Hallo, du Liebe!
Es gibt schon so viele tolle teilnehmende Tipps und Ratschläge für dich. - Kannst du noch einen brauchen?
Ich geb' mal einen Tipp - und du schaust, ob und wie sehr du ihn magst - OK?
Mein Tipp:
Aus all den vielen Gründen, die du schon "für/gegen Reise mit Ehemann" und "für/gegen Hochzeit der Schwester" gefunden hast, such' mal die heraus, die NICHTS damit zu tun haben, wie sich dein Ehemann oder deine Schwester fühlen.
Ich glaube nämlich, dass diese emotionalen Argumente auch beim Entscheiden helfen können, aber es tut gut, sie von den "objektiven" (= von den Gefühlen der wetteifernden Personen unabhängigen) Argumenten zu sehen.
Ich schlage dir also vor, eine Vier-Teilung deiner Argumente vorzunehmen:
1. Objektive Argumente (wie zB Preis, Stornierbarkeit der Reise, Verschiebbarkeit der Reise, Wiederholbarkeit der Reise, Reihenfolge, in der die Ereignisse bekannt wurden, ....)
2. Was sagt der Ehemann? (da gehört dazu: warum will er nicht umreihen, nicht verschieben, welcher Traum hängt für ihn an der Reise?)
3. Was sagt die Schwester? (da gehört dazu: warum hat sie den Termin festgesetzt - obwohl sie schon wusste, dass es möglicherweise Kollisionen mit eurem Urlaub haben wird? glaubst du, dass sie wirklich Wert darauf legt, dass du dabei bist, oder sagt sie das nur, damit sie von eurer Mutter keine Schimpfer bekommt, .....)
4. Was sind deine Gefühle? (da gehört dazu: warum ist DIR die Reise wichtig? Welche Argumente sind DIR wichtig?)
Irgendwie klingt das für mich nach "Machtkampf" - Stammfamilie gegen neue Familie. - Und bei so einem Machtkampf leidet immer der, der zwischen den beiden "kämpfenden" Teilen steht. - Da kriegst du eine so undankbare Rolle aufgedrückt: "Wenn du FÜR den anderen entscheidest, dann entscheidest du GEGEN mich."
Damit du für dich sehen kannst, ob ich richtig liege, habe ich dir die 4-Teilung der Argumente vorgeschlagen.
Am Einfachsten für dich wird sein, wenn du deine Entscheidung mit den objektiven Argumenten begründest (die es aber in beide Richtungen gibt, wie wir gesehen hben
Eine Möglichkeit haben dir meine Vor-Redner(innen) schon vorgeschlagen: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst"
Eine andere Möglichkeit wäre: "Hochzeit geht vor Urlaubsreise."
Auf jeden Fall kann so ein objektives Argument helfen, die "Kampf"-Situation zu beenden: Ein solches Argument ist ja von dir nicht GEGEN Ehemann/Schwester gerichtet, sondern unabhängig von diesen Personen.
Mein Sohn hat einmal das Argument "Zu dem Zeitpunkt hab ich aber schon etwas ausgemacht, das kann ich nicht verschieben" gegen meinen Terminvorschlag verwendet.
Es hat am Anfang weh getan - ein anderer Termin ist wichtiger als ich *heulschluchz* -
Nach einigen selbstmitleidigen Minuten aber habe ich gespürt, dass das nichts mit mir zu tun hat, sondern dass das seine Linie ist: Er will Termine, die er ausgemacht hat, einhalten. - Das hat nichts mit mir zu tun, sondern es ist seine Art, verlässlich zu sein. - Das hat mir dann sehr imponiert. - Und wenn ich jetzt mit ihm etwas ausmachen will frag ich halt früher nach, dann bin ich noch flexibler mit den Terminen.
- Und trotz dieser Vorgangsweise weiß ich: Wenn ich wirklich dringend Hilfe bräuchte, würde er jeden Termin umstoßen, um mir helfen zu können. Aber für einen reinen Freizeittermin würde er keinen anderen Termin umstoßen.
Ich bin stolz auf ihn, dass er seine Linie gefunden hat, und respektiere ihn sehr.
Ich hoffe und wünsche dir, dass dir das auch passiert - egal wie du dich letztendlich entscheidest.