Hallo zusammen, nach langer Zeit schreibe ich mal wieder was mich immernoch quält.
Er macht nun Therapie, Schematherapie, ebenso wie ich, aber sein Psychiater kennt sich laut eigener Aussage nicht aus mit Pornosucht und Fetischen. Zweiteres besteht schon seit seiner Kindheit, wurde aber durch Porn noch konditioniert. Es wurde mir irgendwann echt zuviel an Drumrum, ohne "bin ich nicht interessant, kalter Kaffee, langweiliger Sex und Abturner". ("Das meinte er natürlich soooo krass nicht") Er konsumiert nicht mehr seit 2014, mastubiert aber zu Kopfkino in Form von Fetischgedanken, was letztlich auf´s Selbe rauskommt -> Dopaminkicks, die ich bei ihm nicht erzeugen kann in der Realität, es sei denn ich bediene seine Vorliebe. Er ist ein Arbeitstier, fast besessen von dem Leistungsdruck.
Je mehr meine eigene Therapie fruchtet umso mehr wird mir klar, dass die blosse Abstinenz nicht ausreicht, es muss ein Umdenken seinerseits erfolgen. Ich habe keine Kraft mehr nach all den Jahren der Überzeugungsarbeit, Kontrolle und Frust.....
Nun wollte er vor Wochen in den Reboot (nofap) gehen, leider log er auch dbzgl, er mastubierte weiter, obwohl ihm genug Infomaterial vorliegt die bekräftigen, dass dadurch die neuronalen Nervenbahnen weiterhin benutzt werden, wie bei Onlinekonsum. Dem limbischen System ist das egal ob virtuell oder gedanklich. Hier einige sehr aufschlussreiche Seiten:
Wie Pornographie das Gehirn verändert - Fight the New Drug
Warum Pornographie ihre Konsumenten einsam macht - Fight the New Drug
www.yourbrainonporn.com
Mir blieb dann wirklich nichts anderes übrig als eine Kamera zu installieren um endlich zu wissen, lügt er oder nicht.(Mein Therapeut gab mir dahingehend recht, dass es Zeit wurde die Karten auf den Tisch zu legen). Leider fiel das Ergebniss ernüchternd aus, er mastubierte jeden Tag in einer erschreckenden lustlosen Routine, mit der Zigarette im Mund, gab aber an sein Gehirn gesunden lassen zu wollen und nicht zu mastubieren. Die Kamera sagte etwas anderes. Ich hätte nie gedacht dass ich zu solchen Mittlen greifen müsste, aber ich stehe voll dahinter, dass war bitter nötig, ich habe genug von all den Lügen.
Wiederum Gespräche, in dessen Verlauf er zu mir sagte, wenn ich nach 90 Tagen Reboot dann sagen würde, es gäbe keinen Fetischsex, so "wäre ich keine Option mehr" und er würde sich in dem Fall scheiden lassen, obwohl er mich liebe. Das nach mehr als 25 Jahren "Beziehung", (das ist krass!) in denen ich immer und immer wieder betonte, ich hätte kein Problem mit Fetischen, aber der Umgang damit, der ist nicht gesund und beziehungskompatibel. Immer dieser Druck, ohne Gefühle und Herzenswärme. Er geht in Therapie, weil er keinen Zugang zu seinen Gefühlen hat, er fühlt keine Reue über das was er uns angetan hat, er findet es "nicht so schlimm". Mir sagt das, dass er sich nicht eingesteht ein wirkliches Problem zu haben.....so wird da nix!
Es ist hart zu erkennen, dass man den Menschen wohl völlig falsch eingeschätzt hat den man geheiratet hat.
LG Misses Spock