneefeld gelaufen, weil ich alleine unterwegs war und ich mich mit Schneefelder nicht auskannte und bin wieder umgekehrt. Am Matterhorn eine Wanderung gemacht 1.200 m immer bergab. Die nächsten 7 Tage habe ich mich, wenn es irgendwo runter ging kaum noch bewegen können. Hoch ging es, aber runter war nur schlimm. Das kommt davon, wenn man nicht trainiert ist. In den Dolomiten Gewitter erlebt, kannte mich auch damit nicht aus. Das fängt bei gut eingelaufenen Wanderschuhen an bis zur Unterkunft und Essen. Beine in die Hand genommen und nichts wie weg und zu Hause schlau gemacht. Habe da vorher nicht dran gedacht.

Sorry, aber wie bescheuert muss man sein, wenn man keine Ahnung hat, in die Pyrenäen zu gehen. Da fällt mir wirklich nichts mehr ein. Wikinger Reisen machen dort Wanderungen. Da ist man wenigsens nicht alleine unterwegs, wenn man keine Ahnung hat.