Danke für die Beiträge, aber ganz so simpel ist das nicht. Therapiebedürftig ist es dann, wenn der Konsument die Kontrolle verliert und alles auf´s Spiel setzt um in seiner "zwanghaften Parallelwelt" leben zu können. (so nannte es unser Paartherapeut). Hinter jeder Sucht steckt ein nichtsexuelles Problem, dem auf den Grund gegangen werden muss, sonst ändert sich nichts oder die Sucht wird durch eine andere ausgetauscht, weil nur so unangenehme Gefühle vermieden werden können, denen man-n sich im realen Leben nicht stellen will.Das ist der Therapieansatz und nicht der Pornoskonsum!Wer vehement gegen das Fühlsystem seines Partners-In agiert und die negativen und gesundheitlichen Folgen billigend in Kauf nimmt, der hat ein Problem. Ich habe seit zwei Jahren Tinnitus von all dem Stress, meine Warnsignale habe ich lange Zeit unterdrückt, bis mein Körper sich anfing zu melden, weil die Psyche kein Gehör (!!) fand. Ich selbst mache Therapie um meinen Anteil, der definitiv co-abhängig anmutet, aufzuarbeiten.
ZITAT: "Eine weitere Gemeinsamkeit Internetpornosüchtiger sind schwere Beziehungsprobleme. Eine Studie der American Academy of Matrimonial Lawyers ergab 2002, dass weit über 50 Prozent der Scheidungen im engen Zusammenhang mit exzessivem Pornokonsum stehen.
Pornokonsum ist Drogenkonsum
Gehirnwissenschaftler haben herausgefunden, dass pornographische Bilder, vor allem im Zusammenhang mit Masturbation, einen chemisch indizierten Rauschzustand auslösen, der nur mit schwerstem Drogenkonsum vergleichbar ist. Ja, richtig gelesen, Pornokonsum ist Drogenkonsum.
Die Neurowissenschaftlerin Judith Reisman erklärt in ihrem Buch „The Psychopharmacology of Pictorial Pornography“, dass Pornobilder, die durch die Augen das Gehirn erreichen, die körpereigene Drogenproduktionsstätte anwerfen.
Welche körpereigenen Drogen werden dabei produziert? Randy Hyde führt auf „Candeo“ (Online-Portal, das über Pornographie aufklärt) aus, das seien im wesentlichen Dopamin, Noradrenalin, Testosteron, Oxytocin und Serotonin. Die Mischung der Hormone erzeugt ein High, das das beim normalen Sex bei weitem übertrifft und einen extrem berauschenden Effekt mit sich bringt.
Es werden Emotionen, Gefühle und Erinnerungen zusammengekleistert, die so nicht zusammengehören. Das führt zu einer chemischen Unordnung im Gehirn des „Patienten“ – wie die Wissenschaftler sagen.
So wird etwa das Hormon Oxytocin normalerweise von einer Mutter beim Stillen ihres Kindes oder eben beim Geschlechtsverkehr mit ihrem Partner ausgeschüttet. Der von Gott oder der Natur gegebene Effekt soll dabei ein tiefes emotionales Familienband sein. Im Zusammenhang mit Pornographie bewirkt Oxytocin eine starke Bindung zu einem Liebesgefühl, das auf die Darstellungen projiziert wird. Das erklärt, warum viele Männer ihre Augen nicht vom Kleiderausschnitt von Frauen wenden können. Sie haben ihr Gehirn darauf trainiert und können, gleich einer Liebesbeziehung, ihren Blick nicht abwenden.
Oder das Noradrenalin, das in einer Liebesbeziehung bewirkt, dass man sich an kleine Details des Zusammenseins erinnern kann. Im Zusammenhang mit Pornokonsum bewirkt es, dass optische Bilder genauestens aus der Erinnerung abgerufen werden können. Diese können jedoch nicht nur aktiv abgerufen werden, sie kommen auch ständig unwillkürlich aus dem optischen Gedächtnis ins Bewusstsein.
Dopamin wird für gewöhnlich in einer dauerhaften Beziehung ausgeschüttet, um die positiven Eigenschaften des Partners verstärkt wahrzunehmen, gleichzeitig die negativen etwas milder zu beurteilen. Beim Pornokonsum bewirkt dieses Glückshormon, dass die Bilder im Zusammenhang mit einer Art Glückszustand wahrgenommen werden.
Das nebenbei mitgelieferte Serotonin lässt die Trübsal des Lebens vergessen. Zusammen bewirken diese Chemikalien eine süchtig machende, sich ständig verstärkende und ergänzende Mischung.
Eine normale Suchtlaufbahn."