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extrem überempfindlich gegenüber ablehnung und kritik

Marsupilami

Mitglied
Hallo @Kaleido , ich kenne deine Gefühle nur zu gut, ich habe es mittlerweile gut im Griff bzw fühle nicht mehr so, bzw sehr sehr selten. Mir hat geholfen - Akzeptanz, also, das totale Annehmen meiner Selbst, also auch dieser Sensibilität - mein Kind, hier musste ich stark sein, musste kämpfen (im KH für Untersuchungen bspw) mich durchsetzen, egal, was andere denken, wie ich wirke, egal, wie ich mich fühle.
schreibe später gerne mehr, bin noch zu malade und versuche später auch an den Pc zu kommen. Erstmal liebe Grüße und du bist nicht allein.
 
G

Gelöscht 128708

Gast
Ich finde mich in deinen Worten komplett wieder - in der Vergangenheit.
Hilft es dir zu wissen, dass es im Alter besser wird, TE?
Inzwischen ist mir die Meinung und sind mir die Äußerungen anderer weitgehendst egal. Sie mögen mich uU einen Moment runter ziehen, aber das ist schnell vorbei und abgehakt.

Ich wünsche dir sehr, dass du auch recht bald dain kommst.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Wie bei deinem Beispiel im Supermarkt. Ich vermute, die Mitarbeiterin hatte Bedenken, dass du etwas mitgehen lässt, weil du da so rumgekruschelt hast und hat deswegen so laut gerufen. Also was kannst du in der Situation machen? Dich nicht angegriffen fühlen, du hast ja nichts falsch gemacht. Dann kannst du auch Ruhe bewahren, ihr ruhig antworten und erklären, was du da gerade machst und schon hast du deine "Ehre" wiederhergestellt.
Ja genau so, das meinte ich mit meinem Schriebs, sich erklären, freundlich sein, um Hilfe bitten, wenn man in einer peinlichen Situation ist. Nicht heimlich tun und sich verpissen, das erregt Argwohn.
Also reden, Kontakt aufnehmen, zugeben, das man grade (warum auch immer) überfordert ist.
 
G

Gelöscht 128873

Gast
Erstmal finde ich es sehr mutig, wie du hier über dich und deine Überforderung schreibst. Danke!

Ich glaube, das, was du da beschreibst, erleben wir alle - nur eben in ganz unterschiedlichem Ausmaß. Wir fallen halt alle nicht gerne negativ auf. Und wenn etwas nicht klappt, werden wir unsicher, spüren die Blicke der anderen, noch bevor es überhaupt blicke gibt, schwitzen, stottern, das ganze Programm. Das ist in den meisten von uns drin.

Ich denke, man kann in einen gewissen Maße Methoden lernen, mit so etwas umzugehen. Komm, wir gehen mal zurück in diesen Supermarkt, ja?

Du packst die Einkäufe in deinen Rucksack: Das ist normales Verhalten.
Du willst zahlen, aber es klappt nicht: Das ist nicht der Regelfall, kommt aber vor. Ob kein Geld auf dem Konto ist oder die Karte nicht funktioniert oder sonstwas, weiß niemand. Selbst wenn kein Geld auf dem Konto ist, so ist das nichts, wofür ein Mensch einen anderen so schnell verurteilt.
Du kommst nicht an deinen Geldschein: Hier beginnt es dann schiefzugehen. Meine Gedanken für ähnliche Situationen wären....

1. Wenn du alles wieder auspackst und den Geldschein findest, dann dauert das eine Weile. Ja, da werden andere ungeduldig. Nein, das ist nicht dein Problem. Die sind dann eine Weile genervt, meinetwegen auch von dir, aber man hat eben im Leben kein Anrecht darauf, nicht auch mal genervt zu werden. Du hättest einfach weitermachen können. Wem die drei Minuten dort zu viel sind, der hat ein größeres Problem als du, wenn du mal Probleme an der Selbstbedienungskasse hast.

2. Du warst überfordert. Das ist menschlich. Was wäre wohl geschehen, wenn du die Angestellte angesprochen hättest. "Ich hab hier ein Problem, die Kartenzahlung wird nicht angenommen. Ich muss das alles wieder auspacken, mein Bargeld ist ganz unten. Helfen Sie mir bitte mal eben?" Wäre sie dann respektlos gewesen, wäre das ihr Problem. Du hättest die Sache charmant gelöst.

3. Ganz allgemein überschätzen wir das Interesse anderer an uns. Meist sind wir anderen völlig egal. Das lässt sich experimentell herausfinden. Tu mal was Ungewöhnliches, etwas, wovon du denkst, dass es total auffällt. Und achte darauf, wie reagiert wird. Ich verrate es dir: meist überhaupt nicht.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Tu mal was Ungewöhnliches, etwas, wovon du denkst, dass es total auffällt. Und achte darauf, wie reagiert wird. Ich verrate es dir: meist überhaupt nicht.
Interessanter Gedanke, aber komischerweise stimmt das.
Allerdings muss man dann damit rechnen, das andere denken, ach wieder so ein armer Irrer oder ein Besoffener und das möchte man als schüchterner/sensibler Mensch ja vermeiden.
Gibt aber genug Leute, die sowas mit Absicht tun und sich insgeheim drüber amüsieren.
 

SRX

Mitglied
hallo. leider hat mir therapie bisher nichts gebracht, aber ich glaube, so langsam komme ich dahinter, was mein eigentliches problem ist.
im englischen heißt das wohl "rejection sensitivity", also eine erhöhte empfindlichkeit gegenüber ablehnung.
bei mir ist es so, dass ich es nicht ertragen kann, wenn mich jemand kritisiert, wütend auf mich oder genervt von mir ist.
ich kann mich gut fühlen und einen guten tag haben und dann macht mich jemand an und ich falle sofort in ein dunkles loch.
das ist ein richtiger körperlicher schmerz bei mir. jemand sagt etwas, das mich verletzt, und für mich ist das wie ein körperlicher schock. ein plötzlicher schmerz in der brust, der sich wellenartig in meinem körper ausbreitet, sodass ich bis in den fingerspitzen ein ziehen verspüre. und das gefühl geht dann tagelang nicht weg.
früher habe ich als reaktion darauf meistens direkt angefangen, zu heulen. das habe ich dann irgendwann zu kontrollieren gelernt. wenn ich es jetzt nicht aushalten kann, füge ich mir schmerzen zu, weil das vom eigentlichen schmerz ablenkt.
auf rationaler ebene weiß ich, dass meine reaktion übertrieben ist. andere menschen können auch mal einen schlechten tag haben, das muss nichts mit mir zu tun haben und auch nicht bedeuten, dass sie mich gleich hassen. und kritik kann auch ganz einfach mal gerechtfertigt sein. ich kann nicht erwarten, dass alle ihre meinungen für sich behalten, nur damit ich nicht gleich durchdrehe.
ich weiß nicht, wie ich etwas ändern kann. rationalität bringt mir hier nichts, weil das gefühl davon nicht weggeht.
kennt das jemand und kann mir einen rat geben?
Guten Tag

An deiner Stelle würde ich das so akzeptieren und annehmen. Wenn aber der Moment kommt an dem du dich schlecht fühlst, würde ich dir empfehlen, dich auf deinen Atem zu konzentrieren und früher oder später wirst du merken, dass dieses Gefühl und die Schmerzen nachlassen. An dir ist nichts falsch, man ist ebenso wie man ist. Man kann es ja als Temprament oder persönliches Merkmal sehen, sofern man sich besser fühlt und Mitmenschen nicht verletzt !
Liebe Grüße
 

Kaleido

Mitglied
hallo und erst danke für die vielen antworten. ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele antworten kommen würden und bin ehrlich gesagt etwas überfordert. ich habe jeden beitrag gelesen und weiß die mühe und anteilnahme. ich hoffe, es ist okay, dass ich nicht auf jeden beitrag eingehe. ich denke auf jeden fall über die dinge nach, die ihr geschrieben habt.

jemand hatte gefragt, ob es einen auslöser gab, dass ich so schlecht mit solchen situationen umgehen kann. an einen konkreten auslöser kann ich mich nicht erinnern, aber ich weiß, dass es mit meinem vater zu tun hat. das war eine ganz miese kombination bei uns von cholerischem vater und sensiblen kind. immer, wenn ich was "falsch" gemacht habe, wurde ich dafür bestraft. das hat in mir dann den gedanken gefestigt, dass ich grundsätzlich alles falsch mache. und wenn mir dann etwas dummes passiert, wirft mich das wieder genau dorthin zurück.
mir fehlen einfach auch die positiven erfahrungen. positives feedback bekomme ich aber selten, deshalb fehlt mir da der ausgleich.
 
G

Gelöscht 128873

Gast
Also ich hab dir geschrieben, um dir zu helfen, nicht um von dir eine Antwort zu bekommen. Das sollte dich nicht stressen.

Lass dir mal etwas gesagt sein: Du bist nicht schuld daran, wie du bist! Und: Du darfst unsicher sein. Auch wenn du sehr sicher wärst, irgendwer lacht trotzdem über dich, ärgert sich über dich. Immer. Wenn du unsicher bist auch - nur dann verletzt es dich mehr.

Ich kenne viele Menschen, die würden eine unsichere Person wie dich sehr gerne mögen. Denen könntest du deine Geschichte aus dem Supermarkt erzählen, die würden dich verstehen. Und lächeln. Und selbst wenn sie es nicht verstehen, würden die mit dir zusammen den Ernst aus der Sache nehmen.

Du hast dich in einer Stresssituation an der Supermarktkasse etwas strange verhalten. Und? Nimm es mir ein wenig Selbstironie. Es ist nicht geschehen, was die nicht höchstwahrscheinlich schon vergessen haben. Oder, mal angenommen, die Angestellte schaut dich schräg an beim nächsten Einkauf. Wenn du auf sie zugehst und sagst: "Das war ja schrecklich letztens, aber ich hatte einfach auch einen schrecklichen Tag und war überfordert." Glaub mir: 95 % der Menschen finden das ganz toll. Die anderen 5 % braucht kein Mensch.

Kopf hoch. Die wenigsten sind perfekt. Und perfekt ist nicht sehr sympathisch.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Es ist doch schon mal sehr gut, dass du selbst weißt, dass nicht alles persönlich auf dich gemünzt sein muss, bzw. jeder mal einen schlechten Tag hat.
Das, was du beschreibst, könnte man auch mit einer Art Panikattacke vergleichen. Du reagierst heftig und kannst es nicht kontrollieren und dein Körper zeigt Stresssymptome. Ich denke, das Einzige was dir hilft, ist leider Rationalität. Das und Entspannungsübungen. Und natürlich mit professioneller Hilfe aufarbeiten. Deshalb immer erstmal versuchen, ruhig durchzuatmen und immer weiter ein und ausatmen. Und sich selbst im Mantra, gedanklich alle rationalen Gründe, weshalb du es nicht persönlich nehmen willst, das alles ok ist etc. vor sich hinsagen.

Vielleicht kann es dir auch helfen, wenn du bereits erlebte Situationen notierst und dazu aufschreibst, weshalb dich Situation XYZ so verletzt hat. Was man zu dir hätte sagen können, dass du es nicht so negativ auffasst. Warum deiner Meinung nach die Person so reagiert hat. Wie und ob du rückblickend, anders hättest agieren können. Wie du anstelle dieser Person reagiert hättest. Welchen Bezug du zu dieser Person hast und weshalb du der Aussage so viel Gewicht gibst.
Das wird dann etwas anderes, man ist dann nicht nur "Opfer", sondern auch Beobachter und genau das kann helfen, aus diesem Kreislauf auszusteigen können. Es ist wie ein Trick, der funktioniert.

Mir hat man geraten, guck mal auf die Augen, wenn wer brüllt mit dir, guck auf seine Halsadern, wie die anschwellen, schau auf seinem Kehlkopf, wie der auf und ab geht- das ist phänomenal, so hingeschaut ist man wie aus der Szene heraussen, man ist eben der Beobachter jetzt und nicht der, der sich fürchtet. Beides zugleich geht offenbar nicht.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
hat. das war eine ganz miese kombination bei uns von cholerischem vater und sensiblen kind. immer, wenn ich was "falsch" gemacht habe, wurde ich dafür bestraft.
Natürlich, das kommt von daher! Das ist es ja, du bist getriggert und in solchen Momenten dieses "Kind", mitten in solcher Befindlichkeit von damals und das ist wie eine Falle, in die du immer wieder fällst.
Um das zu überbrücken, brauchts Listen. Man kann diesen Mechanismus überlisten.

Eigentlich ist das eine interressante Forschung, die man über sich machen kann- bei was triggerts mich, wie bin ich gebaut. Es gibt Fehlschaltungen im Gehirn und man kann wie bei der Elektronik ebenso eingreifen in seinen Mechanismus.
Ich konnte bei einer bestimmten Kopfgeschichte jedesmal weinen, immer das Gleiche, ich fantasierte über eine Situation, dann rannen schon die Tränen. Jetzt plärr ich nicht mehr, hab ich mir vorgenommen und es klappte. Ich stieg drüber hinweg, statt immer wie sonst abzugleiten in Drama.
 

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